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Die meisten hier würden aber ihr Shirt anlassen.
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Ich meine auch die Haare.
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Erschreckend. Ich dachte im ersten Moment, da würde Hermann Gerland auf der Bühne stehen.
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Ich denke nicht, dass die Kritik etwas mit Body Shaming zu tun hatte. Sein ganzes Erscheinungsbild ist recht abgewrackt. Dass er in früheren Jahren ein gewisses Charisma auf der Bühne ausstrahlte, steht außer Frage, doch dieser Konzertauftritt wirkt wie eine Karikatur. Die Krönung ist das Sehen der Pospalte, als er die Bühne verlässt. Seine Stimme klingt mitgenommen und er wirkt mit 60 orientierungsloser als die Stones es mit 150 jemals sein könnten. Ich hatte Morrissey vor 5 Jahren in Berlin gesehen und bin froh, dass ich das Konzert in guter Erinnerung behalten durfte. Bei diesem Auftritt wäre ich als Publikumsgast peinlich berührt gewesen. Dies feiert wohl nur der Hardcorefan, der sich wünscht, sein zerissenes Shirt zu fangen. Und vielleicht befindet sich auf diesem ja auch eine Unterschrift.
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Angeblich sei ja sein Gesang im Moment so gut wie nie. Die USA sind hingerissen vom britischen Märtyrer, vom Kämpfer für Meinungsfreiheit und eingebürgerten Kalifornier. Mich ekelt seine Publicity-Arbeit mittlerweile an und ich mag mir auch keine Clips der aktuellen Konzerte mehr ansehen. Morrissey redet so gut wie gar nichts mehr, weil man es ihm wohl von Seiten der Plattenfirma verboten hat, da immer latent die Gefahr besteht, seine Verschwörungstheorien und Elfenbeinturmansichten unter das Volk und somit in alle Kanäle zu bringen.
Es ist fast schon erbärmlich, wie die übrig gebliebenen Hardcorefans versuchen ihn in Schutz zu nehmen. Die Argumentationsketten sind hanebüchen. „Morrissey unterstützt For Britain als Tierschutzpartei, wer etwas anderes behauptet will Morrissey bewusst beschädigen“. Anderswo wird Mike Scott (Waterboys) auf Twitter von Hardcorefans sehr persönlich attackiert, weil er mal klare Kante gegen Morrissey bei einem aktuellen Konzert gezeigt hat.
Und was bleibt auf der Strecke? Die Kunst und die Musik, die einstmals eine solch große Wirkung auf mich hatten, dass ich mir auf Börsen immer noch eine Vinylplatte wie „Beethoven was deaf“ für viel Geld zulege, weil der Morrissey der 90s als Solokünstler bei mir einen unglaublichen Kredit hatte und immer richtig lag.
Mit 60 kann man so aussehen wie Morrissey. Viele haben halt immer noch dieses Bild des unwiderstehlichen, ranken Mannes im Kopf, der mit Tolle, Jeans und Hemd wie ein Hybrid aus den jeweils jungen Billy Fury und Elvis wirkte. Er kam ja nicht nur über die Lyrics sondern auch über diese wahnsinnige Physis, die Heteros und Homos gleichstark anzog.
Käme er jetzt live (kommt er aber nicht) wäre ich tatsächlich soweit, erstmals seit 1999 „Nein“ zu sagen und nicht „über alles hinwegzusehen“ was in den letzten Jahren war. Und das bittere ist, ich kenne etliche deutsche Anhänger, die das genauso machen würden.
Und immer noch wird die Schuld auf „Planet Morrissey“ woanders gesucht.
zuletzt geändert von dennis-blandford--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Ja Den, mir geht es inzwischen genauso wie dir.
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.There’s so much destruction
All over the world
And all you can do is complain about me--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollAch, Mozza. Deine Relativierung macht es nicht besser. Ich kann verstehen, wie beschissen es sich anfühlen muss, wenn einer der Helden zu solch einem Arschloch geworden ist, aber zeig doch bitte einmal Kante. Hör die Musik ruhig weiter, The Smiths lass ich mir auch nicht nehmen, aber jeden anderen hättest du schon längst Idioten genannt, der sich wie Morrissey äußern würde. Außer du teilst natürlich seine Ergüsse, das bezweifel ich aber. Los, besieg deinen inneren Schweinehund und lass das Verharmlosen von menschenverachtenden Meinungen.
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Ich verharmlose gar nichts, aber es gibt Schlimmeres als Morrissey, und darauf hatte er schon 2009 mit Selbstironie hingewiesen.
Inzwischen hat er natürlich enorm an Humor eingebüßt…--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollEs gibt eine große Diskrepanz in der Wahrnehmung, dass ALLE (außer die treusten Jünger) Morrissey falsch verstehen wollen, weil sie der Lügenpresse aufgesessen sind und die freie Meinungsäußerung mit Füßen treten und jenen, die ganz klar herausarbeiten, was Morrissey in den circa letzten 10 Jahren Gesellschaftspolitisch von sich gegeben hat. Kein Mensch redet mehr über seine Musik. Quarry mag 2004 Glanz und Würde gehabt haben und ROTT von 2006 hatte seine Momente, aber seitdem sind die Platten auf längere Sicht beurteilt MURKS. Ich finde diese Tatsache fast so schlimm wie seine Verfehlungen und sie überlappt sich mit meiner Kritik am einstigen Helden. Mit 60 ist es fast zu spät hier nochmal gegenzulenken (macht er eh nicht) und sich von der Band her neu aufzustellen. Die jetzigen 5 Söldner sind treu bis zum Ende aber vielleicht die mieseste Besetzung, die er in den Solojahren je hatte. Die Songs von Jesse Tobias sind grausam und Boz Boorer hat sein Pulver auch verschossen. Ich bin zwar im ersten Moment immer wieder versucht das NEUE gut zu finden aber nach ein paar Monaten und bei klarem Kopf betrachtet ist es schwülstige, bedeutungsschwangere Grütze. Ausnahmen wie Bullfighter, Paris oder Home bestätigen da die momentane Regel.
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."https://www.facebook.com/dagreinert.johansen/videos/2462799557100388/
Hier noch die Mike Scott Sache. Morrissey Jünger posteten daraufhin ein Bild von Mike Scott mit seiner neuen Frau und dem gemeinsamen Kind und versuchten ihn zu provozieren mit der Behauptung, er wolle sich als „One Hit Wonder“ nur im Glanz von Morrissey sonnen und habe nichts erreicht als Musiker.
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Du weißt ja, dass ich dich und deine Einschätzungen schätze, Sir, aber bei der Beurteilung seiner späten Alben liegen wir ziemlich weit auseinander. Schlecht finde ich davon gar nichts, auch wenn die Alben im Ganzen nicht mehr so stark sind wie früher und vor allem World Peace ist zu lang geraten, hat aber auch starke Songs auf der Deluxe-Version. Im Alter ist er musikalisch ruppiger, breitbeiniger und aggressiver geworden, was sich auch in seiner Mimik und Gestik, ja im gesamten Gesicht niedergeschlagen hat. Der feingeistige, charmante, schüchterne, unverstandene Dandy-Artige ist er nicht mehr, nur noch der Unverstandene (so sieht er es zumindest).
zuletzt geändert von mozza
Die Lyrics haben an Brillanz verloren, sind aber immer noch besser als das, was die meisten anderen anbieten.--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollLasse ich gerne so gelten, Mozza. Wer ihn aber in den 90s hörte und erlebte, kommt mit der mangelnden Finesse ganz schlecht klar.
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."Das kann ich mir vorstellen, ich selber bin ja erste Mitte der 2000er Jahre auf Morrissey Solo aufmerksam geworden, The Smiths 2002 / 2003, zunächst durch The Queen Is Dead und die Compilation Louder Than Bombs.
Also als Spätankömmling liegen mir „beide Morrisseys“ musikalisch, muss noch mal alle Alben im Vergleich hören, bisher war You Are The Quarry mein Fave, die ersten beiden Alben liegen mir am wenigsten, wobei selbst Kill Uncle in meiner Gunst zugelegt hat.--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll
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