Startseite › Foren › Kulturgut › Clips & Videos › savoygrand’s Top 100 music videos – a loose collection of modern Clip Classics
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035. Soap&Skin – Thanatos (2009) / Directors: Stefan Ramirez Pérez + Benjamin Ramirez Pérez
Anja Plaschg musiziert ja eher nicht für Clubanimateure und ähnlich leichtlebige Frohnaturen, ihre Kunst wird vornehmlich von Nachtschattengewächsen goutiert.
Verstörend entrückt klingt auch „Thanatos“, m.E. ihr bester Song bis zum heutigen Tage. Kaum verwunderlich also, dass die dazu im Clip gezeigten Bilder die Intention der Künstlerin nicht bloß untermauern, sondern diese vielmehr noch ausbauen. Faszinierend zeitlos, irgendwie.
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Werbung034. Other Lives – Tamer Animals (2011) / Director: Hank Friedmann
Wie hat das Produktionsteam um Regisseur Friedmann das bloß hingekriegt? Gottlob bin ich an derlei produktionstechnischen Basics eher mäßig interessiert und noch in der Lage, mich der Magie des Augenblicks hinzugeben.
Fürwahr ein magischer Augenblick ist dieses Musikvideo zum Titelsong des zuletzt veröffentlichten Albums der Band aus Stillwater (kein Ende der Magie), Oklahoma. Diese bizarr und zugleich sonderbar tröstliche Miniaturwelt lässt mich in wohlige Lethargie verfallen, bis ich seufzend Moos ansetze und sich allerlei freundliches Getier bei mir ennistet.
Ein poetisches Werk über die Langsamkeit des Seins und die ewig junge Erkenntnis, dass Mutter Natur letzten Endes die Oberhand behält.
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Nur kurz der Einwurf: Schöne Thread-Idee, savoygrand, lese/schaue hier gern mit!
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!Vielen Dank für den erfreulichen Einwurf, tina toledo!
033. Justin Timberlake – What Goes Around… Comes Around (2007) / Director: Samuel Bayer
Keine leichte Entscheidung, „What Goes Around…“ aus Justin Timberlake’s umfangreicher und größtenteils sehenswerter Videographie für meine Liste zu nominieren. Am Ende waren wohl burleske Szenerie, die in meinen Augen schwungvolle Dramaturgie der Story und die stets bezaubernde Scarlett Johansson die Faktoren, die für meine Wahl ausschlaggebend waren.
Thought it was me and you baby. Me and you until the end…
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032. How To Dress Well – Lover’s Start (2010) / Director: Jamie Harley
Knick in der Optik? Haltet mich meinetwegen für geistig verwirrt, aber ich habe gewissermaßen einen Narren an dem Clip zu „Lover’s Start“ gefressen. Er berührt mich auf eine Weise, die ich schwer in Worte fassen kann. Die Fährte, auf die wir eingangs gelockt werden, ist so grausam und falsch, dass die Auflösung einer Katharsis gleicht und uns beruhigt aufatmen lässt.
Falls eine(r) unter euch meint, den Hauptdarsteller des Clips erkannt zu haben, dann trifft dies zu. Es handelt sich tatsächlich um Jacques Brel, dessen 1971 erschienener Low-Budget-Film „Franz“ für den Clip in Form eines Ausschnitts herhalten durfte. Wunderschön.
Das im Jahr 2010 veröffentlichte Debütalbum des Ein-Mann-Projekts How To Dress Well, „Love Remains“, schätze ich nach wie vor sehr. Das Album klingt, als hätte eine Bande übelster Krimineller den (rein fiktiv) noch lebenden Michael Jackson entführt und ihn in einem dunklen Verließ eingesperrt, wo er sich um Kopf und Kragen singt, um die Täter milde zu stimmen. (Diesen Vergleich habe ich irgendwo zusammengeklaut und noch ein wenig ausgeschmückt).
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031. Massive Attack – Karmacoma (1995) / Director: Jonathan Glazer
Zur Abwechslung geht es hier mit einem echten Klassiker weiter. Unverzichtbar für mich, um ihn in meinen Top 100 unberücksichtigt zu lassen. Massive Attack, Tricky und Jonathan Glazer sind aber auch eine unwiderstehliche Kombination.
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030. Björk – Hidden Place (2001) / Directorial Team: Mathias Augustyniak + Michael Amzalag, Inez van Lamsweerde + Vinoodh Matadin
Ein auf den ersten Blick vielleicht wenig spektakulärer Clip aus Björk’s reichem Schaffen. Mich begeistert hingegen die Intimität, die aufgrund der behutsam die Gesichtslandschaft der Protagonistin abtastenden Kamera entsteht. Dabei fungieren allerlei Flüssigkeiten gewissermaßen als „Reiseführer“, die uns willigen Betrachtern den Weg zu dem „verborgenen Ort“ zeigen, der uns allen innewohnt.
Eine Hommage an die Fragilität.
Can I hide there too?
Hide in the air of him
Seek solace
Sanctuary--
029. Rammstein – Ohne Dich (2004) / Director: Jörn Heitmann
„Mutter, Mutter, laß mich gehen, Jagen nach des Berges Höhen!“ (Friedrich von Schiller)
In Post #49 habe ich bereits angedroht, dass ich eventuell noch einen Clip von Rammstein in petto habe. „Ohne Dich“ war Liebe auf den ersten Blick. Das Video erzählt in eindrucksvollen Bildern (gedreht wurde vornehmlich am Großglockner) eine Geschichte über Kameradschaft und Durchhaltevermögen. Ekelt’s schon? Ich hätte auch noch Stolz und Ehre auf Lager.
Mich persönlich ekelt vielmehr der Begriff „Powerballade“… welch garstig Wort!
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028. Liars – Scissor (2010) / Director: Andy Bruntel
Stein-Terror auf hoher See! Eine visuell und dramaturgisch meisterhaft in Szene gesetzte Horrorkomödie, die ich nur zu gerne von Titania Medien als Hörspiel vertont unter meinem Weihnachtsbaum liegen wüsste.
Angus Andrew, charismatischer Frontmann der Liars, überzeugt als Hauptdarsteller im Clip zu „Scissor“ als Schiffbrüchiger, der sich mit einer Reihe seltsamer Vorgänge konfrontiert sieht. Heiliger Neptun und sein Dreizack!
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027. Bon Iver – Holocene (2011) / Director: Nabil Elderkin
This one’s epic!
Gewiss einer der zärtlichsten Clips, die ich in vielen Jahren gesehen habe. Auf Island gedreht, verschmelzen die herrlichen Landschaftsbilder ganz und gar mit den wundervollen Harmonien des Songs. Das 2011 erschienene Album „Bon Iver, Bon Iver“ ist in meinen Ohren ohnehin schon ein Meisterwerk für die Ewigkeit.
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026. Beyoncé feat. Jay-Z – Crazy In Love (2003) / Director: Jake Nava
It’s a true classic! Bis zur Veröffentlichung von Song & Clip von mir (ein wenig) voreilig als bald ablaufendes Überbleibsel der Girlie-Group Destiny’s Child abgetan, änderte sich meine Meinung über Beyoncé mit „Crazy In Love“ schlagartig.
Der Song an sich ist funky as hell – ein Referenzstück popinfizierter R&B-Kunst, das selbst den hartgesottensten Napalm Death-Jüngern die Beine lockern müsste. Beyoncé’s Performance im Clip ist schlicht und ergreifend atemberaubend, alleine die Einstiegssequenz, die Art und Weise wie sie die Szenerie in Richtung Kamera schreitend allen klar macht, wer hier die Queen ist, sorgt wohl für mehr offene Münder, als es die Einsergarnitur im First Class-Strip-Club deiner Wahl im Stande wäre. Groß!
An sich müsste ich mindestens noch „Single Ladies (Put A Ring On It)“ in diesem Thread bringen, habe mich aber zähneknirschend aufgrund mangelhafter Videoqualität dagegen entschieden, um das „Vimeo“-Ding hier durchzuziehen. Zu diesem Thema folgt zu einem späteren Zeitpunkt mehr.
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025. Yeasayer – Ambling Alp (2009) / Directors: Julia Grigorian + Kirby McClure
Eine Portion Nazgûl, gemixt mit einer Prise Rabbi Jacob sowie einem Hauch von The Edge’s „Numb“, das sind die wesentlichen Bestandteile dieser herrlich frischen Clipkost. Yeasayer kleckern ja eher selten in ihren Clips, die Top 25 möchte ich nun aber mit diesem Großklotz von Musikvideo einleiten.
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024. Placebo – Song To Say Goodbye (2006) / Director: Philippe André
Bis einschließlich „Meds“ zählten Placebo zu meinen persönlichen Top 10-Bands, mindestens. Seit „Battle For The Sun“ bin ich raus. Manchmal sehr befremdlich, wie abrupt sich eigene Vorlieben durch Änderung auch nur winzigster Details zu völliger Bedeutungslosigkeit wandeln.
Der Clip zu „Song To Say Goodbye“ rührt mich indes auch nach geschätzt 100 mal Sehen zutiefst.
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023. WhoMadeWho – Running Man + The Sun (2012) / Director: William Stahl
Es kann nicht oft genug betont werden, dass die Wurzel allen Übels zumeist in der HR-Abteilung liegt.
Im Ernst, ich finde vorliegendes, von WhoMadeWho/Good Boy! Creative ins Leben gerufene, Double Feature zum Thema „Pitfalls Of Modern Man“ hinreißend. Der Clip zu gleich zwei auf dem 2012 veröffentlichten Album „Brighter“ befindlichen Songs überzeugt aufgrund der konzeptionellen und filmischen Qualität, die ihm zugrunde liegt. Ich erlebe hier bei jedem Betrachten neue kleine Schmunzelmomente, gerade aktuell hat es mir der „Right-hand Man Of The Year“ angetan.
Als witziges Detail am Rande sey noch erwähnt, dass Tomas Barfod (seines Zeichens Schlagzeuger des dänischen Trios) in der Realität als CEO des Kopenhagener Labels Tartelet Records, sowie Geschäftsinhaber von AIAIAI, einem jungen und dynamischen Hersteller von Kopfhörern (dessen Produkte nicht zuletzt aufgrund ultramodernen Stylings glänzen), verantwortlich zeichnet. Scheint mir für derlei Gesellschaftskritik ausreichend qualifiziert, der gute Mann.
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022. The Avalanches – Since I Left You (2001) / Directors: Rob Leggatt + Leigh Marling
Da staunten die beiden Erdmännchen nicht schlecht, als sie die bunte Welt der oberen Etage entdeckten.
Ein Clip-Klassiker und wohl eine der gelungensten Metaphern zum Thema „Alltag raus, Freude rein!“.
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Schlagwörter: music videos
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