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plattensammlerhttps://www.instagram.com/p/CeysKMCKP0J/?utm_source=ig_web_copy_link taz.die_tageszeitung Roland Mandel hat sich 2019 ein Ticket für Pearl Jam gekauft. Nach zwei coronabedingten Verschiebungen soll das am 21. Juni stattfinden, auf der Waldbühne im Westen Berlins. Mandel sitzt inzwischen im Rollstuhl und hat vermutlich nur noch den Sommer zu leben. Dass er trotz Ticket keinen Zugang zur Waldbühne bekommen sollte, ist nicht nur von persönlicher Dramatik, sondern auch ein Armutszeugnis für die Inklusion im Kulturbereich. Mehr als 22.000 Menschen passen in die Waldbühne, im Rollstuhl dürfen davon nur 12 sitzen. Wenn diese Plätze auf einem speziellen Podest ausgebucht sind, wird Rollstuhlfahrer:innen der Zugang verwehrt.„Auf die Idee wären wir erst gar nicht gekommen“, sagt Sandra Dragendorf, die Frau von Roland Mandel. Er selbst kann kaum noch sprechen, nur mit Mühe mit einem Tablet kommunizieren. Der Lehrer aus Lüneburg bekam vor nicht einmal einem Jahr die Diagnose: Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Bei dieser unheilbaren Erkrankung des Nervensystems werden die motorischen Nervenzellen binnen kurzer Zeit so schwer geschädigt, dass die Betroffenen oft nur noch wenige Monate oder Jahre zu leben haben. „Roland hat nicht mehr viel, nur noch den Sommer“, sagt seine Frau. Den 18. Geburtstag seiner älteren Tochter will er noch erleben. Und das Pearl-Jam-Konzert. „Egal, wie schlecht es ihm geht, er hat gesagt, wir fahren“, sagt Dragendorf. Kompliziert genug war es, die Anreise mit der Bahn und vor allem die Unterbringung in einem rohlstuhlgerechten Zimmer mit Pflegebett zu organisieren. Dass Roland Mandel aber gar nicht in die Waldbühne reinkommen könnte, wurde erst nach einer Nachfrage beim Konzertveranstalter klar. Und dann beginnt ein Kampf der Freund:innen von Roland Mandel, viele davon auch langjährige Pearl-Jam-Fans, um dieses letzte Konzerterlebnis. Sie schreiben an den Veranstalter und den Pächter der Waldbühne und die Behindertenbeauftragte Berlins und die Kulturverwaltung. Auch die taz schreibt diese und noch mehr Stellen an. Denn eigentlich muss jede große Versammlungsstätte in Berlin mindestens 1 Prozent Rollstuhlplätze vorhalten. Bei der Waldbühne wären das also mindestens 220 Plätze – und nicht 12. Unfassbar…
Mittlerweile hat man aber eine Lösung mit Eventim gefunden.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ein Glück!
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Ich kann’s kaum abwarten bis Dienstag. Da wird bestimmt noch ein Statement von Eddie Vedder kommen…
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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In Kassel findet seit ein paar Tagen die bedeutendste deutsche Kunstschau »antisemita fifteen« statt, Verzeihung, die »documenta fifteen« natürlich. Aber die Kunst ist in den Hintergrund getreten, weil um die Documenta eine Antisemitismusdebatte tobt. Die Art, wie diese Diskussion geführt wird, ist bezeichnend. Denn hier offenbart sich eines der größten, wenn nicht das größte der derzeitigen Probleme mit Antisemitismus in Deutschland. Es ist eine breite, bürgerliche Antisemitismusakzeptanz von Leuten, gleich ob sie sich für konservativ, liberal, aufgeklärt oder links halten, mit dem Leitgedanken: Ein bisschen Judenhass ist doch okay.
In den 80er/90ern war ich ja auch gerne auf der documenta.
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ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
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plattensammlerhttps://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/sascha-lobo-ueber-den-documenta-skandal-willkommen-bei-der-antisemita-a-424a0c6f-ec04-4158-92be-9ab8f03f17ad
In Kassel findet seit ein paar Tagen die bedeutendste deutsche Kunstschau »antisemita fifteen« statt, Verzeihung, die »documenta fifteen« natürlich. Aber die Kunst ist in den Hintergrund getreten, weil um die Documenta eine Antisemitismusdebatte tobt. Die Art, wie diese Diskussion geführt wird, ist bezeichnend. Denn hier offenbart sich eines der größten, wenn nicht das größte der derzeitigen Probleme mit Antisemitismus in Deutschland. Es ist eine breite, bürgerliche Antisemitismusakzeptanz von Leuten, gleich ob sie sich für konservativ, liberal, aufgeklärt oder links halten, mit dem Leitgedanken: Ein bisschen Judenhass ist doch okay.In den 80er/90ern war ich ja auch gerne auf der documenta.
Ich war vor zehn Jahren das bisher einzige Mal auf der documenta. Und hab dort drei Nächte in einem stillgelegten Abschiebegefängnis zugebracht, das im Rahmen der documenta 13 zum Eventhotel umfunktioniert wurde. Sehr klaustrophobisch.
Wie hat sich denn die documenta in deiner Wahrnehmung im Laufe der Jahre entwickelt, verändert?
zuletzt geändert von ford-prefect--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!Bin kein Kenner der Kunstszene. Aber wussten die documenta-Verantwortlichen eigentlich nicht vorher, welches Kunstobjekt das indonesische Künstlerkollektiv hier präsentieren wird? Man holt sich doch kein Überraschungsei ins Haus.
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There is a green hill far away I'm going back there one fine day. I am free because I am the soul bird
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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ford-prefect
plattensammlerhttps://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/sascha-lobo-ueber-den-documenta-skandal-willkommen-bei-der-antisemita-a-424a0c6f-ec04-4158-92be-9ab8f03f17ad In Kassel findet seit ein paar Tagen die bedeutendste deutsche Kunstschau »antisemita fifteen« statt, Verzeihung, die »documenta fifteen« natürlich. Aber die Kunst ist in den Hintergrund getreten, weil um die Documenta eine Antisemitismusdebatte tobt. Die Art, wie diese Diskussion geführt wird, ist bezeichnend. Denn hier offenbart sich eines der größten, wenn nicht das größte der derzeitigen Probleme mit Antisemitismus in Deutschland. Es ist eine breite, bürgerliche Antisemitismusakzeptanz von Leuten, gleich ob sie sich für konservativ, liberal, aufgeklärt oder links halten, mit dem Leitgedanken: Ein bisschen Judenhass ist doch okay. In den 80er/90ern war ich ja auch gerne auf der documenta.
Ich war vor zehn Jahren das bisher einzige Mal auf der documenta. Und hab dort drei Nächte in einem stillgelegten Abschiebegefängnis zugebracht, das im Rahmen der documenta 13 zum Eventhotel umfunktioniert wurde. Sehr klaustrophobisch. Wie hat sich denn die documenta in deiner Wahrnehmung im Laufe der Jahre entwickelt, verändert?
oh, das kann ich nicht sagen. documenta viii, ix und x fand ich toll. danach war ich nicht mehr da.
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ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
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plattensammler
ford-prefect
plattensammlerhttps://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/sascha-lobo-ueber-den-documenta-skandal-willkommen-bei-der-antisemita-a-424a0c6f-ec04-4158-92be-9ab8f03f17ad In Kassel findet seit ein paar Tagen die bedeutendste deutsche Kunstschau »antisemita fifteen« statt, Verzeihung, die »documenta fifteen« natürlich. Aber die Kunst ist in den Hintergrund getreten, weil um die Documenta eine Antisemitismusdebatte tobt. Die Art, wie diese Diskussion geführt wird, ist bezeichnend. Denn hier offenbart sich eines der größten, wenn nicht das größte der derzeitigen Probleme mit Antisemitismus in Deutschland. Es ist eine breite, bürgerliche Antisemitismusakzeptanz von Leuten, gleich ob sie sich für konservativ, liberal, aufgeklärt oder links halten, mit dem Leitgedanken: Ein bisschen Judenhass ist doch okay. In den 80er/90ern war ich ja auch gerne auf der documenta.
Ich war vor zehn Jahren das bisher einzige Mal auf der documenta. Und hab dort drei Nächte in einem stillgelegten Abschiebegefängnis zugebracht, das im Rahmen der documenta 13 zum Eventhotel umfunktioniert wurde. Sehr klaustrophobisch. Wie hat sich denn die documenta in deiner Wahrnehmung im Laufe der Jahre entwickelt, verändert?
oh, das kann ich nicht sagen. documenta viii, ix und x fand ich toll. danach war ich nicht mehr da.
1997 sorgte dort doch Christoph Schlingensief für Aufsehen, weil er T-Shirts und Plakate verteilte bzw. trug, auf denen er zum Mord an Helmut Kohl aufrief.
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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ford-prefect
plattensammler
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plattensammlerhttps://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/sascha-lobo-ueber-den-documenta-skandal-willkommen-bei-der-antisemita-a-424a0c6f-ec04-4158-92be-9ab8f03f17ad In Kassel findet seit ein paar Tagen die bedeutendste deutsche Kunstschau »antisemita fifteen« statt, Verzeihung, die »documenta fifteen« natürlich. Aber die Kunst ist in den Hintergrund getreten, weil um die Documenta eine Antisemitismusdebatte tobt. Die Art, wie diese Diskussion geführt wird, ist bezeichnend. Denn hier offenbart sich eines der größten, wenn nicht das größte der derzeitigen Probleme mit Antisemitismus in Deutschland. Es ist eine breite, bürgerliche Antisemitismusakzeptanz von Leuten, gleich ob sie sich für konservativ, liberal, aufgeklärt oder links halten, mit dem Leitgedanken: Ein bisschen Judenhass ist doch okay. In den 80er/90ern war ich ja auch gerne auf der documenta.
Ich war vor zehn Jahren das bisher einzige Mal auf der documenta. Und hab dort drei Nächte in einem stillgelegten Abschiebegefängnis zugebracht, das im Rahmen der documenta 13 zum Eventhotel umfunktioniert wurde. Sehr klaustrophobisch. Wie hat sich denn die documenta in deiner Wahrnehmung im Laufe der Jahre entwickelt, verändert?
oh, das kann ich nicht sagen. documenta viii, ix und x fand ich toll. danach war ich nicht mehr da.
1997 sorgte dort doch Christoph Schlingensief für Aufsehen, weil er T-Shirts und Plakate verteilte bzw. trug, auf denen er zum Mord an Helmut Kohl aufrief.
Den Schlingensief hab ich nicht gesehen als ich da war.
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ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
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Als ich dort vor zehn Jahren war, gefiel mir am besten die Videoinstallation des amerik. Schlagzeugers Llyn Foulkes mit seiner Tröten-Maschine. Ein Rundgang über die documenta ist inspirierend.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich habe mich da auch immer gerne rumgetrieben, es gab jede Menge tolle Kunst und die Kuratoren waren damals wohl auch deutlich besser als heute.
Zur Zeit läuft ja auch das alljährliche KAMPFLESEN in Klagenfurt.
https://bachmannpreis.orf.at/stories/ondemand/
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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And the winnerin is: Ana Marwan
Ich fand ja den Text von Juan S. Guse ganz gut. Der hat den KELAG-Preis gekriegt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Antisemitismus auf der Documenta – Alle suchen das Weite
Man schaut im Moment fassungslos zu, wie die Documenta-Verantwortlichen, oder besser Verantwortungslosen, die Weltkunstschau in Kassel komplett auf Grund laufen lassen. Je länger das Nichtstun der Documenta-Leitung um Direktorin Sabine Schormann dauert, desto unmöglicher wird die Situation für die 1500 beteiligten Künstler, die in Kassel wie im Schwebezustand verharren.
(…)
Die Documenta Fifteen hingegen ist, wie es aussieht, kaum noch zu retten. Wo sollen sie herkommen, die Experten, die Vermittler, die Bildungsleute, die den schwierigen Dialog um Judenfeindlichkeit und Israelkritik jetzt führen sollen, wenn niemand sie holt? Wer soll mit den Besucher:innen diskutieren, wie der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, Christoph Heubner, es am Samstag fordert?
Selbst Hoffnungsträger wie der Frankfurter Philosoph Meron Mendel, der sich bereit erklärt hatte, weitere kritische Kunstwerke der Documenta zu begutachten, suchen das Weite. Meron Mendel hält das Verhalten der Documenta für neokolonial.
Ob sich die documenta von dem Disaster, das die diesmaligen Kurator*innen angerichtet haben jemals erholen wird? Könnte schwierig werden. Die Grüne Roth hat es ja mitverbaselt und soll nun eine Lösung finden. Das ist ja schon mal ungünstig…
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plattensammler…
Ob sich die documenta von dem Disaster, das die diesmaligen Kurator*innen angerichtet haben jemals erholen wird? Könnte schwierig werden. Die Grüne Roth hat es ja mitverbaselt und soll nun eine Lösung finden. Das ist ja schon mal ungünstig…
Ist das so? Ist die documenta nicht mehr eigenständig?
Der Terminus „Die Grüne Roth“ ist auch Kunst, oder?
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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august-ramone
plattensammler… Ob sich die documenta von dem Disaster, das die diesmaligen Kurator*innen angerichtet haben jemals erholen wird? Könnte schwierig werden. Die Grüne Roth hat es ja mitverbaselt und soll nun eine Lösung finden. Das ist ja schon mal ungünstig…
Ist das so? Ist die documenta nicht mehr eigenständig?
War sie nie.
Zu Causa Roth einfach mal Roth und documenta googeln, da ist einiges nicht so ganz rund gelaufen. Und nun soll sie einen 5-Punkte-Plan aufstellen, um die Kontrolle des Bundes über die documenta zu verstärken. Ob das so eine gute Idee ist?
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