Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Beats / Hip Hop › The Sound of German HipHop
-
AutorBeiträge
-
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
--
Highlights von Rolling-Stone.deWerbungEin wenig guter, neuer Stoff:
Btw: Der Song von Juju mit Ali war schon nicht so wirklich gut, aber was soll eigentlich der Quatsch, den Nura mit SAM veröffentlicht hat? Ich habe einen grim104 im Hinterkopf, der die ganze Zeit „Die Wackness, die Wackness!“ brüllt.
Achja: Gestern Sookee live gesehen. Richtig, richtig stark. Und sie ist einfach eine so charismatische, witzige Person. Wär ich nicht so müde vom Tag gewesen, hätte ich sie direkt gefragt, ob sie noch auf ein Bier mit uns weiter zieht.
--
Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Danger Dan (Antilopen Gang) veröffentlicht ein Soloalbum. Mehr Infos dazu am Freitag.
--
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
irrlicht
Achja: Gestern Sookee live gesehen. Richtig, richtig stark. Und sie ist einfach eine so charismatische, witzige Person. Wär ich nicht so müde vom Tag gewesen, hätte ich sie direkt gefragt, ob sie noch auf ein Bier mit uns weiter zieht.Was Sookee sicher gemacht hätte. Mit wild fremden Kerlen sich in die nächste Kneipe begeben.
--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!ford-prefect Was Sookee sicher gemacht hätte. Mit wild fremden Kerlen sich in die nächste Kneipe begeben.
Klar, warum nicht?
--
Hold on Magnolia to that great highway moon
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
irrlicht
ford-prefect Was Sookee sicher gemacht hätte. Mit wild fremden Kerlen sich in die nächste Kneipe begeben.
Klar, warum nicht?
Ich hatte Sookee mal vor vier Jahren in Mannheim im Café Filsbach gesehen. Und dort machte sie auf mich einen eher vorsichtigen Eindruck (auch wenn nicht dermaßen vorsichtig, dass es sie in ihrem Auftreten eingeschränkt hätte). Zumal doch Sookee in der Szene nicht nur Befürworter, sondern auch einige Gegner hat.
--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
--
ford-prefect Ich hatte Sookee mal vor vier Jahren in Mannheim im Café Filsbach gesehen. Und dort machte sie auf mich einen eher vorsichtigen Eindruck (auch wenn nicht dermaßen vorsichtig, dass es sie in ihrem Auftreten eingeschränkt hätte). Zumal doch Sookee in der Szene nicht nur Befürworter, sondern auch einige Gegner hat.
Ist ja auch so. Aber es kommt schon auch darauf an, wer fragt. Ich sah beileibe nicht gefährlich aus und meine Begleitung (zwei quirrlige Mädels) noch weniger.
--
Hold on Magnolia to that great highway moonEure Meinung zu Blumentopf? Die ersten beiden Platten finde ich klasse. Live waren sie auch immer eine Bank, gute Freestyler, die sich selber nie zu ernst nahmen…
--
"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich empfinde die Musik von Blumentopf als stark Zeit und Milieu gebunden, nicht umsonst hat sich die Crew 2016, einige Zeit nach dem Überschreiten ihres Verfallsdatums, aufgelöst. Viele ihrer Tracks funktionieren nach dem Prinzip ihrer erfolgreichsten Single „6 Meter 90“, wo ein vermeintliches Jugendthema gewitzt aufbereitet wird und mit einer Pointe endet. Deshalb ist die Luft nach zwei, drei Durchläufen meist raus – was bleibt, sind hier und da geschmackvoll ausgewählte Samples, die Beats kommen aber sehr klassisch (um nicht zu sagen bieder) daher.
Sie sind ziemlich gut darin, die Lebenswelt ihrer Klientel in den Songs darzustellen. Wer also um die Jahrtausendwende aus einer Kleinfamilie im Reihenhaus kam, zwischen Abitur und Studium hing und die Zeit mit Kiffen und Skateboardfahren totschlug, wird sich in diesen Raps wiederfinden. Mir persönlich ist das alles zu beschaulich, zu zahn- und kraftlos.
Vor ziemlich genau einem Jahr sah ich die Doku „Blumentopf 1992-2016: Niemals wird es wieder so werden wie es war“ im Fernsehen und dort findet man ein treffendes Porträt der Töpfe. Allein zu sehen wie Cajus auf Junge vom Land macht und an allen spezifischen „Landtätigkeiten“ wie ein Städter scheitert, ist die 90 Minuten wert.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
@harry-rag
Vielen Dank für Deine ausführlichen Einlassungen! Viele Deiner Zeilen kann ich nachvollziehen. Kein Zufall und Großes Kino höre ich heute hin und wieder noch sehr gerne, und Du hast natürlich Recht: Nostalgie spielt dabei eine erhebliche Rolle, auch wenn der Topf für mich während der Schulzeit akut war und ich nicht unter den von Dir beschriebenen „kleinbürgerlichen“ Verhältnissen groß geworden bin. In den Texten habe ich mich und mein Umfeld seinerzeit dennoch oft wiedergefunden und mir gefiel ihre Art, sich selber nicht zu ernst zu nehmen. Nur verstehe ich nicht ganz, warum Du explizit das Skater- und Kiffer-Klientel bedient siehst, bzw. warum Blumentopf dieses Klientel eher bedienen als ihre damaligen Koätanen. Gerade das Skaten – der Szene gehörte ich in den 90ern ja an – wird nach meiner Erinnerung nur einmal in Man kann nicht alles haben erwähnt. Musikalisch bildete die Truppe zumindest auf den ersten beiden Alben den HipHop ab, der mir immer am ehesten gefiel: Staubige, trockene Beats mit einfachen (Bass-)Samples aus Funk und Jazz ohne viel Schnickschnack – insgesamt eine ziemlich entkernte Angelegenheit. Das mag bieder und oldschool sein, mir gefällt es aber. Neben dem Debüts von 5 Sterne Deluxe und Fettes Brot, der ersten Fischmob-LP (wobei ich die ja nie als HipHop gesehen habe) und zwei Fanta 4-Alben ist der frühe Blumentopf das einzige, was vom damaligen deutschsprachigen „Rap“ bis heute positiv bei mir hängengeblieben ist.
--
"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Die Jungs vom Topf entsprechen selbst dem Skater- und Kifferbild und ich weiß auch nicht warum, aber vor allem das Skaten wurde bei ihnen stärker nach draußen transportiert als z.B. bei Fünf Sterne Deluxe. Später gab’s doch auch einen Track mit Skateboard-Sounds als Beat. Du weißt aus eigener Erfahrung um den Lifestyle der End-90er, der hier abgebildet wird. Früher bezeichnete man sie auch als Studenten- oder Müslirapper (was bei einem Künstlernamen wie „Holundermann“ nicht weiter wundern muss), das war auch ihren Texten geschuldet, die auf den ersten Blick oft witzig erschienen, aber die Schlaubi-Schlumpf-Attitüde nie ganz ablegen konnten. Mancher Rap-Fan schwärmte oft von „pointierten Alltagsbetrachtungen“, vergaß aber, dass vielleicht die Mehrheit der Konsumenten (vor allem nach dem Erfolg der Absoluten Beginner und 5 Sterne Deluxe) diesen Alltag teilte, viele sich aber auch gar nicht darin wiederfanden. Glücklicherweise war ihr Humor weniger infantil als das Zeug, das aus Hamburg kam, dadurch wirkten sie aber auch immer etwas gehemmter, verkopfter und steifer.
Der lustige Grundton im deutschsprachigen Rap hat mich lange Zeit angeödet, interessant wurde es erst für mich, als Die Firma mit ihrem ersten Album „Spiel des Lebens/Spiel des Todes“ auf den Plan traten und dann Feinkost Paranoia mit „Dorn im dritten Auge“ folgten, nicht zu vergessen etwas später die Put-Da-Needle-Releases von RAG, Creutzfeld & Jakob und Der Klan. Was konnte man denn vorher hören? Die FAB-Platte war ganz nett, die Fast-Forward-LP feierbar, aber ansonsten? Das Äi-Team aus Köln-Porz vielleicht, obwohl ich die auch eher als Novelty wahrgenommen habe.
Erst mit der Berliner Szene um Royalbunker und Bassboxxx konnte ich mich für deutschsprachigen Rap richtig begeistern, sie fügten nicht nur die nötige Härte hinzu, sondern auch Soundentwürfe von Miami Bass bis Horrorcore, die von der New-York-geblendeten Szene zu diesem Zeitpunkt noch völlig ausgespart wurden. (Und ja, auf Jams freestylte man am liebsten auf Premo-Beats um die 88 BPM, häufiges Thema: Kiffen. :D )--
Über die „Infantilität“ des Humors und den diesbezüglichen Vergleich mit Hamburg habe ich so noch nie nachgedacht – Du triffst es aber ziemlich genau. Die ganzen Crews, die Du ab dem zweiten Absatz genannt hast, kenne ich allesamt schon nicht mehr. Das war wohl die nächste Generation, da hatte ich schon die Lust verloren, in dem Genre weiteres zu entdecken. Da sollten die Specialistz mit GBZ doch aber auch hingehören, oder?
harry-rag
Du weißt aus eigener Erfahrung um den Lifestyle der End-90er, der hier abgebildet wird.Oh ja! Immer auf der Jagd nach der nächsten Party, dem Exzess und wilden Geschichten. Die einzigen Sorgen waren hin und mal die schulischen Leistungen und, viel schlimmer, verschmähte Liebe. Gute Zeiten. Heute bin ich knapp 10 Jahre verheiratet und sitze im Büro, sofern ich keine Außentermine auf dem Acker habe. Zeiten ändern dich. Aber immerhin habe ich mir vor ein paar Wochen nach langen Jahren wieder ein Skateboard gekauft, dass ich jetzt, da der Frühling endlich angebrochen ist, kurzfristig zusammenschrauben und damit meine Grenzen ausloten werde… Ach ja, und gute Feste gibt es noch immer – nur anders.
zuletzt geändert von gipetto--
"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Naja, nicht unbedingt die nächste Generation. Darunter waren Newcomer, aber auch altgediente Recken mit neuen Projekten oder Leute, die im gleichen Zeitraum wie Blumentopf mit der Musik anfingen. Sie waren aber kommerziell nicht ganz so erfolgreich wie die Acts aus Hamburg und Stuttgart, wahrscheinlich auch dem rougheren Sound geschuldet und den „ernsteren“ Inhalten. (Wenn dir Party, Exzess und wilde Geschichten liegen, solltest du mal in „Flash Punks“ von Der Klan aus dem Jahr 2000 reinhören. Achtung: Die Beats sind weniger konventionell als bei Blumentopf. RAG könnten auch was für dich sein.)
Ah ja, die Specializtz, die waren eine Zeit lang ziemlich angesagt. Nie ganz so mein Fall, aber schon Vorreiter für ihre Zeit. Live auch Abriss, ich hab sie mal mit Da Fource als Vorgruppe gesehen.
(Zeiten ändern dich? Das ist doch dieses grottenschlechte Bushido-Biopic. Gru-se-lig!)
--
-
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.