Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich verstehe den Impuls, den Blick global zu weiten. Aber „Pop“ ist doch ein ziemlich klar in einer bestimmten Zeit und einem bestimmten kulturellen Setting entstandener Begriff. Das scheint mir kulturhistorisch doch recht eindeutig. Man macht sich, glaube ich, nicht des Anglozentrismus schuldig, wenn man darauf hinweist.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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bullschuetzIch verstehe den Impuls, den Blick global zu weiten. Aber „Pop“ ist doch ein ziemlich klar in einer bestimmten Zeit und einem bestimmten kulturellen Setting entstandenenr Begriff. Das scheint mir kulturhistorisch doch recht eindeutig. Man macht sich, glaube ich, nicht des Anglozentrismus schuldig, wenn man darauf hinweist.
Wenn man 2023 auf Sichtweisen von vor 100 Jahren (literally!) stehen bleibt, wenn schon ein einfacher Blick in’s wiki den Horizont erweitern könnte – da würde ich sagen: schon.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Und in diesem Sinne würde ich die Sitar bei den Beatles unbedingt als popkulturelles Phänomen betrachten, während ich nicht wüsste, was gegen die Bezeichnung traditionell verankerter indischer Sitarmusik als „klassisch“ spräche. Ravi Shankar hat doch gewiss keine Popmusik gemacht, selbst wenn er beim Monterey-Festival gespielt hat.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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plattensammler
bullschuetzIch verstehe den Impuls, den Blick global zu weiten. Aber „Pop“ ist doch ein ziemlich klar in einer bestimmten Zeit und einem bestimmten kulturellen Setting entstandenenr Begriff. Das scheint mir kulturhistorisch doch recht eindeutig. Man macht sich, glaube ich, nicht des Anglozentrismus schuldig, wenn man darauf hinweist.
Wenn man 2023 auf Sichtweisen von vor 100 Jahren (literally!) stehen bleibt, wenn schon ein einfacher Blick in’s wiki den Horizont erweitern könnte – da würde ich sagen: schon.
Ich glaube im Gegenteil, es hilft nicht weiter, Begriffe bis an den Punkt der völligen Unbrauchbarkeit zu enthistorisieren und zu dekontextualisieren. Denn dann kriegt man gerade auch neuere Entwicklungen nicht scharfgestellt, zum Beispiel die globale Ausdifferenzierung eines ursprünglich sehr wohl der spezifisch westlichen Kulturtradition entspringenden Phänomens namens Popkultur.
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wahr
Dieses Selbstverständnis, Musik anderer Kulturen ohne grundlegende Kenntnisse mal eben so in „Pop“ oder „Klassik“ wahrscheinlich einteilen glauben zu können, ist wohl Teil des Problems. Passiert mir aber sicher auch hin und wieder.
Wenn es um spezifische Musik[1] geht, stimme ich Dir da zu. Allgemein ist „Pop“ aber m. E. ein neues, im Ursprung „westliches“ Genre, das anderswo irgendwie, zusammen mit der Industrialisierung und/oder Kolonialisierung, übernommen oder adaptiert wird. Die als Basis jeweils vorhandene landestypische Musik würde ich schon in prinzipielle Kategorien wie Volksmusik, Klassik (säkulare formelle Musik) und religiöse formelle Musik, bzw. Mischformen davon, einordnen.[1] Der „eine Inder“, den ich bei meinem obigen Text vor Augen hatte, war natürlich Ravi Shankar, dessen Musik ich ohne weiteres als „Klassik“ bezeichnen würde.
zuletzt geändert von nicht_vom_forum--
Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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So sehe ich das auch.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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bullschuetz
plattensammler
bullschuetzIch verstehe den Impuls, den Blick global zu weiten. Aber „Pop“ ist doch ein ziemlich klar in einer bestimmten Zeit und einem bestimmten kulturellen Setting entstandenenr Begriff. Das scheint mir kulturhistorisch doch recht eindeutig. Man macht sich, glaube ich, nicht des Anglozentrismus schuldig, wenn man darauf hinweist.
Wenn man 2023 auf Sichtweisen von vor 100 Jahren (literally!) stehen bleibt, wenn schon ein einfacher Blick in’s wiki den Horizont erweitern könnte – da würde ich sagen: schon.
Ich glaube im Gegenteil, es hilft nicht weiter, Begriffe bis an den Punkt der völligen Unbrauchbarkeit zu enthistorisieren und zu dekontextualisieren. Denn dann kriegt man gerade auch neuere Entwicklungen nicht scharfgestellt, zum Beispiel die globale Ausdifferenzierung eines ursprünglich sehr wohl der spezifisch westlichen Kulturtradition entspringenden Phänomens namens Popkultur.
Der Begriff ist keineswegs bis zur völligen Unbrauchbarkeit enthronisiert und dekontextualisiert, sondern das, was er bezeichnet (und der Kontext!), hat sich völlig geändert und so ist seine ursprüngliche Bedeutung völlig unbrauchbar – und es ist daher nicht nur nicht sinnvoll ihn in der alten Bedeutung zu verwenden, sondern sogar falsch. Mit Fahrzeugen sind auch nicht mehr nur von Pferden gezogene Kabinen mit Rädern gemeint. Und so ist es mit dem Begriff Pop auch, er bezeichnet nicht mehr nur Populäre Musik (Kunst) aus dem anglo-amerikanischen Raum (das er dort entstanden ist und der Begriff in den 20ern des letzten Jahrhundert nur dies gemeint hat stimmt natürlich – jetzt aber eben nicht mehr – die Welt hat sich weiter gedreht!).
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sag ich doch!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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bullschuetzSag ich doch!
Na dann sind wir ja einer Meinung! Prost!
PS: Der global marktführende Pop kommt übrigens aus Korea und Japan (K- bzw. J-Pop).
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Popmusik ist nichts, das überall auf der Welt gleichzeitig aufgeblüht ist, sondern ein kulturelles Phänomen, das in der westlichen Gesellschaft Gestalt angenommen hat. Mittlerweile ist Popkultur selbstverständlich ein globales Phänomen, das sich nicht im entferntesten erschöpfend erfassen lässt, wenn man nur die westlichen Acts und Stilistiken zur Kenntnis nimmt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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bullschuetzPopmusik ist nichts, das überall auf der Welt gleichzeitig aufgeblüht ist, sondern ein kulturelles Phänomen, das in der westlichen Gesellschaft Gestalt angenommen hat. Mittlerweile ist Popkultur selbstverständlich ein globales Phänomen, das sich nicht im entferntesten erschöpfend erfassen lässt, wenn man nur die westlichen Acts und Stilistiken zur Kenntnis nimmt.
Sag ich doch!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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plattensammler
bullschuetzSag ich doch!
Na dann sind wir ja einer Meinung! Prost!
Ich denke auch, dass wir nicht wirklich auseinander sind. Nicht wertend, sondern rein deskriptiv ausgedrückt: Popmusik ist nicht mehr, was sie mal war.
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plattensammlerUnd so ist es mit dem Begriff Pop auch, er bezeichnet nicht mehr nur Populäre Musik (Kunst) aus dem anglo-amerikanischen Raum (das er dort entstanden ist und der Begriff in den 20ern des letzten Jahrhundert nur dies gemeint hat stimmt natürlich – jetzt aber eben nicht mehr – die Welt hat sich weiter gedreht!).
Die Musik, die mit dem Begriff Pop umfasst wird, ist natürlich inzwischen global und nicht mehr anglo-amerikanisch. Die zugrundeliegenden kulturellen und wirtschaftlichen Mechanismen sind aber nach wie vor deutlich westlich geprägt. Ohne einen kapitalistischen und relativ liberalen Gesellschaftsbegriff ist Pop als Phänomen für mich genauso wenig denkbar wie Mode.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
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bullschuetz
plattensammler
bullschuetzSag ich doch!
Na dann sind wir ja einer Meinung! Prost!
Ich denke auch, dass wir nicht wirklich auseinander sind. Nicht wertend, sondern rein deskriptiv ausgedrückt: Popmusik ist nicht mehr, was sie mal war.
Pop war, ist und bleibt Pop – hört sich aber jedes Jahr anders an und hier anders als dort.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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nicht_vom_forum
plattensammlerUnd so ist es mit dem Begriff Pop auch, er bezeichnet nicht mehr nur Populäre Musik (Kunst) aus dem anglo-amerikanischen Raum (das er dort entstanden ist und der Begriff in den 20ern des letzten Jahrhundert nur dies gemeint hat stimmt natürlich – jetzt aber eben nicht mehr – die Welt hat sich weiter gedreht!).
Die Musik, die mit dem Begriff Pop umfasst wird, ist natürlich inzwischen global und nicht mehr anglo-amerikanisch. Die zugrundeliegenden kulturellen und wirtschaftlichen Mechanismen sind aber nach wie vor deutlich westlich geprägt. Ohne einen kapitalistischen und relativ liberalen Gesellschaftsbegriff ist Pop als Phänomen für mich genauso wenig denkbar wie Mode.
Der Kapitalismus hat sich ja inzwischen global durchgesetzt, daher ist Pop dann wohl auch überall.
Jetzt weiß ich nicht, was Du mit „relativ liberalem Gesellschaftsbegriff“ meinst. In Diktaturen gibt es keinen Pop?
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