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Sonic JuiceJazzman hat kürzlich drei 7″s von Sun Ra wieder aufgelegt
Das muss heißen:
Jazzman hat kürzlich willkürlich drei Phantasie-7“ zusammengestellt, die auf Aufnahmen bestehen, die in einem Zeitraum von 20 Jahren entstanden sind und in keinerlei Beziehung zueinander stehen.
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@redbeans: Danke für den Link, ich habe mir das mal ausgedruckt.
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Werbunghab ich bestimmt schonmal verlinkt, die “Ra in Chicago“ Seite auf Campbells Homepage ist eine ziemliche Fundgrube, allerdings naturgemäß weniger flüssig zu lesen da vorwiegend Diskografie…
ja, die machen teilweise komisches Zeug bei Jazzman, sind immer wieder schöne Sachen dabei, aber diese Fantasie-Singles scheinen mir (also, mir als Aussenstehenden) eine ganz komische Idee, Ada Moore ist auch so ein Fall….
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.Sonic JuiceJazzman hat kürzlich drei 7″s von Sun Ra wieder aufgelegt.
Leider war die Auflage innerhalb eines Wochenendes ausverkauft.
Da bin ich auch gerade zufällig drüber gestolpert, sollte noch erhältlich sein.
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Re-Release: Sun Ra Live at the Horseshoe Tavern Toronto 1978
Die Box wurde in 2008 veröffentlicht in einer Auflage um die 500 Stück, vgl.
http://www.united-mutations.com/r/sunra_horseshoe10cdrbox.htmWird jetzt wiederveröffentlicht auf Transparency, vgl.
http://www.dustygroove.com/item.php?id=txj3k5w3gs&ref=browse.php&refQ=incl_oos%3D1%26amp%3Bincl_cs%3D1%26amp%3Bkwfilter%3DSun%2BRa
https://www.jazzloft.com/p-46774-live-at-the-horseshoe-tavern-toronto-1978-10-cd-box-set.aspx
Die Soundqualität soll gut sein.Incl. Versand ist dusty groove mit USD 57,10 wohl am günstigsten.
Hinzu kämen 19 % Einfuhrumsatzsteuer (kein Zoll, da unter 150,00 Euro).
Immer noch recht günstig für eine 10CD-Box.--
Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)„the police once knocked on our door, and sun ra told them he was playing a joyful noise.“
schönes neues interview mit marshall allen:
http://www.electronicbeats.net/en/features/conversations/andre-vida-and-max-dax-talk-to-marshall-allen-of-the-sun-ra-arkestra/--
Demnächst spielen sie wieder hier – wo sie neulich in der Schweiz auftraten, weiss ich nicht … aber am 22. Mai treten sie zum 30. Jubiläum des Taktlos und am 100. Geburtstag von Sun Ra wieder mal in der Roten Fabrik auf. Marshall Allen wird am 24. Mai 90 Jahre alt.
Könnte schwierig werden, aber ich möchte unbedingt dabei sein, wenn es sich einrichten lässt (Barry Guy New Orchestra am Abend danach auch nochmal – beide Bands schon einmal live gesehen, beide Male zutiefst beeindruckt).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba„Marshall Allen wird am 24. Mai 90 Jahre alt.“
oh – dann sollt ich auf jeden Fall versuchen, nach Moers zu kommen (Pfingstsamstag), wenn sie dort spielen!
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.redbeansandrice“Marshall Allen wird am 24. Mai 90 Jahre alt.“
oh – dann sollt ich auf jeden Fall versuchen, nach Moers zu kommen (Pfingstsamstag), wenn sie dort spielen!nicht deswegen – der macht das bestimmt noch 10 jahre! mindestens.
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Ja, solltest Du! Das letzte Konzert hier war ein dreistündiges Fest, Allen stand die ganze Zeit mittendrin und lenkte die bunte Truppe (die leider ohne Bassist unterwegs war, weiss nicht mehr genau warum), in wahres Energiebündel! Ich verpasste sie dann wenig später leider, als sie schon wieder hier auftraten, aber dieses Mal möchte ich wieder hin. Charles Davis ist übrigens im Line-Up angekündigt (ich sah ihn noch nie), aber das kann sich bei solchen Bands ja ändern.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaich weiß nicht, ob das hier schon mal die runde machte, aber ich habe gerade festgestellt, dass edward blands singulärer jazzfilm THE CRY OF JAZZ mit musik und auch sonst durchgängiger präsenz des sun ra arkestras (1956) komplett auf youtube zu sehen ist.
bland war ein chicagoer dj mit marxistischem hintergrund, der 1956 mit ra verabredete, die band bei auftritten zu filmen. 1959 war dieser 34-minütige 2aufklärungsfilm fertig und wurde hier und da (vor allem natürlich in den 60ern und 70ern) gezeigt. man versteht schnell warum: jazz wird didaktisch an die „schwarze“ erfahrung gekoppelt, die in den formal stagnierenden formen der musik immer wieder neu durchlebt, inszeniert, variiert wird. der film erklärt, was daran spezifisch mit dem „negro“ zu tun hat, welche konsequenzen das für die USA hat und vor allem, was „whites“ daraus zu lernen haben. sehr gut gemeint, z.t. durchaus originell, hat aber natürlich gerade mir sun ras transzendenz-bewegung aus der rassistischen stagnation überhaupt nichts zu tun… ras kommentar zum film, später: „he [bland] was wrong“.
toll ist natürlich, was man einerseits vom arkestra sehen und hören kann und andererseits die dokumentarischen aufnahmen afroamerikanischen alltags im chicago der späten 50er.
hier ist ein interview von 1998 mit bland über die entstehung und rezeption des films. darin spielt ra allerdings keine rolle.
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vorgartennicht deswegen – der macht das bestimmt noch 10 jahre! mindestens.
Geerken meinte am Konzert, er hätte Allen – vor 20 Jahren oder so – mal gefragt, wie er das mache … den genauen Wortlaut weiss ich nicht mehr, aber sowas wie „I’m sticking to my horn“ war die Antwort. Und eines Tages würde das Horn dann halt ohne ihn weiterfliegen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgartennicht deswegen – der macht das bestimmt noch 10 jahre! mindestens.
Das könnte sogar hinkommen. Der gute Mann wirkt hier und auf anderen Bildern erstaunlich fit.
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Ja, auch im dreieinhalbstündigen Konzert! Allen steht die ganze Zeit, mittendrin, äusserst agil und aufmerksam, gibt Anweisungen, „dirigiert“, sagt den Musikern, welches Stück sie als nächstes aus den dicken Stapeln loser Notenblätter suchen sollen … ich hatte hier ja schon ein paar Zeilen geschrieben:
http://forum.rollingstone.de/showthread.php?53056-Die-besten-Konzerte-2014-(so-far)&p=3217172&viewfull=1#post3217172--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbazimelich schöne einführung in bio- und diskografie von sun ra, „sun ra for starters“, zum 100. auf pitchfork:
http://pitchfork.com/features/starter/9447-sun-ra-10-essential-tracks/
ich bin ja gerade ziemlich demotiviert, hier was zu schreiben, aber vielleicht rausche ich die tage mal kurz durch die arkestra-sessions der chicago-phase.
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1956 – erste aufnahmen des arkestras
1956 wird das seit etwa zwei jahren existierende arkestra die hausband des von cadillac bob geführten chicagoer „birdland“ im keller des pershing hotels in der southside, das sich nach einspruch des new yorker birdlands in „budland“ umbenennen musste.
im budland teilt sich die in den zeitungen fast nie erwähnte hausband die bühne mit jazzgrößen wie dinah washington und al hibbler, aber auch obskuren musikern wie little miss cornshucks, einem drummer, der sich „el costello“ nennt, dem „mambo king“ juan soler, doo-wop-bands und bluesgitarristen. die stabilität sorgt dennoch dafür, dass das arkestra anfängt, regelmäßig in kleinen studios das täglich stundenlang geprobte eigene space-material aufzunehmen.
sun ras manager alton abraham, ein esoterisch interessierter freigeist wie er selbst, den er 1951 als vierzehnjährigen kennen gelernt hatte, gab die initiative zur gründung des eigenen labels „el saturn records“ nach der erfolgsgeschichte des afroamerikanischen labels veejay.
der diskografische output des arkestras im jahr 1956 ist groß – sessions im märz und november bilden das album SUPER-SONIC JAZZ auf el saturn, dazwischen ermöglicht der innovative manager tom wilson (der später zappa, simon & garfunkel und velvet underground produzierte), gerade auf der suche nach jazz-neuerern, aufnahmen für sein neues transition-label. JAZZ BY SUN RA VOL.1 wurde in einer einzigen session zusammengespielt, aus einer zweiten sollte VOL. 2 werden, doch da gab es das label schon nicht mehr und das material landete später auf mehreren alben, vor allem auf ANGELS AND DEMONS AT PLAY.
1956 entstand auch der film THE CRY OF JAZZ von ed bland (s. post #55), in dem man das arkestra mit ihrem material in aktion sehen kann.
das arkestra blieb während dieses jahres relativ stabil: art hoyle und victor young (tp), julian priester (tb), john gilmore (ts), pat patrick (bs und as), wilburn green (eb), robert barry (dm), der klassisch geschulte jim herndon (tymp, perc). zeitweise ist noch – ziemlich prominent – james scales (as) dabei. erst gegen ende des jahren kam es durch die abwanderung von julian priester zu bewegung in der band. in den letzten sessions des jahres besteht das arkestra aus hoyle, young, wechselnden posaunisten, patrick, gilmore, dem zweiten baritonisten charles davis, victor sproles (akustischer bass), william cochran (dm) und jim herndon – bevor schließlich auch art hoyle zu lionel hampton ging und lucious randolph für ihn kam (kurz danach james spaulding auf dem vakanten as-sitz).
(sun ra, richard evans, robert barry, john gilmore & pat patrick, 1956)wenn man sich diesen ganzen output aus 1956 anhört, fällt zunächst erstmal die geschlossenheit und sicherheit des ganzen korpus auf. das ist kein freies experimentieren, nichts erscheint inhomogen, nie fallen einzelne ideen, sounds, arrangements aus dem gleichwohl originellen rahmen. man merkt, dass diese band mehrere stunden am tag geübt hat. die exotika (vor allem in der percussion angelegt) werden sehr dezent integriert, auch ras e-piano (erst 1955 angeschafft) fügt sich ein. das material ist boppig, mehrere blues-nummern sind weitaus konventioneller angelegt, als es die esoterischen titel der stücke erwarten lassen. die aufgabe von changes zugunsten von riffs (die dieser musik ja immer auch etwas vorwärts-schreitendes geben) fällt zwar auf, doch meistens stehen dem ausgefeilte bläserarrangements gegenüber, die den musikalischen raum eher aufmachen, als dass sie mit nach vorne ziehen. charakteristische stimmen sind neben gilmore (den ich tatsächlich immer toller finde, weil er harmonisch immer extrawege findet, ohne jemals angestrengt dabei zu wirken) eher die glänzende bop-trompete von art hoyle oder das noch boppigere altsax von james scales. so oder so: die wichtigste prämisse ist schon die show-geste, das tänzerische, die vorgestellten oder tatsächlich hand-claps, die darauf abzielen, hörer und zuschauer physisch an der musik zu beteiligen. hier ist weniger der hip shit zu finden, den alle immer bei sun ra suchen, die space sounds, der chorgesang, die dilettantisch-schrägen special effects. eher ein im detail reiches showprogramm eines swingenden klangkörpers, in dem vieles platz hat – auch so manche operetten-klavier-einlage des leaders (auch in der modernistischen variante auf z.b. „the future“), die dunklen farben von pauken und z.t. zwei baritonsaxophonen, aber auch die fantastischen gesangsnummern mit dem transgender-sänger billie hawkins oder später clyde williams. die eleganz in den arrangements geht nie verloren:
klar, da gibt es dann doch noch den „sun song“ aus der ersten transition-session. ein kesselpauken-groove, polyrhythmische schlagzeugbegleitung, abgesetze glocken-aufwärtsmotive, eine musical-hammond-orgel, plötzlich romantische klavierarpeggien, dann eine elegant schluchzende gedämpfte trompete. hier ist die umlaufbahn tatsächlich verlassen worden und die erdanziehungskraft aufgehoben. vorschau auf kommende attraktionen.
zuletzt geändert von vorgarten--
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Schlagwörter: Chicago, Cosmic Jazz, Free Jazz, Jazz, John Gilmore, Knoel Scott, Marshall Allen, Pat Patrick, Ronnie Boykins, Sun Ra
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