Ronnie James Dio

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  • #3793339  | PERMALINK

    prince-kajuku

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 2,186

    Nach einer weiteren Namenskorrektur nennt sich die Band schlicht und einfach „Elf“ Man hält sich mehr schlecht als recht über Wasser, tourt durch verschiedene College-Kneipen und arbeitet nebenher an Material für ein erstes StudioAlbum. Was noch fehlt ist ein Plattenvertrag. Eines Abends werden Ian Paice und Roger Glover von Deep Purple Zeuge eines Auftrittes der Band. Sofort bieten sie ihnen an, die Platte zu produzieren. Das erste, schlicht „Elf“ genannte Album erscheint. Durch die
    Beziehung zu Paice und Glover können Elf als Vorgruppe von Deep Purple auf deren US-Tour 1972 auftreten. Erste Erfolge zeichnen sich ab…

    Nach erneuten Besetzungswechseln hängt Ronnie den Bass an den Nagel um sich auf seinen Gesang zu konzentrieren. Die Band wechselt für die Produktion ihres
    zweiten Albums den Standort und zieht um nach England. Als Produzent fungiert erneut Roger Glover, auf dessen Solo-Projekt „Butterfly-Ball and the Grasshopper´s Feast“ Ronnie zwei Songs interpretieren darf. 1974 erscheint die zweite Platte von Elf. Interessanterweise gibt man ihr 2 verschiedene Titel: „Carolina County Ball“ heisst die Platte auf dem Europäischen Markt und „LA / 59“ in Amerika und Japan. Irgendwann in dieser Zeit wird das Interesse eines Mannes geweckt, der für Ronnie´s Karriere prägend sein sollte: Ritchie Blackmore, Gitarrist von Deep Purple ! Dieser ist, genervt von diversen Streitigkeiten innerhalb der Band immer mehr an Ronnie interessiert. Während diverser Liveauftritte, die Elf und Deep Purple gemeinsam bestreiten kommen sich die beiden näher. Das dritte und letzte Album der Band Elf erscheint 1975 : Trying To Burn The Sun. Die Platte erweckt erstes Interesse innerhalb der Rockszene, wohl auch weil Einflüsse Blackmores dazu geführt haben, daß der Sound vom countryesken Honky-Tonk Rock mehr und mehr Richtung Hardrock weicht…
    1974, Vorgruppe von Deep Purple

    Noch während der Arbeiten am Trying To Burn The Sun – Album entstehen in Zusammenarbeit zwischen Ronnie und Ritchie zwei Songs, die auf einer Single erscheinen sollen:“Black Sheep Of The Family“ und „Sixteen Century Greensleeves“. Die Single erscheint zwar nicht, doch spielen die Songs später noch eine Rolle…
    Ritchie Blackmore heuert nun auch den Rest der Band Elf an um sein neues Projekt, welches in die Geschichte der Rockmusik eingehen wird, anzugehen: Rainbow
    Die Zusammenarbeit zwischen Ronnie James Dio, der übrigens seinen Zweitnamen James erst jetzt benutzt, und Ritchie Blackmore erweist sich als äusserst fruchtbar.
    In kurzer Zeit entstehen Songs wie „Man On The Silver Mountain“, „Catch The Rainbow“, „The Temple Of The King“, etc… Die Texte sind stark geprägt von Blackmore´s und Dio´s Neigung zum Thema Mittelalter und Fantasy. Der Bandname Rainbow entspringt Gerüchten zufolge zwar dem Besuch einer Discothek namens „Rainbow Bar & Grill“ in Los Angeles, man könnte aber vermuten daß er gewählt wird weil Ronnie ohnehin immer wieder Bezug zu diesem Thema nahm und bereits einige Stücke dazu veröffentlicht hat.

    Streichholzheftchen aus der Rainbow-Bar

    Die erste Platte trägt, um den hohen Bekanntheitsgrad des Gitarristen zu nutzen den Titel „Ritchie Blackmore´s Rainbow“ und schlägt wie ein Komet ein.
    Sie erreicht Rang 30 in den US-Charts, klettert in Grossbritannien bis auf Platz 11 und beschert der Band einen riesigen Erfolg. Die anschliessende Tour führt die Band quer durch die Vereinigten Staaten. Daß Ritchie Blackmore schon zu der Zeit ein schwieriger Charakter ist zeigt er in einem Interview welches er im August 1975 gibt. Er sagt klipp und klar daß die Band nach der ersten Tour erstmal zerlegt würde und einige Bandmitglieder gehen müssten. Er sagt “ Du kennst Dich doch aus, man schmeisst halt einfach ein paar Leute raus…“

    Daß Ritchie nicht lügt bekommen Drummer Gary Driscoll, Bassist Craig Gruber und Keyboarder Mickey Lee Soule zu spüren. Sie werden durch Cozy Powell, Jimmy Bain und Tony Carey ersetzt.
    Mit dieser Besetzung geht die Band erneut ins Studio um die Arbeit am folgenden Album aufzunehmen. Man bekommt einen Plattenvertrag beim Majorlabel Polydor und im Juli 1976 erscheint das Album Rising. Die Platte hält sich 33 Wochen in den Charts, wird ebenfalls als Klassiker in die Geschichte des Hardrock eingehen.
    Fans in aller Welt schätzen heute noch Stücke wie „Tarot Woman“, „Starstruck“ oder „Stargazer“.
    Die folgende Tournee führt die Band um die halbe Welt. Die USA, Australien, Europa und Japan werden Zeugen einer für damalige Verhältnisse gigantischen Show mit einer Bühnenpräsentation die von einem riesigen Regenbogen und Pyroeffekten geprägt ist. Die Hauptakteure Blackmore, der durch seine minutenlangen Soli und zerfetzten Gitarren mehr oder weniger glänzt oder Dio mit seiner charakteristischen Stimme wissen die Fans zu begeistern.

    Bevor im Jahre 1977 das dritte und letzte Album der Band mit Ronnie´s Beteiligung erscheint, wird noch ein Live Doppel-Album veröffentlicht: Das grandiose und von vielen Rockfans als bestes Live-Album aller Zeiten bezeichnete „On Stage“, aufgenommen 1976 in Japan und Deutschland befindet sich die Band zu dieser Zeit auf ihrem kreativen Höhepunkt. Fans der Band werden sich sicher noch an den grandiosen Auftritt im Rockpalast erinnern.

    Das Verhältnis zwischen Ronnie und Ritchie beginnt in dieser Zeit jedoch bereits zu bröckeln. Die beiden verfolgen zunehmend andere musikalische Ziele. Ritchie
    möchte kommerziellen Erfolg und eine chartorientierte Richtung (die Bands wie Boston oder Foreigner erfolgreich macht) einschlagen, während Ronnie seinen bisherigen Weg weiter verfolgen möchte. Er will den Hardrock und seine Vorstellung einer guten Show, die Elemente des Fantasy und der Fabelwelten, Drachen und Königreichen beinhaltet, durchziehen.

    Das dritte Studioalbum erscheint nach erneuten Besetzungswechseln im April 1978 . „Long Live Rock´n´Roll“ stellt erneut einen Glanzpunkt in Ronnies Karriere dar.
    Produzent Martin Birch verpasst dem Album einen weitaus druckvolleren Sound als den Vorgängern, jedoch vermissen viele Fans die Verspieltheit der ersten beiden Studio-Alben. Ronnie sagt, er hätte mit „Rainbow Eyes“ sein erstes und letztes Liebeslied gesungen. Trotz allem vereint dieses Album Klassiker wie „Kill The King“, „Long Live Rock´n´Roll“ und „Gates Of Babylon“ , das durch die geschickte Kombination des „Bavarian String Ensembles“, also echter Streicher und der Synthesizer von David Stone besticht. Absolut hörenswert wie fast immer die Vocals von Ronnie…

    Ende 1978 steht fest, daß sich die Wege von Ritchie und Ronnie trennen werden, obwohl die Arbeiten am vierten Rainbow-Album „Down To Earth“ schon eingeleitet wurden. Die musikalischen Differenzen sind scheinbar nicht zu überwinden, weshalb Ritchie später alle Musiker ausser Cozy Powell vor die Türe setzen wird.
    Ronnie muss Vorahnungen gahabt haben, denn er orientiert sich bereits anderweitig, plant sogar ein Solo-Projekt. Da passt es ganz gut, daß ein weiterer Gitarrist in sein Leben tritt, der auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist: Tony Iommi von Black Sabbath. Der ist kurz nach der Trennung von Ozzy Osbourne damit beschäftigt den richtigen Ersatz für Ozzy zu finden. Tony ist begeistert von Ronnies Eigenschaften, der über eine kraftvolle Stimme, einen Hang zum mystischen und eine vorzeigbare Bühnenpräsenz verfügt.

    Noch bevor Ritchie die Trennung vollzieht werden sich Tony und Ronnie über eine Zusammenarbeit einig. Ein weiteres wichtiges Kapitel in Ronnies Karriere ist eingeleitet…

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    #3793341  | PERMALINK

    skraggy

    Registriert seit: 08.01.2003

    Beiträge: 6,656

    Danke für dieses informative zweite Kapitel. Es ist immer wieder tragisch, wie überfrachtete Egos eine Band ruinieren können. Was hätten Rainbow noch für Möglichkeiten gehabt? Nun gut, im spezielen Fall von Dio fällt es dank seines späteren Schaffens mit Sabbath und Dio nicht schwer, dem etwas positives abzugewinnen.

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    #3793343  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    Schöner Thread – danke Kajuku! Dios Karriere klingt wie straight out of Spinal Tap.
    Ende der 70er/Anfang der 80er war ich auch Rainbow-Fan (mein erstes Konzert – allerdings ohne Dio), Rising halte ich immer noch für groß und das beste, was aus Purple hervorgegangen ist, Dios Stimme mochte ich immer. On Stage war etwas, das rauf und runter lief, vor allem „Still I’m Sad“. Long Live Rock’n’Roll läßt nach, alles, was ich von Rainbow danach kenne, ist schlechter und Blackmore ist ein Clown.
    Hard Rock ist nicht mehr meine Richtung, aber die Black Sabbath-Platten mit Dio stehen in meinem Regal. Die Live-Platte, sparch hat recht, ist durch den miesen Sound fast unerträglich (was hat die Plattenfirma sich bitteschön bei der Veröffentlichung gedacht? Das Ding klingt schlechter als Hosentaschen-Mikro-Bootlegs).
    Die erste Solo-Platte habe ich besessen, aber ich fand sie platitüdenhaft. Das was Blackmore zum Veröffentlichungszeitpunkt bereits ständig zelebrierte, das Abfeiern von abgehangenen Motiven aus seiner Karriere (Beethovens Neunte!), hat da bei Dio ebenfalls angefangen. Fantasy-Texte ohne überzeugende Bilder (das fand ich bei Rising noch besser), Shouter-Rock mit Riffs, die einem allesamt bekannt vorkamen. Ab da war Dio für mich gestorben, aber vielleicht ging er ja auch im sich ändernden Musikgeschmack unter – meinem und der Pop-Welt im allgemeinen. Mal sehen, wie’s weitergeht…

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #3793345  | PERMALINK

    skraggy

    Registriert seit: 08.01.2003

    Beiträge: 6,656

    Da bahnt sich wohl eine Art Re-Reunion an. Ob man das wirklich braucht?

    RONNIE JAMES DIO To Collaborate With TONY IOMMI On New BLACK SABBATH Project – Oct. 23, 2005

    Legendary heavy metal vocalist Ronnie James Dio has revealed during an interview with BBC Radio 2’s „Masters of Rock“ program that he will once again be collaborating with BLACK SABBATH guitarist Tony Iommi.

    „At this particular point — if all doesn’t fall through, and I doubt that it will — Tony Iommi and I are going to write a couple of tracks together for a project that I think is called ‚Black Sabbath – The Dio Years‘,“ Dio said. „So that’ll be two unreleased tracks which I’m sure will be interesting to old SABBATH fans, and maybe [even] the new SABBATH fans.“

    Quelle: Blabbermouth

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    #3793347  | PERMALINK

    brosche

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,981

    Ich würde eher zu braucht man nicht tendieren.

    @ P Kajuku: Tolles Engagement! Hab mal wieder richtig Lust bekommen die alten Rainbow Scheiben hervorzuholen. thx.

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    Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]
    #3793349  | PERMALINK

    rockhindu

    Registriert seit: 02.08.2004

    Beiträge: 2,414

    Übrigens gibt es jetzt eine neue Dio-DVD mit Live Aufnahmen aus den Jahren 1983 und 1984.

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    #3793351  | PERMALINK

    skraggy

    Registriert seit: 08.01.2003

    Beiträge: 6,656

    War wohl falscher Alarm. Glücklicherweise.

    DIO Management: ‚RONNIE Is Not Rejoining BLACK SABBATH‘ – Oct. 24, 2005

    A representative at DIO’s management company, Niji Management, Inc., has sent the following statement to BLABBERMOUTH.NET regarding the reports that Ronnie James Dio will be collaborating with BLACK SABBATH guitarist Tony Iommi on two tracks for an upcoming project tentatively dubbed „Black Sabbath: The Dio Years“:

    „With respect to the recent rumors of Ronnie James Dio’s rejoining BLACK SABBATH, DIO manager Wendy Dio commented, ‚Ronnie is not rejoining BLACK SABBATH. He’s very happy with his own band and will be touring festivals next year with DIO, NOT Ozzfest. The writing project is just something that may happen between Tony and Ronnie if they have time between their own projects to write one or two songs to be included on the ‚Black Sabbath: The Dio Years‘ box set.'“

    As previously reported, Dio told BBC Radio 2’s „Masters of Rock“ program that „Tony Iommi and I are going to write a couple of tracks together for a project that I think is called ‚Black Sabbath – The Dio Years‘. So that’ll be two unreleased tracks which I’m sure will be interesting to old SABBATH fans, and maybe [even] the new SABBATH fans.“

    To listen to a playback of the „Masters of Rock“ program featuring Dio, click here (the above-mentioned quote can be heard approximately 36 minutes and 10 seconds into the show — at the 19:36:10 mark).

    Dio recorded a total of three studio albums with BLACK SABBATH — 1980’s „Heaven and Hell“, 1981’s „Mob Rules“ and 1992’s „Dehumanizer“ — in addition to appearing on the classic live album „Live Evil“ in 1983.

    Dio is currently touring Europe with his solo band, which currently includes guitarist Doug Aldrich (WHITESNAKE) filling in for an injured Craig Goldy.

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    #3793353  | PERMALINK

    skraggy

    Registriert seit: 08.01.2003

    Beiträge: 6,656

    Also bei mir besteht durchaus noch Interesse an einer Fortsetzung der Biographie des Meisters.:wave:

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    #3793355  | PERMALINK

    dr-music

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 70,283

    Ich kann mich skraggy anschließen. Habe alles gelesen!:bis_bald:

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    Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll
    #3793357  | PERMALINK

    prince-kajuku

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 2,186

    …nochmal danke für die Blumen, bin momentan allerdings „verhindert“. Aber das wird schon noch…

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    #3793359  | PERMALINK

    the-berg

    Registriert seit: 23.12.2005

    Beiträge: 23

    Dio ist für mich trotz seiner geringen Körpergröße einer der ganz großen Rocksänger.

    Er ist immer noch regelmäßig auf den Bühnen größerer Clubs zu bewundern und – trotz seines Alters (63 Jahre, wenn ich richtig gerechnet habe) immer noch ein Sänger mit einer beeindruckenden Live-Präsenz.

    Ich reihe mich also gern ein in die Schlange derjenigen, die auf den nächsten Teil von Dio’s Bio warten.

    --

    Wenn es zu laut ist, bist Du zu alt!
    #3793361  | PERMALINK

    marooned85

    Registriert seit: 20.09.2006

    Beiträge: 2

    Hey Prince Kajuku.Finde ich super,dass du dir die Zeit genommen hast,das zusammenzustellen.Ich habe vor ca.1 Jahr eine Elf-CD gekauft ohne zu wissen,wer dahinter steckt.War dann doch etwas überrascht,den Sänger bei Black Sabbath wieder zu finden:-)(deren Musik ich nicht wirklich kenne).Kannst du mir vielleicht eine Frage beantworten:Sind alle Musiker von Elf aus den USA? Ich mache ein Musicspecial auf unserem Regionalsender Kanal K über Rockbands und finde einfach die genaue Herkunft dieser Band nicht…

    P.S.:Alle, die Bands kennen, die in den 60ern und 70ern in England aktiv waren ,bitte melden:-).(Pink Floyd,The Who,Cream,Black Sabbath,Led Zeppelin,Jimi Hendrix Experience,Dire Straits,Deep Purple,Jethro Tull,Rolling Stones hab ich bereits).

    --

    #3793363  | PERMALINK

    zoso

    Registriert seit: 16.10.2004

    Beiträge: 1,566

    Dio bei Rainbow war einfach nur klasse. Mit Black Sabbath gefällt mir nur die
    Heaven and Hell. Die Elf Geschichte, ist schwer, an die CDs/LPs ranzukommen.
    Mir gefällt die erste mit Abstand am besten.
    Seine Solosachen sind fast durchweg bescheiden. Das Highligt seiner Karriere
    ist die Rainbow Rising.
    Live bringt er die Zuschauer auch heute noch zum Kochen, er greift auf
    alle Phasen seiner Rockgeschichte zurück (fast alle).

    --

    I don't care what the neighbours say
    #3793365  | PERMALINK

    skraggy

    Registriert seit: 08.01.2003

    Beiträge: 6,656

    ZosoSeine Solosachen sind fast durchweg bescheiden.

    Na ja, zumindest „Holy Diver“ und besonders „The Last In Line“ können einiges und sollten die Hardrock-Ecke einer jeden Plattensammlung bereichern.

    --

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    #3793367  | PERMALINK

    prince-kajuku

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 2,186

    Obwohl im Herbst ´79 feststeht, daß Ronnie als Ersatz für Ozzy bei Black Sabbath einsteigt, gibt er noch ein kurzes Gastspiel auf Kerry Livgren´s Solo-Debut „Seeds Of Change“ (erscheint 1980). Er singt für das Album die Titel „Mask Of The Great Deceiver“ und „To Live For The King“. Kerry ist vielen besser bekannt als Gitarrist der Band Kansas. Ronnie schmunzelt noch heute bei dem Gedanken an die von christlichen Elementen geprägte Scheibe. Die Ironie an der Sache ist, dass er ja zu dem Zeitpunkt, als „Seeds…“ entsteht bereits Sänger bei den „Satanisten“ Black Sabbath ist. Dieser Umstand führt dazu dass Ronnie in den Credits der „Seeds…“ Scheibe nur namentlich erwähnt wird, während alle anderen Gastmusiker inklusive Stammband gennant werden…

    Die erste Platte „Heaven & Hell“ entsteht erneut unter Mitwirken des Produzenten Martin Birch, teilweise in Miami und Paris. Ronnie ist nun 38 Jahre alt und strotzt vor Kreativität. Zum Beginn der Aufnahmen, trifft Ronnie die Band in Toni Iommi´s Privatstudio in Los Angeles. Toni Iommi, Geezer Butler und Bill Ward arbeiten dort bereits die ersten Gedanken zur neuen Platte aus, sogar Ozzy soll noch kurz daran mitgewirkt haben. Toni Iommi spielt Ronnie ein fertiges Riff vor und fragt, was man daraus machen könne. Innerhalb einer Nacht entsteht der Song „Children Of The Sea“. Iommi ist absolut begeistert von der guten Zusammenarbeit mit Ronnie, der seine songwriterischen Fähigkeiten erneut unter Beweis stellt. Die Aufnahmen gestalten sich anfänglich allerdings problematisch, weil Bassist Geezer Butler die Band plötzlich verlässt.
    Gerüchten zufolge soll der ehemalige „Elf“ und „Rainbow“ Bassist Craig Gruber den Bass übernehmen, kurzfristig ist sogar Keyboarder Geoff Nichols im Gespräch, von dem deshalb auch die BassLine vom Titeltrack „Heaven & Hell“ stammt.
    Zu allem Überfluss soll die Tour zum 10-Jährigen Bestehen der Band auf Drängen des Managments unbedingt durchgezogen werden, was Iommi jedoch energisch ablehnt um in Ruhe am Album arbeiten zu können.
    Bevor Geezer Butler wieder zur Band zurückkehrt, stellen Dio, Iommi und Ward das Album bis auf einen Song fertig. Geezer arbeitet nur an „Neon Knights“, dem Opener der Platte, mit. Heaven&Hell wird weltweit ein grandioser Erfolg in der Hardrockszene. Die Band Black Sabbath und deren Anhänger halten diese Veröffenlichung noch heute für eine der wichtigsten Platten der Bandgeschichte. Eine Umfrage unter Sabbath-Fans belegt, dass „Heaven…“ heute in deren Gunst auf Rang vier steht.
    Fast ein Jahr tourt die Band um die halbe Welt. Sabbath spielen in Europa, Amerika, Asien und Australien.

    Eine an sich unwichtige Sache sollte noch kurz erwähnt werden: Ronnie wird oft als Erfinder des „Mano Cornuto“ oder auch „Devils Hand“ genannten Geste erwähnt, die daraus besteht, dass eine geballte Faust mit abgespreitztem kleinem- und Zeigefinger gezeigt wird. Oft wird vermutet, dass diese Geste den Teufel symbolisieren soll. Hintergrund jedoch ist wohl der sogenannte „Böse Blick“ (Evil Eye). Laut südländischem Aberglauben können Personen, die den „Bösen Blick “ haben jemanden anschauen, und derjenige wird angeblich verflucht. Mit der „Mano Cornuto“, die man in Richtung des Widerlings zeigen soll, hält man sich den Fiesling angeblich vom Leib.
    Ronnie sagte, dass seine Grossmutter ihm diese Geste beigebracht hat, jedenfalls hat er diese Geste seit der Heaven & Hell Tournee oft genug in seiner Bühnenshow und auf Fotos gezeigt, dass sie ihm nun bis in alle Ewigkeiten anhaftet. Er selber sagt: “I used it so much and all the Time. It had become my Trademark until the Britney Spears Audience decided to do it as well…“. Jedenfalls hat er seinen Humor nicht verloren…

    Im August 1980 verlässt Drummer Bill Ward die Band kurz vor einem Auftritt vor ausverkauftem Haus in Denver. Angeblich aufgrund des Todes seiner Eltern. Der wahre Grund dafür sind aber wohl seine Alkohol- und Drogenprobleme. Ersatz ist schnell gefunden in Ex-Axxis und Derringer-Drummer Vinnie Appice. Am 31.August 1980, nicht einmal ein Monat nach Bills Ausstieg spielt Vinnie seinen ersten Gig. Er zieht die Tournee bis zum Ende erfolgreich durch.
    Am 9.Oktober spielen Black Sabbath eine Show in der „Mecca Arena“ / Milwaukee, müssen das Konzert aber nach zwei Songs abbrechen als Geezer Butler eine Bierflasche an den Kopf geschmissen wird. Das Publikum reagiert mit Unverständnis und tumultartigen Wutausbrüchen, das Konzert geht als „Milwaukee Riot“ in die Geschichte der Band ein. Polizisten aus dem gesamten Umkreis sind vonnöten, die aufgebrachte Menge zu beruhigen, trotzdem wird die Halle verwüstet. Acht Cops, diverse Fans und der Bassist werden verletzt, 150 Fans werden kurzzeitig festgenommen.
    Für Fans der Band Manowar wäre sicher noch interessant, dass der Bass und Pyrotechnik-Roadie Joey de Maio während der Tour den Gitarristen der SupportBand „Shakin Streets“ Ross Funicello, besser bekannt als „Ross the Boss“ trifft und kurz darauf Manowar gründet…
    Ein erster Gehversuch Joey de Maios, eine eigene Band zu gründen scheitert übrigens. Interessant daran ist, dass Ronnie´s Cousin ,David „Rock“ Feinstein daran beteiligt war. David hatte Ronnie ja schon zu „Elf“ Zeiten an der Gitarre ausgeholfen…

    Nach der (trotz Milwaukee) erfolgreichen Tournee beginnen Mitte 1981 die Arbeiten am Nachfolgealbum „Mob Rules“. Die Platte sollte erneut von Martin Birch, dessen gute Arbeit man zu schätzen weiss, produziert werden. Die Besetzung der Band veranlasste Ex-Sänger Ozzy Osbourne dazu Black Sabbath als „Geezer and the three Wops“ (W.O.P.= Without Official Papers) zu bezeichnen, darauf basierend, dass drei Bandmitglieder Italienischer Herkunft sind (illegale Italienische Einwanderer werden/wurden in den USA abschätzig so genannt). Ozzy war da aber wohl einmal mehr auf dem falschen Dampfer…ausserdem vergisst er, dass Geoff Nichols auch auf diesem Album wieder für die Keyboards zustandig ist.
    Die Band unterschreibt einen Deal mit Warner und startet die ersten Aufnahmen in den „Starrtling Studios“, einem ehemaligen Aufnahmestudio von John Lennon in Sunningdale, Ascot (GB). Dort entsteht der Song „Mob Rules“ ursprünglich für den Soundtrack des Films „Heavy Metal“. Sie benutzen das dort vorhandene Equipment und sind mit dem Ergebnis bestens zufrieden. In einer zweiten Aufnahmesession wird dort der Rest des Albums aufgenommen.

    Aber erste Spannungen werden spürbar, Ronnie übernimmt immer mehr die Führungsrolle in der Band und schreibt sämtliche Texte.

    Auch andere Kleinigkeiten stören: Tony Iommi sagt 16 Jahre später „The original Mob Rules was great, really good. We done it at John Lennon’s house in his studio – well, in the house actually, we had gear all over the house – and we first wrote that track there – “Mob Rules”. It was great, we didn’t use our equipment – and it was really good, it was all old gear, but it was a great sound. But Martin Birch wanted to do his version. When we done the rest of the album he didn’t want this version I think, so we re-recorded it again and it didn’t have the same excitement as the original version had.”

    Der Feinschliff wird in einer dritten Aufnahmesession im Juni 1981 im „Record Plant“ in L.A. durchgezogen, im November 1981 erscheint das Album, erreicht innerhalb kürzester Zeit Gold-Status und steigt bis auf Platz 29 der Billboard-Charts. Fans und Kritiker lieben das Album gleichermaßen.
    Das Coverartwork verleitet einige Fans zu der Annahme, dass Ronnie im unteren Teil des Bildes die Worte „Kill Ozzy“ hätte einzeichnen lassen. Schwachsinn, aber lustig. Auch von Backward-Masking mit ähnlichem Inhalt ist die Rede.
    http://www.black-sabbath.com/ozzymob.html

    Die Tour beginnt fünf Tage nach Veröffentlichung der Platte. Ronnie denkt in dieser Zeit aber erneut an eine Solo-Karriere und betreibt öffentlich Werbung dafür, was die Kluft zwischen Ihm und dem Rest der Band vergrössert. Iommi und Butler titulieren Ronnie in dieser Zeit als „Little Hitler“.
    Nach Abschluss der Tour steht fest, dass ein Live Album erscheinen soll. Der Arbeitstitel lautet „Evil Live“, doch die Arbeiten daran stehen unter einem schlechten Stern.

    Ronnie sagt: „ Wir mixten das Live Album, und der Engineer war eine absolute Flasche. Der Typ war schon morgens besoffen, und ich begann, Ihm bei der Arbeit auf die Finger zu schauen. Irgendwann erzählte er Tony, dass Vinnie und ich ständig die Drums und Vocals lauter mischen und so die übrige Band in den Hintergrund drängen
    würden…“
    Es kommt zum Streit, weil Tony mit dieser Geschichte an die Öffentlichkeit geht, Ronnie hat die Schnauze voll : „ …Ich hatte danach eine heftige Diskussion mit Tony und Geezer und entschied mich die Band zu verlassen“. Das Album bekommt den Namen „Live Evil“, erntet aber eher negative Resonanz, zu glatt und kalt ist die Produktion, nur selten springt der Funke, den ein gutes Live Album ausmacht, auf den Hörer über. Um Ronnie nachträglich eins auszuwischen wird er in den Credits „Ronnie Dio“ genannt, das „James“ lässt man einfach weg, ausserdem werden Ronnie und Vinnie, der die Band ebenfalls verlassen wird, nicht als vollwertige Bandmitglieder aufgeführt.

    Tony Iommi gibt zwar später zu, dass die Anschuldigungen falsch gewesen sind, doch im Oktober 1982 ist die Ehe Sabbath/Dio beendet.

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