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AutorBeiträge
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@gastrisches_greinen: Danke für die Einführung in das Werk von MATCHING MOLE, schön daß es noch eine Menge Wyatt-Alben für mich zu entdecken gibt!
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WerbungHallo,
ihr Wyatt Spezis. Wer weiss, auf welchem seiner Alben er die ‚Internationale‘ veröffentlicht hat? Für einen Tip gibt es Sonderlob!!--
Brown Shoes don't make it!atom (im ‚Der Titel befindet sich auf keinem Wyatt Album. Veröffentlicht wurde „The Internationale“ das erste Mal auf dem Labelsampler „The Recommended Records Sampler“ (ReR), welcher 1982 erschienen ist. Man kann diese Version ebenfalls auf der Virgin Sammlung titels „Going Back A Bit“ finden.
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Gestern habe ich mir zum ersten Mal „Nothing Can Stop Us“ zu Gemüte geführt – was soll ich sagen … das Album ist so etwas wie die linke Variante von Young’s „Are You Passionate?“ Wer sein Wyatt-Verständnis ideologiemäßig zurechtrücken will, sollte hier einmal reinhören. „Stalin wasn’t Stallin'“. Herzallerliebst.
Wie seht Ihr denn die Platte?
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Verstörend…dieses spanische Gequatsche oder was das ist, gefällt mir nicht (hab’s schon lang nicht mehr gehört)…auf jeden Fall nix für Wyatt Einsteiger…
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and now we rise and we are everywhereHey super…
endlich mal ein Forum wo es einen Wyatt Thread gibt, wo tatsächlich sich über Wyatt unterhalten wird :)
Also ich liebe diesen Mann. Ich bestitze inzwischen sämtliche Alben von ihm und keins war bis jetzt richtig schlecht. Mein Favorit ist und bleibt aber Rock Bottom.
End Of An Ear ist sehr experimentell gehalten. Klingt anfangs eher nach Krach hat aber seine Wirkung wenn man konzentriert zuhört.
Rock Bottom ist wieder völlig anders. Melancholisch und verspielt finde ich.
Ruth Is Stranger Than Richard geht mehr in die jazzig verspielte Ecke würde ich sagen.
Dondestan nimmt für mich den 2. Platz von ihm ein. Ich würde auch sagen es ähnelt der Rock Bottom noch am meisten.
Shleep ist manchmal sehr poppig und schläfrig. Eine wahnsinns atmosphere. Erst recht wenn man mal auf seine Texte hört.
Cuckooland hab ich leider noch nicht lange aber einige Stücke gingen sofort ins Ohr und blieben dort auch.
Und seine Live Aufnahme die letztes Jahr rauskam betrachte ich jetzt mal als die beste Live-Platte die ich kenne. Wunderschön, dass er bei dem Ausftritt fast alle Stücke regelrecht neu interpretiert. Am schönsten ist die Liveversion von Alife/Alifib. Diese wird diesmal in der umgekehrten Reihenfolge gespielt :)
Auch die meisten Sachen, die er außerhalb seiner Solokarriere gemacht hat sind sehr zu empfehlen. Soft Machine sowiso. Aber auch Matching Mole finde ich klasse (verstehe gar nicht warum heute anscheinend was dagegen hat alte Matching Mole aufnahmen zu veröffentlichen.
Was mir noch fehlt sind seine sehr politsichen Platten zwischen Ruth Is Stranger Than Richard und Dondestan. Weiß allerdings nicht ob die so zu empfehlen sind. Kann mir da jemand Tipps gegen, der diese Platten kennt und schätzt?Meurgly
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moodyHigh,
Ans Ohr gelegt sei die sehr einfühlsame
“ Shipbuilding “ Interpretation im Orginal von
Elvis Costello.Dieser Song ist übrigens auch in der „EPs“-Box enthalten.
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MeurglyWas mir noch fehlt sind seine sehr politsichen Platten zwischen Ruth Is Stranger Than Richard und Dondestan. Weiß allerdings nicht ob die so zu empfehlen sind. Kann mir da jemand Tipps gegen, der diese Platten kennt und schätzt?
Auch wenn uns Meurgly leider nicht erhalten geblieben ist: mag hier jemand „Nothing Can Stop Us“ & Co?
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Nothing Can Stop Us hab ich ein paar mal gehört, konnte mich aber nie dafür begeistern….ist ja auch eher eine Compi. Dann ziehe ich das zur ähnlichen Zeit enstandene Old R. klar vor…
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and now we rise and we are everywhere„Rock Bottom“ und „Ruth is stranger than Richard“ sind mir noch die liebsten Platten…
Ansonsten für Einsteiger : Vielleicht „His greatest Misses“ (nicht „Hits“!)
Nicht Aufsehen erregend, aber ein „solider“ Sampler.
Ich muß doch noch einmal nachschauen. Es steht bei mir noch eine LP herum , „Robert Wyatt – same, The Singles“.
Jedenfalls sind hier möglicherweise die interessanten Singletracks alle enthalten.
Diese waren neben seiner Albentätigkeit durchaus interessant.
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Also mein Einstieg war Shleep und das würde ich auch jeden anderen empfehlen, Rock Bottom zum Einstieg halte ich für zu schwierig, Shleep ist songorientierter und eingänglicher (und hat fantastische Songs)
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and now we rise and we are everywhere„Shleep“ kann man m.E. stilistisch gar nicht mit den älteren Platten vergleichen.
Ich halte sie auch nicht für songorientierter, sie klingt nur „kommerzieller“(soweit man das bei Wyatt überhaupt sagen kann).Als Einstieg gewählt, verfehlte das Album jedoch , wie ich meine, gerade den Einstieg in die komplexe Welt Wyatt’s. Wer „Shleep“ mag, muß nicht zwangsläufig die alten Alben mögen.
Und (z.B) „Ruth is stranger than Richard“ halte ich auch durchaus für songorientiert, nur erscheint die Musik in der Tat komplizierter und unzugänglicher in diesem Sinne.
Wer also „Shleep“ sagt, sollte auch „Ruth“ oder „Rock bottom“ sagen, um sich die Gelegenheit zu geben, Wyatt wirklich kennen zu lernen!
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Dieser Beitrag aus dem Thread „Nikos Favoriten“ ist zu großartig, um ihn nicht hier zu zitieren, ich hoffe, das ist in Ordnung:
nikodemus
Robert Wyatt – „Shleep“
(Hannibal – 1997)Wenn irgendwann einmal irgendjemand das Leben von Robert Wyatt verfilmen würde, würde er wahrscheinlich ein Drama drehen, auch wenn dies Wyatts Musik und Leben nicht gerecht werden würde. Das ereignisreiche Leben von Robert Wyatt begann als Drummer der 60s Bands „Wild Flowers“ und später bei den psychedelischen Prog-Avantgardisten von „Soft Machine“, welche als Hauptvertreter der Canterbury Szene galten und als Vorgruppe der „Jimi Hendrix Experience“ auftraten. 1970 spielte er sein Solodebüt „End Of An Ear“ ein, gründete die Band „Matching Mole“, wo er sich weiterhin als einer der wichtigsten Jazzdrummer auszeichnete. Kurz darauf fiel er betrunken aus einem mehrstöckigem Haus und ist seitdem von der Hüfte abwärts gelähmt. Diese Erfahrung verarbeitete er in seinem legendären Album „Rock Bottom“, in welchem er Balladen einer extraterrestrischen Unterwasserwelt voller Optimismus, Humor und Hoffnung zu besingen scheint. Wyatt konzentrierte sich von nun an mehr auf seine Rolle als Sänger und Songschreiber. Seine Coverversion des Monkees Hits „I’m A Believer“ wurde 1974 zum Hit (#29 in den britischen Charts), einen Auftritt bei „Top Of The Pops“ wurde von deren Machern verboten, weil man keinen Sänger im Rollstuhl zeigen wollte (auf Druck einiger Kollegen durfte Wyatt schließlich doch auftreten). In den 80ern nahm er eine Reihe politisch motivierter Singles auf, besang den Falklandkrieg mit Costellos wunderbarem „Shipbuilding“, coverte Chics „At Last I Am Free“ sowie Billie Holidays „Strange Fruit“ und war Mitglied der britischen Kommunistischen Partei. In Abständen von sechs Jahren veröffentlichte Wyatt Alben voller meditativer, tranceartiger Tiefe mit zumeist sparsamer Instrumentierung (oft nur Keyboards und Percussion) und dieser einzigartigen hohen, emotionalen Stimme.
„Shleep“ (1997) war meine erste Platte des linken Visionärs und es sollte meine Liebste werden. Anfang der 90er versuchte Wyatt sich von einem Nervenzusammenbruch zu erholen, verfiel jedoch in Depressionen und gab seine geliebten Hobbys, das musizieren, schreiben und malen auf. Laut eigenen Aussagen war die Panik, dass sein eigener Geist sich ausklinken könnte, während sein Körper einfach weiter funktionierte, viel größer als seine ursprünglichen Probleme. Der Kämpfer von einst war müde geworden und litt zudem unter fiebriger Schlaflosigkeit, welche zu dem Haupthema seines nächsten Albums werden sollte – „Shleep“ war ein cleveres Wortspiel aus „Sheep“ (Schafe zählen) und „Sleep“. Wyatt unterbrach sein Konzept des Minimalismus und lud sich etliche alte und neue Freunde ein, um sein angesammeltes Material zu vertonen (nach eigenen Angaben schreibt RW rund einen Song pro Jahr, einen Großteil davon komponiert er zusammen mit seiner Frau Alfreda „Alfie“ Benge, welche auch für die kreative Covergestaltung verantwortlich ist). Zu den Beweggründen, sich Musiker einzuladen schrieb Wyatt…
I’m often quite happy to make records all on my own, but it’s not enough for me. If I want a new sound, just to sort of hire a flute player, or something like that. If I hire another musician, it’s because I want the company. And specifically in the case of this record – because it has the feeling of a journey to me. You get lonely, and at certain points in your journey travelling companions can sort of join you. And I choose musicians as much because I really enjoy their company in the studio for a couple of afternoons, and the sound of that company on recordUnter den Musikern befanden sich namenhafte Künstler wie Brian Eno, Paul Weller, Freejazz Legende Evan Parker und Phil Manzanera.
Der Opener „Heaps Of Shepps“ ist ein stark Eno-beeinflußter Popsong mit tollen Chören und Wyatts typisch skurril-witzigen Texten gepaart mit dieser ätherischen Stimme, die irgendwo in uns unbekannten Höhen ihres Gleichen zu suchen scheint.„I realised my fists were clenched, I stretched my fingers to relax
still not sleeping, I tried counting sleep
one by one, they leap across the fence constructed for them
right to left, across the fence I had constructed
Having jumped, they refused further direction”„The Duchess“ würgt die Stimmung ab, vertraute Wasserwogen und Parkers improvisiertes Saxophon erinnern an „Rock Bottom“, paradoxe Lyrik beschwören die Liebe zu Alfie. Wyatt fügt eine seekranke „polnische“ Geige hinzu und zusammen segeln sie auf diesem wundersamen Meer der Liebe. „Maryan“ behält die Aura des Meeres bei, eine gepickte Folkgitarre harmoniert zusammen mit Wyatts Trompete, der Song breitet sich aus wie eine Welle, wiederholt sich, eine Violine baut Spannung auf und ab und umspielt Wyatts rätselhafte Melodien. „Was A Friend“ ist eine Kollaboration mit Hugh Hopper (einMitglied von Wyatts alter Band „Soft Machine“) über Vergebung und heilende Wunden.
Die schönste Ballade auf „Shleep“, vielleicht seine Schönste überhaupt ist „Free Will And Testament“, ein philosophische Abhandlung über das Leben, über Freiheiten und existenzielle Probleme, getragen von Paul Wellers grandiosen Gitarren und dieser begierigen, sehnsuchtsvollen Stimme.Given free will but within certain limitations,
I cannot will myself to limitless mutations,
I cannot know what I would be if I were not me,
I can only guess meEin jazziges Posaunenintro führt uns zu „September The Ninth“, das von dem Wunsch des Fliegens erzählt, welches auch sehr schön von dem Cover eingefangen wird. Das selbe Thema greift Wyatt in „Alien“ auf, wieder scheint Wyatt die Elemente Wasser und Luft zu verbinden, immer auf der Suche nach innerem Frieden und Schlaf. Besonders beeindruckend ist Manzaneras Gitarrensolo, welches die Überwindung der Elemente schön unterstreicht. „Out Of Season“ und „A Sunday In Madrid“ verbindet weiterhin Wyatts luftige, androgyne Stimme mit Geschichten über Vögel, Reisen und pittoreske Gefilde. Das Highlight bildet dann „Blues In Bob Minor“, Wellers Gitarre wütet, Wyatt dreht völlig ab und improvisiert Dylans „Subterranean Homesick Blues“ in seiner eigenen Version, ein treibender Beat unterstützt Wyatts Wortkreationen und Dylan kommt mir für einen Moment wie ein billiger Amateur vor. This is the real deal…
Roger’s in the archive looking up casement
Martha’s in the government digging up the basement
Rebel into representative for the voter
Shadow backhencher couldn’t get a word in
Turned up anyway … issues burning
All consuming … drinks in the cabinet
Spent a lot of time just examining the building
drinks on the house? you must be joking
Corridors of power cuts toy telephone bills
Long time no see underneath the floorboard
Looking for the roots of the family treetops
Toe’s in the water but you’ve only got ten………Den Abschluss bildet Wellers Instrumental “The Whole Point Of No Return”, eine einsame Trompete wandelt zwischen Keyboardpassagen und nach kurzer Zeit weiß man, dass Wyatt endlich seinen Schlaf gefunden hat.
„Shleep“ fasziniert mich immer aufs Neue, sei es diese atmosphärische Dichte, diese unnachahmliche, „schönste Stimme der Popmusik“ (Maik Brüggemeyer) oder diese bizarren Texte. Vielleicht ist „Rock Bottom“ die wichtigere Platte, aber nie schien mir Wyatt näher und zugänglicher als auf „Shleep“. Wyatt hat sich wieder mal eine eigene Form von Popmusik geschaffen, unnachahmlich, individuell, einzigartig. Er hat es selbst am schönsten ausgedrückt, welche Gefühle seine Musik bei ihm auslösen können. Mir geht es genauso…
I get nearer and nearer towards happiness, or a feeling of being relaxed and free when I can lose myself in my environment--
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Schlagwörter: Robert Wyatt
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