Startseite › Foren › Verschiedene Kleinode von Bedeutung › News & Gossip › Everything's fucked up – Sexploitation- und #metoo-Debatten in der Musikszene
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latho
nail75[…] Sicherlich ist Kozelek kein Weinstein, aber es muss doch betroffenen Frauen erlaubt sein, aus ihrer Sicht grenzwertiges oder grenzüberschreitendes Verhalten eines Musikers mit jungen Fans in der Öffentlichkeit zu thematisieren. Offensichtlich empfanden diese Frauen diese Begegnungen oder Beziehungen als weniger erfreulich. Das zu sagen, ist nicht nur richtig, es ist notwendig!
Keine Frage – sowie sich auch Kozalek wehren kann, wenn da etwas Unwahres geschrieben wird. Wobei letzteres in sozialen Medien nicht einfach ist. Was mich stört, ist die kritiklose Übernahme solcher Berichte in den Medien (online wie print wie Rundfunk) – wie Jack oben sehr gut und schlüssig anhand des Artikels dargestellt hat.
Haha, erinnerst du dich noch an Duffy und ihre Märchengeschichte? Die wurde ÜBERALL komplett kritiklos übernommen.
zuletzt geändert von nail75--
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WerbungDuffy finde ich nochmal einen Sonderfall, eben weil da wenig Konkretes dabei war (und viele Widersprüche). Und weil da kein Name genannt wurde. Bei Kozalek ist das natürlich anders. Aber auch in dem Pitchfork-Bericht ist nicht so viel Konkretes. Ich hoffe ja, dass sich angesichts solcher Berichte die Polizei einschaltet und die Sache aufklärt (also den Beschuldigten vor Gericht bringt, wenn den genug Beweise da sind). Obwohl das auch nicht so viel bringt wie man am Fall Woody Allen sehen kann.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.@jackofh: Danke für Deinen ausführlichen Kommentar. Mir war die Herkunft des Begriffs „beta male“ gestern noch nicht klar, ich hatte ihn, wie gesagt, das erste Mal wahrgenommen. Dass er aus der unsäglichen Incel-Szene stammt, verbrennt ihn eigentlich sofort für jegliche andere Verwendung. Ich wollte diesen Artikel auch nicht in Gänze verteidigen, die Buzzfeed-Krawalligkeit ist ja offenkundig. Mir schienen die Anfänge der „Indie“-Kultur in der überzeichneten Form aber durchaus nachvollziehbar komprimiert. Ich verstehe jetzt, was @pfingstluemmel meinte, wobei wir prima aneinander vorbeigeredet haben: Ihm ging es um die Affirmation und Propagierung von Hierarchien (wie in der Incel-Szene), mir nur um die Beschreibung und Analyse. Dass wir um Typologisierungen nicht herumkommen, um gesellschaftliche und kulturelle Phänomene zu verstehen, dabei bleibe ich. Natürlich nicht in der kruden Weise, wie es in dem Artikel geschieht.
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jackofhDass die Beschuldigungen im Falle von Burger Records offenbar leider zutrafen, sieht man ja an der Reaktion der Labelgründer.
Halte ich für einen Kurzschluß. Die Reaktion der Labelgründer wird zum großen Teil von der bitteren Erkenntnis getragen sein, daß man gegen solche Shitstorms langfristig nicht ankommt.
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Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!Ähm, nein. hast Du Dich überhaupt mal mit dem Fall befasst? Es waren u.a. Künslerinnen des Labels selbst (wie Clementine Creevy von Cherry Glazerr), die Vorwürfe gegen das Burger-Umfeld erhoben. Die beiden Label-Chefs haben diese Vorwürfe zu keinem Zeitpunkt abgestritten, sondern eine umfassende öffentliche Entschuldigung dafür abgegeben, dass sie eine Umgebung für Missbrauch geschaffen haben:
We extend our deepest apologies to anyone who has suffered irreparable harm from any experience that occurred in the Burger and indie/DIY music scene, the latter of which we take part. We are also deeply sorry for the role Burger has played in perpetuating a culture of toxic masculinity.
Der eine der beiden Label-Gründer, Lee Rickard, ist sofort zurückgetreten. Gegen ihn wurden auch persönliche Vorwürfe erhoben. Und offenbar waren diese begründet – so zumindest meine Interpretation des sofortigen Rückzugs. Dass Rickard mindestens keinerlei Bewusstsein dafür hatte, dass es nicht ok ist, sexuelle Handlungen mit Minderjährigen vorzunehmen, zeigt ein Auszug aus diesem Interview:
Hey, Lee, how old was that girl you had sex with in my basement?
Lee**: **Um… [_Extremely long pause_] I don’t know…Good answer.
Lee**: **She was legal. She had a mohawk.[_Laughter_]
Natürlich führte der Shitstorm dann dazu, dass Burger Records einen einfachen „Rebrush“ des Labels nicht mehr durchziehen konnte (oder die zynische Idee mit BRGRRRL). In diesem Fall war das aber aus meiner Sicht absolut richtig und nötig. Sofort unter anderem Namen einfach weitermachen, ohne zu reflektieren und aufzuarbeiten, was da eigentlich passiert ist: auch das ein Zeichen mangelndem Problembewusstseins.
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Vielleicht nicht unbedingt Musikszene oder #metoo, aber ein guter Kommentar, wie Twitter-Algorithmen bei den Shitstorms eine Rolle spielen: hier im Mutterblatt.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words. -
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