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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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ianageNazi-Symbolik und Nazi-Ästhetik waren schon immer prominent in der Popkultur zu finden
Wenn Du dieses Fass unbedingt aufmachen möchtest …
Den Artikel von Balzer kenne ich nicht. Über Bowie habe ich mehrere Biographien gelesen. Ich kenne da vor allem seinen Ausspruch über „Hitler als erster Rockstar“, der nicht unbedingt subtil war, aber eben genau darauf abzielte, dass so mancher Auftritt eines Stars vor fanatisiertem Publikum erschreckend an die Bilder von Goebbels im Berliner Sportpalast erinnert. Pink Floyd haben das ja einige Jahre später sehr passend und boshaft bei „The Wall“ karikiert (siehe „In the Flesh“). Das war Jahrzehnte vor Roger Waters Eintreten für die BDS Bewegung, aber noch bei seiner eigenen „The Wall“ Tour hat man ihm bei der Umsetzung Naziästhetik vorgeworfen (genauso wie Jahrzehnte zuvor Charlie Chaplin), weil man die Satire nicht erkannt hat oder erkennen wollte. Das berüchtigte Bild von Bowie im Mercedes mit erhobenem Arm ist angeblich eher dem Zufall geschuldet, nämlich dass der Fotograf in dem Moment abgedrückt hat, als Bowie seinen Fans gewunken hat. Jedenfalls habe ich schon häufiger gelesen, dass niemandem, der live dabei war, ein Nazigruss aufgefallen ist.
Ich erinnere mich, dass ich mal gelesen habe, dass Clapton auch einige Dummheiten von sich gegeben hat, aber zu ihm habe ich keinen so intensiven Bezug und kenne seine Biographie nur in groben Zügen.
Zurück zu Morrissey – ich habe bisher nur ziemlich wohlwollende und sehr schlechte Kritiken gelesen. Der Uncut hat ihm in seiner Juni Ausgabe 7/10 Punkten gegeben, der Guardian hat das Album in wenigen Zeilen komplett vernichtet (1/5). Ich werde mir dann wohl eine eigene Meinung bilden müssen.
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Wenn Du dieses Fass unbedingt aufmachen möchtest … Den Artikel von Balzer kenne ich nicht. Über Bowie habe ich mehrere Biographien gelesen. Ich kenne da vor allem seinen Ausspruch über „Hitler als erster Rockstar“, der nicht unbedingt subtil war, aber eben genau darauf abzielte, dass so mancher Auftritt eines Stars vor fanatisiertem Publikum erschreckend an die Bilder von Goebbels im Berliner Sportpalast erinnert. Pink Floyd haben das ja einige Jahre später sehr passend und boshaft bei „The Wall“ karikiert (siehe „In the Flesh“). Das war Jahrzehnte vor Roger Waters Eintreten für die BDS Bewegung, aber noch bei seiner eigenen „The Wall“ Tour hat man ihm bei der Umsetzung Naziästhetik vorgeworfen (genauso wie Jahrzehnte zuvor Charlie Chaplin), weil man die Satire nicht erkannt hat oder erkennen wollte. Das berüchtigte Bild von Bowie im Mercedes mit erhobenem Arm ist angeblich eher dem Zufall geschuldet, nämlich dass der Fotograf in dem Moment abgedrückt hat, als Bowie seinen Fans gewunken hat. Jedenfalls habe ich schon häufiger gelesen, dass niemandem, der live dabei war, ein Nazigruss aufgefallen ist. Ich erinnere mich, dass ich mal gelesen habe, dass Clapton auch einige Dummheiten von sich gegeben hat, aber zu ihm habe ich keinen so intensiven Bezug und kenne seine Biographie nur in groben Zügen.
Alles richtig was du schreibst. Was ich meinte war, dass das spielen mit Nazi-Symbolik schon immer ein Teil der Popkultur war und ist. Manche Bands haben ihr gesamtes Band-Konzept darauf aufgebaut (gemeint ist natürlich kein Rechtsrock oder der gleichen). Dabei spielte Politik meist überhaupt keine Rolle.
Zurück zu Morrissey – ich habe bisher nur ziemlich wohlwollende und sehr schlechte Kritiken gelesen. Der Uncut hat ihm in seiner Juni Ausgabe 7/10 Punkten gegeben, der Guardian hat das Album in wenigen Zeilen komplett vernichtet (1/5). Ich werde mir dann wohl eine eigene Meinung bilden müssen.
Wie fandest du denn seine letzten beiden Werke? Das neue Album geht musikalisch nämlich ähnliche Wege.
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So fade das Front Cover auch ist, umso ansprechender das Back Cover.
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ianage
klausk
Gut. Ist ja nicht ganz so einfach Kunst und Künstler getrennt zu betrachten. Als ich im Rolling Stone den Beitrag Balzers über Nazi-Symbolik gelesen habe mit dem Dünnschiss, den Clapton und Bowie von sich gegeben haben, ist mir ganz anders geworden. Harter Stoff.
Nazi-Symbolik und Nazi-Ästhetik waren schon immer prominent in der Popkultur zu finden.
Aber wohl seltener in dieser geäußerten Art und Weise. Faschistoid und xenophob. Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, den Artikel bei Gelegenheit mal zu lesen.
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There is a green hill far away I'm going back there one fine day. I am free because I am the soul birdstardogSo fade das Front Cover auch ist, umso ansprechender das Back Cover.
Grauenhaft! Völlig überladen.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Bowie war damals ohne Frage fasziniert vom Faschismus und hat auch das ein oder andere mehr als fragwürdige Statement zu Protokoll gegeben. Ein Vergleich mit dem heutigen Morrissey hinkt dennoch gewaltig. Bowie war seinerzeit zum einen noch verhältnismäßig jung und zum anderen in den tiefsten Tiefen seiner Kokainpsychose angelangt. Ein Morrissey verzapft seinen idiotischen Schwachsinn dagegen in einem Alter, das eigentlich von Reife zeugen sollte, und das mit klarem bzw. nüchternem Kopf.
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)So ist es.
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Wobei Morrissey durchaus einen klinisch relevanten Vitamin B12-Mangel haben könnte.
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Natürlich, Clapton und Bowie in den 70ern mit um die 30 gerade mal dem Teenageralter entsprungen, Koks- und Heroinabhängigkeit inklusive. Das entschuldigt natürlich jegliche Entgleisung. Morrissey im „weisen Alter“ von 60 Jahren hat bis heute nichts dazugelernt, was in der Tat noch schwachsinniger ist. Mich würde schon sehr interessieren, ob sich Clapton jemals von seinem Dünnschiss distanziert hat. Das wäre das Mindeste.
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There is a green hill far away I'm going back there one fine day. I am free because I am the soul birdklauskNatürlich, Clapton und Bowie in den 70ern mit um die 30 gerade mal dem Teenageralter entsprungen, Koks- und Heroinabhängigkeit inklusive. Das entschuldigt natürlich jegliche Entgleisung. Morrissey im „weisen Alter“ von 60 Jahren hat bis heute nichts dazugelernt, was in der Tat noch schwachsinniger ist. Mich würde schon sehr interessieren, ob sich Clapton jemals von seinem Dünnschiss distanziert hat. Das wäre das Mindeste.
Öffentlich nicht. Und auch in seiner Biografie las ich nichts davon. Aber er hat danach auch nicht wieder was in in dieser Richtung losgelassen. Schon eine zwiespältige Sache mit dem Mann.
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dengel
klauskNatürlich, Clapton und Bowie in den 70ern mit um die 30 gerade mal dem Teenageralter entsprungen, Koks- und Heroinabhängigkeit inklusive. Das entschuldigt natürlich jegliche Entgleisung. Morrissey im „weisen Alter“ von 60 Jahren hat bis heute nichts dazugelernt, was in der Tat noch schwachsinniger ist. Mich würde schon sehr interessieren, ob sich Clapton jemals von seinem Dünnschiss distanziert hat. Das wäre das Mindeste.
Öffentlich nicht. Und auch in seiner Biografie las ich nichts davon. Aber er hat danach auch nicht wieder was in in dieser Richtung losgelassen. Schon eine zwiespältige Sache mit dem Mann.
Danke für Deine Info.
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There is a green hill far away I'm going back there one fine day. I am free because I am the soul birdklausk
Das entschuldigt natürlich jegliche Entgleisung.Dachte bislang, Du seist des Lesens mächtig…
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)gipetto
klausk Das entschuldigt natürlich jegliche Entgleisung.
Dachte bislang, Du seist des Lesens mächtig…
Keine Sorge, habe Deinen Text wahrscheinlich verstanden.
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There is a green hill far away I'm going back there one fine day. I am free because I am the soul bird
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Mir gefällt die Scheibe, sie kaschiert das seit Jahren bestehende kreative Loch bei Morrissey geschickt. Mit Staunen verfolge ich seine Konzerte in den USA: große Hallen, aufwändige Bühnen-Shows, Interpol als support (!). Die Aufnahmen klingen gut.
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Das überrascht mich. Kriegst du bei solchen Bontempi Alleinunterhalter-Nummern wie Loneliness Remembers… keinen Ausschlag?
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt! -
Schlagwörter: Morrissey, rechte Grütze Rindshuftsteak
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