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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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First Aid Kit – Emmylou
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WerbungCarrot FlowerGarry Mulholland, wir hätten mal reden müssen. In „This Is Uncool“ heißt es im Abschnitt über Belinda Carlisles „Heaven Is A Place On Earth“: „‚Heaven…‘ provides more evidence that the best female love songs in this book are all joy and multiple orgasms and precipitous thrill, while the best bloke ones are all bitter castration and twisted kiss-offs (…).“ Wenn man sich mit Macht auf die Snickerpussys Belinda oder Whigfield (!) konzentriert, wird ein Schuh draus. Aber so konsequent zu ignorieren, dass da draußen eine begnadete und einflussreiche Musikerin wie Polly Jean mit weit geöffneter Schere herumrennt, ist doch etwas sträflich, zumal, wenn einem Nick Cave gleich viermal gehuldigt wird. Na gut, „Rid Of Me“ war keine Single, aber auch angesichts „50 ft. Queenie“ etc. hätte man erbeben können. Naja, ob man Pollys Songs unter „love songs“ verbuchen kann, ist natürlich auch so eine Frage. Wie gesagt, wir hätten reden müssen.
Falls Garry gerade keine Zeit hat, würde ich diese Frage kurzerhand bejahen – vorausgesetzt natürlich, dass man unter „love songs“ nicht bloß vertonte Liebesbekenntnisse versteht, sondern alle Lieder, die in irgendeiner Weise dieses Phänomen zum Gegenstand haben. Polly Jean Harvey wollte seinerzeit durch das Schreiben von Songs etwas verstehen oder erkennen, nicht bekennen. So hat sie das jedenfalls 1993 in einem Interview gesagt, das Simon Reynolds für die Zeitschrift iD mit ihr geführt hat (aus Anlass des Erscheinens der 4-Track-Demos). Darin äußert sie sich begeistert über das Buch A Lover’s Discourse von Roland Barthes (deutsch: Fragmente einer Sprache der Liebe). Reynolds zitiert sie mit den Worten: „It’s an amazing book. It puts into words things you just can’t explain yourself.“ She sees certain parallels between what she does lyrically and Barthes’s methodology: „Trying to take things apart, in order to understand them“.
Reynolds nimmt das als Aufhänger für folgende Charakterisierung von Harveys Werk: „A lot of Harvey’s songs are situated in the classic blues combat zone, love’s ‚killing floor‘ (a term that originally comes from the abattoir, the place where the unhappy animal gets it in the neck). This fits, as PJ Harvey songs often seem to link carnal desire and emotional carnage. Friction is the word that always springs to mind when I hear her music. Musically, the songs sound somehow itchy. Lyrically, there’s a vivid sense of sex as the friction of skin against skin (‚Rub Till It Bleeds‘). And emotionally, there’s a sense of intimacy as abrasion: egos rubbing each other up the wrong way in a confined emotional space.“
Reibung, Spannung, Beunruhigung und schlechte Gefühle in Beziehungen sind wichtige Bestandteile von so einigen ihrer Songs. „Bitter castration and twisted kiss-offs“? Na klar!
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To Hell with PovertyHier im Forum wird Epigonen zweiten Grades wie Veronica Falls (die nicht bloß die ursprünglichen C86-Bands, sondern auch noch deren Nachahmer nachahmen) eine erstaunliche Wertschätzung entgegengebracht – als ob es nicht schon in den 80ern zu viele von diesen Schrammelbands gegeben hätte, die weder swingen noch grooven können! So hat der Club der 7-Inches-Käufer „Bad Feeling“ zur Single des Jahres gewählt – eine Art von Track, für die eigentlich mal Bezeichnungen wie „nett“ erfunden worden sind (dabei ist der Song noch besser als die Aufnahme, die rhythmisch plump ausgefallen ist und gesanglich unauffällig und ausdruckslos).
Deutlich geringer fällt im Vergleich dazu das Interesse am Sound der Gegenwart aus, an wirklich zeitgemäßer Popmusik. Ich nehme mich da nicht aus; ich verfolge ja auch nicht, was heute unter dem Oberbegriff „Post-Dubstep“ so alles produziert wird – all jene Anwendungen von Erkenntnissen der jüngeren Bassmusik auf den Popsong. Ich habe Katy B einfach ignoriert. Ohne die Jahresbestenlisten hätte ich beinahe auch SBTRKT übersehen – und das wäre wirklich schade gewesen, denn der hat aus vielen Zutaten (Dubstep, House, UK Garage, R&B…) ein frisches und hörenswertes Popalbum gebraut, das für mich nach Gegenwart klingt.
Zu den Highlights zählt z.B. „Hold On„, das ich hiermit nachträglich zum Song des gestrigen Tages erkläre. Der Track erinnert von Ferne an James Blake: Der soulige Gesang des Sängers Sampha, der hier das Gefühl „I’m hurt“ ausdrückt, erhält viel Platz sich zu entfalten; der Track ist luftig und sparsam, eine schöne Kombination aus einfachen Motiven, aus rhythmisch-melodischem Geklingel und Geklöppel; die Intensität wird stufenlos und nachdrücklich gesteigert.
Ein weiteres Highlight (und mein Song des Tages) ist „Wildfire“ mit der Sängerin Yukimi Nagano von Little Dragon, deren einprägsame Gesangsmelodie sich in ein dunkles, spannendes, rhythmisch federndes Ganzes einfügt. Der angerauhte, breite, im Stakkato blubbernde Synth-Bass prägt den Sound, und Sinustöne sorgen für eine Portion „Ecken und Kanten“.
Und dann wäre da noch „Right Thing to Do“ mit dem zarten, melancholischen Gesang von Jessie Ware – aber den Track hatte ich schon mal als SdT. Oder „Pharaohs„, eine euphorisierende House-Nummer mit Vocals von Roses Gabor. Oder „Trials of the Past„, wieder mit Sampha… Die Platte ist gut!
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To Hell with PovertyRay Manzarek – The Golden Scarab (1974) „The Golden Scarab“
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"...and if I show you my weak side ... will you sell the story to the ROLLING STONE ? ... Roger Waters - The Final Cut "1983"Eagles – „New kid in town“
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' RollTennis – Origins
http://www.youtube.com/watch?v=Qapnomk2sys--
Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausGo1Falls Garry gerade keine Zeit hat
Klar, dass der mich versetzt hat zugunsten irgendeiner Zuckerpuppe.
Roland Barthes
Darauf wäre ich nicht von selbst gekommen. Dass es nicht ganz so einfach ist, wie Elvis Costello es sich machte, als er Pollys Themen despektierlich auf „blood and fucking“ zusammenstrich, wusste ich ja (ich hätte z.B. noch „religion and guilt“ mit dazugepackt), aber bis zu „Let England Shake“ habe ich Pollys Kunst für nicht allzu theorieunterfüttert gehalten. Womöglich bin ich ähnlich mackerhaft wie Mulholland.
Das Bild von der Reibung bis zur Aufreibung trifft es für das Frühwerk sehr gut. Kann schon verstehen, dass Garry davon die Finger ließ.
Da will man Herrn Rossi mal was Gutes tun und kommt wieder etliche Monate zu spät. Ich habe den Track zwar auch schon vor einiger Zeit gehört, er war mir aber bis gestern wieder entwischt. Auf Youtube schreibt ein offensichtlich hingerissener User „Die Olle ist ja pornös“. Womöglich, aber in erster Linie ist die Olle entspannt bis ins Mark, sowohl musikalisch als auch lyrisch. Der Bass ist virulent (erinnert mich an „Block Rockin‘ Beats“, wo ja seinerseits selbst gemopst wurde), der Backgroundchor lieblich, die Nachricht grundsympathisch: ein Track zum Durchwinken auf die sonnige Seite des Hirns.
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Fucked Up – One More Night
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Carrot Flower
SdT: I’m His Girl * FriendsDa will man Herrn Rossi mal was Gutes tun und kommt wieder etliche Monate zu spät.
Der Gedanke zählt.:)
Ich habe den Track zwar auch schon vor einiger Zeit gehört, er war mir aber bis gestern wieder entwischt. Auf Youtube schreibt ein offensichtlich hingerissener User „Die Olle ist ja pornös“. Womöglich, aber in erster Linie ist die Olle entspannt bis ins Mark, sowohl musikalisch als auch lyrisch. Der Bass ist virulent (erinnert mich an „Block Rockin‘ Beats“, wo ja seinerseits selbst gemopst wurde), der Backgroundchor lieblich, die Nachricht grundsympathisch: ein Track zum Durchwinken auf die sonnige Seite des Hirns.
Dann schließe ich gleich mal an mit der anderen (ersten) wunderbaren Single: Friend Crush. Was die Olle angeht: Samantha Urbani hat schon mal den besten Künstlerinnennamen seit Lana Del Rey und ähnlich wie Lana transportieren die Clips ein New Yorker Hipster-Image, hinter denen sich gar nicht so übercoole Mädels verbergen. So erlebt man die Urbani hier bei schlechter Tonqualität als unbeschwerten Flummy von nebenan.
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Jim Capaldi – Man With No Country
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.ROY ORBISON – In Dreams
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Slept through the screening but I bought the DVDCarrot FlowerSdT: I’m His Girl * Friends
Da will man Herrn Rossi mal was Gutes tun und kommt wieder etliche Monate zu spät. Ich habe den Track zwar auch schon vor einiger Zeit gehört, er war mir aber bis gestern wieder entwischt. Auf Youtube schreibt ein offensichtlich hingerissener User „Die Olle ist ja pornös“. Womöglich, aber in erster Linie ist die Olle entspannt bis ins Mark, sowohl musikalisch als auch lyrisch. Der Bass ist virulent (erinnert mich an „Block Rockin‘ Beats“, wo ja seinerseits selbst gemopst wurde), der Backgroundchor lieblich, die Nachricht grundsympathisch: ein Track zum Durchwinken auf die sonnige Seite des Hirns.
Der Thread lohnt sich ja echt. Der Song ist staaark! Ist eine Single?
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BullittDer Song ist staaark! Ist eine Single?
Ja, aber leider schon vergriffen.
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Herr RossiJa, aber leider schon vergriffen.
Schade, ist da ein Album in der Pipeline?
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Schlagwörter: Ich höre gerade..., Musikalisches Tagebuch
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