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Wer Rope nicht versteht, der tut mir leid. Mehr nicht. Wer ‚firmiert‘ nicht versteht, auch nicht. Was „Vertigo“ angeht: Da bin ich jederzeit für eine sachliche Auseinandersetzung zu haben. Die ist allerdings in diesem Thread nicht zustande zu bringen.
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AnonymRegistriert seit: 01.01.1970
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Firmiert…. der Begriff ist mir schon bekannt, Muffin. Ich glaube auch zu wissen, was er bedeutet. (…) als Geheimtipp firmieren… meinst du eventuell „fungieren“? Na, egal. Irgendeine Logik, irgendein Sinn wird schon dahinterstecken. Genauso wie bei deiner Vorliebe für „Rope“, der weder besonders tiefschürfend (jede noch so schlechte Filmminute von Orson Welles, Sam Fuller, Raoul Walsh, Douglas Sirk, John Ford etc.pp. geht da psychologisch weiter in die Breite, Länge, Tiefe, nach links, nach rechts, nach oben, nach unten. Vom inszenatorischen Gehalt gar nicht zu reden!), noch besonders ungewöhnlich brillant geschrieben, noch sonstwie irgendwie ausladend clever oder gar unfassbar raffiniert ist. Eine gepfefferte Kritik am Establishment oder an sonstwas ist da wohl eher nicht oder so gut wie gar nicht vorzufinden (es sei denn, man interpretiert auch noch in den abgelegensten Winkel irgendeinen spinnerten Kokolores rein).
„Rope“ ist ein klassischer Whodunnit vor mittelmäßiger Studiopappkulisse. Ein Jux, ein Filmexperiment, bei dem Hitchcock superlange Einstellung dreht, den jeweiligen Protagonisten abwechselnd in den Rücken oder wahlweise gegen den Brustkorb, oder auf herumstehende Gegenstände filmt, um so „unsichtbare“ Schnitte vollführen zu können. Ja, das ist nicht für jeden gleich verständlich, da muss man schon lange grübeln um den wahren Genius, der dahintersteckt, zu erkennen. Mir ist sowas aber ehrlich gesagt schlicht viel zu blöd und zu uninteressant, aber für Krimirätselfreunde und Filmkunstkenner sicherlich kaum zu toppen.--
Ich kann an „Vertigo“ nichts bruchstückhaft finden; für mich ist der Film sehr geschlossen und überzeugend. Aber so gehen die Eindrücke manchmal auseinander. Was „Rope“ betrifft, verstehe ich durchaus, was pinch und anderen an dem Film missfällt. Hitchcock selbst, der ihn sicher verstanden hat, hielt nicht viel davon. Ich persönlich mag den Film sogar. Hitchcocks Experiment, den Film in scheinbar einer einzigen Einstellung zu drehen, stört mich nicht. An sich mag ich keine aufdringlichen stilistischen Mätzchen, aber ich kann mir vorstellen, dass einem „unerfahrenen“ Seher das scheinbare Fehlen der Schnitte gar nicht unbedingt bewusst würde. Für mich ist die Inszenierung gar nicht ungeschickt und durchaus spannend. Die Geschichte ist dennoch für mich weniger vielschichtig und persönlich als etwa „Vertigo“. Richard Fleischer, trotz handwerklicher Begabung nicht unbedingt ein Meisterregisseur, machte aus dem gleichen Stoff einen nicht viel schlechteren Film („Compulsion“), der zumindest schauspielerisch für mich sogar ausgereifter ist. Aber wenn alle die Filme gleich sähen, wäre es ja langweilig…
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"Good style, to me, is unseen style. It is style that is felt." (Sidney Lumet in "Making Movies")Karl[…]An sich mag ich keine aufdringlichen stilistischen Mätzchen, […]
Geht mir ähnlich, weswegen ich ab jetzt beschließe Coppolas The Conversation weniger zu mögen.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Hallo, latho. Ich glaube, ich müsste „The Conversation“ mal wieder sehen. Als ich ihn vor einer Reihe von Jahren gesehen habe, fand ich ihn schon ziemlich großartig und ich hatte, glaube ich, den Eindruck, dass die Effekte hier im Dienste von Geschichte und Atmosphäre standen.
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"Good style, to me, is unseen style. It is style that is felt." (Sidney Lumet in "Making Movies")Muffin ManWer Rope nicht versteht, der tut mir leid.
Ich habe den nicht nur verstanden, sondern sogar durchschaut. Das war ja gerade das Dilemma.
lathoGeht mir ähnlich, weswegen ich ab jetzt beschließe Coppolas The Conversation weniger zu mögen.
Dabei ist gerade das sein Bester!
Nicht auszudenken gar, wie verdammt gut (also: NOCH besser) der Film hätte sein können, wenn nur Timothy Carey das Projekt durchgezogen hätte (und nicht später durch Allen Garfield ersetzt worden wäre)…Krautathaus@ Jimmydean: mit Deiner Liste kann ich mich anfreunden. Es sind einige Filme dabei, die ich vor 15 – 20 Jahren zum ersten Mal gesehen habe und heute noch schätze.
Z.B. The Fly, Dr. Strangelove (mein Lieblingskubrick), The Thing, Kontrakt des Zeichners, Esc. from NY und vor allem Live and die in L.A..danke für das lob… ich muss auch sagen dass meine liste anscheinend sehr stark von meiner adoleszenz geprägt ist, die liste ist jetzt schon seit 20 jahren erstaunlich stabil (einzig tarentino und woo haben sich da reingemogelt)…
erstaunlicherweise überwiegen bei mir doch eher die brachialeren typen (der frühe carpenter, peckinpah, cronenberg,…) obwohl ich durchaus auch mit autorenkino (truffaut, godard, antonioni, pasolini, rossellini, bresson… ) was anfangen kann…--
i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)Napoleon Dynamitetatsächlich mal nicht der Fall. Also wirklich jemand, der mit Ahnung und Herz gesegnet ist!
Wenn man Kubrick mag, hat man keine Ahnung und kein Herz? Gewagt!
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CapraNö, man hat nur kein Herz.
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A Kiss in the DreamhouseAch was, Herz hat doch jeder. Bloß ist das bei manchen ausschließlich ein Hohlmuskel und sonst nichts.
Napoleon DynamiteNö, man hat nur kein Herz.
Och, ich habe Herz. Siehst Du: :liebe: :liebe: :liebe:
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Caprapinch“Rope“ ist ein klassischer Whodunnit […]
Du hast den Film schon gesehen, oder??!? In der ersten Minute sieht man den Mördern bei der Tat zu…
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AnonymRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Muffin ManDu hast den Film schon gesehen, oder??!? In der ersten Minute sieht man den Mördern bei der Tat zu…
Yepp, hab ich. Die Leiche liegt schon am Anfang im Mobiliar, die Gäste (zum Großteil Tölpel vor Gottes Gnaden!) drapieren sich hernach nichtsahnend drumherum, die Tafel mit dem Mampf wird an dem pikanten Platz aufgetragen… Onkel Alfred lässt den Zuschauer natürlich mehr wissen als die dussellige Dielengesellschaft (Ausnahme: der schlaue Fuchs Jimmy Stewart!) jemals im Stande wäre zu erahnen und schon sehr bald erfolgt peu à peu und à priori das Rätselraten gemeinsam mit dem gutaussehenden Jimmy Stewart („Sie dürfen Rupert zu mir sagen“), der Schwachpunkte zu erkennen glaubt, Verdächtiges wahrnimmt, Fragwürdiges auslotet, da und dort Ungereimtheiten entlarvt, hier und da eine beklemmende Frage stellt, dort nochmal professionell nachhakt etc. Und der Betrachter freut sich, reibt sich die Hände und fiebert leicht schadenfroh mit, wie der findige Knabe wohl den beiden Strebern auf den Plan und auf die Schliche kommt und wer was wie wo und warum letztendlich verbrochen hat *kreisch*. Du hast den Film schon gesehen, oder??!? In der ersten Minute sieht man den Mördern bei der Tat zu… Wie bei Columbo.
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Kenne Columbo nicht. Nur Peter Falk.
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AnonymRegistriert seit: 01.01.1970
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Wer Columbo nicht kennt, der tut mir leid.
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