Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Napoleons Fragen zum Film – Ecke
-
AutorBeiträge
-
Originally posted by Napoleon Dynamite@24 Nov 2004, 19:36
allerdings ein Film für sich selber in eine bestimmte Richtung interpretiertkommt mir bekannt vor…
Oliver Stone ist z.B. sehr intelligent ;)
--
Highlights von Rolling-Stone.deCourtney Love: „Kurt wollte sich jeden Tag umbringen“
Beatles-Hit „She Loves You“: Anfang der „Beatlemania“
Oscars: Alle „Bester Film“-Gewinner von 1970 bis 2025 im Ranking
7 Bands, die (fast) so gut sind wie Deep Purple
Wieso „Schuld war nur der Bossa Nova“ auf dem Index landete
Die 22 fiesesten „Stromberg“-Sprüche: Büro kann die Hölle sein!
WerbungDas war zweckgebundener Populismus. ;)
--
A Kiss in the DreamhouseOriginally posted by deadflowers@24 Nov 2004, 17:48
Doch. Aber schläft halt zuwenig und das bleibt nicht ohne folgen.Na gut (Ich kann dagegen nichts sagen, ich schlafe selbst zu wenig und will aber intelligent sein). Veit Harlan war allerdings nicht wirklich intelligent (vom Rest mal zu schweigen).
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Dann wäre John Ford ein erzreaktionärer Spiesser, Charles Chaplin auf dem gedanklichen Level eines 10 Jährigen.
--
A Kiss in the DreamhouseOriginally posted by deadflowers@24 Nov 2004, 17:43
Nein ich meine natürlich, dass man mit einem gewissen Verständnis des resp. einer Ahnung um den Regiseur oft weiter kommt. So denke ich wird man gerade einem Filmemacher wie Peckinpah erst gerecht.Ich verstehe, Gesamtwerk und so. Okay, Sorry, ich sollte mich insofern mit meinen Aussagen zum Thema Film einzig auf Kubrick beschränken, von anderen kenne ich nicht alle (na ja, von dem natürlich auch nicht ganz).
Nein. Du interpretierst für dich ein, zwei Einzelszenen und stülpst das über den Film. Damit ist nicht viel gemacht, allerdings ein Film für sich selber in eine bestimmte Richtung interpretiert (finde ich, was das Beispiel „Wild Bunch“ betrifft).
„Über den Film stülpen“ scheint mir etwas übertrieben und insofern nicht ganz richtig. Hätte ich das getan, wäre es für mich nahezu unmöglich gewesen den Film zu mögen, was ich ja schließlich tue. Was ich getan habe, ist ein, zwei Einzelszenen (im Falle einer dieser Szenen habe ich mich auch nur auf einen Aspekt beschränkt, beinhaltet sie doch zwei, wenn nicht gar drei sinnergebende Deutungsmöglichkeiten – ich rede von der Skorpion-Szene) in Bezug zu dem restlichen Film gestellt zu haben. Ich denke, nein, eigentlich bin ich davon überzeugt, dass durch eine einzige Szene signifikante Aussagen getroffen werden können. Das ist hier der Fall – dabei handelt es sich dabei nicht einmal um den primären Gegenstand des Films, den Kern. Aber bedeutungslos ist es deshalb nicht und wird von mir deshalb nicht ignoriert (abgesehen davon kann man sich ja auch, wenn man denn will, mit dieser Aussage anfreunden).
Was verstehst du unter intelligent, welche Filmemacher wären denn für dich intelligent? Peckinpah führte einige filmische Mittel ein, die noch heute benutzt werden, und am offensichtlichsten den Western modernisiert haben. Oder verstehst du unter Intelligenz die Weltsicht etc., die du an best. Stellen für dich selber heraussuchen kannst?
Schwere Frage. Natürlich ist es eigentlich nicht möglich anhand von Filmen definitive Aussagen über die Intelligenz der Regisseure dieser Filme zu treffen. Vermutlich sollte ich auch, bevor ich den Ausdruck benutze ihn in so einem Fall definieren. Es handelt sich dabei mehr um ein Intelligentwirken. Solche Regisseure, die immer wieder auf das Plakative zurückgreifen, wirken auf mich nicht intelligent. Wichtig: nicht intelligent ist für mich auch nicht gleich dumm (zumindest zwangsläufig nicht). Und plakativ ist auch keineswegs grundsätzlich negativ zu bewerten. Was ich mit plakativ meine: wenn Scorsese die Wut von Travis Bickle zum Ausdruck bringt, indem er ihn in brutalen Bildern Amok laufen lässt, dann ist das plakativ und auf solche Mittel greift Scorsese immer wieder zurück, sprich er wirkt nicht intelligent auf mich; wenn Peckinpah u.a. eine wertlose, gewalttätige (im Sinne von: ohne Werte oder verlorenen Werten) Welt darstellen will und dies insbesondere auch durch Gewalt tut, dann ist auch dies plakativ.
Weiß das nicht so genau: vermutlich fällt unter die besagten von Peckinpah eingeführten filmische Mittel auch dieser verstärkte Gebrauch der Zeitlupe (liest man ja immer davon). Ein herrlich plakatives Mittel. Lass das ruhig seinen Stil sein, womöglich ist er ein Meister des Plakativen – intelligent wirkt es nicht, wenn es das vielleicht auch ist.Vielleicht hätte dieser Post verdeutlichend vor dem ersten kommen sollen.
--
Tut mir leid, damit kann ich nichts anfangen, sehe Peckinpahs Filme komplett anders. Aber schön gesagt.
--
A Kiss in the DreamhouseLieber Nihil, weder deine Auffassung von intelligent noch von plakativ ist mir geläufig resp. für mich beim Filme sehen relevant. *schnief.. :(
--
dead finks don't talkAch so, im übrigen: die Skorpion-Szene ist sicherlich auch eine Szene, die dadurch das sie keinerlei Beitrag zur Handlung selbst leistet und sie nichtsdestotrotz sehr offensichtlich in den Vordergrund gerückt wird (man kann sie gewissermaßen nicht übersehen), nach Bedeutung schreit (und auch ein bisschen nach „vergesst micht nicht“, aber das vor allem, weil sie ja auf andere Weise am Schluss nochmal auftaucht bzw. ihre Entsprechung in der Menschenwelt).
--
So macht das Sinn. Aber nicht im Bezug auf den von Grund auf bösen Menschen.
--
Huuuuuuuuuuuuuuuuaaaaaaaaaaahhhhhhhhhh!Originally posted by DR.Nihil@25 Nov 2004, 00:08
Ach so, im übrigen: die Skorpion-Szene ist sicherlich auch eine Szene, die dadurch das sie keinerlei Beitrag zur Handlung selbst leistet und sie nichtsdestotrotz sehr offensichtlich in den Vordergrund gerückt wird (man kann sie gewissermaßen nicht übersehen), nach Bedeutung schreit (und auch ein bisschen nach „vergesst micht nicht“, aber das vor allem, weil sie ja auf andere Weise am Schluss nochmal auftaucht bzw. ihre Entsprechung in der Menschenwelt).Das stimmt so durchaus.
!
--
A Kiss in the DreamhouseOriginally posted by Napoleon Dynamite@25 Nov 2004, 00:11
!!!
--
dead finks don't talkOriginally posted by deady&napoleon@25 Nov 2004, 00:10
Aber nicht im Bezug auf den von Grund auf bösen Menschen.Wieso nicht?
Es ist so offensichtlich. Spätestens bei der anderen Szene, auf die ich meine These einst stützte. Es wird auf diese Kinder und ihr Verhalten hingewiesen…, warum eurer Meinung? [editiert]Und es ist keine Auffassung vom Wort „plakativ“, an die ich denke, wenn ich sie benutze, sondern an dessen Bedeutung.
--
Weil es bei Peckinpah nicht um den Unterschied zwischen Gut und Böse geht, und auch nicht um die plakative Verurteilung von Gewalt als solche. In diesem Film nicht, und in allen seinen anderen Western auch nicht. Fünf Outlaws sind in die Jahre gekommen, und sehen sich mit einer Welt konfrontiert zu der sie nicht mehr gehören. Es ist von vornherein offensichtlich, dass sie sterben werden, und sie wissen es. Die Szene mit dem Skorpion ist das erste Symbol für Todessehnsucht und Gewissheit. Das zieht sich durch den ganzen Film.
PS:Und übrigens, „Bring me the Head of Alfredo Garcia“ ist keine Anklage gegen Lynchjustiz.
--
A Kiss in the DreamhouseOriginally posted by Napoleon Dynamite@25 Nov 2004, 00:24
Weil es bei Peckinpah nicht um den Unterschied zwischen Gut und Böse geht, und auch nicht um die plakative Verurteilung von Gewalt als solche. In diesem Film nicht, und in allen seinen anderen Western auch nicht. Fünf Outlaws sind in die Jahre gekommen, und sehen sich mit einer Welt konfrontiert zu der sie nicht mehr gehören. Es ist von vornherein offensichtlich, dass sie sterben werden, und sie wissen es. Die Szene mit dem Skorpion ist das erste Symbol für Todessehnsucht und Gewissheit. Das zieht sich durch den ganzen Film.Todessehnsucht ist sicherlich in dieser Skorpion-Szene nicht enthalten, -gewissheit von mir aus. Erneut: es wird zweifellos auf die Kinder hingewiesen, man kann sagen mit dem Finger auf sie gezeigt (wenn nur die eine Szene, dann vielleicht nicht, aber…). Dafür sollte man einen Grund haben und den hatte Peckinpah auch – ich habe ihn gedeutet. Möglicherweise lässt sich meine Deutung etwas anders ausdrücken: es wird eine Welt dargestellt, die ihre Werte verloren hat, die sie einst durch Zivilisation gewonnen hatte. Statt ihnen herrscht Primitivität und Gewalt in dieser Welt, vor allem sinnfreie Gewalt. Eine Art Rückentwicklung in primitivere Zeiten, in die Ursprünge – das Ursprüngliche hier auch repräsentiert durch Kinder (gewaltätig und eben ohne Werte lernen wir sie hier kennen).
Ansonsten: ich sehe den Film nicht anders als du, Napo. Natürlich spielen diese „fünf Outlaws“ eine entscheidende Rolle im Film. Ja, sie werden einer Welt entgegengesetzt. Für diese Konfrontation muss Peckinpah die beiden Seiten darstellen. Er tut das auch. Nur legt er leicht den Schwerpunkt auf die Darstellung dieser Welt mit der unsere fünf Cowboys konfrontiert werden. Wahrscheinlich nicht ganz richtig: dieser Schwerpunkt erscheint nur als Schwerpunkt, weil Peckinpah genau in dieser Darstellung besonders plakativ ist.
--
Originally posted by Napoleon Dynamite@24 Nov 2004, 20:59
Dann wäre John Ford ein erzreaktionärer Spiesser, Charles Chaplin auf dem gedanklichen Level eines 10 Jährigen.Wahrscheinlich stimmt das sogar. Aber realistisch hat Intelligenz nichts mit Kino zu tun (siehe Brando) sondern mit Kunst. Und Kunst hat nichts mit Können zu tun und dann doch wieder alles.
Will heißen: man kann der größte Depp sein, wenn man „Kino“ beherrscht, dann bekommt man auch gute Filme hin. Ein Handwerker kann zu doof sein, einen Fernseher einzuschalten, bekommt aber wunderbare Kunststücke hin. Beispiel: akzeptiert man mal, dass New Hollywood einige gute Filme hinbekam, dann würde ich sagen, dass die Filmemacher einen Sinn für die Techniken hatten, „am Puls der Zeit saßen“ und ganz simpel (aber es ist ja nie so einfach) einige gute Ideen hatten. Sozial waren sie aber arg gestört (beziehe mich da auf Klatschreporter Biskind) und soziales Verhalten ist für mich auch Intelligenz.
Ergibt das mehr Sinn?--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words. -
Schlagwörter: Addicted to Greta Gerwig, Film
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.