Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › "Was einen Song ausmacht" – oder die Essenz eines Songs
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AutorBeiträge
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Dazu habe ich mich oft genug geäußert. Auch hier im Forum.
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out of the bluetopsWollte nur mal sehen, wie meine obigen Enthüllungen re. „Ob-La-Di“ einschlugen. Jetzt weiß ich’s: garnicht. Alle tun so als hätten sie’s schon gewußt.
Ich nicht!
Übrigens ein furchtbarer song.Aber ich hab ja eh keine Ahnung, nur ne Meinung, Ohren und ein Gefühl.
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Hey tops, Lady Madonna ist aber ziemlich cool, oder? (Hey, das ist so ziemlich der einzigste Beatles-Song den ich kenne…und er macht Freude!)
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sent via personal computer - bitte entschuldigen sie eventuelle INSZENIERUNGENok, melodie, harmonie und eventuell auch text.
aber ernsthaft, rhythmus oder vielleicht auch eher phrasierung seht ihr nicht als essenziell für n lied an, egal, welches genre?
mal alleine auf ne melodie beschränkt.. nimm dir 2 verschiedene töne (was sag ich, einer reicht vollkommen) und spiel die mehrmals irgendwie hintereinander, da gibts schon unendlich viele möglichkeiten, die zeitlich anzuordnen (na gut, das ist wohl eher phrasierung).
oder vielleicht so: die gleiche melodie mit nem unterschiedlichen beat unterlegt führt doch zu nem drastisch anderem hörerlebnis und den daraus resultierenden emotionen…
und ob ich salsa hör, nen walzer oder n stück in nem 5/4 mit auftakt nach jedem sechsten takt, swing, techno oder pauken und trompeten… haha.. mist.. keine lust zu ende zu denken..--
affektierte scheiße
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
plüschok, melodie, harmonie und eventuell auch text.
aber ernsthaft, rhythmus oder vielleicht auch eher phrasierung seht ihr nicht als essenziell für n lied an, egal, welches genre?ich finde die Diskussion mit ihrem Zwischenstand auch sehr merkwürdig.
Ich fürchte fast, hier hört kaum einer mehr Musik…--
Was soll die Essenz eines Songs sein ?????
Man könnte vielleicht darüber diskutieren was einen „Hit“ ausmacht, aber generell über die Essenz eines Liedes zu diskutieren, ist genauso aufschlussreich wie über Frauen, Essen oder Politik zu streiten.
Ist absolut subjektiv bzw. Geschmackssache !--
Mit Signaturen ist es wie mit Frauen, hast Du keine, willst Du eine, hast Du eine, willst Du ne andere. ______________________________Genau – was ist denn jetzt die Essenz einer Frau?
Ich mag es mir garnicht ausmalen.--
?titten? :)
du hast also schwierigkeiten, ne frau von nem brathähnchen, nem auto oder „all along the watchtower“ zu unterscheiden?
aber ums mal nicht mit frauen zu vergleichen und somit auf dünnem eis zu wandeln, nimm n auto.
da gibt´s auch tausend verschiedene, die aber alle im prinzip gleich sind, prinzipiell mit nem verbrennungsmotor fahren, 4 räder haben, n lenkrad, bremsen,…
..und der eine legt halt mehr wert auf den komfort, der nächste auf n tolles design, noch einer braucht ne sportliche karre mit vielen ps, etc.--
affektierte scheißeAbzan TitanWas soll die Essenz eines Songs sein ?????
Ist absolut subjektiv bzw. Geschmackssache !Right are you. Schließen wir das Forum einfach.
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Kai BargmannOhne Melodie und Harmonie kann kein Lied auskommen
Ob der Begriff „Lied“ hier greift oder nicht, aber schon mal „Ascension“ gehört?
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Melodie, Text und Rhythmus greifen nach meiner Meinung ineinander. Ich würde sagen, diese drei Aspekte ergänzen sich. Nun ist bei einem guten Song für mich auch entscheidend, was er in mir an Gefühlen auslöst und in gewisser Weise – rein subjektiv betrachtet – kann ich mich mit diesem Song identifizieren. Das ist auch abhängig vom Künstler. Nur mal als Beispiel, von guter Discomusik erwarte ich einen guten Rhythmus, wo mein Körper mitgeht, während der Text mir egal ist. Von Musikern wie Dylan, N. Young oder Cohen erwarte ich schon anspruchsvolle Texte mit guten Melodien.
Die Stimme des Künstlers, die den Text und die Melodie rüberbringt, ist für mich von grosser Bedeutung. Ein gutes Beispiel ist hier L. Cohen. Sein tiefe sanfte Stimme löst im Zuhörer eine gewisse Magie aus, dazu kommen noch seine melancholischen Melodien, die wohl kaum jemanden kalt lässt. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis kenne ich keinen, der Cohen mit seiner Musik nicht als magisch anziehend empfindet. Nun soll das kein Tribut meinerseits an Herrn Cohen sein, es ist nur ein sehr klassisches Beispiel für die diskutierte Problematik. Aus meiner Sicht sollte man schon zwischen den einzelnen Msikstilen unterscheiden.
Wenn Cohen Rap singen sollte … ?!?!
Noch ein Beispiel sei mir gestattet, Dylans „Highlands“, diese 18 minütige Ballade. Ich habe diesen Song mehrmals hintereinander abspielen lassen, als ich Besuch hatte und wir über anspruchsvolle Themen debattiert haben.
Dabei stellte ich fest, dass dieses monotone und lange Stück richtig entspannend wirkte und keineswegs – trotz anspruchsvollen Textes – die Diskussion beeinträchtigte. Keiner fand, dass diese Musik ablenkt (sie sprechen alle gut Englisch), obwohl am Anfang schon die Bemerkung kam – was Dylan als Hintergrundmusik? -! Hier vereinen sich ein guter Text, eine gute Melodie und ein zwar monotoner aber doch beruhigend schöner Rhythmus miteinander.
OK, hoffe habe Euch jetzt nicht zu sehr genervt! :bis_bald:--
Sobald jemand da ist, der sich zu fragen vermag, weshalb es etwas und nicht nichts gibt, gib es immer etwas.Ah UmZu den Lyrics:
… Worte haben einen Rhythmus, Phoneme haben Klangfarben. Die Sprache selbst hat Musikalität, die es zu nutzen gilt, indem man die Worte arrangiert. Hier endet die bloße Mitteilung und beginnt die Literatur.
Die Besten auf diesem Gebiet sind/waren m.E. Dylan, Cohen und Brel. Aber auch auf hinteren Plätzen tummeln sich prominente Namen, z.B. Springsteen oder Neil Young.
Genau, aber warum denn nur Dylan, Cohen und Brel? Da gibt´s doch weiß Gott andere und letztlich weitaus größere. Z.b. Homer: Ilias und Odysee waren Epen, was man mit erzählenden Gesängen beschreiben kann – letztlich Blaupause für alle Musik, bei denen der Text eine herausstechende Rolle spielt. Und was ist mit den unbekannten Dichtern des Nibelungen-Liedes oder weiteren mittelalterlichen Überlieferungen wie Edda und anderen (die mir aufgrund der sprachlichen Gegebenheiten ferner sind)? Shakespeare schrieb musikalische Sonette, die Klassiker und Nachfolgende „komponierten“ so gerne Balladen, sie schrieben Librettos und Liedtexte en masse … und und und. Wer ist denn da schon Cohen?
DER.OptimismusMelodie, Text und Rhythmus greifen nach meiner Meinung ineinander. … Nur mal als Beispiel, von guter Discomusik erwarte ich einen guten Rhythmus, wo mein Körper mitgeht, während der Text mir egal ist.
Wenn der Text egal ist, dann greifen Melodie, Text und Rhythmus wohl kaum gleichberechtigt ineinander. Der Text spielt eine Rolle in der erzählenden Musik, ansonsten spielt er tatsächlich kaum eine Rolle.
Tanzmusik dürfte der Ursprung von Musik überhaupt sein, noch vor den Epen. Wobei der Tanz auf der einen Seite mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zusammenhang mit kultischen Handlungen der Naturreligionen stand, auf der anderen Seite vermutlich mit Initiationsriten am Übergang zur Geschlechtsreife, wie es noch heute bei Naturvölkern häufig zu beobachten ist – Blaupause für Disco und eigentlich alle soziale Tanzmusik.
Das erstere ging über dionysische Kulte im frühen Griechenland, wo es noch zumeist im direkten Zusammenhang mit naturreligiöser Entäußerung steht, über die säkularisierten römischen bacchantischen Riten und Gelage in der berauschenden und berauschten Form überwiegend in den „Untergrund“ des „ungebildeten“ Volkes über.
Währenddessen löste sich die religiöse Musik von der körperlichen Dimension, im Zuge des Übergangs von Natur- zur Universalreligion: In deren Trennung von Natur und Geist wurde dieser zur überlegenen Sphäre befördert. Die Musik dient dann der Kontemplation / Meditation, der besinnlichen Gotteserfahrung in der inneren Einkehr (und eben nicht in der entäußernden Verschmelzung des ekstatischen Tanzes), eine Ideologie, die noch heute in den klassischen E-Musik-Szenen herumgeisternd durchscheint. Und im übrigen natürlich auch im hochgeistigen Jazz von beispielsweise Coltrane. Und deswegen meint auch Benedetto noch heute, die Rockmusik sei diabolischen Ursprungs. Recht hat er, Gott sei Dank!
Zugleich wurden die musikalischen Tanztechniken in gleichförmigen Rhythmen diszipliniert, und militärisch zum Marschieren oder für einheitlich zu verrichtende Kraftarbeiten wie das Rudern verwendet. Auch die Gesänge der Sklaven auf den Baumwollfeldern im 19. Jahrhundert, die die monotone Arbeit begleiteten, ähneln dem in der Funktionsweise durchaus, wenn auch die Rhythmen durch den unterschiedenen Arbeitstakt andere sind.
Die Musik im Zusammenhang mit der Geschlechtlichkeit, die sexuell motivierte und wortwörtlich motivierende, also bewegende Musik, dürfte den weitaus überwiegenden Teil aller Musik ausmachen. So stark, wie die Libido unser aller Leben durchdringt, so präsent sind allüberall und weltweit Liebeslieder, Tanzlieder, die der Annäherung dienen und Artverwandtes, in welchem harmonischen Bezugrahmen auch immer. Es geht eigentlich immer um das Eine, und das ist auch ohne Sprachkenntnis zu verstehen, verbunden mit Melodie und meist auch mit Gesang. Hier spielt die Stimme aber als körpernächstes und damit direktestes Musikinstrument überhaupt die maßgebliche Rolle und nicht als sinnstiftender Informationsübermittler: Der Text ist unwichtig, ausschlaggebend ist der letztlich immer mitschwingende sexuelle Subtext.
Ein weiterer interessanter Seitenstrang sind noch die Kinderlieder, die der Sozialisation dienen und in ihrer Einfachheit gewissermaßen einen „kleinsten gemeinsamen Nenner“ für gesellschaftlich und kulturell übergreifende Melodien bilden – Obladi Oblada lässt grüßen. Beeindruckend war bspw. für mich eine abendliche Zusammenkunft von und mit einheimischen Fischern am Strand von Sri Lanka, wo gemeinsam gesungen wurde. Deren Lieblingslied war das Lied der Schlümpfe von Vaddder Abraham – nur die Melodie natürlich, ohne jeden Text. Das geht aber in die Richtung der „conditio humana“, der notwendigen Bedingung für Musik überhaupt, auf dem die oben genannten „höheren“ sozialen Funktionen aufsetzen.
Und natürlich gibt es unendlich viele Mischformen der wesentlichen musikalischen Grundtrends – jede einzelne kann ihre „Essenz“, ihr Wesen haben, vieles aber wird sich auf die genannten Grundströmungen zurückführen lassen.
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The only truth is music.Daniel_BelsazarGenau, aber warum denn nur Dylan, Cohen und Brel? Da gibt´s doch weiß Gott andere und letztlich weitaus größere. Z.b. Homer: Ilias und Odysee waren Epen, was man mit erzählenden Gesängen beschreiben kann – letztlich Blaupause für alle Musik, bei denen der Text eine herausstechende Rolle spielt. Und was ist mit den unbekannten Dichtern des Nibelungen-Liedes oder weiteren mittelalterlichen Überlieferungen wie Edda und anderen (die mir aufgrund der sprachlichen Gegebenheiten ferner sind)? Shakespeare schrieb musikalische Sonette, die Klassiker und Nachfolgende „komponierten“ so gerne Balladen, sie schrieben Librettos und Liedtexte en masse … und und und. Wer ist denn da schon Cohen?
Ja Mann! Wie wär’s mit einem Homer-Thread, vielleicht unter „Geheimtips und Verkannte“?
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)MikkoWobei übrigens „Ob La Di, Ob La Da“ ein schönes Beispiel dafür ist, dass ein dämlicher Text gepaart mit einer sagen wir mal nicht sonderlich inspirierten Allerweltsmelodie dazu führt, dass ich Pickel bekomme, wenn ich den Song höre. Egal in welcher Version.
Auch wenn es nicht zum Thema passt, aber zu „ob la di, ob la da“ folgendes wahres Erlebnis:
Ich hatte mir als Teenie die Single damals gekauft, weil es eben die neuste Platte der Beatles war und und legte sie zu Hause zusammen mit einigen anderen Singles in unseren Plattenwechsler. Einen eigenen Plattenspieler hatte ich noch nicht. Zur gleichen Zeit wurde unser Wohnzimmer neu tapeziert von einem Freund der Familie. Ein sehr besonnener und gutmütiger Mensch, den eigentlich nichts aus der Ruhe bringen kann.
Bevor meine Singles durch waren, verlies ich die Wohnung für ca. 2 Stunden oder so. Dann passierte folgendes: der Plattenspieler schaltete nicht aus und (was nicht normal war), die letzte Single wurde endlos wiederholt. Ob-la-di. ob-la-da, life is crazy….
Unser Bekannter meinte anschliessend: er wolle sich ja nicht beschweren, aber dieses Lied könne er nicht mehr hören. :krank: Der Ärmste! Was hatten wir anschliessend in der Familie darüber gelacht. War ein echter Brüller damals, dass dies ausgerechnet bei diesem Song passierte.--
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