Musikalische Früherziehung

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  • #88267  | PERMALINK

    kingberzerk

    Registriert seit: 10.03.2008

    Beiträge: 2,214

    Die Kleinen bei uns sollen ein wenig musikalische Früherziehung erfahren. Wahrscheinlich ist es noch zu früh, dennoch steht jetzt ein Kofferplattenspieler im Kinderzimmer (Philips GF251/03 – was für Antriebsriemen frisst der?). Wenn sie dereinst mit Nadel und Vinyl ein wenig umgehen können, steht schon ein Dual HS51 bereit.

    Die ersten Platten (haben sie sich nicht selbst ausgesucht):

    Louise Fatio – Der glückliche Löwe
    Britten – The young person’s guide to the orchestra in deutscher Fassung
    Simon & Garfunkel – Parsley, Sage, Rosemary and Thyme

    Wenn Sie später nach Geschichten verlangen, können wir ihnen auch mit Preußler und so kommen, aber noch ist es nicht so weit, die Große wird erst im Winter drei. Bossa Nova mochte sie gleich, aber das Hauptaugenmerk liegt eindeutig bei Kinderliedern. Entsprechende Alben fanden wir bislang allesamt entsetzlich, noch schlimmer sind DVDs, aber vielleicht hat jemand Tipps mit Empfehlungen für Kinder, die erst noch ins Vorschulalter kommen?

    Hoppe, Hoppe, Reiter und Hopp, Hopp, Hopp, Pferdchen lauf Galopp und, tja, Backe, backe Kuchen (kein doller Text: „Safran macht den Kuchen gel“ – hä?). Vielleicht gibt’s da ja auch was?

    Der große Filmrenner bei ihnen ist übrigens „Wir Kinder aus Bullerbü“.

    --

    Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.
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      #8949671  | PERMALINK

      magicmatthes
      Klassensprecher

      Registriert seit: 23.10.2003

      Beiträge: 3,153

      Nevermind…

      --

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      #8949673  | PERMALINK

      Anonym
      Inaktiv

      Registriert seit: 01.01.1970

      Beiträge: 0

      Den Kindern ist es doch scheißegal, ob die Lieder und Geschichten von Vinyl, Kassette oder sonstwo abgespielt werden. Gottchen, lies ihnen was vor wenn dir Früherziehung so wichtig ist.

      --

      #8949675  | PERMALINK

      kingberzerk

      Registriert seit: 10.03.2008

      Beiträge: 2,214

      Im Prinzip kann ich das gut glauben, dass es Ihnen egal ist, doch der Plattenspieler hat es Ihnen nun einmal angetan. Ein Kassettenrekorder würden sie vielleicht auch mögen. Doch mir ging es mehr um interessante Titel.

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      #8949677  | PERMALINK

      dougsahm
      Moderator

      Registriert seit: 26.08.2002

      Beiträge: 17,863

      Wenn das Medium nachrangig ist, dann kannst Du Dich auch mal durch diesen Dauerbrenner-Thread wühlen:

      http://forum.rollingstone.de/showthread.php?5314-Der-Eltern-Thread-Musik-B%FCcher-TV-Spiele-usw&highlight=Zukowski

      --

      #8949679  | PERMALINK

      gypsy-tail-wind
      Moderator
      Biomasse

      Registriert seit: 25.01.2010

      Beiträge: 68,342

      Jim Knopf

      --

      "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
      #8949681  | PERMALINK

      kingberzerk

      Registriert seit: 10.03.2008

      Beiträge: 2,214

      dougsahm: Sehr gut, vielen Dank!

      gypsy: Die Geschichte würden sie noch nicht verstehen, aber später kommt das noch!

      --

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      #8949683  | PERMALINK

      herr-rossi
      Moderator
      -

      Registriert seit: 15.05.2005

      Beiträge: 87,238

      kingberzerk
      Die ersten Platten (haben sie sich nicht selbst ausgesucht):

      Louise Fatio – Der glückliche Löwe
      Britten – The young person’s guide to the orchestra in deutscher Fassung
      Simon & Garfunkel – Parsley, Sage, Rosemary and Thyme

      Fatio sagt mir nichts. Die anderen beiden Platten würde ich noch mal eine ganze Weile zur Seite stellen, mit der Britten würde ich es frühestens versuchen, wenn die Kinder 5 oder 6 sind. Und bis das Interesse und die Aufmerksamkeit groß genug ist, um ein komplettes Musikalbum auf Englisch zu hören, das dauert. Ist natürlich alles sehr individuell, aber neben dem eigenen Kind (9) nehme ich ja auch wahr, was ihre Freundinnen so alles wahrnehmen an Musik, Fernsehen, Büchern usw.

      (kein doller Text: „Safran macht den Kuchen gel“ – hä?).

      Eine alte Form von „gelb“, siehe Grimmsches Wörterbuch. klick. Die Meinungen gehen da auseinander, aber was es an Kinderliedern gibt, halte ich größtenteils für Mumpitz, ob traditionell oder modern. Auch unsere Tochter hat sich da nie für begeistert. Die große Ausnahme waren die „Ritter Rost“-Hörspiele, die haben wirklich wunderbare und witzige Lieder, aber vor dem 5. Lebensjahr ist das auch nichts und ob es die auf Vinyl gibt?

      Der große Filmrenner bei ihnen ist übrigens „Wir Kinder aus Bullerbü“.

      Echt? Unsere hat in dem Alter noch keine kompletten Filme geschafft. Das erste waren DVDs mit so kurzen Zeichentricks und Geschichten aus der „Sendung mit der Maus“, damit fing es bei ihr in dem Alter an.

      Ehrlich gesagt finde ich Dein Vorhaben zwar lobenswert, aber nicht so ganz realitätsnah. Es hatte seinen Grund, warum man auch schon zu Plattenspielerzeiten kleineren Kindern Cassettenrekorder in die Hand gedrückt hat, damit können die einfach besser umgehen. Ansonsten würde ich empfehlen, in die Hörspiele und Kinderfilme von früher auch erst mal selbst reinzuhören und zu sehen und sich nicht auf die eigenen (nostalgischen) Erinnerungen zu verlassen, manches davon hat eben doch schon ziemlichen Staub angesetzt (etwa Preußlers „Kleiner Wassermann“). Vieles funktioniert aber immer noch bestens (um beim Beispiel zu bleiben: „Räuber Hotzenplotz“, sowohl das Buch als auch der Fröbe-Film aus den Siebzigern, war hier ein Riesenrenner).

      Ansonsten: Vieles ausprobieren und mal schauen, was ankommt und was nicht, da sind Kinder genauso wenig berechenbar wie Erwachsene oder anders gesagt: Individuen.

      --

      #8949685  | PERMALINK

      whole-lotta-pete

      Registriert seit: 19.05.2003

      Beiträge: 17,435

      Das Ansinnen des Threads halte ich für etwas unsinnig, dennoch einige Tipps:

      In diesem alten Thread: Audiospielzeug
      findest du einige Anregungen zum Thema Vinylspielzeug, z.B.:
      Der gute alte Fisher-Price-Kinderplattenspieler
      Diese entzückenden Kinderminiplatten

      --

      RadioStoneFm.de[/URL][/SIZE][/COLOR][/SIZE]
      #8949687  | PERMALINK

      kingberzerk

      Registriert seit: 10.03.2008

      Beiträge: 2,214

      Herr RossiFatio sagt mir nichts. Die anderen beiden Platten würde ich noch mal eine ganze Weile zur Seite stellen, mit der Britten würde ich es frühestens versuchen, wenn die Kinder 5 oder 6 sind. Und bis das Interesse und die Aufmerksamkeit groß genug ist, um ein komplettes Musikalbum auf Englisch zu hören, das dauert. Ist natürlich alles sehr individuell, aber neben dem eigenen Kind (9) nehme ich ja auch wahr, was ihre Freundinnen so alles wahrnehmen an Musik, Fernsehen, Büchern usw.

      Klingt wie ein sehr guter Hinweis. Der Britten steht hier in deutscher Version, die B-Seite einer „Peter und der Wolf“-Einspielung, doch das Angebot wird vielleicht interessanter, wenn sie sechs oder sieben sind und vielleicht das erste Mal ein Symphonie-Orchester gesehen haben (einmal im Jahr gibt es ein kostenloses Schulorchester-Treffen in der Philharmonie, bei dem zum Schluss ein gemeinsam auf der Bühne einprobiertes Stück aufgeführt wird). “Der glückliche Löwe“ ist eine schon ältere Story über einen Zoo-Löwen mit Herzensbildung, und berichtet davon, was der so erlebt. Sein bester Freund ist der kleine Franz, der ihn am besten versteht. Bekam einen Preis im Jahr 1956. Als Hörspiel ist das Brüllen für die Kleine attraktiv, macht sie auch gern mal zwischendurch so.

      Die Meinungen gehen da auseinander, aber was es an Kinderliedern gibt, halte ich größtenteils für Mumpitz, ob traditionell oder modern. Auch unsere Tochter hat sich da nie für begeistert. Die große Ausnahme waren die „Ritter Rost“-Hörspiele, die haben wirklich wunderbare und witzige Lieder, aber vor dem 5. Lebensjahr ist das auch nichts und ob es die auf Vinyl gibt?

      Vinyl ist nicht das Wichtigste, wenn die Kassette rockt, ist sie genauso gut. Jetzt steht sie halt auf die drehende Scheibe und darauf, dass es langamer wird, wenn sie drauffasst und dass ich so lustig nervös werde, wenn sie mit dem Zeigefinger nur in die Nähe der Nadel kommt. Ein großes Minus aus ihrer Sicht ist, dass sie die Platten nicht selbst aus den Covern nehmen kann.

      Zu den Kinderliedern: Ich halte auch vieles für Quatsch, aber sie steht auf die Reitersongs und auf „Backe, backe Kuchen“ lässt sie nichts kommen. Der neueste Hit ist „Tuff, tuff, tuff die Eisenbahn, wer will mit zu Oma fahren? Alleine fahren will ich nicht, da nehme ich mir (xxxxxx) mit.“

      Unsere hat in dem Alter noch keine kompletten Filme geschafft.

      Den Bullerbü-Film sieht sie nicht am Stück. Die Aufmerksamkeitsspanne beträgt meist 15 Minuten. Dann schaut sie beim nächsten Mal weiter. Zudem ist das ganze ja so episodenhaft erzählt, dass nach 10 bis 15 Minuten ohnehin das nächste Kapitel erfolgt. Sie freut sich, die Figuren zu sehen, die Geschichte ist offenbar noch nicht relevant. Ein gezähmter Hund, ein granteliger Schuster, Kinder, die am Wasser spielen oder mit der Pferdekutsche fahren. Mit Freunden auf der Sommerwiese, darauf springt sie an.

      Ehrlich gesagt finde ich Dein Vorhaben zwar lobenswert, aber nicht so ganz realitätsnah. Es hatte seinen Grund, warum man auch schon zu Plattenspielerzeiten kleineren Kindern Cassettenrekorder in die Hand gedrückt hat, damit können die einfach besser umgehen. Ansonsten würde ich empfehlen, in die Hörspiele und Kinderfilme von früher auch erst mal selbst reinzuhören und zu sehen und sich nicht auf die eigenen (nostalgischen) Erinnerungen zu verlassen, manches davon hat eben doch schon ziemlichen Staub angesetzt (etwa Preußlers „Kleiner Wassermann“). Vieles funktioniert aber immer noch bestens (um beim Beispiel zu bleiben: „Räuber Hotzenplotz“, sowohl das Buch als auch der Fröbe-Film aus den Siebzigern, war hier ein Riesenrenner).

      Ich vermute auch, dass ich zu früh mit dem Plattenspieler begonnen habe. Sie ist nur so fasziniert von dem Gerät im Wohnzimmer und begleiten es mit so viel Interesse, wenn wieder etwas läuft. Da war es nur ein Versuch.

      Wenn wir zusammen im Kinderzimmer spielen freut es sie, wenn sich bei Ihnen auch etwas dreht und es ihr Gerät ist. Noch schöner wäre es, wenn es ein Ding wäre, worüber sie selbst bestimmen und was sie eigenständig bedienen können. Immerhin: den Tonarm hat die Große schon gut im Griff. Aber das Wichtigste ist schon, sie nicht zu überlasten, und es war klar: Sobald das Ding kaputt geht wird es zwar traurig, aber nicht sonderlich schlimm sein.

      Whole Lotta PeteDas Ansinnen des Threads halte ich für etwas unsinnig, dennoch einige Tipps:

      In diesem alten Thread: Audiospielzeug
      findest du einige Anregungen zum Thema Vinylspielzeug, z.B.:
      Der gute alte Fisher-Price-Kinderplattenspieler
      Diese entzückenden Kinderminiplatten

      Pete, mit Dir hätten die Kleinen sicher eine Menge Spaß! Der Vinyl-Killer-Bus ist herrlich, aber leider sehr teuer.
      Das Fisher-Price-Ding fänden sie sicher tausendmal interessanter als das entsetzlich empfindliche Erwachsenen-Koffergerät, schon allein, weil Kinder damit die Platten selbst wechseln können. In dem Film „Im Laufe der Zeit“ gibt es einen Plattenspieler für 7“ mit einem Einsteckschlitz, der in einem Lastwagen eingebaut wurde (vermutlich so einer). Wenn das bei ihnen irgendwo hinge und hier die richtigen Singles herumlägen, wäre das für sie ein großer Schritt nach vorn.

      Nur mal so: Gerade den Technics SL 700 nur für 7“ gesehen.

      Gerade habe ich mal so aus Spaß auf Ebay geschaut, die Fisher-Price-Teile gibt es vorwiegend in den USA, mit Versandkosten von rund 28-35 Euro. Leider! Dazu sind die Märchen leider auf Englisch. Kommt wohl erst im Jahr 2022 in Frage. Oder 2023. Schade!

      Sollte das Experiment mit dem Plattenspieler scheitern und dennoch das Verlangen nach einem eigenem Musik-Gerät bestehen bleiben, geht es mit einem Kassettengerät vom Flohmarkt weiter.

      --

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      #8949689  | PERMALINK

      blossom-toe
      Vena Lausam Oris, Pax, Drux, Goris.

      Registriert seit: 07.08.2007

      Beiträge: 4,198

      Lass sie einfach raus, im Dreck wühlen und damit schmeißen. Gesünderes gibts nicht. Auf deine Platten kommen sie von selbst.

      --

      I was born with a plastic spoon in my mouth
      #8949691  | PERMALINK

      kingberzerk

      Registriert seit: 10.03.2008

      Beiträge: 2,214

      Blossom ToeLass sie einfach raus, im Dreck wühlen und damit schmeißen. Gesünderes gibts nicht. Auf deine Platten kommen sie von selbst.

      In ihrer Prioritäten-Rangfolge stehen Buddeln, Matsch, Wasser und sehr vieles andere weit über dem Kram hier, dennoch hat es mich mal interessiert, was andere für Erfahrungen gemacht haben.

      --

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      #8949693  | PERMALINK

      marbeck
      Keine Lust, mir etwas auszudenken

      Registriert seit: 27.07.2004

      Beiträge: 24,191

      Als mein Sohn 3 war, sind wir umgezogen, und ich habe ihn dann morgens ca. 25 Minuten zu seinem „alten“ Kindergarten gefahren. Im Auto hörten wir MTV Fresh, bis auf die Cranberries hat ihm das alles gefallen. :-)

      --

      "I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFM
      #8949695  | PERMALINK

      whole-lotta-pete

      Registriert seit: 19.05.2003

      Beiträge: 17,435

      kingberzerk

      Pete, mit Dir hätten die Kleinen sicher eine Menge Spaß!

      Haha, kann sein. Zumindest hab ich gestern meine 2jährige Nichte mal wieder mit zum Einkaufen genommen, im Auto hören wir immer Musik. Ich hab ewig im Radio gesucht und blieb dann bei „Sunshine Reggae“ hängen, meine Mitsingversuche wurden belustigt und klatschend zur Kenntnis genommen.

      Meine Reingeraunze hier nicht falsch verstehen, ich will dich nicht abkanzeln oder so. Einiges was du so schreibst kommt mir aber irgendwie überambitioniert vor, so als wäre es mir als Kind gehörig auf den Keks gegangen. So wie die frühen Überlegungen, wann das Kind erstmals ein Symphonie-Orchester ertragen muss. Ich kann nur eins sagen – als Kind haben sie mir auch mal „Peter und der Wolf“ angedreht, vielleicht wegen der Namensüberschneidung? Ich hatte jedenfalls Angst davor.

      Tatsächlich wäre für einen Ansatz „Vinyl & Kind“ glaub ich etwas ähnliches wie der Fisher-Price Plattenspieler ideal. Ich hatte etliches von der Firma, extrem robust. War mir nicht klar, dass es das Gerät hierzulande nicht gab? Jedenfalls hab ich hier noch was gefunden über einen Vogel, der sich selbst Fisher-Price Platten macht, weil ihm das Angebot der Sounds auch nicht gepasst hat.

      --

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      #8949697  | PERMALINK

      kingberzerk

      Registriert seit: 10.03.2008

      Beiträge: 2,214

      Whole Lotta PeteEiniges was du so schreibst kommt mir aber irgendwie überambitioniert vor, so als wäre es mir als Kind gehörig auf den Keks gegangen. So wie die frühen Überlegungen, wann das Kind erstmals ein Symphonie-Orchester ertragen muss.

      Die angedeutete oder offen ausgesprochene Skepsis leuchtet mir ein. Nichts kann ich mir leichter nervig vorstellen als einen eifrigen Erwachsenen, der mit Platten, Büchern und Sprachlehrern hinter den Kindern herrennt und seine Mission zu verbreiten versucht.

      Bei einer Ausgabe der NDR-Talkshow hatte ich vor einiger Zeit die „Brigitte“-Autorin Idiko Dingsda gemeinsam mit Barbara Schöneberger über Kinder palavern hören und was die so für die machen: Zum Chinesisch-Unterricht karren, zum Cellounterricht, zum Tanzen, zum bla. Dann meldete sich Richard David Precht zu Wort und bemerkte: „Meine Damen, es tut mir leid, es ihnen sagen zu müssen, aber aus ihren Kindern wird nichts werden. Kreativität entsteht aus Mangel.“

      Bei uns zuhause stehen ohnehin jede Menge Instrumente herum, die gehen da ganz von selbst hin. Konzerte, Proben und Übungsstunden, das kommt bei uns häufig vor. Könnte aber auch sein, dass sie lieber etwas anderes machen wollen. Würde uns wundern, aber wieso nicht? Zum Glück können sie schon „Andere Musik, bitte“ sagen. Oder „Lieber den Löwen anmachen“.

      Die Gesellschaft der Kinder hat große Vorteile: Ich freue mich noch daran, dass ich in ihrem Beisein Musik hören darf, ohne dass jemand nach fünf Minuten nervös wird. Neulich lief eine DVD mit einem Konzert von Miles Davis in Rom 1969, und unsere Jüngste wollte gar nicht wegsehen, besonders, wenn Jack DeJohnette im Bild war. Am Freitag hörte ich mir erstmals die „Shaft“-Filmmusik an, die Kleine bleib die ganze Zeit in der Küche und daddelte mit ihrem Spielzeug unterm Tisch. Für mich eine gute Gesellschaft, die ich mir auch nicht vergraulen möchte.

      Die Große sagte Musik mit langem „I“, wenn ihr etwas gefällt, so wie Kaffee, wenn die Mühle knattert, auch wenn sie keinen Kaffee trinkt, aber weiß, dass wir Großen so drauf stehen. Ich mag das: Wenn gerade ein Sound läuft, der ihr auffällt, und sie so im Raum steht und lächelnd sagt: „Musiiik.“

      --

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