Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › "Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop)
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AutorBeiträge
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Ich kann das, was Reino zu den 20ern und 30ern schreibt, sehr gut nachvollziehen.
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Für mich persönlich bezieht sich der Schlagerbegriff hauptsächlich auf die Zeit der 70er Jahre – das waren auch meine ersten Kontakte mit dem Genre (lief ja im Radio und es gab die Hitparade im Fernsehen). Das bleibt in meinem Kopfauch wenn ich jetzt hier viel mitgelesen habe über die Vergangenheit des Schlagers, die bis in die 30er Jahre reicht. Ein wichtiges Schlager-Kriterium ist für mich das „Seichte“ in den Texte (es gibt Ausnahmen, natürlich).Das „Seichte“ könnte hinkommen. Du hattest vor einige Posts voran „Am Tag als Conny Kramer starb“ als Beispiel für einen Schlager angeführt der sich aktueller/sozialkritischer Themen annahm. Ich kann mich errinnern, als Tolo vor einiger Zeit diesen Song als Beispiel für einen guten Text im entsprechenden Thread anführte, wurde eben dieser Text ziemlich auseinander genommen, als Beispiel dafür mit völliger Klischeehaftigkeit und Rührseeligkeit sich ernster aktueller Themen anzunehmen.
Also trotz „Sozialkritik“ und „Anspruch“ ein Schlager, auch oder gerade weil er sich den Anstrich des Widerspiegeln eines Zeitgeistes gab.--
Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.redbeansandricedas muss man akzeptieren? bin da echt unschlüssig…
Nein, natürlich nicht. Nur weil ich Gangsta-Rap höre und die Straße mein zuhause ist, gehe ich nicht davon aus, dass das der Rest der Musikhörer nachvollziehen kann.
Ich wollte damit nur meinen Einwurf von vorher untermauern, dass Genres zu einem großen Teil vom Publikum gemacht werden. Wenn Marcel Reich-Ranicki plötzlich anfängt hinter Shaggy’s Musik einen tieferen Sinn auszumachen und sich das der Rest der Buchclub-Bande ebenfalls zu Herzen nimmt, könnte ich mir schon vorstellen, dass seine Musik auf einmal nicht mehr Party-Liebes-Dancehall heißt, sondern als conscious reggae wahrgenommen wird.Das lässt sich auf das Schlager-Genre gut umlegen.*
(Besonders bei Filmen ist es doch relativ oft so, dass jemand einen straighten Actioner dreht und zwanzig Jahre später interpretieren Kritiker innere Zerrissenheit, schlechte Kindheit, Regimekritik etc hinein. Damit wechselt der Film von Kriegs- zu Anti-Kriegsfilm)
*Nachtrag: Ein Beispiel ist Gunter Gabriel, die einen sehen in ihm einen d-klassigen Blödelbarden (z.B.: „Es steht ein Haus im Kosovo“ und „Hey Mann, ich brauch mehr Geld“), für die anderen ist er die Stimme der Bundeswehr und des kleinen Mannes (z.B.: „Es steht ein Haus im Kosovo“ und „Hey Mann, ich brauch mehr Geld“). Schlager- oder Protestsänger?
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockBlitzkrieg BettinaDas „Seichte“ könnte hinkommen. Du hattest vor einige Posts voran „Am Tag als Conny Kramer starb“ als Beispiel für einen Schlager angeführt der sich aktueller/sozialkritischer Themen annahm…
Dann macht also allein der Text einen Schlager aus? Ansonsten muß man „The Band“ wohl als Schlagerband verstehen.
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Mick67Dann macht also allein der Text einen Schlager aus?
Nein, das kann’s auch nicht sein, sonst wären Manowar auch Schlager – obwohl: Eigentlich sind sie ja die Schlagerband der Metal-Szene… :lol:
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)coleporterWas ist eigentlich mit Westernhagen und Grönemeyer? Die haben doch quasi beide als Schlagersänger angefangen uns sich dann allmählich eine „credibility“ jenseits des selben erspielt, oder?
Reino
Wie kommst du darauf?
Das würde mich jetzt aber auch interessieren…
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Mick67Dann macht also allein der Text einen Schlager aus? Ansonsten muß man „The Band“ wohl als Schlagerband verstehen.
Nein, das haben wir doch schon geklärt. Es ist die Kombination von deutschem Text, der zudem oft recht klischeehaft ist, und einer relativ einfachen, eingängigen Melodie. Dazu dann noch ein dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasstes Arrangement.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!coleporterNein, das kann’s auch nicht sein, sonst wären Manowar auch Schlager – obwohl: Eigentlich sind sie ja die Schlagerband der Metal-Szene… :lol:
Dann erklär mir doch mal, warum „The Night They Drove Old Dixie Down“ kein Schlager ist, „Conny Kramer“ aber doch. Liegt es vielleicht am Interpreten?
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MikkoNein, das haben wir doch schon geklärt. Es ist die Kombination von deutschem Text, der zudem oft recht klischeehaft ist, und einer relativ einfachen, eingängigen Melodie. Dazu dann noch ein dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasstes Arrangement.
Nein, das haben wir noch nicht geklärt.
Deutscher Text ist der Regelfall, fremdsprachliche Texte sind aber meines Erachtens kein Ausschlusskriterium. Als „Totschlagbeispiel“ fiel mir vorhin dank Max Goldt noch „Paloma Blanca“ von der George Baker Selection ein – mehr Schlager geht nicht, oder…?--
Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)Mick67Dann erklär mir doch mal, warum „The Night They Drove Old Dixie Down“ kein Schlager ist, „Conny Kramer“ aber doch. Liegt es vielleicht am Interpreten?
Auch das hatten wir am Beispiel von „Mendocino“ schon besprochen. In diesem Fall ist das Original (am bekanntesten wohl in der Version von Joan Baez) ein Folksong mit Country Elementen aus der US-Bürgerrechtsbewegung. Juliane Werdings Lied hat mit dem Original nur die Melodie gemeinsam. Es ist zwar kein typischer Schlager, aber besonders toll ist es auch nicht.
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Was hat denn der Originaltext mit Conny zu tun?
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FAVOURITEScoleporterNein, das haben wir noch nicht geklärt.
Deutscher Text ist der Regelfall, fremdsprachliche Texte sind aber meines Erachtens kein Ausschlusskriterium. Als „Totschlagbeispiel“ fiel mir vorhin dank Max Goldt noch „Paloma Blanca“ von der George Baker Selection ein – mehr Schlager geht nicht, oder…?Ich meinte das eher auf die Coverversionen bezogen, bei denen aus einem respektablen Folk/Pop/Rock Stück ein deutscher Schlager wird.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!MikkoNein, das haben wir doch schon geklärt. Es ist die Kombination von deutschem Text, der zudem oft recht klischeehaft ist, und einer relativ einfachen, eingängigen Melodie. Dazu dann noch ein dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasstes Arrangement.
Geklärt ist hier gar nichts. Und die Melodie als Kriterium fällt bei Conny Kramer weg. Was bleibt ist der deutsche Text. Das Arrangement langhaariger Teenie mit Akustikgitarre ist nun auch nichts typisch Deutsches.
Man kann sich über das Heranziehen von Einzelbeispielen ärgern, aber es zeigt mir letztendlich, daß der Begriff nicht eindeutig greifbar ist. Pudding an die Wand nageln, nennt man das wohl.
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otisWas hat denn der Originaltext mit Conny zu tun?
Gar nichts, es ist aber auch kein typisch flacher Schlagertext.
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coleporter
Deutscher Text ist der Regelfall, fremdsprachliche Texte sind aber meines Erachtens kein Ausschlusskriterium. Als „Totschlagbeispiel“ fiel mir vorhin dank Max Goldt noch „Paloma Blanca“ von der George Baker Selection ein – mehr Schlager geht nicht, oder…?Weil ichs gerade höre: Love is in the air von John Paul Young?
In Schweden gabs in den 60er und 70er Jahren übrigens etwas ähnliches, die sog. Dansbandsmusik. Seichte Texte, Kreuzfahrtmusik, dämliche Kostüme und alles dargeboten von unzähligen kleinen Dansbands.
Ich würde das auch als Schlagermusik bezeichnen.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block -
Schlagwörter: Schlager
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