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Habe die CD jetzt zweimal gehört. Gefällt mir gut, ich finde sie aber doch recht komplex, da muss ich mich genauer reinhören, bevor ich ein Urteil fällen möchte.
Durch die drei, durchaus unterschiedlichen Teile, kommt eine zusätzliche Dimension in die CD, als wäre da was, was man ergründen soll. Im Moment habe ich da noch keinen Überblick. Es lohnt sich wohl wieder, sich eingehender mit den Texten zu beschäftigen. Insgesamt sind die Lieder stärker aufeinander bezogen als auf Cuckooland, dass für mich v.a. durch die vielen einzelnen Highlights strahlte.
Den Anfang finde ich auch sehr anrührend, das Zwiegespräch zwischen der Sängerin Monica Vasconcelos und Robert Wyatt im zweiten Song Just as You Are besonders. Wunderschön. Von dem Beziehungsstreit wird ja wohl auch im Wyatt Special im aktuellen Rolling Stone gesprochen.
Ungewohnt Roberts Gesang in Beautiful Day, der wie ein Singalong-Song locker daherkommt und mich so ein bißchen an die Go-Betweens (z.B. Surfin Magazines) erinnert. Schön auch der Gag am Ende: It’s a beautiful day – but not here.
Go1 „Out of the Blue“ großartig und trefflich kombiniert mit „The beautiful War“, „Del Mondo“ und „Cancion de Julieta“ wunderschön
Da kann ich nur zustimmen, Out of The Blue wabert manchmal mit einem Klangteppich wie dereinst auf Rock Bottom. und Del Mondo finde ich auch wunderschön. Robert singt da mit dieser speziellen Würde und Bestimmtheit, die für mich seine Biko-Version schon einzigartig gemacht hatte. was für ein tolles Lied. Und danach lässt es ja auch nicht nach…
Weiß jemand, was die Abkürzung A.W.O.L. bedeutet? mir sagt das nichts.
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WerbungDas dürfte doch rauszufinden sein..
Mein Exemplar ist immer noch nicht da, kommt hoffentlich heute--
and now we rise and we are everywhere
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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nerea87Weiß jemand, was die Abkürzung A.W.O.L. bedeutet? mir sagt das nichts.
Absent Without Official Leave (= desertieren).
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Endlich angekommen
Weiß jemand, wo man Übersetzungen der spanischen/italienischen Titel nachlesen kann?Joshua Klein findet im Wyatt-kritischen Pitchfork positive Worte:
Pitchforkmedia.comRobert Wyatt has the saddest voice in rock, which is fitting– he’s had plenty to be sad about, beginning with the 1973 accident that left him confined to a wheelchair. But Wyatt has also long been relatively at ease with his injury, if not sanguine, and has used his perch to take account of the world around him, growing increasingly politicized as the 1970s progressed and Margaret Thatcher ascended the ranks of power in the UK. At times his politics has overshadowed his music and, in the case of „Shipbuilding“, even granted him a minor hit.
Not that Wyatt is anyone’s idea of a traditional rock singer. Since his days drumming in Soft Machine through his work as a solo artist, he’s carved out a pretty unique position for himself as an almost anti-pop star. Like latter-day Scott Walker, Wyatt’s essentially created his own genre, a mish-mash of jazz, art-rock, and experimental music. It’s also, as with recent Walker, equally compelling and challenging, but as much as Wyatt requires concentration, his albums are generally emotionally rewarding and only confrontational in their eerie serenity.
Despite the preternatural calm in Wyatt’s amazing voice, here he seems more agitated than ever. Describing his new album Comicopera in the press notes, Wyatt reveals an almost tragic distaste for the direction western civilization has taken. Indeed, the album ends with Wyatt singing in Spanish and Italian as a declared form of protest. „It’s to do with feeling completely alienated from Anglo-American culture at this point,“ he says. „Just sort of being silent as an English-speaking person, because of this fucking war. The last thing I sing in English is ‚You’ve planted all your everlasting hatred in my heart.'“
Those are strong words from someone so famously gentle, and in fact Comicopera („comic opera“) proceeds along a three-act structure. It begins with „Lost In Noise“, a five-song suite (mostly written with poet and partner Alfreda Benge) addressing the personal, broadens to „The Here and the Now“ (resolutely political) and ends with „Away With the Fairies“ (where Wyatt indulges his polyglot form of protest). Wyatt is aided throughout by such regular collaborators and co-conspirators as Brian Eno, Paul Weller, and Roxy Music’s Phil Manzanera.
Delineated acts aside, the disc maintains a certain sonic consistency, carefully balancing discord with grace; the structure does pay off, however– particularly the first two-thirds. „Lost in Noise“ begins with „Stay Tuned“, a mournful Anja Garbarek song, but it’s the astounding duet with Monica Vasconcelos, „Just as You Are“, and the spacious chamber pop of „You You“ that stick out as highlights.
With „The Here and the Now“, things turn rueful and cynical, if deceptively poppier. „A Beautiful Place“ (an Eno co-write) and „Be Serious“ are an agnostic’s stab at spiritualism; „How can I express myself when there’s no self to express?“ is the latter’s take on religion’s habit of doing the thinking for its adherents. „Mob Rule“, „A Beautiful War“, and „Out of the Blue“ comprise Wyatt’s state of the world dissection. The first song addresses the build up to war, and the second the deceptively sunny disposition of a soldier after a successful military run. „Out of the Blue“ then switches the perspective from the bomber to the bombed. It’s this victim that seethes with „everlasting hatred.“
By necessity and by design, this is also where the disc loses focus, and Wyatt begins to rely on some dissolute fragments (including one actually called „Fragment“), the poetry of Federico García Lorca, and the music of Cuban composer Carlos Puebla, whose tribute to Che Guevara, „Hasta Siempre Comandante“, ends the album on a mischievously radical note.
Forget for the moment that Guevara spent far too much of his later life fighting against many of the very freedoms that Wyatt (one assumes) holds dear. The song’s message is still clear enough. It’s Wyatt’s subversive equivalent of „Where have you gone, Joe DiMaggio?“, a venerable lefty’s call for a return to lost values, a cry for revolution from someone for whom violence, let alone a raised voice, is one step beyond a last resort. It hangs there at the end of the disc like a question left unanswered.
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and now we rise and we are everywhereDie Musik von Robert Wyatt zu beschreiben, war ja schon immer schwer und auch „Comicopera“ ist wieder ein Konglomerat aus diesem sphärischen Art-Jazz-Folk Ding, welches man von Wyatt schon immer gewohnt war. „Comicopera“ ist allerdings abwechslungsreicher als alle Wyatt Alben zuvor, vereint er doch suitenartig Liebeslieder und Politsongs, englisch mit italienisch bzw. spanisch.
Doch Wyatt ist kein Agitator, mehr ein Beobachter und Erzähler und pflegt eher die Empathie statt dem erhobenen Zeigefinger. Ein Brückenbauer zwischen akustischer Eingängigkeit und lyrischer Tiefe, zwischen Verwunderung ob der ungewohnten Klänge und Faszination der Essenz allen Wyattschen Schaffens: die Stimme, die immer noch zwischen Zeit und Raum zu schweben scheint, wenngleich sie nicht mehr die höchsten Höhen erklimmt, berührt doch immer wieder und hält das ganze Konzept zusammen.Besonders interessant, wenn Wyatt seine Stimme doppelt und Wyatts (Kopf?-) mit seiner Bruststimme verschmilzt. So erklingt „Just As You Are“ in keinster Weise kitschig oder künstlich und lässt schmalzige Billy Joel Fantasien erst gar nicht aufkommen, dazu diese im RS schön geschilderte Geschichte über das Zusammenleben mit seiner Alfie und ihre Beziehung untereinander, der Kampf mit dem Alkohol und über die Akzeptanz des jeweils anderen.
Der ganze Akt 1, ironischerweise mit „lost In loise“ betitelt, strahlt eine Anziehungskraft und Melodieverliebtheit wie selten zuvor aus. Der zweite, politische Akt „the here and now“ präsentiert sich zu Beginn mit einem Wyattschen Novum, der Bärtige selbst an der Gitarrre intoniert zusammen mit Manzanera und Yaron Stavi an der Bass Violine (!) eine luftige Folknummer. Daraufhin bluest er sich mit lickin’ Weller durch das tragikomische „Be Serious“, addiert karibische Klänge im folgenden Instrumental und schlüpft gen Ende hintereinander in die Rolle des Kriegers/Kriegopfers und schwört: „you’ve plantet everlasting hatred in my heart“.
Aus Trotz verweigert er im kommenden Akt „away with the fairies“ seine Muttersprache und singt nur noch in italienisch/spanisch. Dass das funktionieren kann, hat Wyatts bereits in den 80ern auf ein paar Singles bewiesen, nur weitet er sein Konzept hier aus, bindet nicht nur diese Stücke in seine Harmonieimprovisationen ein, sondern verknüpft sie mit diesen, bereits aus „Rock Bottom“ bekannten, rückwärtslaufenden Tönen, Loops und Schleifen und kehrt zum Ausgangsmotiv von „Just As You Are“ zurück. Brücken bilden, wie gehabt. Zum Ende spielt er noch die Latinohymne auf den Comandante und warum auch immer, es passt. Ein neuer, alter Wyatt und so ist auch „Comicopera“ wie ein guter alter Wein in neuen Schläuchen
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and now we rise and we are everywhere@nikodemus: Derzeit schwanke ich zwischen ***1/2 und ****. Wie sieht bei dir die Wertung aus (auch wenn es noch früh ist)?
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausBesser, „Comicopera“ höre ich stärker als „Cuckooland“, welches **** bei mir bekommen hat, mehr Highlights, keine Ausfälle. Was mich noch nicht ganz überzeugt hat sind die Instrumentals v.a. Anachronist und Town Square, die IMHO verzichtbar sind, wenngleich nicht weiter störend. Ansonsten finde ich in jedem Akt 1-3 Songs, die sich auf jeder Wyatt Best Of wohl fühlen würde.
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and now we rise and we are everywherenikodemusBesser, „Comicopera“ höre ich stärker als „Cuckooland“, welches **** bei mir bekommen hat, mehr Highlights, keine Ausfälle. Was mich noch nicht ganz überzeugt hat sind die Instrumentals v.a. Anachronist und Town Square, die IMHO verzichtbar sind, wenngleich nicht weiter störend. Ansonsten finde ich in jedem Akt 1-3 Songs, die sich auf jeder Wyatt Best Of wohl fühlen würde.
Ich habe ja schon auf der ersten Seite geschrieben, dass mir „Cuckooland“ nur beschränkt gefällt. „Comicopera“ würde ich derzeit auch um eine Spur besser einschätzen….
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausGefällt mir mit jedem Hören besser…was mich ja mal interessieren würde: wie ist die vinyl version gemacht? Jeder Akt auf einer Seite?
EDIT: Und irgendeine Idee wo ich im Internet Songtexte finden könnte?
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AdamGefällt mir mit jedem Hören besser…was mich ja mal interessieren würde: wie ist die vinyl version gemacht? Jeder Akt auf einer Seite?
EDIT: Und irgendeine Idee wo ich im Internet Songtexte finden könnte?
das ist wohl sogar eine Doppel-LP, Aufteilung ist mir aber unbekannt:
ROBERT WYATT – Comicopera
Domino
2LP // £14.99die haben hier die Songtexte, sagen sie, man muss sich aber einloggen:
http://www.songtext.net/songtexte/Robert_Wyatt/Comicopera/ansonsten sind die songtexte ja im Booklet abgedruckt.
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...falling faintly through the universe...Für weitere Hintergrundinfos zu Wyatt und zu Comicopera:
Hier gibts ein Interview mit Wyatt aus Mojo aus 2005:
http://www.disco-robertwyatt.com/images/Robert/interviews/Mojo2005/index.htm
Auf dieser französischen Seite gibts viele Infos zu Wyatt:
http://www.disco-robertwyatt.com/index.htmund hier ein Bericht über eine Veranstaltung mit Wyatt in Paris am 16.10.2007:
http://www.disco-robertwyatt.com/images/Robert/divan/index.htm--
...falling faintly through the universe...Mir gefällt das Album … bis jetzt … und später wahrscheinlich noch besser. Heute Nachmittag stand ich vor einem Regal mit Schallplatten und habe nach kurzem reinhören zugegriffen. Habe vor vielen Jahren sehr viel Soft Maschine gehört. Ich mag Robert Wyatts unaufgeregte Stimme.
Ingo
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Dieses Aalbum ist genial. Je ich mehr anhöre desto gefaellt es mir besser.
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Schlagwörter: Robert Wyatt
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