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AutorBeiträge
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nail75Ich wollte wie Orpheus singen *
Ankomme Freitag den 13. *Unter der Rubrik „Deutsche Musik“ findet man allerhand Entsetzlichkeiten, aber das Frühwerk von Reinhard Mey rangiert dabei ziemlich weit oben. Es ist kaum zu sagen, was schlimmer ist, die sanfe Weichspülerstimme, die anscheinend nur den bedächtigen, langatmigen Vortrag kennt oder das belanglose Songwriting mit den Texten, die vage genug bleiben, um niemandem weh zu tun und ungreifbar genug, damit sie auch auf keinen Fall irgendetwas aussagen. Dazu passt die unerträglich glatte, penetrant charmant-gefällige Produktion aus der Trickkiste des Biedermanns, an der eine Dekade Popmusik spurlos vorübergegangen zu sein scheint. Musik wie ein ausgeblasenes Ei: glatt, konturlos und ohne Charakter.
Versteh ich gar nicht, wie man mit dieser Musik so zornig sein kann.
samHier wird es in den nächsten Wochen irgendwann ein Update geben. Zur Zeit versuche ich, täglich ein Album zu hören, was bei den frühen Aufnahmen noch gut zu bewältigen ist. Wird aber so ab zweite Hälfte der Siebziger bis in die Achtziger zunehmend schwieriger werden…..
Da bin ich gespannt.:-)
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Update Teil 1
Ich wollte wie Orpheus singen (1967)***Ankomme Freitag, den 13.(1969) ***1/2
Aus meinem Tagebuch(1970) ****
Ich bin aus jenem Holze (1971)****1/2
Mein Achtel Lorbeerblatt (1972( *****
Wie vor Jahr und Tag /1974 )**
Ikarus ***1/2
Nach wie vor sind die vier Alben von 69 – 72 für mich die Stärksten dieser Zeit. Eine stetige Entwicklung, die mit Lorbeerblatt seinen Höhepunkt erreichte.
Danach dann die Ernüchterung.
Trotz des berechtigten Erfolges von Über den Wolken gibt es auf dem 74er Album nur ganz wenige Stücke, die mich heute noch begeistern können. Textlich schaltet Mey bis auf wenige Ausnahmen einige Gänge zurück, nicht mehr zynisch sondern angepaßt und nett kommt er daher. Ein Stück wie In Thyrannis gibt es auf diesem Album nicht. Aber Bären und Maikäfer sind dafür vertreten, wobei Letztere noch zu den besseren Texten zählen.
Über die auf einmal beliebig und seicht klingende Begleitmusik sage ich lieber nichts.Mit Ikarus holte Mey auf, wurde textlich wieder eine ganze Ecke bissiger und kritischer. (Atze Lehmann, Mein guter alter Balthasar), an seine Glanztaten von 71/72 kam er damit allerdings nicht mehr ran.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nail75Ich wollte wie Orpheus singen *
Ankomme Freitag den 13. *Unter der Rubrik „Deutsche Musik“ findet man allerhand Entsetzlichkeiten, aber das Frühwerk von Reinhard Mey rangiert dabei ziemlich weit oben. Es ist kaum zu sagen, was schlimmer ist, die sanfe Weichspülerstimme, die anscheinend nur den bedächtigen, langatmigen Vortrag kennt oder das belanglose Songwriting mit den Texten, die vage genug bleiben, um niemandem weh zu tun und ungreifbar genug, damit sie auch auf keinen Fall irgendetwas aussagen. Dazu passt die unerträglich glatte, penetrant charmant-gefällige Produktion aus der Trickkiste des Biedermanns, an der eine Dekade Popmusik spurlos vorübergegangen zu sein scheint. Musik wie ein ausgeblasenes Ei: glatt, konturlos und ohne Charakter.
Ui … interessant, was so alles in den Archiven schlummert.
Zwei mal die „Einsternwatsche“ von dir habe ich hier noch nie gelesen! … und Begriffe wie „Biedermann, aufgeblasen, belanglos, glatt“ finde ich bei dem (wenigen), was ich von ihm kenne, nicht zutreffend.
Ich habe für Reinhard Mey nicht allzuviel übrig. Ich kenne nur zwei Alben, die ich aber als durchgehend hörbar mit einigen Highlights empfinde.
Farben ***
Flaschenpost ****Ein Song wie „Narrenschiff“ enthält für mein Empfinden mehr hintergründige, zwischenzeilige Kritik an unserm Staat als das offensichtliche, laute und agressive „God Save The Queen“ der Sex Pistols an dem ihren.
Aber wie immer ist alles ein persönliches Empfinden und rein subjektiv …
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talking head… Aber wie immer ist alles ein persönliches Empfinden und rein subjektiv …
Mir ist völlig fremd, dass solche Sätze von so einigen immer wieder geschrieben werden müssen. Das ist doch so was von glasklar. Was sollte es denn bitte schön sonst sein!??
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich habe manchmal den Eindruck, Doc (ist es ok für dich, dass ich dich doc nenne, du mich aber nicht Talky?), dass man das hier explizit dazuschreiben muss. Captain Kidd im „Warpaint“-Thread ist momentan m. E. ein gutes Beispiel dafür, dass es nicht alle so sehen!
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Nein, TH!, selbst da muss es doch für jeden vernünftigen Fori genauso verständlich sein. Jeder weiß doch, dass das ausschließlich des Captains Meinung ist, die er vehement vertritt.
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' RollsamUpdate Teil 1
Ich wollte wie Orpheus singen (1967)***Ankomme Freitag, den 13.(1969) ***1/2
Aus meinem Tagebuch(1970) ****
Ich bin aus jenem Holze (1971)****1/2
Mein Achtel Lorbeerblatt (1972( *****
Wie vor Jahr und Tag /1974 )**
Ikarus ***1/2
Nach wie vor sind die vier Alben von 69 – 72 für mich die Stärksten dieser Zeit. Eine stetige Entwicklung, die mit Lorbeerblatt seinen Höhepunkt erreichte.
Danach dann die Ernüchterung.
Trotz des berechtigten Erfolges von Über den Wolken gibt es auf dem 74er Album nur ganz wenige Stücke, die mich heute noch begeistern können. Textlich schaltet Mey bis auf wenige Ausnahmen einige Gänge zurück, nicht mehr zynisch sondern angepaßt und nett kommt er daher. Ein Stück wie In Thyrannis gibt es auf diesem Album nicht. Aber Bären und Maikäfer sind dafür vertreten, wobei Letztere noch zu den besseren Texten zählen.
Über die auf einmal beliebig und seicht klingende Begleitmusik sage ich lieber nichts.Mit Ikarus holte Mey auf, wurde textlich wieder eine ganze Ecke bissiger und kritischer. (Atze Lehmann, Mein guter alter Balthasar), an seine Glanztaten von 71/72 kam er damit allerdings nicht mehr ran.
Ich bin auf Teil 2 gespannt, sam.
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samUpdate Teil 1
Ich wollte wie Orpheus singen (1967)***Ankomme Freitag, den 13.(1969) ***1/2
Aus meinem Tagebuch(1970) ****
Ich bin aus jenem Holze (1971)****1/2
Mein Achtel Lorbeerblatt (1972( *****
Wie vor Jahr und Tag /1974 )**
Ikarus ***1/2
Nach wie vor sind die vier Alben von 69 – 72 für mich die Stärksten dieser Zeit. Eine stetige Entwicklung, die mit Lorbeerblatt seinen Höhepunkt erreichte.
Danach dann die Ernüchterung.
Trotz des berechtigten Erfolges von Über den Wolken gibt es auf dem 74er Album nur ganz wenige Stücke, die mich heute noch begeistern können. Textlich schaltet Mey bis auf wenige Ausnahmen einige Gänge zurück, nicht mehr zynisch sondern angepaßt und nett kommt er daher. Ein Stück wie In Thyrannis gibt es auf diesem Album nicht. Aber Bären und Maikäfer sind dafür vertreten, wobei Letztere noch zu den besseren Texten zählen.
Über die auf einmal beliebig und seicht klingende Begleitmusik sage ich lieber nichts.Mit Ikarus holte Mey auf, wurde textlich wieder eine ganze Ecke bissiger und kritischer. (Atze Lehmann, Mein guter alter Balthasar), an seine Glanztaten von 71/72 kam er damit allerdings nicht mehr ran.
Hallo Sam,
Zuerst einmal finde ich deine Ausführungen gut. Nicht einfach nur Sterne vergeben, sondern auch erklärt warum. Obwohl ich die genannten Alben nicht oder nicht mehr besitze (Mein Achtel Lorbeerblatt hatte ich mal als Platte), kenne ich sie – bis auf Ikarus – doch von früher noch sehr gut. Von daher bin ich mit deinem Urteil d’accord bis auf das Album „Wie vor Jahr und Tag“, das ich doch deutlich besser sehe als du. Für mich ist es nur geringfügig schlechter als das „Lorbeerblatt“. Die Texte sehe ich nicht schlechter und die Musik, okay sein größter Erfolg „Über den Wolken“ hatte schon eine Tendenz ins „schlagerhafte“, trotzdem finde ich auch das Album musikalisch voll in Ordnung. Musikalisch ist es jedenfalls für mich in vielen Passagen nicht so wesentlich anders als der Vorgänger.
Ansonsten freue ich mich auch auf Teil 2 von dir aus den 80iger Jahren, obwohl ich Reinhard Mey ab dann komplett aus den Augen verloren habe.
--
Blue, Blue, Blue over you
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
NesIch bin auf Teil 2 gespannt, sam.
Mr. Blue
Ansonsten freue ich mich auch auf Teil 2 von dir aus den 80iger Jahren, obwohl ich Reinhard Mey ab dann komplett aus den Augen verloren habe.
Thx:sonne:
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Hörst Du eigentlich alte Vinyls durch oder hast Du alle Alben auf CD und lauschst denen?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Mr. Blue bis auf das Album „Wie vor Jahr und Tag“, das ich doch deutlich besser sehe als du. Für mich ist es nur geringfügig schlechter als das „Lorbeerblatt“. Die Texte sehe ich nicht schlechter und die Musik, okay sein größter Erfolg „Über den Wolken“ hatte schon eine Tendenz ins „schlagerhafte“, trotzdem finde ich auch das Album musikalisch voll in Ordnung. Musikalisch ist es jedenfalls für mich in vielen Passagen nicht so wesentlich anders als der Vorgänger.
Da gehen unsere Meinungen allerdings mittlwerweile voll auseinander. Früher war mir das auch nie so krass aufgefallen, aber der Vergleich neulich hat mich echt umgehauen.
Allerdings wäre ein halber Punkt nach oben noch drin. Mal abwarten..--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
NesHörst Du eigentlich alte Vinyls durch oder hast Du alle Alben auf CD und lauschst denen?
Das sind Cds, in den letzten Jahren so nach und nach mal zusammen gesammelt.
Komplett sind die aber nur bis 1975. Danach gibt es große Lücken.Das erste mal, daß ich Mey richtig wahrgenommen habe, muß 1971 „Der Mörder ist….“ gewesen sein.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Update 2. Teil
Keine ruhige Minute ( 1979) **1/2
Jahreszeiten (1980) **
Freundliche Gesichter (1981) ***1/2
Die Zwölfte (1983) ***
Hergestellt in Berlin (1985) **1/2
Alleingang (1986) ****
Balladen (1988) ****
Flaschenpost (1998)****
Mairegen(2010) ***1/2Die erste Hälfte der Achtziger eher durchwachsen; also durchaus gute Songs, aber auch vieles, was sehr bieder daherkommt(Bei Ilse und Willi auf dem Land, etc)
Mit Alleingang und Balladen dann zwei stärkere Alben mit durchweg besseren Texten.Flaschenpost ist von derselben Qualität. Danach habe ich das Interesse an Reinhard Mey verloren.
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Reinhard Meys Musik begleitet mich seit den 80er Jahren. Seine Platten habe ich sicher mit Abstand häufiger gehört als die von irgendeinem anderen Interpreten. Zuletzt war ich dann auch letztes Jahr auf zwei Konzerten seiner Tour, u.a. bei einem der Abschlusskonzerte in Berlin. Es war fantastisch, und ich kann nur den Hut ziehen vor diesem Künstler, der inzwischen ja auch schon über 70 ist!
Musikalisch und textlich ist er für mich auch heute noch großartig, obwohl es natürlich auf den Alben auch immer wieder Stücke gibt, die etwas abfallen. Finde ich aber normal, und es mindert nicht meine Begeisterung und Achtung vor diesem Künstler.Freundliche Gesichter: ***
Hergestellt in Berlin: ****
Balladen: ***
Farben: *****
Alles geht: *****
Ich liebe Dich: ***
Immer weiter: *****
Leuchtfeuer: ****
Flaschenpost: *****
Einhandsegler: *****
Rüm Hart: ***
Mairegen: ***
Dann mach´s gut: ****--
schnief schnief di schneuf@ Cloudy
Aha, Fendrich und Mey, jetzt verstehe ich ein bisschen.;-)
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll -
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