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AutorBeiträge
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Go1[…]
Anti-Rockismus ist dann einfach der Versuch, verschiedenen Arten von Musik gerecht zu werden, indem man sie jeweils an ihren eigenen Kriterien misst und nicht an fremden. So kann man z.B. Tanzmusiken nicht beurteilen, ohne dazu zu tanzen; und wer nicht tanzen will, sollte sich eines Urteils enthalten.[…]
Das ist mir ein bisschen zu ungenau – das ist ja bald so wie Anti-Kommunismus, das kann auch alles sein (nur eben kein Kommunismus).
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Highlights von Rolling-Stone.deNeu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im August
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WerbungwolfgangHast ja recht, nur wird man mit einigen Leuten keine Einigung erzielen. Ich mag auch keinen Techno, House oder R&B, doch wenn es einer gut findet, dann bitte.
So ist das.
Bin auch kein Freund von Techno, Rap, House. Zum Beispiel.
Aber niemals würde ich diejenigen, denen das wichtig ist, denen das Lust macht einen schlechten Geschmack unterstellen.
Ist halt nur nicht meiner.
Ist meiner besser?
Nein.
Nur anders, und gottseidank darf ich mir selber aussuchen, was ich mag und muss mich nicht nach Vorgegebenem richten.Onkel TomHier laufen doch von der Sorte Leute einige rum. Einfach ignorieren.
Ich ignoriere hier niemandem, warum auch?
Find das schon sehr spannend, was einige zu sagen haben, muss es aber doch nicht abklatschen.--
NesIch ignoriere hier niemandem, warum auch?
Ich meinte nicht die Person sondern die Aussage als solche.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.waWie soll man denn den von Dir genannten Genres und Künstlern begegnen, wenn sie einem partout nichts sagen, obwohl man es schon ein paar Mal probiert hat? Mit Liberalität („Hört sich schrecklich an, was ihr da macht, aber ich werde meinen Augapfel dafür geben, daß Ihr in aller Welt gehört werdet.“)? Oder dann nicht doch lieber mit Ignoranz („Macht Euern Scheiß alleine, aber lasst mich bloß in Ruhe damit.“)?
Beides ist okay, aber da gibt’s noch andere Alternativen. Mir ging es aber nicht um Leute, die sich gründlich mit einem Genre beschäftigen und dabei zum Schluss kommen, dass dessen Ästhetik ihrer eigenen zuwiderläuft. Mir ging es um Leute, bei denen sich ganz oberflächliche Eindrücke mit einer starken Meinung verbinden; Leute, die ihre Ignoranz noch offensiv zur Schau tragen – die z.B. meinen, sie könnten Techno aburteilen, obwohl sie nie was von den Belleville Three gehört haben und gar nicht versucht haben zu verstehen, worum es bei Techno geht. Von solchen Leuten bekommt man keine begründeten Urteile zu hören; es bleibt bei einem „Das ist scheiße, es nervt, es langweilt mich“. Sie kommen gar nicht auf den Gedanken, dass das vielleicht an ihnen selbst liegen könnte und nicht an der Musik.
Mit „Ignoranz“ ist nicht gemeint, dass man sich irgendwelche Arten von Musik nicht anhört – das macht jeder (niemand kann alles hören). Es geht auch nicht darum, dass man irgendetwas mögen oder nicht mögen soll/darf/muss. Es geht darum, wie man über Musik redet: ob man einfach nur rummeint oder sich erst mal um Verständnis bemüht.
Wer Kunst genießen will, muss ein künstlerisch gebildeter Mensch sein.
wolfgangIch glaube, das die Fans von Disco, House, Techno oder R&B Musik den „Rockfans“ häufig mit der gleichen Ignoranz begegnen. Das liegt doch offensichtlich an der gänzlich anderen Art von Musik und deren Darstellung.
Unbestritten.
lathoDas ist mir ein bisschen zu ungenau – das ist ja bald so wie Anti-Kommunismus, das kann auch alles sein (nur eben kein Kommunismus).
Der Vergleich mit dem Anti-Kommunismus ist mir ein bisschen zu ungenau. Hier geht es nicht um eine unversöhnliche Gegnerschaft, sondern darum, die eigene Herangehensweise an Musik zu reflektieren. „Anti-Rockismus“ ist nur die Erinnerung daran, dass verschiedene Arten von Musik nach verschiedenen Maßstäben zu bewerten sind – dass sie ihre eigene Ästhetik haben, auf die man sich erst einlassen muss, bevor man sie bejahen oder ablehnen kann. Es ist die Kritik daran, die Maßstäbe eines Teilbereichs als allgemeinverbindlich zu behandeln.
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To Hell with PovertyGo1Beides ist okay, aber da gibt’s noch andere Alternativen. Mir ging es aber nicht um Leute, die sich gründlich mit einem Genre beschäftigen und dabei zum Schluss kommen, dass dessen Ästhetik ihrer eigenen zuwiderläuft. Mir ging es um Leute, bei denen sich ganz oberflächliche Eindrücke mit einer starken Meinung verbinden; Leute, die ihre Ignoranz noch offensiv zur Schau tragen – die z.B. meinen, sie könnten Techno aburteilen, obwohl sie nie was von den Belleville Three gehört haben und gar nicht versucht haben zu verstehen, worum es bei Techno geht. Von solchen Leuten bekommt man keine begründeten Urteile zu hören; es bleibt bei einem „Das ist scheiße, es nervt, es langweilt mich“. Sie kommen gar nicht auf den Gedanken, dass das vielleicht an ihnen selbst liegen könnte und nicht an der Musik.
Mit „Ignoranz“ ist nicht gemeint, dass man sich irgendwelche Arten von Musik nicht anhört – das macht jeder (niemand kann alles hören). Es geht auch nicht darum, dass man irgendetwas mögen oder nicht mögen soll/darf/muss. Es geht darum, wie man über Musik redet: ob man einfach nur rummeint oder sich erst mal um Verständnis bemüht.
Wer Kunst genießen will, muss ein künstlerisch gebildeter Mensch sein.
Der Vergleich mit dem Anti-Kommunismus ist mir ein bisschen zu ungenau. Hier geht es nicht um eine unversöhnliche Gegnerschaft, sondern darum, die eigene Herangehensweise an Musik zu reflektieren. „Anti-Rockismus“ ist nur die Erinnerung daran, dass verschiedene Arten von Musik nach verschiedenen Maßstäben zu bewerten sind – dass sie ihre eigene Ästhetik haben, auf die man sich erst einlassen muss, bevor man sie bejahen oder ablehnen kann. Es ist die Kritik daran, die Maßstäbe eines Teilbereichs als allgemeinverbindlich zu behandeln.
Also ich kann „rummeinen“ so lange ich will, ohne die Belleville Three gehört zu haben, die doch auch nur eine von vielen im T-Bereich sind. Sie dienen dir als Referenz, anderen nicht. Was also soll die Aussage bedeuten, wenn manche in deinem eigenen Haus die auch nicht gut finden.
Und dann ständig dein rumreiten auf „Ästhetik.“ Ich hör mir doch keine Musik an und reflektiere über ihre Ästhetik, und ordne sie dann ein im Riesenozean der populären Musik. Bin ich Musikwissenschaftler? Und dann auch noch Techno. Soll man da die bpm nachzählen?
Was deine Maßstäbe betrifft: Wie kann, soll sich ein einzelner auf alle Maßstäbe aller Musiken einlassen, mir reicht schon, wenn ich meinen eigenen Maßstab habe. Dem widerspricht nicht, dass man auch andere Musik hört, auch Maßstäbe können sich verschieben, aber ich kann nicht chamäleongleich mich in jeder Haut wiederfinden, das ist doch Unsinn.Wer Kunst genießen will, muss ein künstlerisch gebildeter Mensch sein.
Das ist wohl die größte Arroganz überhaupt. Mal abgesehen davon, dass ich unter Kunst was anderes verstehe als dieses Techno, Ambient und sonst was (du darfst das ruhig, muss aber nicht für mich gelten), so unterstellst du, dass ein nicht in Kunstverstehen „ausgebildeter“ Mensch vor einem Picasso stehen undden genießen, nich die „Zauberflöte“ hören und sie verstehen kann. Usw.
Das ist das Allerletzte.--
Include me out!@ Go1, der Satz Wer Kunst genießen will, muss ein künstlerisch gebildeter Mensch sein. ist nicht ernst gemeint, oder? Überhöhung nötig? Ich hoffe nicht.
Wie definierst du künstlerisch gebildeter Mensch? Ist das schon jemand der sich interessiert zeigt? Dann vergiss das oben.
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.Wo wir gerade bei kruden Vergleichen zur bilenden Kunst angekommen sind:
Go1 kritisiert hier Leute die durch die Tate Modern gehen und bei jedem zweitem Bild der Meinung sind „das hätte auch mein fünfjähriger Neffe malen können“ sei eine fundierte Aussage die dem Wesen der Kunstwerke gerecht wird.
Von jedem der sich mit bildender Kunst auch nur im Ansatz auseinandersetzt werden diese Leute, wenn überhaupt beachtet, dann nur müde belächelt. Und das völlig zurecht. In der Musik sind wir leider noch nicht soweit.
Über platte Aussagen die über das Zählen von BPM hinausgehen sollte es schon zu schaffen sein, oder man schweigt zum Thema.
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wernerAlso ich kann „rummeinen“ so lange ich will, ohne die Belleville Three gehört zu haben, die doch auch nur eine von vielen im T-Bereich sind. Sie dienen dir als Referenz, anderen nicht. Was also soll die Aussage bedeuten, wenn manche in deinem eigenen Haus die auch nicht gut finden.
Und dann ständig dein rumreiten auf „Ästhetik.“ Ich hör mir doch keine Musik an und reflektiere über ihre Ästhetik, und ordne sie dann ein im Riesenozean der populären Musik. Bin ich Musikwissenschaftler? Und dann auch noch Techno. Soll man da die bpm nachzählen?Danke. Diese Äußerung veranschaulicht sehr gut, was ich mit „Ignoranz“ gemeint habe.
wernerWas deine Maßstäbe betrifft: Wie kann, soll sich ein einzelner auf alle Maßstäbe aller Musiken einlassen, mir reicht schon, wenn ich meinen eigenen Maßstab habe. Dem widerspricht nicht, dass man auch andere Musik hört, auch Maßstäbe können sich verschieben, aber ich kann nicht chamäleongleich mich in jeder Haut wiederfinden, das ist doch Unsinn.
Hat auch niemand verlangt. Wo soll ich denn behauptet haben, dass man sich auf alle Maßstäbe aller Musiken einlassen kann oder soll. Du verdrehst meine Aussagen, bis sie unsinnig werden. Verlangt ist nur, dass man bei Dingen, von denen man nichts versteht, auch nicht die Klappe aufreisst. Dass einem diese Forderung als „Arroganz“ ausgelegt wird, ist mir bekannt (ich erinnere mich noch gut an einschlägige ältere Diskussionen hier im Forum), kümmert mich aber nicht.
wernerWer Kunst genießen will, muss ein künstlerisch gebildeter Mensch sein.
Das ist wohl die größte Arroganz überhaupt. Mal abgesehen davon, dass ich unter Kunst was anderes verstehe als dieses Techno, Ambient und sonst was (du darfst das ruhig, muss aber nicht für mich gelten), so unterstellst du, dass ein nicht in Kunstverstehen „ausgebildeter“ Mensch vor einem Picasso stehen undden genießen, nich die „Zauberflöte“ hören und sie verstehen kann. Usw.
Das ist das Allerletzte.Bildung ist etwas anderes als Ausbildung. Sie hat nichts mit formalen Qualifikationen zu tun und sie findet nicht im Passiv statt. Bildung ist eine Tätigkeit: man bildet sich, seine Wahrnehmungsfähigkeit und Sensibilität, anhand der Gegenstände, mit denen man sich befasst, anhand der Kunstwerke, mit denen man sich auseinandersetzt. Im Falle der Musik bildet man sich vor allem durch konzentriertes Hören, aber ein bisschen auch dadurch, dass man sich Wissen aneignet. Und natürlich gehört auch dazu, dass man sich Gedanken macht über die eigenen Reaktionen und Vorlieben.
August Ramone@ Go1, der Satz Wer Kunst genießen will, muss ein künstlerisch gebildeter Mensch sein. ist nicht ernst gemeint, oder? Überhöhung nötig? Ich hoffe nicht.
Das meine ich ernst. Ich habe mich vom traditionellen gutbürgerlichen Kunstideal noch nicht verabschiedet.
(Wenn Du denkst, dass es auf die Popmusik nicht anwendbar ist, würde mich eine Begründung interessieren.)P.S.: Flint Holloway hat mich verstanden.
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To Hell with PovertyFlint Holloway Go1 kritisiert hier Leute die durch die Tate Modern gehen und bei jedem zweitem Bild der Meinung sind „das hätte auch mein fünfjähriger Neffe malen können“ sei eine fundierte Aussage die dem Wesen der Kunstwerke gerecht wird.
.Das hat GO1 nicht gesagt.
Wer Kunst genießen will, muss ein künstlerisch gebildeter Mensch sein.
DAS hat GO1 gesagt.
Was du machst, ist hier etwas ins Lächerliche ziehen, das es nicht ist. Man muss keine fundierte Aussage über ein Kunstwerk machen können, um es genießen zu können und davor zu erschauern – um es mal emphatisch zu sagen.
Ich denke du paßt in das Stück von der Französin, in der einer eine weiße Leinwand kauft und wieder besseren Wissens darin ein meisterhaftes Gemälde erblickt. Hauptsache Kunst, ich versteh ja was davon – so ungefähr.--
Include me out!Go1P.S.: Flint Holloway hat mich verstanden.
Da steht er nicht alleine! Wer nicht erkennt, dass die Formulierung „Wer Kunst genießen will, muss ein künstlerisch gebildeter Mensch sein.“ zutreffend ist in dem Kontext, wie Du ihn jetzt nochmal gut beschrieben hast, sollte nochmal über Dein letztes Statement nachdenken. Da muss sich niemand auf den Schlips getreten fühlen.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killGo1
….Das meine ich ernst. Ich habe mich vom traditionellen gutbürgerlichen Kunstideal noch nicht verabschiedet.
(Wenn Du denkst, dass es auf die Popmusik nicht anwendbar ist, würde mich eine Begründung interessieren.)P.S.: Flint Holloway hat mich verstanden.
sorry, hatte inzwischen editiert:
„Wie definierst du künstlerisch gebildeter Mensch? Ist das schon jemand der sich interessiert zeigt? Dann vergiss das oben. “
Somit sind wir da gar nicht weit auseinander. Hatte es erst falsch verstanden.
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.wernerDas hat GO1 nicht gesagt.
Im Grunde schon. Deswegen wollte ich es für dich noch einmal verständlich machen.
werner
Was du machst, ist hier etwas ins Lächerliche ziehen, das es nicht ist.Aussagen über das Zählen von BPM sind exakt in der von mir beschriebenen Kategorie. Da kann man kaum hinschauen ohne von der hell erstrahlenden Ignoranz geblendet zu werden.
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Flint HollowayIm Grunde schon. Deswegen wollte ich es für dich noch einmal verständlich machen.
Aussagen über das Zählen von BPM sind exakt in der von mir beschriebenen Kategorie. Da kann man kaum hinschauen ohne von der hell erstrahlenden Ignoranz geblendet zu werden.
Tja, auch Humor ist ein Zeichen von Intelligenz.
PS: Dass du mal aus dem Fußball-Thread rauskommst – ein Wunder.--
Include me out!Aber ihr zwei Go und Hollway, habt mich inspiriert. Ich habe gerade die Vorlage zur Endkorrektur zu meinem Stück vor mir, Abgabe am 7.12. Es geht dabei (Theaterauftragsarbeit) um Casting-Shows, eine Groteske. Und da werde ich jetzt zwei Figuren wie euch noch einbauen, Vertreter des schönen Scheins, der Hochkultur, die alle die mit arroganter Mißachtung strafen, die nicht künstlerisch „gebildet“ sind (NICHT ausgebildet). Wird nur eine kurze Szene, ähnlich wie die zwei Typen bei den Muppets. Da dürfen sie sich über die Deppen auslassen, die bei diesen Prollshows mitmachen, aber keinen
Picasso von einem Remnbrandt unterscheiden können.
Kein Witz, übrigens, ich mach das wirklich. Danke für die Vorlage.--
Include me out!werner, niemand verachtet Menschen die nicht künstlerisch gebildet sind. Nur die die meinen trotzdem lauthals ihre Ignoranz vortragen zu müssen. Ein gutes Beispiel hast Du selbst geliefert:
wernerAlso ich kann „rummeinen“ so lange ich will, ohne die Belleville Three gehört zu haben, die doch auch nur eine von vielen im T-Bereich sind.
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Schlagwörter: Rock = Weltbildverlag, Songwriter-Slam, vergeigt, We Are the Champignons
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