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So, jetzt gibt’s mal was kontroverses…
Ich habe schon manchmal dieses Album als das (meiner Meinung nach) beste seit „Quadrophenia“ bezeichnet und bin dafür regelmäßig geschlachtet worden. Der Masochist in mir schreit nach Bestrafung, also tu ich’s erneut!
Aber sooo einfach mache ich’s Euch nicht, denn ich führe aus:
Dieses Album rockt so gut wie seit „By numbers“ keins mehr. Es wirkt aus einem Guss und nicht so zerfahren wie „By numbers“, „Who are you“ und „Face Dances“ Es ist kein Meisterwerk wie „Quadrophenia“ und die Alben davor und man muss anmerken, dass Daltrey in den 80ern nicht mehr so powervoll und hoch singen/schreien konnte und dass natürlich Kenny Jones (obwohl ein guter Drummer, der sich wirklich Mühe gab) nicht so ein Mega-Drummer wie Moonie (oder jetzt Zak Starkey) ist.
Die Songs:
„Athena“ – ein typischer Townshend-Song der 80er, der auf einem Soloalbum wohl noch besser gekommen wäre, aber dennoch als Who-Song funktioniert.
„It’s your trun“ – Der erste Knaller. Entwistles Parabel über den alternden Rockstar, von Roger mit Passion und Power gesungen. Der Text erzeugt bei mir immer noch Gänsehaut. „I was a face in a magazine, while you were still playing with your plasticine – now you’re dogging my tail, ridin‘ the slipstream. You can take the fans and the enemies, the little girls who squeeze and tease – then take on their social disease: Go get your penicillin!“ Volle Punktzahl und ausserdem die Blaupause für „Jump“ von Van Halen!
„Cooks county“ – der erste wütende Song von Pete auf diesem Album – es kommen noch mehr – er war damals ein wenig aufgebracht, was das Album finde ich auch so kraftvoll macht!
„It’s Hard“ – der Titelsong hätte wirklich besser auf ein Soloalbum von Pete gepasst, anders als bei „Athena“, finde ich die Who-Version nicht wirklich überzeugend – die tiefe Tonlage, in der Roger singt, klingt wie auch bei „Don’t let go the coat“ von „Face dances“ kraft- und leidenschaftslos.
„Dangerous“ – der zweite Entwislte-Song, wiederum von Roger gesungen, rockt wieder gut, klingt auch wie „Jump“, berührt mich aber nicht so wie „It’s your turn“
„Eminence front“ – der einzige Song dieses Albums, der auch live nach 82 in Pete’s Solorepertoire und bei Who-Shows erhalten blieb. Keine Frage, der Song – so Who-untypisch er auch ist – ist ein echter Höhepunkt. Hier lässt Pete mal seine Verehrung für David Gilmour spüren – in der Tat hätte der Song stilistisch besser auf „The Wall“ gepasst. Grossartig ist auch die Liveversion auf der Reissue des Albums. („Bullshit, Bullshit, Bullshit, Yeaaaiiyeaaaah!“)
„I’ve known no war“ – Pete angry again. 1982 – erinnert Ihr Euch: Nato-Doppelbeschluss, Friedensdemos, Falkland usw… Mir gefällt die Parabel vom den Bombennächten des 2. Weltkriegs bis hin zu den frühen 80ern sehr gut (Ich gebe zu, ich mag auch „Drei Wünsch frei“ von BAP!)
„One life’s enough“ – hier wird es sentimental: Pete zwischen Heroinsucht und den Trümmern seiner Ehe… „Imagine a man“ revisited.
„One at a time“ – den 3. Entwistle-Song singt er auch mal selbst. Nicht so stark wie die anderen beiden Songs von ihm, hat dieser Track trotzdem den gleichen schwarzen Humor wie „My wife“. Durchschnitt, aber nicht schlecht.
„Why did I fall for that“ – hier wieder ein Pete-Solosong, der aber auch in der tiefen Strophenlage für Roger gut funktioniert. Schöner Zwischenteil: „It never rains under my umbrella“
„A man is a man“ – Pete’s Reflektion über Männlichkeit, von Roger sehr schon einfühlsam gesungen, ist die „schöne Ballade“ des Albums.
„Cry if you want“ – Pete angry #3 – so angry, dass am Ende die wildesten Windmill-Gitarren seit „My Generation“ im Studio kreischen. Ein heftiger, kraftvoller und wütender Abschluss der Who-Studio-Ära.Auf der Reissue-CD gibt’s dann noch vier gute Livetracks vom letzten Who-Gig der 82er Tour in Toronto. Leider hat diese Cd jedoch auch den schlechtesten Sound der von Jon Astley remixten WHO-Serie.
So jetzt gebt’s mir! :zauber:--
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WerbungHab‘ sie damals gehört und nicht gemocht. Ist ja aber schon ’ne Weile her. Vielleicht wäre ich ja heutzutage auch milder in der Bewertung. Eigentlich finde ich, daß nach „Who By Numbers“ nur noch die Pete Soloalben interessant sind…
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"I know a few groovy middle-aged people, but not many." Keith Richards 1966Mensch Jan, Du hast Dir ja echt viel Mühe gemacht. Ich habe Deinen Beitrag auch schon 2mal gelesen und höre „It´s hard“ gerade zum 3. Mal in 15 Stunden. Schwerstarbeit.
Aber wir werden doch als alte und leidenschaftliche Who-Fans nicht umhin können, „It´s hard“ als mittelmäßig, zu bemüht und überambitioniert bezeichen zu müssen.
Es fehlen einfach die guten Songs.
Dieses Album schafft nicht mal die „TOP 10“ der Who-internen-LP-Charts.Später noch mal mehr. Aber: Du hast es mit Deiner Verve geschafft, dass ich mich um mehr „Gerechtigkeit“ bemühe…
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll@ Dr. music:
Aber würdest Du „By numbers“, „Who are you“ und „Face Dances“ als besser bezeichnen? Wenn nein, dann liegen wir d’accord. „It’s hard“ ist kein Meisterwerk und steht deutlich eine Stufe unter dem Output der ersten 10 Who-Jahre, die Songs auf „Odds&Sods“ eingeschlossen.--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueLieber Jan, höre gerade auch noch „Face dances“. Was man nicht sooo alles macht…
Aber auf die Schnelle, Herr Kollege: „The Who by numbers“ ist viel besser und hat mit „Slip kid“ + „Squeeze box“ + „Success story“ + „How many friends“ auch die wesentlich besseren Songs.Ich möchte gerne später nochmal auf Deine fragen präziser antworten.
Nach „By numbers“ war Pete aber Who- und Solo-mäßig einfach ausgepowert.
Vielleicht weißt Du es nicht:
In meinen TOP 100 habe ich mit „Who´s next“ (TOP10) + „Quadrophenia“ (35) und „Tommy“ (40) 3 Who-Scheiben. Oder schaue mal in den Who-Thread. Ich schaue auch grad noch mal rein – ob da auch von mir noch was da ist zum Thema.
:twisted: :sauf:
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' RollLieber dr.music:
Meine Front wackelt bezüglich „By numbers“ und auch „Who’s next“ schon etwas, da ich in den letzten Jahren diese Alben auch noch mal mehr schätzen gelernt habe als vor ca. 17 Jahren (Gott ist das lange her ) – als ich mir die Alben (alles von The Who) besorgt habe. An „By numbers“ kritisiere ich die Anzahl der guten Songs (da stimme ich Dir in etwa zu) und die Kürze des Albums im Vergleich zu den Vorgängern. Aber ich finde halt auch „Slip kid“ oder „Squeeze box“ nicht sooo überragend, dass „It’s your turn“, „I’ve known no war“, „A man is a man“ oder „Cry if you want“ da nicht alle mal mithalten kann. Und „Eminence Front“ ist für mich schon ein riesen Song, den ich besser als alles auf „By numbers“ finde. Aber es steht ausser Frage, dass die Band zu „By numbers“-Zeiten noch wesentlich kraftvoller drauf war. Und „Who are you“ ist wohl noch mal einen Extra-Thread wert – der Platte stehe ich immer wieder sehr ambivalent gegenüber…--
Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue„It´s Hard“ ist eine meiner absolut ersten Longplayer gewesen. Daher bin ich nicht objektiv, wenn ich sage: Eines der besten WHO Alben!
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Life is unfair, kill yourself or get over it...Für mich ist die „It’s hard“ die bis dahin schwächste Scheibe von The Who. Ein Vergleich mit der „By Numbers“ und der „Who are you“ ist für mich fast lachhaft (Wortwahl bitte entschuldigen!) und mit der „Face Dances“ statthaft, aber letztere enthält wenigstens noch 2 bis 3 gute Songs (z.B. „You better you bet“). :sauf:
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Shot a man in Reno just to watch him die...Da ich die letzten Wochen 5mal „It´s hard“ angehört habe, möchte ich abschließend Folgendes kundtun:
Bis jetzt hielt ich es für das schlechteste Album von ihnen. Irgendwie kaum an-hörenswert. Da der gute Jan so viel für es gepowert hat, habe ich mir Mühe gemacht.
„It´s hard“ hat durchaus seine guten, schönen Momente, man darf das Album nicht so geringschätzen. Aber es ist nie ein Who-Klassiker wie „Who´s next“, „Quadrophenia“, „Tommy“, „My generation“, „The Who sell out“, „Live at Leeds“ oder „The Who by numbers“.Aber allemal wertvoll für Who-Fans (Komplettisten sowieso) und Leute ohne Scheuklappen. Klar: Es fehlen die ganz überragenden Songs, der beste ist „Eminence front“. „The Who“ 1982 hatten halt ihren Zenit überschritten. Oder: Nicht jedes Album kann der Über-Knaller sein.
Fazit kurz: Gut, dass ich diese Scheibe (remastered) habe. Und…
:gitarre: :geist: :band:
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Rollmidnight moverHab‘ sie damals gehört und nicht gemocht.
ich auch nicht. es gibt einen englischen witz, der so geht: „it’s hard…to listen to this album“ Tröste dich die Neue ist noch schlechter!
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So jetzt gebt’s mir!
Hatte deinen Beitrag erst spät entdeckt. Sehr einfühlsamer Umgang mit einem gehassten Album u. definitiv meilenweit über Grundschulniveau (:liebe_2:)
Gerade „A man is man“ als Schlager u. „Why did I fall for that“ als richtungslos wurden oft kritisiert. Der von dir erwähnte Break „It never rains under my umbrella“ hat wirklich mehr Gehör verdient und ist 100%Townshend solo. Bei „Its your turn“ soll Pete gar nicht im Studio gewesen sein; der alte Amen Corner Recke Andy Fairweather-Low spielt hier Gitarre.
Ich mag das Album, es war mein Einstieg u. es repräsentiert wirklich The Who an der Schwelle von Tradition zur Neuorientierung, die bekanntlich relativ schmerzlich u. abrupt endete. Dies schlägt sich auch bei meiner Besternung nieder.--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Ich mach´s kurz: skip!
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Du skipst Vinyl aus 1982?
Krass!--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Dennis BlandfordDu skipst Vinyl aus 1982?
Krass!Gab ja wirklich von Mitsubishi Plattenspieler, die konnten das. Aber selbst „It´s Hard“ wurde als Polycarbonatedition wiederveröffentlicht.
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Ist ja alles schön & gut aber es wäre trotzdem schön wenn du deine scheinbare Abneigung gegen diese umstrittene Scheibe etwas näher auslegen könntest. Komm aber bitte nicht mit dem Namen KEITH MOON. Danke.
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before." -
Schlagwörter: It's Hard, The Who, User Reviews
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