Ich kann an „Vertigo“ nichts bruchstückhaft finden; für mich ist der Film sehr geschlossen und überzeugend. Aber so gehen die Eindrücke manchmal auseinander. Was „Rope“ betrifft, verstehe ich durchaus, was pinch und anderen an dem Film missfällt. Hitchcock selbst, der ihn sicher verstanden hat, hielt nicht viel davon. Ich persönlich mag den Film sogar. Hitchcocks Experiment, den Film in scheinbar einer einzigen Einstellung zu drehen, stört mich nicht. An sich mag ich keine aufdringlichen stilistischen Mätzchen, aber ich kann mir vorstellen, dass einem „unerfahrenen“ Seher das scheinbare Fehlen der Schnitte gar nicht unbedingt bewusst würde. Für mich ist die Inszenierung gar nicht ungeschickt und durchaus spannend. Die Geschichte ist dennoch für mich weniger vielschichtig und persönlich als etwa „Vertigo“. Richard Fleischer, trotz handwerklicher Begabung nicht unbedingt ein Meisterregisseur, machte aus dem gleichen Stoff einen nicht viel schlechteren Film („Compulsion“), der zumindest schauspielerisch für mich sogar ausgereifter ist. Aber wenn alle die Filme gleich sähen, wäre es ja langweilig…
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"Good style, to me, is unseen style. It is style that is felt." (Sidney Lumet in "Making Movies")