Re: Reinhard Mey

#5185779  | PERMALINK

Anonym
Inaktiv

Registriert seit: 01.01.1970

Beiträge: 0

nail75Ich wollte wie Orpheus singen *
Ankomme Freitag den 13. *

Unter der Rubrik „Deutsche Musik“ findet man allerhand Entsetzlichkeiten, aber das Frühwerk von Reinhard Mey rangiert dabei ziemlich weit oben. Es ist kaum zu sagen, was schlimmer ist, die sanfe Weichspülerstimme, die anscheinend nur den bedächtigen, langatmigen Vortrag kennt oder das belanglose Songwriting mit den Texten, die vage genug bleiben, um niemandem weh zu tun und ungreifbar genug, damit sie auch auf keinen Fall irgendetwas aussagen. Dazu passt die unerträglich glatte, penetrant charmant-gefällige Produktion aus der Trickkiste des Biedermanns, an der eine Dekade Popmusik spurlos vorübergegangen zu sein scheint. Musik wie ein ausgeblasenes Ei: glatt, konturlos und ohne Charakter.

Ui … interessant, was so alles in den Archiven schlummert.

Zwei mal die „Einsternwatsche“ von dir habe ich hier noch nie gelesen! … und Begriffe wie „Biedermann, aufgeblasen, belanglos, glatt“ finde ich bei dem (wenigen), was ich von ihm kenne, nicht zutreffend.

Ich habe für Reinhard Mey nicht allzuviel übrig. Ich kenne nur zwei Alben, die ich aber als durchgehend hörbar mit einigen Highlights empfinde.

Farben ***
Flaschenpost ****

Ein Song wie „Narrenschiff“ enthält für mein Empfinden mehr hintergründige, zwischenzeilige Kritik an unserm Staat als das offensichtliche, laute und agressive „God Save The Queen“ der Sex Pistols an dem ihren.

Aber wie immer ist alles ein persönliches Empfinden und rein subjektiv …

--