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Dick Laurentaber doch hoffentlich deutlich besser?!
Wuff, wuff, wuff! Mal im Ernst, wann hast du dir zuletzt „Roads“, „Glory Box“, „Sour Times“ oder „Undenied“, „All Mine“, „Only You“ angehört? Und wie kommst du zu dem Schluß die Alben seien schlecht gealtert? (Allem Anschein nach durchweg)
PunkcowAch, wie sehr sehne ich ein Album der „The Drift“/“Ys“-Klasse herbei – meine letzten beiden 5-Sterner. Noch 3 Tage…
Diese „The Drift“ Vergleiche sind hoffentlich null nachvollziehbar für mich…
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich finde ja leider auch, dass Portishead 1 und Portishead 2 relativ schlecht gealtert sind. Die Songs geben nicht nur auf lange Sicht (und langem Gehör) entschieden zuwenig her, klingen reichlich steif, dürr, steril, kalt, zu clever und zu gekünstelt und erinnern mich leider nur unangenehm an übel riechende WG-Buden oder zugerauchte BWL Kneipen mit Rotweinkarte plus der dazu passenden Schöngeist-Klientel. Auf jedenfall nicht im geringsten an Seelenbalsam, Anmut, Grazie, musikalische Schönheit etc.pp. Von den angestrebten (oder auch nicht) Entwürfen einer zeitgemäßen Soulmusik sind diese Songs jedenfalls ebenso weit entfernt, wie bspw. von der bereits weitaus näherliegenden, exemplarischen Klasse einer x-beliebigen Massive Attack LP.
Schön, dass „Third“, obzwar vom großen Geniestreich natürlich immernoch weit, weit entfernt (den werden sie ohnehin niemals erreichen!), eben NICHT wie der laue Aufguss Vol. 3 klingt, sondern sich eher in Bereiche wagt, die diesmal wirklich zerbrechlich scheinen, weniger klinisch, weniger tot, weniger am Reissbrett ausgedacht, sperriger, origineller und lebendiger sind… tolle Platte, echt!--
aco-braco kommt sogar die Höchstwertung in Frage?
Ohne jeglichen Zweifel.
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A Kiss in the Dreamhousechocolate milk
Diese „The Drift“ Vergleiche sind hoffentlich null nachvollziehbar für mich…Nicht die Musik wurde verglichen, sondern der Grad der Erregung beim Hören.;-)
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Alles, was sich hinauswagt, wird am Ende zurückgeholt.aco-bracoNicht die Musik wurde verglichen, sondern der Grad der Erregung beim Hören.;-)
Erregung? Dachte wir reden von „The Drift“ ;-).
Hab es glaube ich damals mit ** besternt oder waren es **1/2 (weil… Kunst ;-))
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pinchIch finde ja leider auch, dass Portishead 1 und Portishead 2 relativ schlecht gealtert sind…Von den angestrebten (oder auch nicht) Entwürfen einer zeitgemäßen Soulmusik sind diese Songs jedenfalls ebenso weit entfernt, wie bspw. von der bereits weitaus näherliegenden, exemplarischen Klasse einer x-beliebigen Massive Attack LP…
Letztere vor nicht allzu langer Zeit mal wieder gehört und ich muß sagen, so toll sind sie auch nicht gealtert. Trickys „Maxinquaye“ wäre da eher meine Referenz.
:sonne:
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aco-braco[…] kommt sogar die Höchstwertung in Frage?
Ich möchte nicht vorschnell sein, aber „Third“ könnte sich für mich zum herausragendsten Portishead Album entwickeln.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...atomIch höre den ganzen Tag nichts anderes als „Third“ und kann mich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt etwas so atemberaubendes gehört habe.
Habe Machine Gun in wenigen Tagen ebenfalls unzählige Male gehört. Kann es kaum noch abwarten das Album zu bekommen!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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chocolate milkWuff, wuff, wuff! Mal im Ernst, wann hast du dir zuletzt „Roads“, „Glory Box“, „Sour Times“ oder „Undenied“, „All Mine“, „Only You“ angehört? Und wie kommst du zu dem Schluß die Alben seien schlecht gealtert? (Allem Anschein nach durchweg)
irgendwann in den letzten Monaten habe ich es versucht. Dass ich beide Alben auf CD-R besitze sagt wohl schon aus, wie sehr ich damals diese Mädchenmusik geschätzt habe, meine letzten Hörversuche musste ich spätestens beim dritten Track abbrechen – frag mich also bitte nicht nach Titeln.
Ich fand diese Alben schon früher reichlich steril, einzig die Stimme bringt es zu einer gewissen Intensität. Das war dann ja auch das schlimme, all die braven Mädchen, die Cola u. Rotweinschlürfend ihrem verkorkstem Studium durch diese Stimme Leben einhauchen wollten. Ging schon damals nur bedingt, heute merke ich, wie abgestanden und seelenlos das ist und wohl immer war.
Und weil andere schon verglichen haben: Massive Attack und Tricky kann ich noch immer hören, sehr gerne sogar!„Third“ klingt zumindest vom Ansatz her spannend, endlich mal eine Band, die keinen lauwarmen Aufguss alter Hits liefert. Ob ich mich zu einem Durchhören oder gar Kauf entschliessen kann, ich zweifle noch…
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Schade, Dick, dass Du offensichtlich die Essenz der Musik mit ihrer Wirkung auf bestimmte, Dir – aus welchen Gründen auch immer – ungenehme Zielgruppen gleichsetzt.
Und, ganz ehrlich, wenn Du Portishead und damit auch Beth Gibbons Stimme, ihren Ausdruck, ihre Authentizität, als „abgestanden und seellos“ empfindest (Du hörst ja sogar eine „gewisse Intensität“), dann schüttele ich nur noch mit dem Kopf. Oder ist es doch eher die Reaktion der von Dir als „abgestumpt und seelenlos“ empfundenen Hörerinnen („Mädchenmusik“!), die Dich abgestoßen hat? Kann ich sehr gut nachvollziehen, ich kenne auch einen solchen Fall, aber was bitte hat das mit der Musik und ihrer Wirkung auf Dich zu tun?--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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nun, wie ich schrieb hatte die Musik eben keine besondere Wirkung auf mich. Daher habe ich mich umgeschaut, auf wen die Musik denn Wirkung hat. Der Vollständigkeit halber dann noch die CDs kopiert (damals hat man eben alles gebrannt, was man in die Finger bekam) und fertig war mein Verhältnis zu Portishead.
(ich wollte übrigens die Musik als „abgestanden und seelenlos“ bezeichnen, nicht die Hörer. Der Satz ist zugegeben etwas missverständlich formuliert.)
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Dick Laurent(ich wollte übrigens die Musik als „abgestanden und seelenlos“ bezeichnen, nicht die Hörer.
Wobei dies zu Beginn der musikalisch überaus schlaffen 90er Jahre ohne weiteres auf rund 2/3 der PORTISHEAD Hörer zutraf. Die kannten da halt nur die Alben ihrer komischen Indietypen und waren von sowas „aus-der-Reihe-tanzendem“ wie PORTISHEAD (oder den FUGEES) stattlich geschockt und überraschend berührt zugleich, abgestanden und seelenlos (und halbherzig) jedoch durch die Bank, was die ganze Sache dann mehr oder minder unfreiwillig zum Soundtrack einer ganzen Generation von Ballaballa-Konsorten und Hobbykaspern werden ließ. Aber davon mal abgesehen: wo nichts ist, ist halt nichts. Auch nicht mit viel Wohlwollen. Alles formidabel und hochprofessionell produziert zwar und super stylish und geschmäcklerisch aufbereitet, aber halt eben hohl.
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pinchIch finde ja leider auch, dass Portishead 1 und Portishead 2 relativ schlecht gealtert sind. Die Songs geben nicht nur auf lange Sicht (und langem Gehör) entschieden zuwenig her, klingen reichlich steif, dürr, steril, kalt, zu clever und zu gekünstelt und erinnern mich leider nur unangenehm an übel riechende WG-Buden oder zugerauchte BWL Kneipen mit Rotweinkarte plus der dazu passenden Schöngeist-Klientel. Auf jedenfall nicht im geringsten an Seelenbalsam, Anmut, Grazie, musikalische Schönheit etc.pp. Von den angestrebten (oder auch nicht) Entwürfen einer zeitgemäßen Soulmusik sind diese Songs jedenfalls ebenso weit entfernt, wie bspw. von der bereits weitaus näherliegenden, exemplarischen Klasse einer x-beliebigen Massive Attack LP.
Schön, dass „Third“, obzwar vom großen Geniestreich natürlich immernoch weit, weit entfernt (den werden sie ohnehin niemals erreichen!), eben NICHT wie der laue Aufguss Vol. 3 klingt, sondern sich eher in Bereiche wagt, die diesmal wirklich zerbrechlich scheinen, weniger klinisch, weniger tot, weniger am Reissbrett ausgedacht, sperriger, origineller und lebendiger sind… tolle Platte, echt!Stellvertretend für diejenigen, die meinen die Alben seien schlecht gealtert, nehme ich mal diesen Post um festzuhalten, dass ich das überhaupt nicht so sehe. Ich habe die Alben letztens wieder gehört und obwohl manches natürlich zeittypisch für die 90er ist, fand ich die Lieder noch genauso brillant wie damals. Kühl mögen die Songs ja sein, aber ich empfinde sie überhaupt gar nicht als steril, im Gegenteil als außerordentlich bewegend und intensiv. Massive Attack haben zwar einzelne Songs, aber keine Alben geschaffen, die sich damit messen können. Ich gebe zu, dass ich die Alben nicht oft einlege, aber wenn ich das tue, genieße ich sie immer. Insofern würde ich ihnen ohne Zweifel „Seelenbalsam, Anmut, Grazie, musikalische Schönheit etc.pp.“ zusprechen. Übrigens sehe ich beide Alben als elektronische Singer/Songwriter-Alben, unter Soul verstehe ich etwas anderes.
Was ich bisher von „Third“ hören konnte, ließ mich an ein Meisterwerk denken. Und ich verwende den Begriff nicht leichtfertig.
pinchWobei dies zu Beginn der musikalisch überaus schlaffen 90er Jahre ohne weiteres auf rund 2/3 der PORTISHEAD Hörer zutraf. Die kannten da halt nur die Alben ihrer komischen Indietypen und waren von sowas „aus-der-Reihe-tanzendem“ wie PORTISHEAD (oder den FUGEES) stattlich geschockt und überraschend berührt zugleich, abgestanden und seelenlos (und halbherzig) jedoch durch die Bank, was die ganze Sache dann mehr oder minder unfreiwillig zum Soundtrack einer ganzen Generation von Ballaballa-Konsorten und Hobbykaspern werden ließ. Aber davon mal abgesehen: wo nichts ist, ist halt nichts. Auch nicht mit viel Wohlwollen. Alles formidabel und hochprofessionell produziert zwar und super stylish und geschmäcklerisch aufbereitet, aber halt eben hohl.
Die Produktion mag zwar vielleicht das alles sein, aber das Entscheidende ist doch die Stimme (und die Songs) von Beth Gibbons. Wären die nicht würde Geoff Barrow irgendwo in Bristol den DJ spielen kaum jemand würde ihn kennen.
Ich finde, es spricht nicht gegen Musik, wenn sie auch von mehr Leuten gehört wird als einigen Spezialisten in Internetforen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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nail75 Massive Attack haben zwar einzelne Songs, aber keine Alben geschaffen, die sich damit messen können.
„Mezzanine“ halte ich mindestens auch für zeitlos – wie im übrigen die beiden ersten Portishead-Alben auch. „Machine Gun“ sagt mir nicht sonderlich zu, dennoch habe ich heute hart mit mir gerungen, als ich das Box-Set in den Händen hielt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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nail75Übrigens sehe ich beide Alben als elektronische Singer/Songwriter-Alben (…) Wären die nicht würde Geoff Barrow irgendwo in Bristol den DJ spielen kaum jemand würde ihn kennen. (…) Spezialisten in Internetforen.
Elektronische Singer/Songwriteralben… schon möglich. Aber weder will ich mir elektronische Singer/Songwriteralben vorstellen müssen, noch haben beide Musikanten von PORTISHEAD das Rad letztlich hierfür eigens neu erfunden, noch gehen die PORTISHEAD-Kompositionen unterm Strich weg wie geschmierte Stullen. Dafür ists zwar nett, aber immer auch eine Spur zu uninteressant und zu langweilig gewesen (DJ Jobs in Bristol hingegen sind sicherlich nicht per se uninteressant und langweilig. Okay, eventuell weniger lukrativ wie eine dicke Geldmaschine a la PORTISHEAD, aber evtl. trotzdem nahrhaft).
Würde ich die Parameter nun aber derart hoch anlegen und die beiden PORTISHEAD Alben in den Rang von Klassikern hieven wollen, würde mich ja nahezu jede 2. Platte aus den Jahrzehnten davor, die mit einem gesund-geschüttelten Maß an Pop- und Soul-Appeal aufwartet, unwillkürlich in einen nicht mehr steigerungsfähigen Sinnestaumel aus purer Freude und Glückseligkeit sondergleichen fallen lassen, ob ihrer einzigartigen Qualitäten, auf dass es nachhaltig gar nicht mehr auszuhalten wäre! Soweit geht es nun aber dann doch nicht.
Ihr Spezialist in Internetforen rat ihnen überdies: gehen sie raus an die frische Luft, dorthin, wo das Leben stattfindet und es mitunter die ergreifendsten Geschichten schreibt und wo „Gefühle rumliegen als könnt‘ man sie aufheben“ (Kristof Schreuf).--
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Schlagwörter: Portishead
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