Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden?
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Joseph Beuys – bitte !
Das Problem der Kunstausstellungen ist, dass die diese enormen Versicherungsgebühren nicht mehr bezahlen können
die Einnahmen sind nicht mehr als 0,1% und müssen daher staatlich gefördert werden--
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Ich kann mich dazu eigentlich nicht äußern, weil ich die Bücher nicht lese, aber warum wird Geld, dass durch einen winzigen Förder-Kreis vergeben wird, an einen Schriftsteller gegeben, dessen einziges Merkmal sein wird, gerade eben diesen Preis bekommen zu haben? Und wieso ist das dann gute Literatur – gerade hier ist es doch so, dass es eine überschaubare Szene aus Schriftstellern, Gremien und Kleinverlagen gibt, die sich das Geld gegenseitig zuschanzen und sich dabei versichern, sie förderten die hohe Kunst der Literatur, deren Definition aber widerum nur von ihnen verfasst wurde.Du liest aus Prinzip keine Bücher von Autoren, deren Karriere erst durch das von Dir kritisierte System ermöglicht wurden? Du wirst ja kaum einen namhaften deutschen Autoren der letzten 60 Jahre – von der Gruppe 47 über Thomas Bernhard bis Rainald Goetz – finden, dessen Karriere nicht auch durch Literaturpreise befördert wurden. Auszeichnungen und Rezensionen sind in der Literatur nunmal die entscheidenden Instrumente, um die Bekanntheit und den Marktwert eines Autors zu steigern, damit er vielleicht irgendwann auch mal im Idealfall ein Selbstläufer wird. Ohne eine breite Auszeichnungskultur wird man unter vielen Künstlern mit Potenzial auch nicht die paar ganz Großen ans Tageslicht bringen. Auch ein Autor, der bei Suhrkamp veröffentlicht, ist in aller Regel kein Großverdiener, sondern jemand, der sich von Preis über Lesung zu Stipendium durchs Kalenderjahr schleppt.
Und wer soll sie denn sonst küren, die förderungswürdigen Literaten, wenn es nicht die Kritiker, Journalisten, Kulturpolitiker, Bibilothekare, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler tun, die in den Gremien sitzen? Der Souverän durch Volksentscheid an der Kasse von Thalia?lathoDas Kino, in das ich normalerweise gehe, wäre ohne Beihilfen wohl auch schon zu (Fremdsprachen, you know?). Und so etwas meinte ich in diesem Zusammenhang auch nicht, zumal ich den Vergleich Kultur (in dem Zusammenhang, von dem ich gesprochen habe) und Straßen nicht ganz nachvollziehen kann. Und über die Strecke zur nächsten Großstadt müssen wir nicht diskutieren, da müssen wir nur „Großstadt“ festlegen.
Nochmal: eine Kulturförderung, auch jenseits von Bildungseinrichtungen und „Denkmalpflege“ ist sinnvoll und notwendig, kann aber auch anders gemacht werden als bisher. Wie otis geschrieben hat, gibt es zahlreiche Beispiele, wo man sparen könnte, wo man auch sagen könnte, richtet euch auf das Publikum aus oder schließt es ganz. Die ganze Szene hält sich doch selbst oft für eine heilige Kuh, an der nicht kritisiert werden darf, erst recht nicht grundsätzlich, weil ja eben sonst das Abendland untergeht.
Es sollte auch nicht so sein, wie jüngstens in der Filmförderung diskutiert (oder schon tatsächlich durchgeführt?), dass nur noch zu erwartende Massenspektakel Geld bekommen.Wenn Dir in der Literatur die Förderung jenseits des Massentauglichen und -verkaufbaren tatsächlich nicht zusagt, verstehe ich nicht, warum Du dann nicht konsequenterweise im Film einfach ebenso die Massentauglichkeit und Selbstverkäuflichkeit als einziges Kriterium preist. Doch nicht nur zufällig, weil Du Dich eben für dieses Medium mehr interessierst – nach dem Motto: Förderung ja, aber bitte nur für die Nischenkultur, die mir gefällt! Weshalb sollte denn für viel Geld ein unverkäuflicher Film im Originalton, der von einem winzigen Publikumskreis geschätzt wird, in einem Kommunalkino für eine eingebildete Cineasten-Elite gezeigt werden, wenn er sich nicht gegen die Blockbuster im Cinemax durchsetzen kann? Wer wählt denn da das Programm aus? Und wieso ist das dann gutes Kino? Warum sagt man dem Kinobetreiber nicht: richte Dich auf das Publikum aus oder schließ es ganz?
Die Diskussion über die ausschließliche Förderung von „Massenspektakeln“ ist mir übrigens für den mir (beruflich) bekannten Teil der Filmförderung nicht bekannt, scheint mir auch ein recht abwegiger Gedanke zu sein. Du kannst ja mal bei Interesse exemplarisch den [B]Förderkatalog von Nordmedia 2007 durchblättern, das sind nun – von den potentiellen cash cows „Fleisch ist mein Gemüse“ und „Chiko“ mit Multiplex-Tauglichkeit abgesehen – wahrlich nicht die großen Blockbuster, die da unterstützt wurden.
Über die Schwerpunktsetzung bei der Förderung zwischen breitentauglicher, fernsehverträglicher, gutgemeinter, kompromissfreudiger Volkserziehung und innovativer Avantgarde lässt sich sicherlich streiten, ich bin da mit dem gängigen System auch nicht ganz glücklich. Weiß auch noch nicht so recht, ob das eher mit einzelnen Köpfen zusammenhängt, die halt so oder anders entscheiden, oder aber mit der grundsätzlichen Rolle, die die Filmförderung im gegebenen politischen, gesellschaftlichen und medialen System in Deutschland einnimmt.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Mich interessiert der (von wa zuerst?) geäußerte Gedanke, das Kulturförderung für die geförderten Institutionen/Künstler zwar einen unmittelbaren Vorteil bedeutet. Diese Bvorzugung wirkt sich aber nachteilig für alle nichgeförderten I & K aus. Die Förderung nimmt also so Einfluss auf die Entwicklung des Kulturlebens. Und das kann nicht Aufgabe der Politik sein.
Die Abstimmung über eine Konzert- und Kongresshalle in Münster ist ein Beispiel für die (mE) Unauflösbarkeit des Konfliktes: Ist eine Bürgerentscheidung über Kulturförderung ein geeigneter Weg? Ich weiß es nicht, halte aber einen Bürgerentscheid zu einer kulturellen Frage für ein positives Signal im Sinne der Pluralität unseres Kulturlebens.--
smash! cut! freeze!nail75Nein, sind wir nicht. Im Gegenteil, ich halte das für ausgesprochenen Unfug.
Doch. Ist so! output bedeutet ja nicht immer auch ein Werk von Qualität zu schaffen. Und das was man so in Sparkassen und Rathäusern ( aber auch im www ) sieht, ist wirklich zum überwiegendem Teil unter aller Sau. Und was Technik ( oder eben keine Technik ) angeht, da kann es keine 2 Meinungen geben. Entweder man meistert ein Medium, oder eben nicht.
Obwohl eine gute Idee gleicht viele Mängel aus.--
"Schönheit lockt Diebe schneller noch als Geld" William Shakespeare ( 1564 - 1616 )mojoclubdie frage, ob rock- und popmusik gefoerdert werden sollte ist obsolet, weil dies seit jahrzehnten geschieht. richtiger waere, in welcher form das geschehen sollte.
hier ist vor kurzem ein kulturpark entstanden, bzw. entsteht noch, weil der prozess noch nicht abgeschlossen ist. dieser kulturpark bietet unter anderem mehreren hundert bands die moeglichkeit zu sehr guenstigen mietbedingungen uebungsraeume zu nutzen.
meines wissens gibt es derartige projekte in dieser groessenordnung nur noch zweimal in deutschland, jedoch nicht in dem ausmass wie hier in augsburg.
diese foerderung der kultur, insbesondere der jugendkultur ist praxisnah und mittel- bzw. langfristig ausgelegt. sie foerdert den kreativen prozess direkt und ist nicht an kommerzielle bedingungen gekoppelt.
kulturfoerderung sollte immer in drei schritten entstehen: in der uebungs-, lern- und entwicklungsphase, der verfuegungstellung von auftrittsmoeglichkeiten, sowie einer adaequaten verwertung von nutzungsrechten.Solche Projekte halte ich für sehr sinnvoll -> Förderung der Infrastruktur. Hierzu gibt es in diesem Thread sicher eine breitere Zustimmung als bei der individuellen Förderung.
mojoclub
ich kenne zwar das molotow nicht, bin mir aber ziemlich sicher, dass hier eine direkte staatliche oder regionale foerderung unangemessen waere, weil erstens der betreiber unter den gleichen umstaenden sein unternehmen fuehren muss wie jeder andere clubbetreiber der stadt, zweitens eine kneipe oder ein club ein kommerzielles interesse haben und drittens kein ueberregionales interesse, sondern nur ein lokales besteht. und warum sollte gerade dieser eine club den anderen gegenueber bevorzugt werden? sinnvoller waere es in diesem fall eine foerderung fuer die gesamte kleinkunstszene der stadt zu erwirken, moeglicherweise ist diese sogar schon vorhanden. denn auch hier ist es in der praxis der fall, dass in den meisten groesseren staedten kleinkunsttheater und artverwandte institutionen gefoerdert werden. wenn auch nur mit kleinen betraegen (ein paar tausend euro im jahr).
zur entscheidungsfindung speziell hier fuer das molotow muesste naemlich geklaert werden: wird die kultur gefoerdert oder die existenz des clubs? das sind zwei paar schuhe. im zweiten fall kann man in zusammenarbeit mit der stadt (hier der kulturausschuss) und der industrie- und handelskammer durch ein unternehmerisches neukonzept vielleicht ein loesung finden.Bei Hilfe vom Bund würde ich das auch so sehen, aber wenn eine Stadt aus den eigenen Mitteln einen Club unterstützen will, muss man sich nicht gleich solche Grundsatzfragen stellen. Die Förderung des Clubs kann sehr wohl auch Förderung der Kultur sein und ich halte es für legitim, einen bestimmten Club zu unterstützen und andere Institutionen nicht. Es muss natürlich von der Stadt nachvollziehbar begründet werden. Die Mittel sind knapp und eine Verteilung per Gieskanne würde keinem etwas bringen. Es wird nicht gelingen, es jedem Recht zu machen und wenn schon gespart werden soll, dann besser an der bürokratischen Entscheidungshindernissen.
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Keep on Rocking!otisDas sehe ich auch so.
Aber ich sehe auch keine echte Szene, wenn sie staatlich gefördert ist. Das ist doch der Punkt. Was nützt es, das Molotow am Leben zu erhalten, wenn der Markt es nicht will? Das ist dann keine Szene.Darauf wollte ich in meinem Eingangspost u.a. auch hinaus.
Wer bestimmt eigentlich, was förderungswürdig ist und welche Künstler/Institutionen finanzielle Zuwendung verdient haben? Oder anders gefragt: welche Subvention ist nötig und sinnvoll?Das ist meiner Ansicht nach der springende Punkt bei der Sache.
--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
schussrichtungMich interessiert der (von wa zuerst?) geäußerte Gedanke, das Kulturförderung für die geförderten Institutionen/Künstler zwar einen unmittelbaren Vorteil bedeutet. Diese Bvorzugung wirkt sich aber nachteilig für alle nichgeförderten I & K aus. Die Förderung nimmt also so Einfluss auf die Entwicklung des Kulturlebens. Und das kann nicht Aufgabe der Politik sein.
doch, genau das muss eine Aufgabe der Politik sein!
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schussrichtungMich interessiert der (von wa zuerst?) geäußerte Gedanke, das Kulturförderung für die geförderten Institutionen/Künstler zwar einen unmittelbaren Vorteil bedeutet. Diese Bvorzugung wirkt sich aber nachteilig für alle nichgeförderten I & K aus. Die Förderung nimmt also so Einfluss auf die Entwicklung des Kulturlebens. Und das kann nicht Aufgabe der Politik sein.
Die Abstimmung über eine Konzert- und Kongresshalle in Münster ist ein Beispiel für die (mE) Unauflösbarkeit des Konfliktes: Ist eine Bürgerentscheidung über Kulturförderung ein geeigneter Weg? Ich weiß es nicht, halte aber einen Bürgerentscheid zu einer kulturellen Frage für ein positives Signal im Sinne der Pluralität unseres Kulturlebens.@ Schussrichtung
Genau so sehe ich die Sache aus. Sehr schön formuliert. Selbstverständlich ist eine Bürgerentscheidung der richtige Weg.Ganz klar: jede Kulturförderung von heute, fördert die Kultur von Gestern.
Grundsätzlich sollten wir jetzt Gelder in zukünftige Künstler investieren. In deren Ausbildungsstätten.--
"Schönheit lockt Diebe schneller noch als Geld" William Shakespeare ( 1564 - 1616 )m.c.Doch. Ist so! output bedeutet ja nicht immer auch ein Werk von Qualität zu schaffen. Und das was man so in Sparkassen und Rathäusern ( aber auch im www ) sieht, ist wirklich zum überwiegendem Teil unter aller Sau. Und was Technik ( oder eben keine Technik ) angeht, da kann es keine 2 Meinungen geben. Entweder man meistert ein Medium, oder eben nicht.
Obwohl eine gute Idee gleicht viele Mängel aus.Nur mal zwischengefragt: Entspricht Dein Avatar Deinem Verständnis von guter Kunst?
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Dick Laurentdoch, genau das muss eine Aufgabe der Politik sein!
Warum? Magst Du da mehr als einen Satz zu sagen.
Schau Dir auch mal das an.m.c.Grundsätzlich sollten wir jetzt Gelder in zukünftige Künstler investieren. In deren Ausbildungsstätten.
Ja, unbedingt. Allerdings sind das Dinge der Ausbildung und betrifft den Status von Kulturschaffenden in Deutschland (vor allem bildende Künstler). Hier sehe ich weniger den Nutzen von finanzieller Förderung, sondern vielmehr die Notwendigkeit (auch) politischer Signale Künstler mehr und mehr als Bestandteile der Gesellschaft einzugliedern, wie z.B. Bäcker. (Vergleich hinkt natürlich).
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smash! cut! freeze!m.c.
Was bleibt in 500 Jahren aus unserer Zeit? vermutlich Pornofilme, World of Warcraft und Pop-Musik. Das ist es doch, was unsere Gesellschaft zusammen hält.Krass. Gibt es denn keine Chance mehr, daß unsere Gesellschaft wieder von Autorenkino, Schach und Schubert Liederabenden zusammengehalten wird?
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A Kiss in the Dreamhousem.c.@ Schussrichtung
Genau so sehe ich die Sache aus. Sehr schön formuliert. Selbstverständlich ist eine Bürgerentscheidung der richtige Weg.Ganz klar: jede Kulturförderung von heute, fördert die Kultur von Gestern.
Grundsätzlich sollten wir jetzt Gelder in zukünftige Künstler investieren. In deren Ausbildungsstätten.Zum 2. Teil Zustimmung, aber in sinnvollem und vertretbarem Rahmen. Jedoch ist eine Bürgerabstimmung nur in solchen Ausnahmefällen wie bei Großinvestitionen akzeptabel, ansonsten ist sie viel zu aufwändig. Es soll ja vom Kuchen auch noch ein ganz klein wenig für die Kunst übrig bleiben.
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Keep on Rocking!MikkoDarauf wollte ich in meinem Eingangspost u.a. auch hinaus.
Wer bestimmt eigentlich, was förderungswürdig ist und welche Künstler/Institutionen finanzielle Zuwendung verdient haben? Oder anders gefragt: welche Subvention ist nötig und sinnvoll?Das ist meiner Ansicht nach der springende Punkt bei der Sache.
Diejenigen, die die Mittel im Budget haben, entscheiden, wozu sie ausgegeben werden. Die Entscheidungen sind politisch und können gar nicht eindeutig sein. Der springende Punkt ist nicht so sehr, wie die Mittel ausgegeben werden, sondern wieviel Geld überhaupt zur Verfügung steht. Ist nichts im Geldbeutel, muss ich mir keine Gedanken machen, was ich mir alles nicht kaufen kann.
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Keep on Rocking!AmadeusDiejenigen, die die Mittel im Budget haben, entscheiden, wozu sie ausgegeben werden. Die Entscheidungen sind politisch und können gar nicht eindeutig sein. Der springende Punkt ist nicht so sehr, wie die Mittel ausgegeben werden, sondern wieviel Geld überhaupt zur Verfügung steht. Ist nichts im Geldbeutel, muss ich mir keine Gedanken machen, was ich mir alles nicht kaufen kann.
Das ist mir schon klar. Leider haben die Politiker und Behördenmitarbeiter, die das Geld verwalten meistens von der Sache, die gefördert werden soll/könnte so wenig Ahnung, dass letztlich die seltsamsten Dinge subventioniert werden.
Ich bin mit dem Procedere in der Berliner Kulturverwaltung einigermaßen vertraut. Man ist da durchaus ehrlich bemüht, aber am Ende bekommen dann doch oft die Falschen Geld bzw. die, die es gar nicht so nötig haben. Und es wird auch immer wieder nach irgendwelchen Sachzwängen entschieden, die mit einer lebendigen und innovativen Musikszene wenig zu tun haben.
Ich weiß, dass schon aufgrund der Tatsache, dass man es mit Behörden zu tun hat, etwas anderes kaum möglich ist. Und trotzdem ist die Förderung so genannter „freier Gruppen“ in Berlin immer noch vergleichsweise vorbildlich.--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!MikkoWer bestimmt eigentlich, was förderungswürdig ist und welche Künstler/Institutionen finanzielle Zuwendung verdient haben? Oder anders gefragt: welche Subvention ist nötig und sinnvoll?
Das Beispiel Molotow zeigt, wenn ich das richtig verstehe, dass, von der Politik gewollt, ein ganzer Stadtteil im Wandel ist, in einem Wandel, der bezogen auf Kultur, gewachsene Szene etc, wenig Spielraum für die Überlebensfähigkeit für eben jenes Molotow übrig lässt. Da liegen die Wurzeln also viel tiefer, und sie mögen auch andernorts tiefer liegen.
Ich bin nicht der Meinung, dass es keine Förderung mehr geben soll und ich bin auch nicht der Meinung, dass Qualität in der Kultur sich immer am Markt durchsetzen kann. Aber diese Subventionsmentalität von Künstlern und Theatern ist ja fast schlimmer als jene bei den Bauern früher. Dagegen habe ich etwas, hier bin ich für ein Umdenken. Auch ein Umdenken bzgl. dessen, dass bei uns die „Hochkultur“ als besonders förderungswürdig dasteht. Das war oben meine Kernaussage.Wenn meine Stadt Erlangen ihren Comic-Salon unterstützt, so ist das sicher nicht verwerflich, sie kommt dafür auch in die Feuilletons und wertvoll mag es auch sein, für wen auch immer. Aber von einer Comic-Szene hier sehe ich absolut nichts; das sähe ich dann aber gern, dann wäre es gut angelegtes Geld im Sinne von Kuturförderung.
Das Stadttheater wird unterstützt, sicher auch der Kunstverein bei mir um die Ecke (grauenhafte Kunst, die ich da sehe).
Dann gibt es die Stummfilm-Tage, das Poetenfest. Alles ehrenwerte Veranstaltungen, aber wo entsteht dadurch wirkende Kultur hier vor Ort?
Dafür fehlt es bei den Jugendlichen an vielen Ecken und Enden (obwohl Erlangen sicher nicht mal schlecht abschneiden würde im Bundesvergleich).
Vielleicht sieht Latho das ja anders, der kommt auch von hier.Rossi, es stehen zigtausend Akademiker auf der Straße, warum nicht auch Künstler, die wirklich was können. Natürlich tun sie mir leid, wie die Akademiker auch, wie auch alle anderen, die kein Auskommen haben. Aber haben Künstler deshalb einen Anspruch auf Schonräume?
Du hast mit Detmold ein schönes Beispiel für eine m.W. funktionierende Kulturszene geliefert. Sicherlich auch durch die dortige Musikhochschule und vielleicht sogar noch aus der früheren Geschichte bedingt.
Schau dir Münster an. Eine Uni- und Beamtenstadt und reichlich größer als Detmold. Was machen die aus dem Geld, das in die Kultur fließt? Gibt es eine lebendige Theaterszene? Eine florierende Musikszene? Eine Kunstszene? Ich weiß es derzeit nicht, früher jedenfalls machten sie kaum was draus und das wird heute nicht allzu viel anders sein.
Schau dir dagegen Manchester an oder Liverpool. Beides sicher keine Städte, denen viel Geld für die Kulturszene zur Verfügung steht. Im Artrocker finden sich jeden Monat Berichte über das muskalische Leben in diesen Städten, ich lese das mit ausgesprochenem Staunen darüber, wie lebendig das dort alles ist. Ich weiß nicht, wie viel staatliche Förderung dafür nötig war oder ist, aber ich weiß, dass die jungen Leute dort eine echte Szene in einem riesigen Umfang bilden, und das seit zig Jahren. Von London rede ich mal gar nicht (im Vergleich zu Berlin etwa!).
Wer über die Kulturförderung im UK mehr weiß, kann das hier gern mal kund tun.--
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