Was liest der Forumianer im Moment?

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  • #10305117  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    gypsy-tail-windIm Gepäck bzw. im Flieger am Montag:




    Kulke/Rothermund scheint tatsächlich ein Standardwerk zu sein und ist auch in Englisch erschienen. Las schon etwas rein, liest sich sehr gut (Rothermund hat auch eine kleine „Geschichte Indiens“ in der Reihe Wissen bei Beck herausgebracht).
    Mal schauen, ob ich überhaupt zum Lesen kommen werde

    Kulke/Rothermund hab ich zu etwas mehr als der Hälfte durch. Manchmal sind in Kulkes Teil (bis 16. Jh., Rothermund setzt dann da an: Moghulzeit, brit. Kolonie bis Gegenwart) die Ereignis- und Namenslisten etwas zu üppig, aber das liest sich alles schon sehr gut und ist auch tatsächlich aufschlussreich.

    Kiran Desais Buch begann ich im Flieger bzw. schon beim Rumhängen an Flughäfen (Frankfurt ist ja absurd! 45 Minuten oder so um zum Gate zu kommen und dann geht es dort in einen Bus und der LH-Jumbo steht auf einem Frachtplatz direkt neben dem Standplatz, auf dem ich die Maschine aus Zürich verlassen hatte). Hervorragendes Buch, das sich mit, ja, dem Erbe des Verlustes auseinandersetzt, Biographien von im Ausland ausgebildeten bzw. lebenden Indern, den Brüchen und Abgründen, die daraus resultieren (wenigstens die Klage über den kompletten Mangel an Privatsphäre kann ich auch schon wieder bestens nachvollziehen – es gibt sie in Indien wohl tatsächlich bloss als räumliche Separation und keineswegs als Gedankenkonstrukt – am besten ist man verheiratet und hat fast so viele Kinder wie es Jahre her ist, dass man 20 war … ein wenig Spielraum muss sein, denn die Frau ist ja jünger und vor 18 sollte sie doch nicht werfen, so weit ist man dann schon, wenigstens in den Kreisen, denen ich unterwegs begegne, auf dem Land sieht das sicherlich anders aus). Jedenfalls ein berwührender, vielschichtiger und letztlich ziemlich offener Roman (und klar, Desai hat einen Teil ihrer Ausbildung im Westen gemacht). Spielt allerdings in den 80ern im Sikhim (in Kalimpong um genau zu sein – bzw. parallel in den Gossen New Yorks) und das ist wiederum ein Indien, das ich überhaupt nicht kenne.

    Jetzt stecke ich mitten im Roman von Hanif – schnell, spannend, schrill und frech. Es geht da allerdings um Pakistan, doch das lässt sich ja oft nicht so richtig trennen …

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #10309673  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Zum Brüllen! Wärmste Empfehlung!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10309843  | PERMALINK

    laban
    Master of electric kettle

    Registriert seit: 09.10.2008

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    Was für ein Typ. Genie. Idiot. Alles.

    Toll zu lesen!

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    I pick a Moondog
    #10309935  | PERMALINK

    shanks

    Registriert seit: 08.02.2009

    Beiträge: 16,081

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    Slept through the screening but I bought the DVD
    #10314613  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10344975  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Martina Clavadetscher – Knochenlieder

    Gestern gelesen – auf dem Weg zum Konzert, in der Pause, auf dem Nachhauseweg, und dann im Bett zu Ende … tolles Buch! Mehr dazu z.B. hier (wobei ich die Kritik am „Terror des Digitalen“ gar nicht teile, das las sich für mich genau so flüssig wie die Seiten davor und danach):
    https://www.nzz.ch/feuilleton/die-welt-steht-kopf-martina-clavadetschers-poetische-apokalypse-ld.1324834

    Wärmste Empfehlung jedenfalls!

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    #10345641  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    In den beiden Bänden lese ich nebenher … Peter Gülke versucht die überfällige Ehrenrettung von Felix Mendelssohn und stellt sich dabei ziemlich geschickt an (die Sticheleien von Wagner und anderen mit ihren äusserst hässlichen Untertönen zu widerlegen reicht dabei nicht, denn auch wenn man den stinkenden germanischen Antisemitismus abzieht, ist teilweise schon etwas dran). Nikolaus Harnoncourt ist nicht mein Freund, manches an ihm, seiner Weise zu musizieren, auch an seiner Gedankenwelt stösst mich ab – aber das ist eine höchst unterhaltsame Lektüre, in der im O-Ton das Zustandekommen des Concentus musicus geschildert wird. Ich bin erst beim Vorgeplänkel, u.a. der Begegnung mit Herbert Karajan (das von kann er sich diesmal sonstwohin streichen) und der Faszination, die dieser auf den jungen Harnoncourt ausübte. Kartoffeln essen ist für einen Wiener Symphoniker überdies nicht standesgemäss, das Salär langt auch für Fleisch.

    Ansonsten las ich wieder einmal etwas bei W. G. Sebald, mit Dank für die Anregung durch @clasjaz. Den Interviewband sah ich im Regal meiner Buchhandlung, las ein paar Sätze aus einem Gespräch, das Sebald beim Deutschlandfunk führte und in dem es vor allem um Musik ging – und musste den Band gleich mitnehmen. In den Tagen in Italien las ich nicht viel – das Wetter war viel schöner als vorgesehen, ich war täglich stundenlang auf den Füssen und hatte noch anderes Lesematerial mit, das abgearbeitet werden wollte. Aber in Ferrara muss man natürlich die lakonischen Geschichten von Giorgio Bassani lesen, der der jüdischen Gemeinde der Stadt. Sie nannten bzw. nennen sich „ebrei“, Hebräer, nicht Juden. Bei der Einrichtung des Ghettos im Jahr 1627 lebten schon 1500 dort. Viele überlebten die Shoah nicht, heute gibt es nur noch ein paar Dutzend Juden in der Stadt. Meine Wohnung lag direkt an der Ecke des einstigen nördlichen Einganges am Beginn der Via Vignatagliata.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10366003  | PERMALINK

    motoerwolf

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    Golo Mann – Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

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    And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
    #10366289  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,576

    Zusammen mit Simenon und Le Carre die heilige Dreifaltigkeit leichter Unterhaltung.

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    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #10366295  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Erich Auerbach: Die Narbe des Odysseus. Horizonte der Weltliteratur

    das sollte zu schaffen sein – im Gegensatz zu „Mimesis“, was mich durchaus auch interessieren würde, aber …

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    #10375949  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Roland Topor: Memoiren eines alten Arschlochs

    ein köstliches Vergnügen!

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    #10375997  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Beiträge: 0

    Wie lässt er sich denn über Arrabal und „Marquis“ aus, gypsy? (Ich bestell’s einfach mal.)

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    #10376029  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    harry-ragWie lässt er sich denn über Arrabal und „Marquis“ aus, gypsy? (Ich bestell’s einfach mal.)

    Dazu las ich noch nichts … bin ungefähr in der Hälfte, er hat bisher erst so ungefähr jede moderne Kunstrichtung vom Kubismus bis zum Surrealismus erfunden ;-)

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    #10377285  | PERMALINK

    soulpope
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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10377287  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

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    Arno Camenisch: Der letzte Schnee

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