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bullschuetzThese: Die Kritik der Alten von heute am exzessiven Smartphonekonsum der Jugend ist strukturell dasselbe wie die Kritik der Alten von vorgestern an der lauten Musik und den langen Haaren der damaligen Jugend.
Hmm, ich weiß nicht. Bei der hier geäußerten Kritik geht es ja nicht grundsätzlich um den Gebrauch des Smartphones, sondern um die selfiefotografierenden und videoschnipselmitschneidenden Leute auf Konzerten, äquivalent zu den Dauerquasselstrippen, die man dort schon immer antraf. Und ja, mir geht es auch auf den Zeiger, wenn mir jemand sein Din-A5-großes Handy ins Sichtfeld hält, um Wackelvideos aufzuzeichnen.
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Werbungsnowball-jacksonMusik ist nun einmal für alle Generationen da. Die Leserschaft des Rolling Stone Mags ist nun mal gealtert und ich finde es gut, dass hier nicht auf Krampf versucht wird auf „jung und hip“ zu machen sondern ein Mix aus alt und neu zu vereinen. Es gibt schliesslich auch genügend junge Leute die alte Musik hören.
Schließlich sollte man noch bedenken, dass der Verlag mit dem Musikexpress ein weiteres Magazin betreibt, dass sich eher an jüngere Kunden wendet als es der Rolling Stone tut. Beide Hefte haben damit ihre eigene Bestimmung, um sich gegeseitig möglichst wenig Leserschaft zu entziehen bzw. in gewisser Weise ergänzt man sich dadurch sogar.
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.clau
bullschuetzThese: Die Kritik der Alten von heute am exzessiven Smartphonekonsum der Jugend ist strukturell dasselbe wie die Kritik der Alten von vorgestern an der lauten Musik und den langen Haaren der damaligen Jugend.
Hmm, ich weiß nicht. Bei der hier geäußerten Kritik geht es ja nicht grundsätzlich um den Gebrauch des Smartphones, sondern um die selfiefotografierenden und videoschnipselmitschneidenden Leute auf Konzerten, äquivalent zu den Dauerquasselstrippen, die man dort schon immer antraf. Und ja, mir geht es auch auf den Zeiger, wenn mir jemand sein Din-A5-großes Handy ins Sichtfeld hält, um Wackelvideos aufzuzeichnen.
Korrekt, danke clau. Das sind zwei große Ärgernisse heutiger Konzertveranstaltungen.
Da geht’s weniger um alt gg. jung oder darum, wer Smartphonejunkie bzw. -verweigerer ist, sondern darum, wie Leute sich öffentlich benehmen. Zu den Dauersabblern und Dauerfilmern gesellt sich dann auch noch eine andere Gruppe von Störern, die -sobald die erste Note ertönt- von einer unbändigen Wanderlust befallen werden und während der Show unablässig herumrennen. Manchmal kommt man sich vor, als wäre man statt eines Rockkonzerts in eine Ameisenstraße geraten.--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.pheebee
clau
bullschuetzThese: Die Kritik der Alten von heute am exzessiven Smartphonekonsum der Jugend ist strukturell dasselbe wie die Kritik der Alten von vorgestern an der lauten Musik und den langen Haaren der damaligen Jugend.
Hmm, ich weiß nicht. Bei der hier geäußerten Kritik geht es ja nicht grundsätzlich um den Gebrauch des Smartphones, sondern um die selfiefotografierenden und videoschnipselmitschneidenden Leute auf Konzerten, äquivalent zu den Dauerquasselstrippen, die man dort schon immer antraf. Und ja, mir geht es auch auf den Zeiger, wenn mir jemand sein Din-A5-großes Handy ins Sichtfeld hält, um Wackelvideos aufzuzeichnen.
Korrekt, danke clau. Das sind zwei große Ärgernisse heutiger Konzertveranstaltungen. Da geht’s weniger um alt gg. jung oder darum, wer Smartphonejunkie bzw. -verweigerer ist, sondern darum, wie Leute sich öffentlich benehmen. Zu den Dauersabblern und Dauerfilmern gesellt sich dann auch noch eine andere Gruppe von Störern, die -sobald die erste Note ertönt- von einer unbändigen Wanderlust befallen werden und während der Show unablässig herumrennen. Manchmal kommt man sich vor, als wäre man statt eines Rockkonzerts in eine Ameisenstraße geraten.
Gut zusammengefasst, was mich auch an Konzerten nervt. Man wird da irgendwann zum Misanthrop. Und wenn ich eine schwache Blase habe, stelle ich mich, verdammt nochmal, nicht mittig in den Innenraum.
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Ein paar Thesen zu dieser wirklich mal guten Diskussion hier seit gestern.
1. Pop und Rock Musik hat nicht mehr die Bedeutung un den gesellschaftlichen Stellenwert wie vor 40 oder 50 Jahren. Vor allem taugt sie nicht mehr zur Abgrenzung von den Altvorderen, von einigen wenigen Nischen mal abgesehen.
2. Pop und Rock Musik ist mittlerweile in der heutigen Form selbst quasi im Rentenalter. Auch gibt es sicher ein paar neue und junge Musikszenen, denen aber dennoch die Bedeutung und Sprengkraft der damals neuen Musik fehlt.
3. Es gibt jede Menge ältere Musik Rezipienten, die an ganz neuen und möglicherweise völlig andersartigen Formen von Pop und Rock Musik gar kein Interesse haben.
4. Auch Musikjournalisten sind nur Menschen mit einer bestimmten Sozialisation und bestimmten Gewohnheiten und Vorlieben. Das ändert jedoch nichts daran, dass ihre Erfahrung und ihr Kenntnisreichtum im Idealfall den meisten nur durchschnittlich Musik interessierten Rezipienten haushoch überlegen ist.
5. Bestimmte Manierismen beim Schreiben kann man goutieren oder belächeln. Sie stören aber in der Regel nicht die inhaltliche Aussage und Kongruenz.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Was ist der Diskussion völlig untergeht, ist dass gerade Wolfgang Doebeling derjenige ist, der junge und frische Musik von jungen und frischen Menschen in die Zeitschrift bringt. Vor allem in seiner Singles-Kolumne. Kein anderer RS-Autor protegiert auch nur annähernd so viele Newcomer wie Wolfgang.
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Freund von ByteFM
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
keks-ofenWas ist der Diskussion völlig untergeht, ist dass gerade Wolfgang Doebeling derjenige ist, der junge und frische Musik von jungen und frischen Menschen in die Zeitschrift bringt. Vor allem in seiner Singles-Kolumne. Kein anderer RS-Autor protegiert auch nur annähernd so viele Newcomer wie Wolfgang.
Musik von jungen Menschen ≠ junge Musik
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Ach, da ist eine Menge junge Musik bei. Ich muss nur in meine Singles-Kiste schauen uns sehe The XX, Goat Girl, Violet Violet, Veronica Falls, Local Girls, Vivian Girls, Best Coast.
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Freund von ByteFMelmo-ziller
keks-ofenWas ist der Diskussion völlig untergeht, ist dass gerade Wolfgang Doebeling derjenige ist, der junge und frische Musik von jungen und frischen Menschen in die Zeitschrift bringt. Vor allem in seiner Singles-Kolumne. Kein anderer RS-Autor protegiert auch nur annähernd so viele Newcomer wie Wolfgang.
Musik von jungen Menschen ≠ junge Musik
Was ist denn junge Musik? Der Schrott, der im Formatradio läuft? Ich halte es da mit Otto Rehhagel: es gibt keine junge oder alte Musik, es gibt nur gute und schlechte.
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snowball-jacksonWD= Wolfgang Doebeling
Ach so, ich Depp hatte nur an Bands gedacht und mir wollte keine zur Abk. WD einfallen!
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Ich bin auch immer für die Abwechslung. Dat gepflegte Stumpfe neben dem übertrieben Komplizierten. (Peter Hein)bullschuetzAlso, dann will ich auch was beitragen, um den Wunsch nach Konkretion zu befriedigen. Ueberforderung ist sicher der falsche Begriff. Ich lese Doebelings Texte schlichtweg nicht mehr sonderlich gerne, sie wirken auf mich gestelzt und altbacken in der Sprache, eher lehrerhaft als pop-pulsierend, und die Manierismen, die ich mal ganz ulkig fand, kenne ich alle etwas zu lange. Vor allem aber: Ein Musikjournalist, der im 21. Jahrhundert den Drive des Digitalen ignoriert bzw verächtlich abtut, scheint mir, nun ja, nicht mehr so ganz auf der Höhe der Zeit. Für mich hat der Rolling Stone mittlerweile teilweise eine regelrechte Ü60-Anmutung, was natürlich nicht nur mit Doebeling und seiner Opahaftigkeit zu tun hat. Aufregender Pop ist ein U30-, teilweise U20-Ding, und das kommt im Stone eher nicht mehr vor. Da ich selber nicht gar so jung bin, decken sich meine musikalischen Interessen zum Teil mit den Schwerpunkten des Stone, insofern passt das für mich und ich lese ihn immer noch. Wenn ich aber mal Interesse habe, den Puls der Gegenwart zu fühlen, lasse ich den Stone im allgemeinen und Doebelings oder Schoelers Texte im besonderen lieber links liegen.
Das trifft es doch ganz gut. Ich kannte WD lange Zeit nur aus dem Raio und wusste gar nicht, dass der auch Journalist ist. Der hat seine ganz spezielle Art, die ich mit gestelzt und altbacken gut bschrieben finde, und dadurch hat er auch sicher auch viele Fans, denn unten den Rockmusikfans sind ja viele auch so.
Der RS mag einen musikhistorischen Schwerpunkt haben, gerade was die Titelstories angeht. Das finde ich aber ok. Ich möchte auch noch herausheben, dass die Qualität der Texte im RS sehr hoch ist, was den Stil oder das Schriftstellerische angeht – ich weiß jetzt gerade nicht, wie ich das am besten benennen soll. Im RS schreiben Menschen, die das sehr gut können. Wer schon mal ein Blatt wie Eclipsed oder Classicrock gelesen hat, wird wissen, was ich meine. In diesen Magazinen wird geschrieben wie in Schülerzeitungen oder Fanmagazinen. Die RS Texte sind dagegen Qualitätsjournalismus. Ich bin noch nicht ganz durch mit dem neusten Heft, aber die Texte von Tobi Müller (über Juan Atkins ****), Juliane Liebert (über Lykke Li *****), Sebastian Zabel (The Doors ****), Max Gösche (Gundermann-Film ****) sind sehr gut geschrieben. Das erwarte ich als Leser. Und so einen gut geschriebenen Artikel lese ich dann auch gerne, wenn mich die Künstlerin oder das Thema um das es geht, eigentlich gar nicht so interessiert. So lange das so ist, werde ich mir den RS auch kaufen.
zuletzt geändert von paul-p--
Ich bin auch immer für die Abwechslung. Dat gepflegte Stumpfe neben dem übertrieben Komplizierten. (Peter Hein)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
@paul-p Zustimmung. Nachdem ich das aktuelle Heft ganz gelesen habe, kommt mir mein eigenes Ü60-Verdikt etwas ungerecht vor. Von der bizarren Depp-Geschichte bis zu Gundermann, Atkins, Lykke Li doch allerhand Interessantes, auch Ueberraschendes drin. Und die Grafik auf Seite 74/75 ist phantastisch und macht die Branchenumwaelzungen schlagend anschaulich.
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keks-ofenWas ist der Diskussion völlig untergeht, ist dass gerade Wolfgang Doebeling derjenige ist, der junge und frische Musik von jungen und frischen Menschen in die Zeitschrift bringt. Vor allem in seiner Singles-Kolumne. Kein anderer RS-Autor protegiert auch nur annähernd so viele Newcomer wie Wolfgang.
Obwohl ich von Roots in den letzten Jahren etwas enttäuscht worden bin (viele thematisch gleiche Sendungen, kaum Überraschungen etc) sehe ich das genauso. Eine Freude, dass nicht jeder bei neuer Musik so impotent wird wie mick67.
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Ich kannte John Prine nicht... aber er kannte mich auf jeden Fall.snowball-jacksonEine Freude, dass nicht jeder bei neuer Musik so impotent wird wie mick67.
Mit welchem Recht bringst Du mich jetzt hier ins Spiel? Offensichtlich reicht Deine geistige Potenz nicht aus, um meine Äußerung oben richtig zu verstehen. Lern erstmal lesen und verstehen.
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Von der bizarren Depp-Geschichte ….
Die fand ich auch ziemlich stark. Ist offenbar schon ein recht eigenwilliger Typ, der gute Johnny.
zuletzt geändert von onkel-tom--
Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige. -
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