vom wert und unwert

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  • #2225415  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Originally posted by wa@23 Jul 2004, 12:14

    Mißverständnis?

    ziemlich.
    aber über den curry wüsste ich schon gerne mehr dann. und über den ketchup und über die wurst. doch doch. etwas mehr schon.

    --

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    #2225417  | PERMALINK

    candycolouredclown
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 19,059

    Originally posted by otis@23 Jul 2004, 12:16
    ziemlich.
    aber über den curry wüsste ich schon gerne mehr dann. und über den ketchup und über die wurst. doch doch. etwas mehr schon.

    Dann geh zum Metzger oder besser gleich in eine Massentierhaltung und schau Dir an, wie das Schwein „gebolzhammert“ wird. Das ist fast so wie nach Nashville zu fahren!
    Möglicherweise wird Dir die Wurst dann aber plötzlich weniger schmecken.

    --

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    #2225419  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 3,598

    Weit daneben, Soulster.

    Wenn Du glaubst, ich redete dem ausschließlich intellektuellen Umgang mit Musik das Wort, dann hast Du meine Beiträge hier und anderswo nicht einmal im Ansatz verstanden. Im Gegenteil! Selbstverständlich gehört die Erfahrungsebene dazu. Nenn' es sinnlich oder intuitiv, gleichviel. Nur eben nicht voraussetzungslos. Du mahnst da immer eine Art Unmittelbarkeit im Umgang mit Kunst an, die es garnicht gibt. Du bist doch in jedem Fall bereits ein gebildetes/verbildetes Wesen. Und in keiner Lebenslage jener Erlebnis-Novize aus Platos Höhlengleichnis. Ich dachte, ich hätte das mit meinen vielen Hinweisen auf den Komplex Reisen/Lernen hinreichend deutlich gemacht. Aber gern nochmal: wenn man sich mal wochenlang in den Sümpfen von Louisiana herumgetrieben hat, Baton Rouge und Lake Charles ein wenig kennt, auf den Spuren von Jerry Lee Lewis und Nathan Abshire mit sehr vielen Menschen gesprochen hat, dort etliche Joints aufgesucht und Konzerte besucht hat, mal ganz abgesehen von ganzen Lektüre-Bergen, kurzum: wenn man einmal richtig reingerochen hat in die Cajun-Kultur, dann stellen sich die von Dir ins Feld geführten „intuitiven“ und „emotionalen“ Erlebnisse erst verläßlich ein. Und daß sie dann auch viel intensiver sind als bei jemandem, der sich mal drei Tage im French Quarter herumgetrieben hat, bedarf eigentlich keiner weiteren Erläuterung.

    Das Wort Zugang gefällt mir in diesem Zusammenhang nicht, wohl weiß ich aber, was es meint. Erstellen wir meinethalben eine Hierarchie der Zugänge. Zuunterst der vielbemühte „spirituelle Zugang“ von Eso-Tanten, die so brillante Sätze säuseln wie „ich will nicht wissen, was ich höre – Wissen beleidigt meine empfindsame Seele“. Stufe eins. Und so weiter. Bis hinauf zu einem Kunstverständnis, das man behelfsmäßig „ganzheitlich“ nennen könnte (auch so ein saublödes Wort). Die Werte-Leiter also empor zu einer (individuell unterschiedlichen, weil stets durch die Persönlichkeit gebrochenen) musikalischen Erkenntnis. Und auf dieser Leiter rappelt sich der eine ab, während der andere auf der untersten Sprosse sitzenbleibt und (zum Selbstschutz) behauptet, weiter oben sei die Sicht auch nicht besser.

    To each his own.

    --

    #2225421  | PERMALINK

    soulster

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,955

    Originally posted by tops@23 Jul 2004, 12:21
    To each his own.

    ja. mir jetzt mal die arbeit.

    selbstschutz, bullshit. offensichtlich drücke ich mich unklar aus, habe jetzt aber weder zeit noch lust, auf diesen absolutismus einzugehen. deinen esoterik-reflex kannst du dir übrigens sparen, falsche fährte. ich habe deinem ansatz ansonsten nirgendwo die berechtigung abgesprochen, falls du es nicht gemerkt haben solltest.

    jedem seine eigene art der selbstbestätigung. fair enough.

    --

    but I did not.
    #2225423  | PERMALINK

    soulster

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,955

    doch noch was: vielleicht finde ich einfach die unmittelbare wirkung von musik interessanter als das verständnis ihrer entstehung. eine wirkung wird aber auch beim 'unschuldigen' hörer (ICH WEIß, DASS ES DEN NICHT WIRKLICH GIBT, DIES IST NUR DER VERSUCH EINER ANNÄHERUNG) erzielt, selbst wenn diese nichts mit intention und umfeld des erschaffers zu tun hat. macht sie das uninteressanter oder 'unwahrer'?

    --

    but I did not.
    #2225425  | PERMALINK

    aimee
    Moderator

    Registriert seit: 12.07.2002

    Beiträge: 6,563

    Originally posted by soulster@23 Jul 2004, 12:39
    macht sie das uninteressanter

    ..für jemanden mit der Herangehensweise von Otis und Tops ganz sicher. Was ich auch verständlich finde, da aufgrund der unterschiedlichen Wahrnehmung kein sinnvoller Austausch stattfinden kann.

    oder 'unwahrer'?

    ..das ganz sicher nicht.

    --

    #2225427  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 3,598

    @ Soulster

    Unnötig, Dein Schnappen/Einschnappen. Ich hatte Dich nicht mit der Eso-Tante auf die unterste Sprosse gesetzt. Auf überhaupt keine Sprosse (das bezog sich auf die oben verschiedentlich ins Feld geführten Pseudoargumente). Wäre dem so, würde ich mich wohl nicht mit Deinen Ideen/Bedenken befassen. Dasselbe gilt für den „Selbstschutz“-Reflex, den ich einigen hier attestieren würde, Dir keineswegs. Dazu weiß ich zuwenig über Deine Art der Musikrezeption. Ist alles bislang zu schwammig für mich.

    Und wenn hier noch einmal jemand das Musikhören/Musikverstehen mit dem Verzehr von Kadaverteilen vergleicht, bin ich eh weg.

    --

    #2225429  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Originally posted by tops@23 Jul 2004, 13:00
    Und wenn hier noch einmal jemand Musikhören mit dem Verzehr von Kadaverteilen vergleicht, bin ich eh weg.

    :P :D :lol:

    sorry, tops, aber das klingt zu komisch, wenn man es laut liest.

    Im übrigen, ich weiß – denke ich – ziemlich genau was Soulster meint. Diesen emotionalen Zugang zu Musik finde ich nicht unwichtig.
    Es gibt einige Platten, die habe ich und höre ich nur deshalb. Würde ich sie analysieren, hinterfragen, müsste mir meine Zuneigung zu ihnen peinlich sein.

    Verständlich?

    --

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    #2225431  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 3,598

    Nein, Mikko. Was Soulster meint (er möge mich korrigieren, sollte ich falsch liegen), ist nicht ein dimpfliges, rührseliges, von-den-EIGENEN-Emotionen übermanntes Hören, sondern ein „unschuldiges“, unbekümmertes, unverstelltes frei-von-Ballast-Hören wie das eines Kindes. So habe ich ihn verstanden. Eigentlich ein altes Konzept in der Kunst: Naivität. Die Rolle rückwärts in den Mutterleib (sagt nicht Soulster, sagen die Naivisten). Kann aber m.E nicht fruchten. In der Kunst nicht: die Resultate sind unsäglich. Und in Sachen Musikverständnis auch nicht (s. obige Ausführungen). Eine Domäne der (kleinen) Kinder, um die man sie hin und wieder beneiden könnte. Wäre es nicht so sentimental und oberflächlich und denkfaul.

    --

    #2225433  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    In diesem Thread merk ich so langsam, wie herrlich unkompliziert mein Leben ist…und hoffentlich auch bleibt… :rolleyes:

    Ich schieb die Mucke rein und wenns mir gefällt…klasse und wenn nicht…ab dafür.

    Hintergründe sind schön, aber es geht auch gut ohne. Lang lebe meine Naivität eines Kindes!

    Danke! :)

    --

    #2225435  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 3,598

    Da kannst Du ganz beruhigt sein, O'Malley. So bleibt's. Beneidenswert.

    --

    #2225437  | PERMALINK

    soulster

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,955

    @tops
    nein, kindliche naivität meine ich nicht, aber auch nicht das von mikko angesprochene nostalgiebewahren. ich habe jetzt wirklich keine zeit, aber nur als beispiel (vielleicht in 'meine' richtung zeigend): ich habe gerade michael hurley entdeckt (mit dem neueren album: sweetkorn) . eines der seltenen male in den letzten jahren, dass mich eine platte eines mir unbekannten künstlers richtig begeistert hat. vielleicht deutet diese art von musik ein bisschen an, worum es mir gehen könnte. die funktioniert auch nicht ohne die ältere musik, auf die sie sich bezieht. ihr reiz liegt aber für mich in dem eher diffusen 'verwursten' und biegen von bekanntem, das ich aber nicht im ersten moment als zitat zuordnen kann. oder so ähnlich, vielleicht komme ich ja noch mal dazu, das genauer zu fassen. jetzt leider nicht.

    ansonsten: schön, dass es hier mal wieder eine diskussion dieser art gibt!

    --

    but I did not.
    #2225439  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 3,598

    Wie? Keine Deckelung von O'Malley? Dachte, das wäre ein gefundenes Fressen für Dich, Soulster. So bloß stellt selbst er sich selten. Deine Zeit muß wirklich verdammt eng bemessen sein.

    Oh, und Gratulation zu Michael Hurley. Äußerst lohnend. In jedem Fall. Besonders, wenn man dem Schrat hinterhersteigt und ihm auf die Schliche kommt.

    --

    #2225441  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Originally posted by otis@23 Jul 2004, 11:54
    wenn ich denn doch mal eine fände, würde ich mit allen meinen sinnen dieses ding verköstigen, mich an der ungemein gelungenen currymischung erfreuen, die ach so gut zum ketchup passend die beiligende wurst zu einem anderen macht, zu einer vollkommenen currywurst. ist das intellektuell?

    nein, intellektuell ist das nicht. Diese Argumentation hat allerdings mit deiner Argumentation zum Thema Wert von Musik/Vinyl nichts, aber auch garnichts gemeinsam!!!

    --

    #2225443  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Nun sagt mir zwar Michael Hurley nichts. Aber nur das nostalgische gefühlige Hören meinte ich auch nicht.
    Neue mir unbekannte Platten von mir unbekannten Künstlern höre ich in der Regel auch erstmal völlig „unvorbelastet“, ohne Cover oder Info zu studieren.
    Vielleicht ist es dieser erste Eindruck, den man auf solche Art gewinnt, den Soulster meint.
    Aber natürlich passiert ein solches Hören eben auch nicht im „unschuldigen“ Zustand. Man kann ja schlecht die eigenen Erfahrungen, Vorlieben, etc. völlig ausblenden.

    --

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