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Kurzer Bericht zum Kölner Konzert im Alten Pfandhaus (nein, ich war nicht der glückliche Letzte-Karten-Besitzer, von dem Tugboat Captain sprach :-)).
Für mich eher ungewöhnliche Location. Hatte irgendwas von TV Studio (Kerner’s Köche) einerseits, und britischem Unterhaus andererseits
Man gewöhnt sich aber dran. Die vom Pfandhaus gelobte „spezielle Akustik“ konnte ich jetzt nicht ausmachen. Es war halt einfach ein Mann mit Gitarre, und so klang er auch. Aber es geht eine enorme Präsenz von ihm aus. Immernoch.An seinem 67. Geburtstag sehe ich also zum ersten Mal in meinem Leben Roger McGuinn. Einen meiner ganz großen Helden. Und er legt auch sofort los mit My Back Pages. Die Song-Reihenfolge bekomme ich nicht mehr zusammen aber es war nichts, was ich vermisst habe. Ok, ausser vielleicht Going back. Aber dennoch kam ein Kracher nach dem anderen, oftmals mit launigen Ansagen und Anekdoten eingeleitet. McGuinn wechselt zwischen Rickenbacker und 7-saitiger Martin Gitarre. Ich war sehr scharf auf den Rickenbacker Sound, musste mir aber schnell eingestehen, dass in diesem Rahmen die akkustische einfach besser passte. Zudem konnte er – dank der 7. Saite – auch mit dieser einen hervorragenden Jingle-Jangle Sound erzeugen.
Absolute Highlights waren Eight Miles High (unglaublich!), Chestnut Mare und King Of The Hill. Seine eigene Version von American Girl (mitsamt Erklärung) hat mir nie so sehr zugesagt, aber dennoch brachte er sie gut rüber.
Weitere Songs aus dem Gedächtnis: Turn! Turn! Turn!, Mr. Tambourine Man, The Ballad Of Easy Rider, 5D, Chimes Of Freedom, The Bells Of Rhymney, He Was A Friend Of Mine, You Ain’t Going Nowhere, Pretty Boy Floyd, The Trees Are All Gone, Mr. Spaceman, Lover Of The Bayou, Wasn’t Born To Follow, So You Wanna Be A Rock’n’Roll Star, May The Road Rise*. Zwischendurch immer mal wieder eine perle aus dem Folk-Den.Viele Besucher, die Ihre liebsten Byrds/McGuinn Platten dabei hatten warteten vergebens auf eine Audienz des Meisters nach dem Konzert.
Ich hatte auch was zum signieren lassen dabei.
Aber: McGuinn hat wohl vor dem Konzert alle 250 Eintrittskarten unterschrieben. Diese bekam man beim Einlaß. Eine nette Geste eines der größten Musikers der heutigen Zeit.*Edit: Feel A Whole Lot Better war natürlich auch mit dabei
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"I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
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Werbungelo4evermatt
Aber: McGuinn hat wohl vor dem Konzert alle 250 Eintrittskarten unterschrieben. Diese bekam man beim Einlaß. Eine nette Geste eines der größten Musikers der heutigen Zeit.Wow, das ist echt cool.
Auf sowas hätte Springsteen letztes Jahr in der LTU Arena auch mal kommen können--
Schöner Bericht, elo4evermatt!
Mit den signierten Eintrittskarten hattet ihr ja großes Glück.
Die Passionskirche fasst 600 bis 800 Leute. Da wäre solch eine Aktion sicherlich zu mühsam gewesen.--
Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755Die Vorfreude steigt…:-) Ich werde meine Byrds Box zum Signieren mitnehmen.
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Mick67Die Vorfreude steigt…:-) Ich werde meine Byrds Box zum Signieren mitnehmen.
Ich wünsche dir viel Glück! Hätte auch sehr gern meine YTY oder TNBB signiert bekommen. Hatte zudem noch Back From Rio und Special Edition dabei. Wieviele Leute fasst denn der Colos-Saal? Vielleicht hast du ja auch Glück und er signiert die Eintrittskarten.
Ich freue mich jedenfalls darüber und halte meine Karte in Ehren!--
"I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
Ich war der Käufer der letzten Vorverkaufs-Karte des Kölner Konzertes. Aufgrund eines explodierten Dual 300A Kofferplattenspielers konnte ich leider nicht früher berichten. Jedenfalls war es wunderbar, direkt vor Roger Mcguinn hocken zu dürfen, jemanden, von dem ich nur schwarz-weiß Bilder aus den alten tv-shows kannte. So sehr hat er sich gar nicht verändert, es war sein Geburtstag, er wurde 67 Jahre alt, aber vor allem seine Stimme war erstaunlich frisch und sein Gitarrenspiel sehr beeindruckend. Und er hat nicht gespart an Greatest Hits, sie wurden ja schon aufgezählt. Erstaunlich, wie er die Songs solo präsentiert hat, sympathisch auch die Anekdoten. Ich hätte nie geglaubt oder erwartet, ihn live erleben zu dürfen, diese Songs habe ich als Kind/Jugendlicher als Zeugnisse einer fernen, schöneren Epoche gehört, jetzt von ihm in Köln zum mitklatschen und mitsingen bei „You Ain’t Going Nowhere“ aufgefordert zu werden, war etwas surreal (man könnte auch sagen, etwas uncool, märchenonkel-mäßig, für mich jedenfalls nicht). Das Konzert gibt es wohl auch im Radio zu hören, sollte jemand mitschneiden, wäre ich interessiert.
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elo4evermatt…Wieviele Leute fasst denn der Colos-Saal? …
Ich tippe so an die 500-600.
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Mick67Ich tippe so an die 500-600.
Ok, dann wird das mit dem Eintrittskarten signieren sicher wieder nichts. Hoffentlich hast du Glück und er lässt sich nochmal blicken.
Und ja, das Deutschlandradio hat das Konzert in Köln mitgeschnitten und es wird am 25. August um 20:03 Uhr gesendet. Ich werde selbst zusehen, dass ich mitschneide.
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"I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
elo4evermatt
Und ja, das Deutschlandradio hat das Konzert in Köln mitgeschnitten und es wird am 25. August um 20:03 Uhr gesendet. Ich werde selbst zusehen, dass ich mitschneide.Laut Homepage bereits am 12. August:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/inconcert/972044/
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Last Year’Laut Homepage bereits am 12. August:
Auf der Pfandhaus Seite stand was vom 25. Aber gut, je früher desto besser
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"I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
H.P. Daniels schrieb eine Konzertkritik für den Berliner Tagesspiegel:
Roger McGuinn: Eight Miles High aus der Sakristei
Jingle-Jangle, Dingel-Dengel: Roger McGuinn, der frühere Chef der Byrds und große Dylan-Interpret, spielt ein berauschendes Konzert in der Passionskirche.
13.7.2009 8:20 Uhr H.P. DanielsPunkt acht kommt Roger McGuinn aus der Sakristeitür der Passionskirche gedingelt und gedengelt, mit der roten 12-saitigen Rickenbacker-Gitarre und seinem typischen „Jingle-Jangle“-Erkennungssound. Der dünne Mann in Komplettschwarz – Hut, T-Shirt, Lederweste, Jeans, Cowboy-Stiefel – geht ans Mikro und singt „My Back Pages“ von Bob Dylan: „I was so much older then, I’m younger than that now“. Ganz alleine ist er gekommen und schließt damit den Kreis einer imposanten Musikerkarriere, die er vor etwa fünfzig Jahren als Folkie in den Coffee Houses und Folk-Clubs von Chicago begonnen hatte.
Nur dass er damals noch nicht aus so einem gewaltigen Fundus von exquisiten eigenen Songs und Hits schöpfen konnte. Lieder, die einem heute noch einmal klar machen, was für eine herausragende Band die kalifornischen Byrds von 1964 bis 1973 waren, mit ihrem Chef, Sänger und Gitarristen McGuinn.
Und was für ein unverwechselbarer Sänger er heute noch ist, mit seiner hohen Flatterstimme. Was für ein außerordentlicher Gitarrist, mit seiner atemberaubenden Anschlagtechnik, bei der er gleichzeitig ein Plektrum zwischen Daumen und Zeigefinger hält und auf den anderen Fingern metallene Fingerpicks benutzt: eine Kombination aus Gitarren- und Banjo-Technik.
Frenetisch bejubeln die entzückten Fans jeden einzelnen Song. Die meisten davon stammen aus dem Byrds-Repertoire, wirken aber alle frisch und neu. Keine Spur von runtergenudelter Oldie-Show. McGuinn lacht und erzählt kleine Anekdoten: Wie Bob Dylan einmal die Byrds gefragt habe, was sie denn da gerade für ein Lied spielten? „All I Really Want To Do“ war Dylans eigener Song im Byrds-Stil. „Klingt gut!“ habe Dylan gesagt. Klingt auch heute noch gut, wie McGuinn ihn interpretiert.
Gut klingt auch seine 7-saitige Martin-Akustikgitarre. Auf der spielt er dann auch „Eight Miles High“, mit den außergewöhnlichen, vom Jazzsaxofonisten John Coltrane inspirierten, modalen Tonfolgen. „Mr. Tambourine Man“ natürlich wieder auf der elektrischen Rickenbacker. Nach ein paar Zugaben tost nicht enden wollender Jubel für ein berauschendes Konzert.
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Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755Danke, Norbert! Das steigert nochmal die Vorfreude.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich habe es hier noch nirgends gelesen, aber da die Anzahl der McGuinn-Freunde hier recht gross ist: am Sonntag, den 19. Juli spielt Roger McGuinn in Peer, Belgien, auf einem Festival mit Southside Johnny und DEREK TRUCKS ab 19.00 Uhr! Vielleicht sieht man sich ja.
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Bgigli… Vielleicht sieht man sich ja.
In Belgien sicher nicht, aber am Die dann doch überraschend in Aschebersch!!!:sonne:
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Rolldr.musicIn Belgien sicher nicht, aber am Die dann doch überraschend in Aschebersch!!!:sonne:
Leider ohne mich, da Betriebausflug nach WÜ (Besichtigung der Hofbräu).
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