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Nachdem ich mit „The Fellowship Of The Ring“ durch bin, folgt nun „The Two Towers“.
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)Highlights von Rolling-Stone.deDie 100 besten Debütsingles aller Zeiten
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Werbungnerea87Grass habe ich so ungefähr nach dem Butt schon beiseite gelegt. Ich habe ihn sogar zweimal auf Lesungen gesehen, und das hat mich in meinem Urteil bestärkt. Ziemlich eitel, oder sagen wir besser prätentiös, und mit seinem verqueren Sprachduktus täuscht er Bedeutung vor, wo keine ist. Was er zur Nachkriegszeit zu sagen hatte, verblasst neben solchen Schrifstellern wie z.B. Wolfgang Köppen oder Uwe Johnson, und über die Nazizeit gibt es auch viel besseres als diese Ulkfigur aus der Blechtrommel.
Warum gehst du zu Lesungen, wenn du nichts von ihm hältst? Und zumindest (!) „Katz und Maus“ kann sich sehr wohl mit Koeppen und Johnson messen.
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MelodyNelsonWarum gehst du zu Lesungen, wenn du nichts von ihm hältst? Und zumindest (!) „Katz und Maus“ kann sich sehr wohl mit Koeppen und Johnson messen.
Nun, ich habe meine Meinung im Laufe der Zeit gebildet und diese ist in dem Fall eben etwas fundierter und stützt sich nicht nur auf das Lesen. Dabei habe ich eben festgestellt, dass Grass mir im wesentlichen nicht zusagt. Es war also nicht so, dass er mir nicht gefällt und ich dann trotzdem zu Lesungen gegangen bin, sondern dass ich Lesungen besucht habe, weil Grass als bedeutender Autor mir interessant erschien, was sich aber bei näherem Hinsehen für mich nicht bestätigt hat.
Zu Katz und Maus: Das ist sicher von den von mir gelesenen Büchern (Blechtrommel, Butt, Katz und Maus sowie das Tagebuch einer Schnecke sowie im Theater die Plebejer) das, was mir am ehesten gefallen hat. Bei Grass stört mich aber immer sein Stil, ich finde seine Diktion verquer, dabei wirkt sie gleichzeitig auf mich künstlich und bemüht, wie von einem Oberschüler, der extra etwas andersartig schreibt, um besonders zu klingen. Das meine ich mit behaupteter Bedeutung. Und genau in dem sprachlichen Bereich finde ich Köppen u.v.a Johnson viel stärker (z.B. Das dritte Buch über Achim oder die Reise nach Klagenfurt sind auch sprachlich Glanzstücke).
Um es kurz zu sagen: Grass geht halt nicht an mich, deshalb habe ich ihn bei Seite gelegt. Aber das muss ja niemandem die Freude an seinen Büchern verderben und ich will auch niemanden beleidigen, nur weil er andere Bücher mag als ich. Im Gegenteil, ich freue mich über Leute, die Bücher lesen, und da kann man herrlich drüber diskutieren und manchmal auch streiten. Sollte also meine erste Meinungsäußerung zu Grass beleidigend aufgefasst worden sein, war das nicht beabsichtigt.
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...falling faintly through the universe...E.M. Forster – A Room With A View
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!nerea87Bei Grass stört mich aber immer sein Stil, ich finde seine Diktion verquer, dabei wirkt sie gleichzeitig auf mich künstlich und bemüht, wie von einem Oberschüler, der extra etwas andersartig schreibt, um besonders zu klingen. Das meine ich mit behaupteter Bedeutung.
Etwas weniger scharf und apodiktisch formuliert, würde ich diese Einschätzung sogar teilen: Gerade in den späten Jahren litt so manches Buch an einem Missverhältnis zwischen Erzählakt und Stoff; galt es bei den Großwerken, der „Blechtrommel“ etwa, den „Hundejahren“ oder dem „Butt“, noch, eine riesige Menge an Einfällen und Erzählenswertem sprachlich adäquat, d.h. nicht zuletzt auch weitschweifig-auskostend, auszudrücken, vermag Grass spätestens seit „Die Rättin“ kaum noch, seine zunehmenden Einfallslosigkeit zu verbergen, was seinem Duktus in der Tat einen Hülsencharakter verleiht.
Die neueste Veröffentlichung ist nicht zuletzt aufgrund ihres mangelhaften Stils – Grass versucht sich an einer Art Jugendsprache – so schwach.
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Joshua TreeKen Bruen & Jason Starr – The Max
Bisher gewohnt gut.Ja, ich war auch wieder begeistert.
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God told me to do it.About a boy [Nick Hornby]
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Sloterdijk hat wirklich köstliche Formulierungen, z.B.:
„Nun sind Religionen, solange sie dominieren, es nicht gewohnt, sich als Dienstleistungen zu präsentieren. Sie tun sich schwer damit, Angebote zu machen, die mit anderen verglichen werden können. Sie begründen sich von oben und nicht von Bedürfnissen her, in diesem Punkt sind sie wie Suhrkampbücher“
Sloterdijk: Die Sonne und der Tod
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...falling faintly through the universe...Been Down So Long It Looks Like Up To Me von Richard Fariña
„Back in his Hemingway phase, Fariña must have seen that line about every true story ending in death. Death, no idle prankster, is always, in this book, just outside the window.“ (Thomas Pynchon)
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A Kiss in the Dreamhousenerea87“Nun sind Religionen, solange sie dominieren, es nicht gewohnt, sich als Dienstleistungen zu präsentieren. Sie tun sich schwer damit, Angebote zu machen, die mit anderen verglichen werden können. Sie begründen sich von oben und nicht von Bedürfnissen her, in diesem Punkt sind sie wie Suhrkampbücher“
Hehe, schön.
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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)NachtmahrHehe, schön.
Da gibt’s noch viele zitierwürdige Stellen, z.B. (aus dem gleichen Buch von Sloterdijk):
„Der Mensch ist das Überreaktionstier par excellence. Kunst schaffen heißt überreagieren, denken heißt überreagieren, heiraten heißt überreagieren. Alle entscheidenden menschlichen Tätigkeiten sind Übertreibungen.“
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...falling faintly through the universe...die vermessung der welt – sehr lustig…
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es müsste immer musik dabei sein, bei allem, was du machst. und wenn es mal so richtig scheiße ist, dann ist immer noch die musik da. und an der stelle, wo es am allerschönsten ist, müsste die platte springen und du hörst immer nur diesen einen moment. - aus absolute giganten - [/SIZE]ms_rhodandie vermessung der welt – sehr lustig…
ich habs gelesen, aber: was war daran lustig? unterhaltsam ja.
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hörbares hörenAlfred Andersch: Sansibar oder der letzte Grund
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Anfangs ganz gut, jetzt zieht es sich etwas. Allerdings stecke ich so in der Mitte ungefähr.
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Schlagwörter: Kulturgut, Lesetagebuch
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