-
Beiträge
-
Der Ruhm von „Pet Sounds“ kann einem auch ein wenig auf die Nerven gehen, wenn das vorangegangene Werk der Beach Boys dabei immer leichtfertig als „seicht“, „kommerziell“ und „sonnig“ abgetan wird (wie es gerade in den Feuilletons wieder umgeht). Wer Ohren hat zu hören, kann es besser wissen. Und als Alben ziehe ich „Today“ und „Summer Days (And Summer Nights!!)“ von 1965 dem nachfolgenden „Pet Sounds“ vor. „Sloop John B“ ist als Single großartig, auf „Pet Sounds“ empfinde ich den Track auch als Fremdkörper.
--
Highlights von Rolling-Stone.deDie zehn besten Song-Produktionen von George Martin
Harry-Potter-Ranking: Alle Harry-Potter-Bücher inklusive Theaterstück im Ranking
Tarantino-Ranking: Alle Filme von „Reservoir Dogs“ bis „Once Upon a Time in Hollywood“
Alle James-Bond-Songs im Ranking
Alle „Star Wars“-Filme im Ranking
George Michael: 10 Song-Geheimtipps, die man kennen muss
WerbungHerr RossiDer Ruhm von „Pet Sounds“ kann einem auch ein wenig auf die Nerven gehen, wenn das vorangegangene Werk der Beach Boys dabei immer leichtfertig als „seicht“, „kommerziell“ und „sonnig“ abgetan wird (wie es gerade in den Feuilletons wieder umgeht). Wer Ohren hat zu hören, kann es besser wissen. Und als Alben ziehe ich „Today“ und „Summer Days (And Summer Nights!!)“ von 1965 dem nachfolgenden „Pet Sounds“ vor. „Sloop John B“ ist als Single großartig, auf „Pet Sounds“ empfinde ich den Track auch als Fremdkörper.
Ja, sicher. Hat die ZEIT gerade im Feuilleton was über Pet Sounds geschrieben?
Ein Teil des Reizes liegt ja gerade im Verhältnis des als „sonnig“ wahrgenommenen Images der Beach Boys und dem als „nachdenklich“ wahrgenommen Pet Sounds.
--
„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)FriedrichIch bin ja offen gesagt gar nicht so der BB-Experte.
Deshalb wirken Deine Worte zu „Pet Sounds“ auch etwas forsch.
--
How does it feel to be one of the beautiful people?Herr Rossi“Sloop John B“ ist als Single großartig, auf „Pet Sounds“ empfinde ich den Track auch als Fremdkörper.
Das empfand Brian Wilson auch so. Aber Capitol wollte unbedingt, dass „Sloop“ mit auf das Album kommt. Deshalb hat Brian den Track mittels des Instrumentals „Let’s Go Away for Awhile“ als dann letztes Stück auf der A-Seite vom Rest der Tracks abgekoppelt.
--
How does it feel to be one of the beautiful people?ClauDeshalb wirken Deine Worte zu „Pet Sounds“ auch etwas forsch.
Tja … sagen wir: Etwas vereinfachend. Aber es reicht, um hier eine Diskussion anzustoßen.
--
„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)So soll es sein.:) Auf „Pet Sounds“ hat Brian Wilson seine Musik auch zweifellos weiterentwickelt, es war nicht die Zeit für Stillstand. Das sollte aber nicht das Vorhergehende entwerten. Und was wäre Wilson ohne seine Verehrung für Phil Spector, den Produzentengott der Früh-60er, der die Möglichkeiten des vordergründig naiven und „seichten“ Teen Pop bereits technisch und musikalisch auslotete? Ohne dem hätte es sicher auch kein „Pet Sounds“ gegeben. Auf „Good Vibrations“ floss dann alles zusammen.
--
Herr RossiSo soll es sein.:) Auf „Pet Sounds“ hat Brian Wilson seine Musik auch zweifellos weiterentwickelt, es war nicht die Zeit für Stillstand. Das sollte aber nicht das Vorhergehende entwerten. Und was wäre Wilson ohne seine Verehrung für Phil Spector, den Produzentengott der Früh-60er, der die Möglichkeiten des vordergründig naiven und „seichten“ Teen Pop bereits technisch und musikalisch auslotete? Ohne dem hätte es sicher auch kein „Pet Sounds“ gegeben. Auf „Good Vibrations“ floss dann alles zusammen.
Oh ja, da vermischte sich allerlei miteinander. Phil Spector: Ein anders verrücktes Genie, mit dem Brian Wilson rivalisierte. Und die Beatles, mit denen er sich ein von ihm gefühltes Kopf-an Kopf-Rennen um das perfekte Pop-Album lieferte.
Sicher war das eine Zeit, in der viel in Bewegung war und aufeinander traf und die solch Sachen wie Pet Sounds, Revolver, Blonde On Blonde (übrigens am gleichen Tag veröffentlicht wie Pet Sounds) oder wenig später auch Velvet Underground & Nico hervorbrachte. Pop wurde um ein weiteres Stückchen erwachsen.
Good Vibrations geht für mich fast noch ein Stück weiter. Eigentlich ist das ja völlig überladen, ein ganzes Album und noch mehr und vieles anderes in Bruchstücken in einen einzigen Song gepresst. Eine Collage, die das Pop Song-Format sprengt. Karlheinz Stockhausen im Single-Format und kunterbunt. Gesang der Jünglinge in Kalifornien. Eigentlich unfasslich, dass Brian Wilson sich das damals getraut hat und dass er damit durchkam. Ja, wenn man will: In Good Vibrations floss alles zusammen.
--
„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)lathoAber wieso das denn?
Sloop John B. finde ich von der ersten bis zur letzten Sekunde musikalisch grauenhaft in seiner heiter-ironischen Beschwingtheit. Wie ein Schlager auf Europa-Platten. Das wird dem Arrangement vielleicht nicht gerecht, aber ich komm über meine Eindrücke nicht hinweg. Das meistübersprungene Stück meiner musikalischen Hörkarriere.
Bin im Beach Boys/Pet Sounds Thema überhaupt nicht drin. Welche Pet Sounds Version ist zu bevorzugen, Mono oder Stereo?
--
I pick a MoondogwahrSloop John B. finde ich von der ersten bis zur letzten Sekunde musikalisch grauenhaft in seiner heiter-ironischen Beschwingtheit. Wie ein Schlager auf Europa-Platten. Das wird dem Arrangement vielleicht nicht gerecht, aber ich komm über meine Eindrücke nicht hinweg. Das meistübersprungene Stück meiner musikalischen Hörkarriere.
Bin überrascht. Ich kenne Sloop nur von Pet Sounds (nie die Single gehabt), für mich schließt sie schön die erste Seite ab, neben Wouldn’t it Be Nice quasi die beiden Säulen, die den Blick auf das Innere lenken. Ist mir wahrscheinlich der liebste BB-Track.
LabanBin im Beach Boys/Pet Sounds Thema überhaupt nicht drin. Welche Pet Sounds Version ist zu bevorzugen, Mono oder Stereo?
Mit hat sich die Platte erst mono erschlossen. Hier gibt the Claumaster Kaufanweisungen.
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.lathoBin überrascht. Ich kenne Sloop nur von Pet Sounds (nie die Single gehabt), für mich schließt sie schön die erste Seite ab, neben Wouldn’t it Be Nice quasi die beiden Säulen, die den Blick auf das Innere lenken. Ist mir wahrscheinlich der liebste BB-Track.
Ich bin noch nie zuvor mit einem Menschen zusammengetroffen, der so etwas gesagt hat. Wunderbare Vielfalt der Ansichten!
wahrIch bin noch nie zuvor mit einem Menschen zusammengetroffen, der so etwas gesagt hat. Wunderbare Vielfalt der Ansichten!
Wobei es eher deine Ansicht ist, die ungewöhnlich ist. Bei einer Leserumfrage des US-Rolling Stone kam Sloop John B. auf Platz 7 der besten Beach Boys Songs:
http://www.rollingstone.com/music/pictures/readers-poll-the-best-beach-boys-songs-of-all-time-20120606/7-sloop-john-b-0774877Bei Pastemagazine auf 6:
https://www.pastemagazine.com/blogs/lists/2011/05/the-20-best-beach-boys-songs.html?p=2Ich halte den Song auch für ein absolutes Meisterwerk und eines ihrer besten Lieder.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Wobei es eher deine Ansicht ist, die ungewöhnlich ist. Bei einer Leserumfrage des US-Rolling Stone kam Sloop John B. auf Platz 7 der besten Beach Boys Songs:
http://www.rollingstone.com/music/pictures/readers-poll-the-best-beach-boys-songs-of-all-time-20120606/7-sloop-john-b-0774877Bei Pastemagazine auf 6:
https://www.pastemagazine.com/blogs/lists/2011/05/the-20-best-beach-boys-songs.html?p=2Ich halte den Song auch für ein absolutes Meisterwerk und eines ihrer besten Lieder.
Und bei den Polls God only knows auf 1 bzw. 2 – Hach:liebe:
--
l'enfer c'est les autres...nail75Wobei es eher deine Ansicht ist, die ungewöhnlich ist. Bei einer Leserumfrage des US-Rolling Stone kam Sloop John B. auf Platz 7 der besten Beach Boys Songs:
http://www.rollingstone.com/music/pictures/readers-poll-the-best-beach-boys-songs-of-all-time-20120606/7-sloop-john-b-0774877Ich bin ehrlich schockiert und hätte das nicht für möglich gehalten. Dabei ist der Song doch noch nicht mal von ihnen, sondern nur so ein olles Traditional.
wahrIch bin ehrlich schockiert und hätte das nicht für möglich gehalten. Dabei ist der Song doch noch nicht mal von ihnen, sondern nur so ein olles Traditional.
Aber toll interpretiert.
Wie auch Cotton Fields.--
l'enfer c'est les autres...
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.