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Gestern Abend waren Tocotronic zum dritten Mal in Folge in der Halle 02 in Heidelberg zu Gast. Obwohl ich die band seit ihren Anfängen immer interessiert begleitet habe u. ihren heutigen Status damals auch nicht ansatzweise vorhergesagt hätte war dies mein erstes Konzert.
Die Halle 02 in HD war bis zum Anschlag voll, das Publikum so was von gemischt, dass ich mich jetzt noch frage ob die alternde Hardrockfraktion (ganz schlimme scorpionsmäßige Typen mit Weizenglas in der zweiten Reihe), blutjunge Studies, Normalos oder richtige freaks die größere Fraktion gestellt haben? Auf die Tocos können sich halt schon länger viele einigen, was der band ja teilwiese wiederum als Kalkül vorgeworfen wird. Im MA/HD Stadtmagazin Meier wurden sie von 3 „Experten“ gerade jüngst besonders hart wegen ihrer nicht vorhandenen politischen Haltung u. offensichtlichen Kleinkunst (sehr hart) angegangen.
Beim support schwanke ich noch zwischen grausam u. mutig. Einsames Mädchen am E-piano u. karge Begleitung wollen Gothic Tiefe (Deine Lakeien mit Frau u. für Arme) vortäuschen u. zum Mitsingen verurteilen. Zum Schluss dann doch 1-2 ambitioniertere Stücke.
Umbau, lights out u. „Wir sind die Gruppe Tocotronic u. spielen zuerst ein Liebeslied“
„Eure Liebe tötet mich“, der Albumopener mit floydschen Ausmaßen (circa Animals), ist ein mutiger u. konsequenter Beginn. Super Sound, glasklar u. druckvoll.
Danach abwechselnd viele Stücke der letzten beiden Platten (leider kein „Kapitulation“ u. „Bitte osz. sie“). Später auch einiges aus der Früh- bzw. Mittelphase. Sehr drängend u. fordernd vorgetragen. Die Hauptmeute dankt es mit entsprechendem Körpereinsatz. „Let there be rock“, „Ich bin viel zu lange mit euch mitgegangen“ u. der obligatorische Arne Zank Einsatz sind nur einiges aus dem Potpourri.
Gefreut hätte ich mich zwar auch über „Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein“ u. „Die Welt kann mich nicht mehr verstehen“ man kann aber auch nicht alles haben (wäre sicher auch ein guter Toco Titel).
Die band kann es sich erlauben diverse Hochglanz-Hitsingles auszulassen u. in ihrer lofi Frühsphase zu wühlen.
„Gift“ als closer des regulären sets wird hingebungsvoll zelebriert, danach 2 Zugabenblöcke.
Ein Wort noch zu Dirk. Er ist momentan für mich der einzige frontman im deutschsprachigen Mainstreambereich (früher Indie, is klar!) der es versteht eine richtige Strahlkraft zu entwickeln ohne oberflächlich zu sein. Seine linkische (Satanismusanspielungen hier u. da), oft nicht zu durschauende Art mag kalkuliert sein, man merkt aber, dass hier jemand wirklich durch u. durch Künstler ist (oder doch nur sein will?). Die Kontroverse über den wirklichen Gehalt der band außen vorgelassen, sind die Tocos definitiv auf dem Zenit u. es bleibt spannend wohin es nach diesen Höhen gehen wird.
Wer mit Ende 30 alle Altersgruppen zieht u. das nicht nur wegen dem Rauschen im Blätterwald muss eine gewisse Magie haben.
Ein besonders wertvolles u. schönes Konzerterlebnis für mich.
Concrete setlist elsewhere.--
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Dann bin ich mal gespannt. Das letzte Mal fand ich sie bescheiden.
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Hier war jemand deutlich unzufriedener.
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Musikalisch fand ich die Band deutlich besser als vor 3, 4 Jahren. Das erste Drittel und die Songauswahl waren für mich fast perfekt. Dann kam mit der Zank-Nummer ein Bruch, von dem ich mich nicht mehr erholt habe. Ich weiss gar nicht, ob das Feuilleton-Volk heute überhaupt noch einmal die eng sitzenden Trainingsjacken heraus kramen will. So bleiben Tocotronic für mich vor allem ein Studio-Ereignis. Das weisse Album hat man tatsächlich komplett ausgespart, denn, so die Band, man hat die Songs nie so richtig beherrscht!
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Das Zank Stück führte in HD zu einer Welle der Euphorie, verstehen konnte ich das auch nicht. Ist wohl so n Kult Ding, das dem Schlagzeuger zusteht.
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."songbirdMusikalisch fand ich die Band deutlich besser als vor 3, 4 Jahren. Das erste Drittel und die Songauswahl waren für mich fast perfekt. Dann kam mit der Zank-Nummer ein Bruch, von dem ich mich nicht mehr erholt habe. Ich weiss gar nicht, ob das Feuilleton-Volk heute überhaupt noch einmal die eng sitzenden Trainingsjacken heraus kramen will. So bleiben Tocotronic für mich vor allem ein Studio-Ereignis. Das weisse Album hat man tatsächlich komplett ausgespart, denn, so die Band, man hat die Songs nie so richtig beherrscht!
Ich fand den Sound nicht optimal und mir klang vieles zu unausgewogen. Wie hast du den Sound wahrgenommen?
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Hamburg – Heimspiel – astreines Konzert am Samstag
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das ist alles, was ich für dich tun kann...
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
atomIch fand den Sound nicht optimal und mir klang vieles zu unausgewogen. Wie hast du den Sound wahrgenommen?
Vorne ok, druckvoll, hinten eher dumpf.
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Tocotronic am kommenden Samstag im Ernst Bloch Zentrum in Ludwigshafen. Lt. offizieller Kartenvorverkaufstelle in LU mit max. 250-300 Leute + Dietmar Dath der in das Thema „Pop und politische Utopie“ einführt = Gesprächskonzert. Wird spannend.
Aus dem newsletter:
Nun naht die Festivalsaison und wir freuen uns, euch nun bald wieder mit unserer Darbietung entzücken zu können. Start ist am 27.5. im Schweizerischen Düdingen beim legendären Kilby-Open-Air. Wir sind schon gespannt auf die dort zu bestaunenden Minarette.
Das erste Juniwochenende steht im Zeichen der eher intimen Festivals “Rock am Ring” und “Rock im Park”. Zwischen diesen beiden Rockspektakeln haben wir am Samstag den 5.6. eine Einladung des Ludwigshafener “Ernst-Bloch-Zentrums” angenommen, wo wir zu Ehren des großen Philosophen aufspielen werden. Es spricht der weise Dietmar Dath. www.bloch.deClub Atmo Garantie:
http://speyer-aktuell.de/ludwigshafen/576-qtocotronicq-im-ernst-bloch-zentrum-275-karten-im-vorverkauf--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Dennis BlandfordTocotronic am kommenden Samstag im Ernst Bloch Zentrum in Ludwigshafen. Lt. offizieller Kartenvorverkaufstelle in LU mit max. 250-300 Leute + Dietmar Dath der in das Thema ‚Pop und politische Utopie‘ = Gesprächskonzert. Wird spannend.
Du meine Güte. Dann labert v.Lowtzow ja noch mehr pseudo-intellektuellen Kram als sonst.
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songbirdDu meine Güte. Dann labert v.Lowtzow ja noch mehr pseudo-intellektuellen Kram als sonst.
Hier ein Auszug aus der offiziellen Pressemitteilung:
1. Gesprächskonzert
Am Samstag, 5. Juni, 19 Uhr, findet ein Konzert der erfolgreichen Band Tocotronic statt. Mit ihren ironisch-verspielten Texten spricht die Gruppe vor allem jüngere Musikfans an. Sie wird der so genannten Hamburger Schule zugerechnet und zählt zu den Top-Acts im Bereich des deutschsprachigen Independent-Rock. Dietmar Dath, einer der wichtigsten Autoren der Gegenwart, führt in das Thema „Pop und politische Utopie“ ein.Man darf gespannt sein! :lol:
Es ist aber offensichtlich ein normales Konzert samt vorherigem Vortrag (?) von Dath. Ich lasse mich überraschen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Eine Prise Pseudo-Intellektualität am Samstag Nachmittag, warum nicht?
Kenneth Anger, Metaebene, Pop u. Oszillation im Allgemeinen; Dath wird den Bogen als auktorialer Erzähler schon spannen u. Dirk wird es mögen.
Das Ernst Bloch Zentrum bedarf einer Sondergenehmigung um überhaupt rocktechnisch bespielt werden zu können. Normal nur für waschechte Philosophen.--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Wow! Schätzungsweise um die 100 Leute waren in LU. Intensiver u. näher kann man die Gruppe wohl nicht mehr erleben. Und das als krasser Gegensatz zum morgigen Rock am Ring Auftritt. Daths Einführung war wohl kalkuliert u. zurückhaltend. Die Tocos spielten ein abgespecktes Programm von rund 1,5 Std. Spieldauer. Der Funke sprang m.E. definitiv über. Mehr von anderen wenn sie nicht in des Philosophen Arbeitszimmer gestürzt sind.
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ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,219
Dennis BlandfordWow! Schätzungsweise um die 100 Leute waren in LU. Intensiver u. näher kann man die Gruppe wohl nicht mehr erleben. Und das als krasser Gegensatz zum morgigen Rock am Ring Auftritt. Daths Einführung war wohl kalkuliert u. zurückhaltend. Die Tocos spielten ein abgespecktes Programm von rund 1,5 Std. Spieldauer. Der Funke sprang m.E. definitiv über. Mehr von anderen wenn sie nicht in des Philosophen Arbeitszimmer gestürzt sind.
Hatte überlegt, auch nach LU zu fahren, konnte mich aber irgendwie nicht aufraffen. Dath seh ich mir aber dafür am Dienstag in Mainz bei Literatur im Foyer an.
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent! -
Schlagwörter: Tocotronic
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