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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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atomvielleicht fahre ich in die Niederlande zu einem der drei Brötzmann & Bennink Gigs. Mal sehen.
Daran hätte ich auch Interesse. Die Dicken Finger muss ich dagegen nicht unbedingt haben.
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WerbungatomAuftritte 2014:
[…]
28.02.2014 Brötzmann & Bennink – Paard van Troje, The Hague, Netherlands
01.03.2014 Brötzmann & Bennink – Paradiso, Amsterdam, Netherlands
02.03.2014 Brötzmann & Bennink – Tivoli, Utrecht, Netherlands
[…]Die drei Gigs in den Niederlanden sind Teil des diesjährigen The Ex Festivals, bei dem folgende Künstler auftreten:
Thurston Moore, Fendika, Han Bennink & Peter Brötzmann, Chocolat Billy, Trash Kit, The Ex.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...The Ex sind natürlich großartig, ich habe sie in den 90ern mehrfach mit Tom Cora gesehen.
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How does it feel to be one of the beautiful people?Ja, ich habe ihn auch noch mit The Ex erleben dürfen. Ich bin sehr gespannt wie sie heute klingen – mein Festivalticket für Amsterdam ist gebucht.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...[IMG]http://s14.directupload.net/images/140428/6ljez7zb.jpg
25.04.2014 Peter Brötzmann + Steve Noble – Loft, Köln
Am 25.04. waren es in Köln tatsächlich 25°. Die Loft Bühne befindet sich im Obergeschoß eines Fabrikgebäudes. D.h. Hot, hot, hot! Leider übertrugen sich die Temperaturen nicht aufs Publikum. Man behauptet allgemein, Kölner seien offen und freundlich. Die versammelte Gemeinde der Kölner Jazzinitiative, der Raum war nahezu (auch zur Überraschung des Veranstalters) ausgebucht, war stoffelig und unfreundlich. Kein Applaus für die Künstler beim Betreten der Bühne, kaum Applaus nach den gespielten Sets. Irgendwann übertrug sich die Unlust und der Widerwillen des Publikums auf Peter und Steve, die ihre Free-Jazz-Werke soweit zerstörten, dass nur wenig übrig blieb. Dekonstruktion kann so befreiend sein, in diesem Fall aber war sie destruktiv. Fuck you, Köln!! Auch von mir![IMG]http://s1.directupload.net/images/140428/if5dxzuv.jpg
26.04.2014 Peter Brötzmann + Steve Noble – Skulpturengarten, Wuppertal
Welch Befreiung und Offenbarung einen Tag später! Peters Homecoming-Konzert im Wuppertaler Skulpturengarten, wie auch das Finale der Brötzmann/Noble-Duo-Konzert-Reise. Es fand in einem Glas-Stahl-Würfel mitten im Wald statt, der schon Wim Wenders für seinen Pina Bausch Film vortrefflich als Kulisse diente. Die Erwartungen und das Wohlwollen des Vollbesetzten Kubusses trieben Peter und Steve in fantastische Höhen. Die Musiker vollzogen Melodie und Improvisation in perfekt getimten Zyklen. Peter spielte Sax, Bass-Sax und Klarinette, Steve wirbelte mit allem von Handtuch bis Klangschale. Eine kurze Pause mit Künstlern vor dem Glasbau zum Luftholen und Trinken mitten im Wald, danach folgte das große Finale. Plus Zugabe. Atemraubend. Zu Tränen rührend. Groß.Im Anschluß noch ein kurzes Gespräch mit dem so sympathischen Steve über die Konzertreise. Steve meint, in Paris sei es noch toller zugegangen als heute Abend. Kann ich mir zwar nicht vorstellen, trotzdem freue ich mich über seine Aussage, dass ein Konzert davon möglicherweise Veröffentlichung finden wird. So große Kunst, so nahbar. Ein Geschenk.
Das Kölner und das Wuppertaler Konzert wurde von Kai Fobbe, einem Video-Künstler, der neben Peter Brötzmann in Wuppertal lebt, aufgezeichnet. Von April bis Mai gibt es eine Portrait-Installation von Peter Brötzmann in der Luisenstr. 118 in Wuppertal. Kai hat mir versprochen, wenn man ihn oft genug „nötigt“ (nachfragt), wird er einem die Aufzeichnungen zugängig machen. Die akustischen Verhältnisse in Köln waren sichtbar professionell, beim umso fantastischeren Konzert in Wuppertal habe ich etwas Zweifel, ob der Aufnahmequalität, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Gruß an Kai und seinen Kollegen (Namen weiß ich leider nicht mehr).
http://www.kaifobbe.de/--
Verdammt cool. Vielen Dank, monoton! Da wäre ich sehr gerne dabeigewesen.
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When shit hit the fan, is you still a fan?Travis BickleVerdammt cool. Vielen Dank, monoton! Da wäre ich sehr gerne dabeigewesen.
Thx, bro! Beim nächsten Mal hast Du eine Schlaf-Couch und freie Fahrt zu den Konzerten in NRW bei mir gut.
Hier noch ein Interview für Brötzmann-Interessierte, über das ich kürzlich gestolpert bin:
http://skug.at/article5874.htm--
monoton
25.04.2014 Peter Brötzmann + Steve Noble – Loft, Köln
Am 25.04. waren es in Köln tatsächlich 25°. Die Loft Bühne befindet sich im Obergeschoß eines Fabrikgebäudes. D.h. Hot, hot, hot! Leider übertrugen sich die Temperaturen nicht aufs Publikum. Man behauptet allgemein, Kölner seien offen und freundlich. Die versammelte Gemeinde der Kölner Jazzinitiative, der Raum war nahezu (auch zur Überraschung des Veranstalters) ausgebucht, war stoffelig und unfreundlich. Kein Applaus für die Künstler beim Betreten der Bühne, kaum Applaus nach den gespielten Sets. Irgendwann übertrug sich die Unlust und der Widerwillen des Publikums auf Peter und Steve, die ihre Free-Jazz-Werke soweit zerstörten, dass nur wenig übrig blieb. Dekonstruktion kann so befreiend sein, in diesem Fall aber war sie destruktiv. Fuck you, Köln!! Auch von mir!Waren wir beim selben Konzert? Mir hat das Kölner Konzert gut gefallen, wenn es auch definitiv nicht soviel Begeisterung (beim mir und beim restlichen Publikum) hervorgerufen hat, wie Deine Kritik des Wuppertaler Konzerts vermuten lässt. Ich fand übrigens auch das Kölner Publikum nicht unlustig oder widerwillig. Dass der Beginn des Applauses meistens ein paar Sekunden dauert, nachdem das Stück vorbei ist, ist für das Loft nicht untypisch, da die Konzerte oft mitgeschnitten werden und daher das Publikum meist wartet, bis das Stück definitiv fertig und ausgeklungen ist.
Definitiv für die Richtigkeit Deiner Beobachtung (oder zumindest dafür, dass die Musiker nicht richtig in Stimmung kamen, warum auch immer) spricht allerdings, dass es keine Zugabe gab und das Konzert am Schluss trotz andauerndem Applaus von Brötzmann sehr bestimmt für beendet erklärt wurde.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickMir hat das Kölner Konzert, für sich genommen, auch nicht mißfallen. Ich war erst mal froh, diesen Genies überhaupt beiwohnen zu dürfen. Im Vergleich zum Wuppertaler Konzert aber lagen Welten & Klassen dazwischen. Dass Du die Kölner Unlust mit Rücksichtnahme auf Aufnahmen begründest, scheint mir nur ungenügend plausibel. Künstler gehen auf die Bühne… Stille.
Überdies war das wenige an Stimmung, was im Anschluß an die Sets aufkam, wohl auch mir geschuldet. Mein Enthusiasmus und meine Pfiffe nötigten dann wohl auch dem ein oder anderem Stoffel etwas Anteilnahme ab. Auch für die Video Künstler Kai Fobbe und Kollege waren die Unterschiede der beiden Konzerte von gravierender Deutlichkeit.--
In Köln gab es keine Pause UND keine Zugabe. Peter fühlte sich, meiner Meinung nach zurecht, ungenügend gewertschätzt. Das Kölner Konzert dauert ca. 1 gute Stunde. Das Wuppertaler mit Pause 2 1/2.
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monotonMir hat das Kölner Konzert, für sich genommen, auch nicht mißfallen. Ich war erst mal froh, diesen Genies überhaupt beiwohnen zu dürfen. Im Vergleich zum Wuppertaler Konzert aber lagen Welten & Klassen dazwischen. Dass Du die Kölner Unlust mit Rücksichtnahme auf Aufnahmen begründest, scheint mir nur ungenügend plausibel. Künstler gehen auf die Bühne… Stille.
Ich weiß einfach nicht, ob es Unlust war. Es ist nur loft-typisch, dass es nach Ende eines Stückes ein paar Sekunden dauert, bis der Applaus einsetzt.
An den fehlenden Applaus am Anfang habe ich übrigens wirklich keine Erinnerung mehr. Ich war aber zu dem Zeitpunkt auch noch damit beschäftigt, froh zu sein, dass ich noch einen Sitzplatz bekommen habe. So voll ist das Loft vielleicht ein halbes Dutzend Mal im Jahr, wenn überhaupt.
Überdies war das wenige an Stimmung, was im Anschluß an die Sets aufkam, wohl auch mir geschuldet. Mein Enthusiasmus und meine Pfiffe nötigten dann wohl auch dem ein oder anderem Stoffel etwas Anteilnahme ab. Auch für die Video Künstler Kai Fobbe und Kollege waren die Unterschiede der beiden Konzerte von gravierender Deutlichkeit.
Wie gesagt, ich fand das Publikum nicht auffällig teilnahmslos – vielleicht mangels Vergleichsmöglichkeit. Da ich Brötzmann auch bisher erst einmal (vor längerer Zeit) live gesehen habe, war mir auch bei dem klar kommunizierten Ende des Konzerts nicht klar, ob es (wie nach Wuppertal zu vermuten) an der Spielfreude an diesem Abend oder an Brötzmanns Alter und Kondition lag, dass es keine Zugabe gab. Eine Stunde mit soviel Kraft und Energie zu spielen wie er, ist ja schließlich nicht nur für 73jährige höchst anstrengend. Ganz davon abgesehen, dass es im Free-Jazz-Bereich auch nicht so einfach wie bei anderen Stilen ist, einfach noch ein oder zwei kurze Stücke als Zugabe aus dem Hut zu ziehen.
monotonIn Köln gab es keine Pause UND keine Zugabe. Peter fühlte sich, meiner Meinung nach zurecht, ungenügend gewertschätzt. Das Kölner Konzert dauert ca. 1 gute Stunde. Das Wuppertaler mit Pause 2 1/2.
Wow.
Allerdings vermute ich bei diesem Unterschied dann schon, dass das Kölner Konzert auch an sich kürzer geplant war als das „Heimspiel“.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickDanke für den Bericht, monoton! Klingt, als sei der Abend in Wuppertal grossartig gewesen – wäre man natürlich gerne auch dabei gewesen!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaVielen Dank für die tollen Berichte, monoton! Wenn ich nicht im Urlaub gewesen wäre, hätte ich mir auch beide Gigs angesehen. Vor allem, weil das Set im Paradiso leider kaum eine halbe Stunde lang war. Dafür aber extrem intensiv!
Weitere Auftritte:
23 May 2014
KulturLife mit Special Guest Peter Brötzmann
Peter Brötzmann-reeds/Solo
Dampfgebläsehaus an der Jahrhunderthalle Bochum, Germany5 July 2014
Kongsberg JazzFestival
Brötzmann/Parker/McPhee
Peter Brötzmann-reeds; Evan Parker-ss, ts; Joe McPhee-trumpet, reeds--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Neuerscheinung im Wolke-Verlag:
Peter Brötzmann: We thought we could change the world
Conversations with Gérard Rouy192 pages, pb, illustrated with 58 photos by Gérard Rouy
and 18 artworks by Peter Brötzmann
ISBN: 978-3-95593-047-9One day in 2008 an old friend of mine came to me and said, „I want to make a film about Peter Brötzmann, do you want to be part of it?“ What a question! He didn’t know that much about (free) jazz and freely improvised music but from the late 70s on, he had been very much attracted — as we all were — by the graphic work of most of the Free Music Production records, a lot of them being worked out by Brötzmann. He also knew that I had been one of Brötzmann“s great fans and I had been acquainted to him for a very long time.
„Soldier of the road“ was shot between November 2008 and August 2009. We went to different venues where Brötzmann was playing between those dates. We also had four long interviews with Brötzmann in his home in Wuppertal. Interviews of other people were made at the same time with Jost Gebers, Evan Parker, Fred Van Hove, Han Bennink, Fred Frith, Michael Wertmüller. And others with Joe McPhee, Conny and Johannes Bauer, Michael Zerang and Paal Nilssen-Love, Ken Vandermark and Mats Gustafsson, that were not used in the movie. Bernard Josse suggested me to ask Brötzmann some specific questions, some of them I did, some others I didn’t.
But I felt frustrated about the fantastic amount of information that Brötzmann gave us about the history of this music that would not going to be used in that 90 minutes long film — we can easily understand why. That’s how I started to realize that not using all that information would be a great loss.
All interviews appearing happened either during the shooting period of the movie, or have been published by the French Jazz Magazine during the last forty years, or were never published.Bestellbar hier.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...BRÖTZMANN/UUSKYLA – Dead And Useless
„Dead And Useless“, das Herzstück der Atavistic Doppel-CD „Born Broke“ (2008) wurde soeben vom Göteborger Label Omlott auf Vinyl veröffentlicht. Das Stück gehört für mich zu meinen Favoriten der Schlagzeug/Sax-Duo Aufnahmen Brötzmanns.
Mark Corroto, allaboutjazz
The music is a conversation, a colloquy between discriminating artists. Opening with subdued horn and sticks on cymbal, the pair sift through a sound that simmers, yet rarely boils. Uuskyla persuades the saxophonist without provoking him. As with truly great drummers, he can do more with a downsized kit, say more with a flick of the wrist and a hesitant tom-tom roll than other busy players.Throughout his career, Brötzmann’s music has been mischaracterized as angry or violent. Perhaps recordings like this (and his solo releases) will cause a re-evaluation of his music. Brotzmann’s sound is rooted in the European free jazz tradition, but also he is a keen observer of the American blues, jazz, and for lack of a better term, folk music. Within the nurturing patterns and structured framework provided by Uuskyla, the music blossoms from a private tête-à-tête into a public discourse.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos... -
Schlagwörter: Brötzmann, Brötzmann Clarinet Project, Chicago Tentet, Die Like a Dog Quartet, FMP, Full Blast, Globe Unity Orchestra, Last Exit, Peter Brötzmann
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