Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › Die besten Alben › Umfrage nach den besten dritten Alben
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harry-ragIch glaube, wenn man „Saint Julian“ und noch ein paar andere Platten von Cope gehört hat, weiß man, auf welchen Unterschied ich hinaus will. Ob das nun „poppig“ oder „eingängig“ heißen muss…geschenkt.
Ich verstehe schon, worauf Du hinauswillst, aber nimm bitte das Wort „Pop“ erst wieder in den Mund, wenn Du angefangen hast zu verstehen, was es meint, und bemühe solange andere Wörter. Danke. Zurück zum Thema.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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herr-rossiIch verstehe schon, worauf Du hinauswillst, aber nimm bitte das Wort „Pop“ erst wieder in den Mund, wenn Du angefangen hast zu verstehen, was es meint, und bemühe solange andere Wörter. Danke. Zurück zum Thema.
Haha, fuck you and your heroes.
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harry-ragHaha, fuck you and your heroes.
Beim nächsten Mal wird dann bei den brennenden Mülltonnen gebattlet.;-)
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Siehste: Der Smiley macht daraus Pop, sonst wäre der Beitrag schon gelöscht.
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Hm, Du hast also nicht nur Pop nicht verstanden, sondern auch den Moderationsstil hier, langsam mache ich mir Sorgen …
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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01. BIG STAR- Third
02. NICK DRAKE- Pink Moon
03. LEONARD COHEN- Songs Of Love And Hate
04. THE CLASH- London Calling
05. PORTISHEAD- Third
06. MUDDY WATERS- Folk Singer
07. STEELY DAN- Pretzel Logic
08. LOVE- Forever Changes
09. THE SOFT MACHINE- Third
10. THE BEATLES- A Hard Days Night11. MIDNIGHT CHOIR- Amsterdam Stranded
12. RANDY NEWMAN- Sail Away
13. BETH ORTON- Central Reservation
14. JOHN LEE HOOKER- That’s My Story
15. RICHARD AND LINDA THOMPSON- Pour Down Like Silver
16. THE WAR ON DRUGS- Lost In The Dream
17. BERT JANSCH- Jack Orion
18. THE HIGH LLAMAS- Gideon Gaye
19. ROBYN HITCHCOCK- I Often Dream Of Trains
20. BROADCAST- Tender Buttons--
@xerxes: Bitte den Eingangspost lesen und dann die Liste nochmal posten.
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"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFM
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sorry, hatte das nicht gelesen. Habe die Jahreszahlen gelöscht.
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Danke, erleichtert die Auswertung.
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"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFM@Xerxes: Sehr schöne Liste. Klasse, dass Soft Machines „Third“ bei dir so hoch im Kurs steht.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Ein paar Kommentare schonmal zu meiner Liste. Rest folgt dann noch.
01. Captain Beefheart & His Magic Band – Trout Mask Replica
In den 1960ern wohnte Don Van Vliet aka Captain Beefheart eine Zeit lang bei Bassist Gary ‚Magic‘ Marker in Venice, CAL. In jener Phase seines Lebens nahm Van Vliet auch öfter mal Acid. Eines Abends, als ein Trip langsam abflaute, machte er sich in Markers Wohnung auf die Suche nach einem Drink. Da Van Vliet der Überzeugung war, unter Acid so gut sehen zu können wie eine Katze, suchte er im Dunkeln nach einem Glas, ging in die Küche und öffnete den Geschirrschrank, der auf Kopfhöhe angebracht war. Marker hatte ein paar Monate vorher gut sechs Kilo Kartoffeln gekauft, um ein Kartoffelgericht zu Thanksgiving zu machen und nicht alle Kartoffeln verarbeitet. Die schlummerten seitdem vergessen in einem Netz im Geschirrschrank. Kartoffeln haben die Angewohnheit, unter Lichtausschluss starke Triebe auszubilden, auf der Suche nach Nährstoffen und Licht. Als Van Vliet den Geschirrschrank öffnete, sprang ihm das Kartoffelnetz mit unzähligen tentakelähnlichen, langen Trieben entgegen. Im Nebenzimmer hörte Gary Marker aus der Dunkelheit einen lauten Schrei, ähnlich dem Anfangsschrei von James Brown auf „I Feel Good“, nur eine Oktave höher. Sekunden später polterte Van Vliet durch die Küchentür, aschfahl, mit aufgerissenen Augen, wie wild mit den Armen fuchtelnd. Groteske Ansammlungen von Kartoffeltrieben stakten in Haar und Kleidung und baumelten an ihm herab. Er kreischte, er sei von einem Alien angegriffen worden, das sich im Geschirrschrank versteckt hätte. Marker brauchte zwei Stunden, um Van Vliet soweit zu beruhigen, dass er ihm erklären konnte, was wirklich passiert war.Diese Geschichte versinnbildlicht sehr gut die Wirkung von „Trout Mask Replica“: Beim ersten Hören denkst du, ein Alien würde dir entgegenspringen. Du möchtest schreiend flüchten und verstehst erst nach einer Weile, dass das, was du erlebt hast, auf ganz normale Weise zu erklären ist: Die scheinbar zusammenhanglos übereinandergelagerten Gitarrenkanäle, Basslinien und Schlagzeuggalopper, die dir anfangs so fremdartig vorkamen, haben ihren Ursprung sowohl in jener jagenden, aus Rhythmus- und Gegenrhythmus aufgebauten „Banjer“-Musik afrikanischer Sklaven, als auch in „Free Jazz“, der strukturierten Gruppenimprovisation des Ornette Coleman Double Quartets. Cassettenrekorderaufnahmen nehmen den Geist von Country-Blues zu Zeiten der Wachswalzen auf, ebenso wie die Field-Recordings von Alan Lomax. Geschichten beschreiben das Schicksal von Hobos, die ziellos über das Land ziehen, Veteranen, verfolgten und ermordeten Juden, schanghaiten Seefahrern, liebeshungrigen Oktopussen und anderen an die Ränder gedrängten Gestalten – drübergesungen über das knorrige Geknäuel der Musik, als würde Jackson Pollock seine riesigen Gemälde nochmal mit an abseitigem Vokabular ausgerichteten Gedichten übermalen. Am Ende stehst du fasziniert vor diesem Gesamtkunstwerk der Bezüge und denkst: Wenn dich jetzt tatsächlich ein Alien anspringen würde, ist es vielleicht nur auf der Suche nach einem Drink.
02. Curtis Mayfield – Superfly
Letztens besorgte ich mir für wenig Geld ein Mint-Exemplar der französischen Pressung von 1972, weil ich dachte, das Presswerk Pathé Marconi EMI, Chatou, holt da nochmal was Unglaubliches aus dem Sound raus, so wie bei den Hendrix-Pressungen. Tat es aber nicht, der Sound klang nur ebenso superfantastisch wie ich ihn gewohnt war. Für mich das beste, was Mayfield je gemacht hat. Betont mehr den Groove und fährt selbst bei den Streicherparts nicht dick auf. Über Mayfields Gesang müssen wir nicht reden. Hier passt alles total perfekt.03. Can – Tago Mago
Wenn man die Baleareninsel Tagomago aus einem bestimmten Winkel aus der Luft betrachtet, dann sieht sie tatsächlich ein bisschen so aus wie der berühmte Kopf auf dem Cover von „Tago Mago“. Wahrscheinlich Zufall, aber wenn man ein Album aufrichtig liebt, dann ist in der Fantasie alles möglich.04. Ann Peebles – Part Time Love
Gekauft in einem Plattenladen, der im Keller lag, in der damals wohl unattraktivsten Straße Kiels, im Knooper Weg. US-Original, sowas hatte ich von einer Hi-Records-Platte nie zuvor gesehen. Sechs Mark, oder so. Die zweite Platte, die ich kaufte, war Black Flags „Nervous Breakdown“, SST 001. Ein paar Monate später wurde der Laden hochgenommen. Hat unter der Hand Nazi-Platten verkauft.
„Part Time Love“ hat diesen unnachahmlichen Hi-Records-Sound: Bass und Schlagzeug ziemlich weit vorne, leicht verbasst alles, darüber und darunter mischen sich die Bläser, eher gedrängt produziert. Das ist kein Superduperklang im technischen Sinn, sondern pure Magie, vielleicht in der Wirkung (auf mich) noch mit den Black Ark-Produktionen zu vergleichen. Ann Peebles singt beseelt und selbstbewusst, auch weil sie zeigt, dass sie dafür nicht groß auf die Tube drücken muss. Meine liebste Soul-Sängerin.05. PJ Harvey – To Bring You My Love
„To Bring You My Love“ ist vollgesogen mit Bedeutung wie ein griechisches Drama. Polly Jean Harvey liegt leblos im Wasser wie die arme Ophelia, die sich das Leben nimmt, nachdem sie von Hamlet, der sie eigentlich liebt, zurückgewiesen wird. Und auch der Sound der Platte nimmt viel Drama auf, drückt sich in den Raum, sägt sich durch, selbst in den ruhigen Passagen. Harvey singt filterig und fiebrig. Große Platte, die wirklich alles macht, um der Größe gerecht zu werden.06. Jan Jelinek Avec The Exposures – La Nouvelle Pauvreté
„La Nouvelle Pauvreté“ hat einen Sound, der ganz typisch für seine Entstehungszeit und den Entstehungskontext (Sampletronic, Elektro-Akustik) ist: Scharf gesetzt, teilweise verglitscht, Details und Artefakte in den Vordergrund bringend, entpersonifizierend, Szenen aus einer distanzierten Position aus kreierend/beobachtend. Für mich ist „La Nouvelle Pauvreté“ wie ein unbeachtetes Ereignis, das erst im Nachhinein an Bedeutung gewinnt. Mir scheint, Jelinek verwendet hier besonders unscheinbare Samples und Elektronika, die man leicht überhören kann, denen er aber in der Summe einen beiläufigen dramatischen Spin gibt. Nie habe ich je ein Sample auf einer Jelinek-Platte identifizieren können. Musik, die sich bewegt wie eine Stadt hinter Scheiben.07. St. Vincent – Strange Mercy
„Strange Mercy“ ist eine tolle Platte, ein Verwandter von Bowies „Scary Monsters“ (vielleicht ist es kein Zufall, dass die Titel ähnlich klingen), nur das Annie Clark sowohl den Bowie- als auch den Fripp-Part übernimmt. Halt die Tradition fortführt, kaputte Gitarrensounds in Pop-Platten zu schmuggeln.08. Sufjan Stevens – Greetings From Michigan The Great Lake State
Mit „Michigan“ habe ich Sufjan Stevens kennengelernt. Diese sehr eigene Mischung aus Folk und Heilsarmee, aus Sozialbeobachtung und persönlichem Werdegang. Musikalisch noch nicht ganz zu einem urbaneren Bild zusammengesponnen wie auf „Illinoise“, dafür pastoraler, träumerischer, mit Seelenschau auf den zweiten Blick. Eine eigenartige, künstliche Postkartenwelt, sie bildet das Tableau für Reflektionen über Ziel- und Arbeitslosigkeit, biografische Details und religiöses Zeug.09. Wovenhand – Consider The Birds
Wovenhand kann ich immer nur für genau die Zeitspanne ernstnehmen, in der ich sie höre. Also lass ich mich die 40 Minuten auf „Consider The Birds“ ein, fürchte den alttestamentarischen Prediger, verehre ihn für seine gerechten Schläge, falle auf die Knie in den Staub, verzückt und fanatisch den Herrn preisend. Wenn das Album dann zuende ist, reichts aber auch. Dann amüsiere ich mich und denke, ich habe gerade als Statist an einem Sandalenfilm aus Cinecittà teilgenommen. Die neueren Alben von Wovenhand, die ja mehr in Richtung Metal gehen, sind wie „Conan in der Muckibude“, da fehlt mir der Staub von Babylon.10. 16 Horsepower – Secret South
Ein langes intensives Sehnen nach und preisen von dem EInen, EInzigen, ihrwisstschon. So intensiv wie der Gun Club in seinen intensivsten Momenten, nur steht Eugene Edwards eben nicht dem Blondie-Fan-Club vor, sondern hat sich einem Buch verschrieben, aus dem auch gerne mal was rausgerissen wird, um Missliebigkeiten zu bekunden oder sie in das Booklet von „Secret South“ zu kleben.11. Black Sabbath – Master Of Reality
„Alright now!/ Won’t you listen?/ When I first met you didn’t realize/ I can’t forget you or your surprise/ You introduced me to my mind/ And left me wanting you and your kind/ I love you/ Oh you know it“. Wenn Osbourne mit seiner entwaffneten Offenheit singt, ganz ohne Gesangsstundenstimme, ohne Filter, dann berührt mich das. Black Sabbath waren eine sehr zarte, zerbrechliche Band.12. Magma – Mekanïk Destruktïw Kommandöh
Irgendwie auch mit nichts so richtig zu vergleichen: Chöre, als hätte sie Ligeti für ein Brecht-Lehrstück arrangiert, Jazz, Rock, Irrsinnskonzept, das sich über mehrere Alben erstreckt und auf das Christian Vander immer wieder zurückgreift. Optische Präsentation in schwarzen Klamotten mit riesigen Halsketten mit Magma-Emblem (Hallo Urge Overkill, wir wissen, wo ihr eure Ideen herhabt!), dazu noch streitbarer Totalitarismus-Verdacht. Zum Ende hin vielleicht ein bisschen viel Geschreie, daher in der Platzierung weiter hinten.(wird fortgesetzt)
herr-rossi@harry-rag: Dein Fallbeispiel ist Pop vs. Pop und zeigt nur, dass Du nicht mal ansatzweise kapierst, was Pop alles ist und sein kann.
Erster Gedanke. Ich glaube, das Problem ist hier wirklich, dass Harry Pop äquivalent zu schmieriger, meist tatsächlich extrem süßlicher Production samt entsprechender Perwollsentimentalität nutzt. Letztlich kann man die ersten Werke von Scott Walker, von Falco oder ähm, Max Giesinger nennen, Pop ist das für mich letztlich alles. Die Musikwelt behilft sich daher ja bewusst weiter, um zu konkretisieren und stellt dem „Art“, „Jangle, „Synthie“, „Bubble, „Dance“ oder anderes vorweg.
Das was Harry vermutlich abstößt ist eben dieser typisch profillose, aalglatte Sound, wo man in jeder Note die Zeigeistranschmeißerei hören kann. Wohlfühlig totproduziert. Ich wollte schon sagen: Die dunklen Momente der 80er, aber dieses Wet Wet Wet Cover ist ja tatsächlich aus den 90s.
@xerxes: Wer Broadcast, Midnight choir und Beth Orton listet, muss ein guter Mensch sein. Tolle Liste!
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Hold on Magnolia to that great highway moon@wahr: Sehr großartig. Es glaube, es gibt im Forum fast niemand, der so prägnant und dennoch so humorvoll schreiben kann. Die Geschichte um „Trout mask replica“ ist ja extrem köstlich. Ich habe das Album vor vielen Jahren gehört – gegriffen oder gar begriffen habe ich das damals nicht, aber einen ungeheuren Reiz übte das Album sofort aus. Ich müsste das eigentlich mal wieder angehen.
Bei Woven Hand geht es mir übrigens ähnlich – ich habe die Band dreimal live gesehen und als ich sie und auch 16hp kennenlernte, hat mich das wahnsinnig eingenommen. Heute stehe ich seiner Kunst auch einen Tacken reservierter gegenüber, vielleicht, nunja, weil ich nicht mehr ganz so ernst bin und seine anmutigen und sakralen Klänge mit Faszination und Hingabe höre, aber eben tatsächlich wie jemand, der einem Prediger lauscht, dessen Sprache er nicht versteht. Der innbrünstige und immerzu getriebene Gestus ist so durchdringend, dass es einen sofort in diesen Kosmos saugt. Ich habe gerade „Consider the birds“ die Tage, nach vielen Monaten, wieder gehört – ein Monument. Ich bin auch extrem begeistert, auf welche Weise Eugens und sein Nomaden-Schlachtschiff hier Elektronik und Instrumente verschmelzen.
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Hold on Magnolia to that great highway moon
percy-thrillington "If you don't feel it, don't play it"Registriert seit: 04.02.2008
Beiträge: 2,050
harry-rag
percy-thrillingtonSehr schön, dass es auch schon drei (?) Nennungen von Julian Copes „St. Julian“ gab
Dürfte eins der schwächeren und das poppigste Album in Copes Diskographie sein, oder?
Was für ein Nonsens …
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*** Konsens-Heini der Umfrage "Die 20 besten Tracks der Talking Heads" ***
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ja, natürlich Nonsens. Mindestens so kaputt produziert wie manches von Rio Reiser. Leider hat Julian nicht das Organ, um dagegen anzusingen.
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Schlagwörter: Beste Alben, dritte Alben, Fave Albums
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