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Clau
In Deutschland hat man sehr früh auf Stereo gesetzt. In Mono gab es von den Beatles nur die ersten drei Alben, schon ab „For Sale“ gab es alle Beatles LPs ausschließlich in Stereo (bei den Stones war das glaube ich ab „Out Of Our Heads“ so, aber ich weiß es nicht genau).
Die US „Aftermath“ finde ich auch nicht sonderlich interessant, aber mindestens „12×5“, „Now“ und US „Out Of Our Heads“ fand ich immer cool (mit Abstrichen auch „December’s Children“). Aber das hat wohl auch damit zu tun, dass ich die ganz frühen Sachen so kennengelernt habe.Danke für die Erläuterung, mir fiel nicht ein, dass ich deutsche Mono-Alben der Beatles häufig gesehen hätte. Dann war Deutschland in dieser Hinsicht auf etwa einer Stufe wie die USA.
Ich verstehe das schon mit den US-Alben. It’s complicated. ;)
latho
<Ja. Ich bin da kein Fachmann, aber die Beatles haben wohl ihre Aufnahmen strenger archivieren lassen, bei den Stones war das wohl eher quick and dirty, hit and run.
Ja, nicht nur. Die Beatles haben irgendwann mal ihren Katalog konsequent vereinheitlicht, d.h. UK-Alben plus Magical Mystery Tour sind der offizielle Kanon. Die Stones haben das nicht gemacht. Das hat Vor- und Nachteile, aber vor allem macht es alles komplizierter.
Nicht generell oder?
Ich würde schon sagen, dass Fold-Downs in der Regel entstanden sind, als Mono noch nicht tot war, aber komisch roch. Ich verstehe aber die Bezugnahme auf die Chess-Aufnahmen nicht wirklich.
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Werbungnail75
Ja, nicht nur. Die Beatles haben irgendwann mal ihren Katalog konsequent vereinheitlicht, d.h. UK-Alben plus Magical Mystery Tour sind der offizielle Kanon. Die Stones haben das nicht gemacht. Das hat Vor- und Nachteile, aber vor allem macht es alles komplizierter.Ich gehe einfach von den UK-Alben als offziellem Kanon aus, dann ist es nicht mehr kompliziert.
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How does it feel to be one of the beautiful people?Clau
Ich gehe einfach von den UK-Alben als offziellem Kanon aus, dann ist es nicht mehr kompliziert.Echt? Die Stones scheinen das anders zu sehen. Warum würden sie sonst die US-Ausgaben umfassender in-print belassen als die UK-Alben?
Was anderes, wer sich fragt: „Was ist eigentlich neu in der Mono-Box?“ kann hier mal nachlesen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Wer hat bei den Beatles was vereinheitlicht? Die US-Alben sind auch bearbeitet und neu veröffentlicht worden.
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nail75[…]Ich würde schon sagen, dass Fold-Downs in der Regel entstanden sind, als Mono noch nicht tot war, aber komisch roch. Ich verstehe aber die Bezugnahme auf die Chess-Aufnahmen nicht wirklich.
Weil bei den Sessions (Confessing The Blues etc) ’64 in Stereo aufgenommen wurde (hier). War nur ein Beispiel.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.nail75Echt? Die Stones scheinen das anders zu sehen. Warum würden sie sonst die US-Ausgaben umfassender in-print belassen als die UK-Alben?
Als erstes würde mir einfallen, dass die Stones in den USA schon immer mehr Platten verkauft haben als im UK und dieser Markt für sie Priorität hat. Außerdem waren die US-Versionen der Alben zum Teil auch in anderen Ländern Grundlage der Erstveröffentlichungen. In Deutschland war das z. B. „Out Of Our Heads“.
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How does it feel to be one of the beautiful people?Nachtrag zu Steel Wheels:
Sehr gute Platte, nicht durchgehend exzellent, aber natürlich essentiell. Und: Continantal Drift ist sehr erfrischend, funktioniert prima auf der Platte und war live ein toller Opener für die 89/90er Shows!
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage BlueGenau. Oder anders gesagt: „Steel Wheels“ ****
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How does it feel to be one of the beautiful people?ClauGenau. Oder anders gesagt: „Steel Wheels“ ****
:bier:
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Bluej.w….Und: Continantal Drift …live ein toller Opener für die 89/90er Shows!
Und außerdem eine tolle Reminiszenz an Brian Jones Worldmusic Pioneerleistungen
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Bei der Tour ’90 habe ich die Stones das erste mal gesehen. Ich denke oft daran.
Damals war sich so intensiv verschmolzen mit der Musik der Band, es lief bei mir wirklich monatelang nichts anderes als die Stones. Außerdem hatte ich das Buch von Barbara Charone über Keith Richards gelesen, fühlte mich also bestens vorbereitet.
Ich hatte Stehplatz-Tickets für den 23. und den 24. Mai in Hannover. Am ersten Tag bin ich mit meinem Kumpel in seinem scheddrigen Datsun (Schrägheck, mattschwarz mit der Rolle, Stones-Aufkleber) hingefahren, wir waren beide so aufgeregt, dass wir schon morgens losgefahren sind, nein mussten, dementsprechend waren wir schon mittags am Niedersachsenstadion. Es hat uns total überrascht, dass zu der Zeit rund ums Stadion schon richtig Betrieb war. Massenhaft Fans, Leute, die Fotos oder Cassetten mit Aufnahmen der letzten Konzerte verkauften, T-Shirt-Dealer, Bier-Dealer, durchgeknallte Seelenfänger, die einem vor dem Pakt mit dem Teufel bewahren wollten und eng beschriebene Din-A4-Zettel mit skurillen Texten über angebliche „Beweise“ für die Teufelsverehrung der Stones in die Hand drückten und wollten, dass man mit ihnen redet („Keine Zeit!“)…Vor den Eingängen warteten bei bestem Wetter hunderte Fans, nicht wenige, die damals so alt waren wie ich heute und sich sehr darüber freuten, ihre Geschichten über Stones Gigs aus den Sechzigern und Siebzigern zum besten geben zu können. Aber eben auch viele, die in meinem Alter (19) waren. Ich habe damals in einem Hi-Fi und Tonträgerladen gelernt, TDK war Sponsor der Urban Jungle Tour und vom Vertreter hatte ich ein sehr cooles, aktuelles Tour-Shirt der Stones an, damit war ich genauso gut im Rennen wie die Leute mit einem Shirt der ’76er oder ’82er Tour.
Im Stadion war Soundcheck, „Sympathy For the Devil“, überall außerhalb des Stadions begleiteten Flüsterchöre („Oooooh! Oooooooohh!“) die Stones, dann noch „Mixed Emotions“ („Geil, sie spielen auch die neuen Sachen!“). Ich hatte nie vorher die Gelegenheit, mich mit ausgewiesenen Stones-Fans zu unterhalten. Ob Keith Richards denn vielleicht auch mal sänge. „Klar, eins singt er eigentlich immer!“. Von da an konnte nichts, aber auch rein überhaupt gar nichts mehr schiefgehen. Irgendwann nachmittags (14:00h oder 15:00h) wurden dann die Pforten geöffnet, mein Kumpel und ich sind nach der Einlasskontrolle im Vollsprint durch die Anlage und dann waren wir auf einmal tatsächlich direkt in der Mitte und direkt vor der Bühne. Ein Riesenstadion und wir waren ganz vorn. Absperrung, Bändchen um die Hand, Hi-Five, allergrößte Vorfreude.
Warten. Weiter viele Geschichten, Tenor war bei denen, die schon länger dabei waren meist, dass alle sehr froh waren, dass sich die Stones nach „Dirty Work“ nicht getrennt haben. Jagger und Richards seien sich angeblich mittlerweile Spinnefeind und man könne nicht wissen, wie lange der Burgfrieden anhalte, möglicherweise oder bestimmt sei nach der Tour direkt Schluss, dann aber richtig. Man solle soviele Konzerte wie möglich mitnehmen. Ich hatte Tickets für beide Tage in Hannover, außerdem für’s Olympiastadion in Berlin. Das wurde abgenickt. Allgemein herrschte eine Stimmung wie Heiligabend vor der Bescherung, im Wissen, dass man was ganz ganz Tolles bekommt, aber trotzdem nicht ganz genau weiß, was es wird.
Vorgruppe. Gun. Ich fand sie gar nicht so schlecht. Im Gegenteil, ich war sehr froh, dass es nicht Peter Maffay war, der da spielte. Aber beim Publikum kamen sie nicht so gut an. Egal.
Dann ging’s los. „Continental Drift“, die Hütte komplett voll, das Publikum in Hochstimmung, Feuerwand, „Start Me Up“, „Bitch“, „Sad Sad Sad“, „Hello Hanover, it’s great to see you again“ und „Wie geht’s?“. Am allerbesten war Bill Wyman, der den 60.000 Zuschauern zur Begrüßung zunickte, so wie der Schaffner im Zug, der nicht mehr nach der Karte fragt, weil man seit Jahren im immer selben Zug sitzt. Sehr cool, sehr lässig, außerdem hielt er den Bass immer noch genau so, wie damals, wie auf den alten Schwarzweißbildchen.
Ich war Keith Fan, auf allen Stones Alben waren die von ihm gesungenen Songs immer meine Lieblingslieder. Dass er dann meine beiden damaligen Favoriten „Happy“ und „Can’t Be Seen“ sang, war natürlich ein absolutes Highlight. Eines unter vielen. Die gigantische Stadionshow mit Pyro, Kostümwechseln, aufblasbaren Urban Jungle Monstern und reihenweise Hits, die alle in neuen, energiegeladenen Versionen gebracht wurden, …, das war alles ein einziges Dauerhighlight. Die neue Single, „Almost Hear You Sigh“, „Paint It Black“ mit dem Akustik-Intro von Keith und natürlich kam „You Can’t Always Get What You Want“ als die Sonne unterging… Es gab bereits vor dem Stadion Gerüchte, dass angeblich „2000 Light Years From Home“ gespielt wird, als es dann nach einer viel umjubelten Tai-Chi-Einlage Jagger’s wirklich kam, waren wir umgehauen („Das haben sie noch nie gespielt!“).
Großes Getose, ach was, größtes Getöse nach „Satisfaction“, als die fünf Stones zum Abschied alle Arm in Arm in einer Reihe vorn an der Bühne standen. Das Stadion schien auch bei den Stones in Erinnerung bleiben zu wollen und natürlich waren wir uns sicher, dass es nur bei uns eine Zugabe gab. „Jumpin‘ Jack Flash“, großes Feuerwerk. Tage-, nein wochenlange Elektrisierung. Und ich durfte am nächsten Tag nochmal hin…
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How does it feel to be one of the beautiful people?j.w.
Nachtrag zu Steel Wheels:
Sehr gute Platte, nicht durchgehend exzellent, aber natürlich essentiell. Und: Continantal Drift ist sehr erfrischend, funktioniert prima auf der Platte und war live ein toller Opener für die 89/90er Shows!
Lieber Jan, weiss nicht, wie Du zu dieser Erinnerungstrübung kommst, aber der Opener war durchgängig das unsägliche „Start Me Up“. In USA, Japan und Europa. Hätte auch lieber „Continental Drift“ gehört….Das war die Tour, auf der ich fast alle Konzerte in Europa gesehen habe. Von daher….
Erinnere mich aber nicht an den Einspieler zu Beginn vom Band. Nein, es war nicht „Take the A-Train“ von ’82. :-D
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Saw a newborn baby with wild wolves all around it Contre la guerreAber Stormy, es war doch so, dass der Instrumentalpart „Continental Drift“ irgendwann vom Band kam, immer lauter und lauter wurde, die Leute durchdrehten, Ende, Knall, Feuerwand, „Start Me Up“. Oder?
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How does it feel to be one of the beautiful people?Okay, als Einspieler vielleicht. Live mit Band aber nie. Wenn ich jetzt nachdenke, ist „Continental Drift“ ziemlich sicher der Einspieler, Du hast Recht.
Btw, Du hast das „Fieber“ oben sehr schön beschrieben.
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Saw a newborn baby with wild wolves all around it Contre la guerreDanke für die schönen Konzertimpressionen, Clau.
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Schlagwörter: Warum hält der Bus in Lingen und The Rolling Stones
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