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Sonic Juice… Töne sind ja auch Daten ….
Ich glaube, diese Aussage ist stark zeitabhängig. Vor der Digitalisierung hätte man diesen Satz nicht so ohne weiteres gehört, maximal von irgendwelchen Computer-Spinnern, denen die ganze Welt ja immer schon nur Daten-Wust war. Von einem Musikliebhaber jenseits der Elektronik jedenfalls kaum.
Und da liegt m.E. auch der entscheidende kulturelle Bruch, also in der Digitalisierung. Den haben wohl alle, die heute über 25 sind, noch mitbekommen.
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WerbungDick Laurentdas ist richtig, hat daher aber auch nichts mehr mit Musik zu tun. Da könntest du auch an ADAC-Oldtimerrallyes teilnehmen oder Modelleisenbahnen sammeln. Alles schöne und vielleicht auch interessante Hobbies. Nur wird hier im Forum gerne aus dem Vinyl-Hören ein anderer (meist wertigerer) Umgang mit Musik abgeleitet…
Nun ja, natürlich wird da letztlich der selbe Sammeltrieb befriedigt, ich halte es aber dennoch für einen Unterschied, ob jemand Van Goghs sammelt oder Überraschungseier-Überraschungen. Sprich: die Kombination von immaterieller Kultur und materiellem Kulturgut macht den Reiz aus.
@daniel_belsazar: Von Schellack habe ich auch ein zwei Platten, aber da fehlt mir das Abspielgerät. Sehe allerdings auch keinen Grund, sich nicht mit Schellack zu beschäftigen – sofern man die entsprechende Musik auch schätzt. Die meiste mich interessierende Musik ist aber nunmal auf Vinyl erschienen, nicht auf Schellack.
Ob die CD mit beliebig duplizierbaren Daten und vergleichsweise wenig Aufwand im Design und Schwerpunkt auf Funktionalität einen entsprechenden kulturellen Stellenwert einnehmen wird, wage ich zu bezweifeln, falls die Teile nach 20-30 Jahren wirklich ihre Daten verlieren um so mehr (weiß ich aber nicht, ob das so stimmt). Die derzeitige 2nd-Hand-Verramschung und die fallenden Preise weisen nicht darauf hin. Ausnahmen gibt es natürlich bei seltenen Auflagen, aufwändigen Boxsets etc. Die große Masse der CD-Veröffentlichungen wird es vermutlich nicht betreffen.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Sonic Juice
Ob die CD mit beliebig duplizierbaren Daten und vergleichsweise wenig Aufwand im Design und Schwerpunkt auf Funktionalität einen entsprechenden kulturellen Stellenwert einnehmen wird, wage ich zu bezweifeln, falls die Teile nach 20-30 Jahren wirklich ihre Daten verlieren um so mehr (weiß ich aber nicht, ob das so stimmt). Die derzeitige 2nd-Hand-Verramschung und die fallenden Preise weisen nicht darauf hin. Ausnahmen gibt es natürlich bei seltenen Auflagen, aufwändigen Boxsets etc. Die große Masse der CD-Veröffentlichungen wird es vermutlich nicht betreffen.Ich rede ja auch hier nicht von der großen Masse. Genauso wenig, wie Du von der großen (vergangenen) Masse an Vinyls redest.
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[kicks sagt:] ( schon alleine dass da keine Nüsse drin sind zeigt dass es ein allgemeiner check is )otisWeil Popmusik nicht so konzipiert ist. Mir genügt von klassischer Musik keinesfalls nur die Partitur. Sie ist aber das Gemeinte, nicht eine x-beliebige Aufnahme.
.Das kann ich durchaus nachvollziehen
FlashIch habe mir mal erspart die letzten Seiten zu lesen, trotzdem möchte ich mal meine persönliche Sichtweise kurz schildern.
Ich höre leidenschaftlich gern Vinyl, habe auch den größten Teil meiner Musiksammlung auf Schallplatte und das aus folgendem Grund: Wenn ich Vinyl höre habe ich das Gefühl, dass die Musik im Moment des Abspielens entsteht, sie setzt sich aus diversen Elementen zusammen, ich werde teilweise praktisch in das Geschehen eingebunden. Bei CD empfinde ich die Musik als bereits geformt, mängelbeseitigt, das Abspielen und auch Hören wird hier nicht zum Akt, es scheint Routine zu sein.
Nichtsdestotrotz höre ich gelegentlich auch CD (ungefähr 300 Stück), der Zweck ist hier allerdings nicht die Intensität sondern – ja, mein Gott – Hintergrundgedudel wenn z.B. Bekannte zu Besuch sind.
Zudem besitze ich einen iPod auf dem ich gerne höre wenn ich beispielsweise mit dem Hund draußen bin oder im Urlaub bin. Meist benutze ich ihn allerdings zum Hören neuer Musik um zu überprüfen ob es sich lohnt das gleichnahmige Vinyl anzuschaffen. Ja, ich höre Musik auch gern unter der Dusche, im offenen Auto, in der Kneipe und vorallem in der Disco. Ich liebe es mich in der Disco vom DJ exzessiv von House durchschallen zu lassen.
Aber wie gesagt, den intensivsten und befriedigensten Genuss erhalte ich durch das Hören via Vinyl welches auch ca. 80% meiner Sammlung ausmacht.
Alle Argumente sind natürlich rein intuitiv.Bis auf den Prozentsatz des Vinyls würde ich das vollends unterstreichen und mittlerweile würde ich mir wünschen, vieles von dem was ich mir auf CD angeschafft habe auf Vinyl zu besitzen, und ich mache drei Kreuze, dass ich damals meine Platten nicht verhökert habe. Nichtsdestotrotz bleibt mein iPod für unterwegs unentbehrlich (und somit auch die CDs)
Sonic JuiceIch glaube, folgender Aspekt ist hier noch nicht aufgetaucht:
Ungeachtet des Werterhalts und etwaiger Klangunterschiede stellt eine Vinyl-LP oder Single für mich ein Kulturgut dar, welches einen (auch immateriellen) Wert über die reine Datenträgerschaft aufweisen kann. Mir macht es zunehmend Freude, mich auch mit dem Details wie Pressungen, Auflagen, Herkunft, Design, Version (mono/stereo) etc. auseinanderzusetzen und den jeweiligen Qualitäts- und Klangunterschieden nachzuspüren. Kaufe ich lieber die US-Erstpressung mono 1961, eine günstigere Stereo-Nachpressung aus Holland 1980 oder gar ein aufwändiges audiophiles Re-Issue 2001?
Man betreibt da in Plattenläden, auf Märkten oder Auktionen sozusagen ein klein wenig Kulturwissenschaft oder gar Archäologie. Eine bestens erhaltene LP aus den 50er Jahren in der Hand zu halten und aufzulegen, ist für mich einfach eine große Freude (vorausgesetzt natürlich die Musik sagt mir ebenfalls zu). Man hat da an Sound, Design, Pressung etc. ein authentisches Zeitzeugnis in der Hand, das schon Generationen zuvor erfreut hat.
Noch ein Beispiel: Von meinem Onkel habe ich vor einiger Zeit ein Stoß alter US-Klassik-LPs von Anfang der 50er mitbekommen, die dieser zur damaligen Zeit bei einem Studienaufenthalt gekauft hatte, zB eine frühe Aufnahme von Leonard Bernstein, bei der dieser auf dem Cover noch als junger auftstrebender Komponist und Dirigent angekündigt wird. Selbst wenn die LP nicht mehr im besten Zustand ist, finde ich es großartig, diese LPs jetzt nach 50 Jahren in der Hand zu halten und anhören zu können.
Eine entsprechende Freude am Material ist bei beliebig vervielfältigbaren in mehr oder weniger schnödes Plastik eingepackten digitalen Tonträgern m.E. nicht möglich, daher haben diese auch in den meisten Fällen keinen steigenden materiellen Wert. (Zumal falls die CD-Daten wirklich nach 20-30 Jahren verfallen sollten, aber das ist wieder eine andere Baustelle). Auch insofern jedenfalls halte ich den respektvollen, andächtigen Umgang mit Vinyl durchaus für plausibel.
dazu würde mir schon die Zeit fehlen, nachvollziehbar ist es mir allerdings, siehe auch Otis‘ Kommentar. Außerdem hätt ich auch gern mal musikaffine Verwandte…
WolfenDann wage ich zu behaupten, daß es in absehbarer Zeit den CDs (und damit meine ich Originale) genau so ergehen könnte bzw. wird.
Gemessen an den schwarzen Scheiben ist die CD immer noch ein Jüngling.
Ich denke, in den nächsten ca. 10 – 15 Jahren werden sich Musikträger oder von mir aus auch Datenträger durchsetzen, neben denen die herkömmliche CD zum Kulturgut mutiert.
Auch im Bereich der CDs gibt es mittlerweile sehr gesuchte Raritäten, Sammlerstücke und echte Schätze, in 1 oder 2 Jahrzehnten dürften auch dafür kleine, aber feine Märkte mit hohem (ideellen ?) Sammlerwert vorhanden sein.Vielleicht sogar noch mehr, da die CDs meiner Meinung nach eher vollständig vom Markt verschwinden werden als Vinyl, das ja eher wieder auf dem Vormarsch ist
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Im Herbst letzten Jahres bekam ich einen sehr guten Plattenspieler geschenkt. Seitdem kaufe ich fast ausschließlich nur noch Vinyl. Nicht weil’s besser klingt oder so, sondern weil Vinylsammeln ein bißchen wie Briefmarkensammeln ist. Liebhaberei eben.
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How does it feel to be one of the beautiful people?Sonic Juice…falls die Teile nach 20-30 Jahren wirklich ihre Daten verlieren um so mehr (weiß ich aber nicht, ob das so stimmt).
Ist natürlich alles reine Spekulation da es logischerweise keine Erfahrungswerte gibt. Meine ältesten CDs sind knapp 20 Jahre alt und laufen immer noch problemlos.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?WolfenDas dürfte nicht das Problem sein. Meine erste CD (Alan Parsons „Pyramid“) kaufte ich 1987.
Und glaub mir bitte, die läuft immer noch so top, wie am 1. Tag.Meine CDs ja auch. Bin aber gespannt, wie das in zwanzig Jahren aussieht.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)ClauIm Herbst letzten Jahres bekam ich einen sehr guten Plattenspieler geschenkt. Seitdem kaufe ich fast ausschließlich nur noch Vinyl. Nicht weil’s besser klingt oder so, sondern weil Vinylsammeln ein bißchen wie Briefmarkensammeln ist. Liebhaberei eben.
Find ich auch gar nichts Verwerfliches dran. Schließlich kann ich aus einer LP einen ständig wiederholbaren Genuss ziehen. Die Briefmarke werde ich wohl kaum alle 2-3 Wochen 30 Minuten lang anstarren.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoWolfenDas dürfte nicht das Problem sein. Meine erste CD (Alan Parsons „Pyramid“) kaufte ich 1987.
Und glaub mir bitte, die läuft immer noch so top, wie am 1. Tag.Meine ersten CDs sind von 1982 und sind auch noch einwandfrei.
Meine CDs ja auch. Bin aber gespannt, wie das in zwanzig Jahren aussieht.
Wenn sich in den ersten 25 jahren nichts tut dann bleiben die wohl so wie sie sind.
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“TheMagneticFieldVielleicht sogar noch mehr, da die CDs meiner Meinung nach eher vollständig vom Markt verschwinden werden als Vinyl, das ja eher wieder auf dem Vormarsch ist
Totgesagte leben ja bekanntlich länger und die CD wurde schon anfang der 90er totgesagt. Ich kann mich noch an einen Bericht im ME/Sounds aus dem Jahr 1993 erinnern, in dem der Plattenladen der Zukunft vorgestellt wurde. Da gab es keine herkömmlichen Alben mehr zu kaufen, sondern jeder konnte sich seine CDs selbst zusammenstellen, so wie er wollte, also quasi ein prähistorisches „Downloadportal“. Tatsächlich habe ich einen solchen Laden nie gesehen.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?MistadobalinaMeine CDs ja auch. Bin aber gespannt, wie das in zwanzig Jahren aussieht.
Ich hatte CDs, die sich nach einiger Zeit nicht mehr abspielen ließen, weil sie oxidiert sind.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...TheMagneticField
Vielleicht sogar noch mehr, da die CDs meiner Meinung nach eher vollständig vom Markt verschwinden werden als Vinyl, das ja eher wieder auf dem Vormarsch ist
Ich denke eher nicht, daß die CDs in absehbarer Zeit vollständig vom Markt verschwinden werden. Dazu war in den letzten ca. 20 Jahren der Absatz an CDs nebst Abspielgeräten einfach zu groß. Und die technische Qualität der CDs auf einem durchaus so hohen Level, daß erst ein wirklicher und am Markt durchsetzungsfähiger Quantensprung folgen muss. Irgendwann wird der sicherlich kommen, ohne Zweifel.
Und daher vergleiche ich in dieser Hinsicht die CD auf keinen Fall z.B. mit dem Video-VHS-System. Das war zwar ebenfalls für mehr als 2 Jahrzehnte sehr erfolgreich, aber auch eben auf einem qualitativ wesentlich niedrigeren Level. Und auch nach gut 10 Jahren DVD ist es immer noch nicht gänzlich tot zu kriegen.Und was die Vinyls betrifft: bitte nicht nur auf dieses Forum schauen.
Sie waren in den letzten paar Jahren wieder etwas erfolgreicher. Insbesondere auch im teils semiprofessionellen Bereich von Techno und bei den Ravern.
Ich halte den in den letzten paar Jahren quasi global wieder aufgekommenen leichten Boom bei Vinyls für relativ kurzlebig.
Obwohl die entsprechende Musikindustrie natürlich gerne damit wirbt, wenn nach dem globalen Niedergang der Vinyls die Verkaufsraten von extrem niedrigem Level aus um hunderte von Prozentpunkte steigen. Dennoch bleiben es im günstigsten Fall pro Album nur wenige Tausend Exemplare, wenn überhaupt.
Gemessen an digitalen Tonträgern sind das immer noch und weiterhin Peanuts.
Unabhängig davon stimme ich dir dahingehend zu, daß es wahrscheinlich auch in 10 oder 20 Jahren auch noch einen kleinen Markt für Vinyls diverser Art geben wird. Nischen gibts immer…und wo es sie nicht gibt, werden sie geschaffen.--
[kicks sagt:] ( schon alleine dass da keine Nüsse drin sind zeigt dass es ein allgemeiner check is )MistadobalinaMeine CDs ja auch. Bin aber gespannt, wie das in zwanzig Jahren aussieht.
Wir reden dann nochmal drüber und tauschen unsere Erfahrungen aus.
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[kicks sagt:] ( schon alleine dass da keine Nüsse drin sind zeigt dass es ein allgemeiner check is )atomIch hatte CDs, die sich nach einiger Zeit nicht mehr abspielen ließen, weil sie oxidiert sind.
Das ist aber wirklich ziemlich selten….von meinen 2000 keine .
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“pink-niceDas ist aber wirklich ziemlich selten….von meinen 2000 keine .
bei mir ähnlich: 2 Ausfälle ( TYA-Watt und Steely Dan-AJA)
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Real Guitars Have Wings -
Schlagwörter: analog, CD, Format, LPs, Streaming, untötbare Forumsfolklore, Vinyl, Vinyl vs. CD
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