Mikkos Album des Monats

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  • #5346543  | PERMALINK

    mikko
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    The Black Hollies – Softly Towards The Light (LP/CD, Ernest Jenning Record Co., www.myspace.com/theblackhollies)

    Besetzung:

    Justin Angelo Morey – lead vocals, bass, vibraphone, mellotron
    Jon Gonnelli – organ, piano, mellotron, guitar
    Herbert Joseph Wiley V – guitars, mandolin, piano, vocals
    Nicholas Ferrante – drums

    Trackliste:

    01. Run With Me Run
    02. Gloomy Monday Morning
    03. When You’re Not There
    04. Everything’s Fine
    05. Number Ten Girl
    06. Lead Me To our Fire
    07. Look What You’ve Done
    08. Can’t Stop These Tears
    09. How Did We Get Here
    10. Don’t Be Afraid To Ask

    Aus Jersey City kommt dieses Quartett von Sixties Connaisseuren, deren eigene Musik gleichwohl so modern und frisch klingt, wie die ihrer Vorbilder aus Motown und Northern Soul sowie Artpop und Popsike britischer Prägung damals. Die Band gibt es vielleicht drei oder vier Jahre. Deutlich ist die Begeisterung der vier Jungs, von denen keiner älter als 25 sein dürfte, für originale 7“45s aus den Sixties, für Bands wie The Small Faces, The Creation aber auch The Flirtations, The Supremes. Sie selbst nennen auch spätere UK Bands wie The Charlatans als Einfluss oder die Lektüre der Bücher von Richard Brautigan. Beste Referenzen also. „Softly Towards The Light“ ist die dritte LP der Band, die übrigens auch regelmäßig 7“45s mit non-Album Tracks veröffentlicht. Wie es sich gehört. Und die Band nimmt ihre Musik analog auf, weil sie es so will und den warmen Sound klassischer 2-Zoll Bandmaschinen liebt. Aber widmen wir uns dem vorliegenden Album. Wie gesagt, das klingt alles sehr nach den besten Momenten der späten Sixties. Die englischen Hollies und ihr Album „Butterfly“ kommen mir in den Sinn. Oder Simon Dupree & The Big Sound, The Marmalade, The Flying Machine, The Herd, all diese an Beat und R&B geschulten Pop Bands der späten 60er in England. Aber auch ihre US amerikanischen Äquivalente wie The Strawberry Alarm Clock oder The Blues Magoos. Die von den Musikern selbst genannten Northern Soul Favoriten sind in ihrer Musik nicht so deutlich wieder zu erkennen. Und ihr Gesamtsound ist wie bereits eingangs gesagt schon moderner, geschult an den Produktionen des Britpop ebenso wie den vielen so genannten The-Bands von The Strokes bis The Libertines. Die Songs der Band überzeugen durch clevere Hooklines und hohen Mitsing- und Ohrwurm Charakter. Dabei bleibt immer Raum für kleine Studio Gimmicks, kleine Widerhaken im Melodiefluss. Und auf abwechslungsreiche Instrumentierung wird ebenso Wert gelegt wie auf schöne Harmonies. Es gibt Bands, die kopieren die Musik der Sixties einfach. Und es gibt Bands, die entwickeln sie weiter, ohne sich von ihr all zu weit zu entfernen. So eine Band sind The Black Hollies, deren Name übrigens nichts mit der britischen Gruppe aus Manchester zu tun hat, sondern auf einen Slangausdruck für Amphetamine zurückgeht. Abwechslungsreich, vielseitig im Rahmen des Genres, mit wunderbaren Melodien spielen sich The Black Hollies an die Spitze sowohl der internationalen Garage wie Power Pop Szene. Und in meiner Jahresliste werden sie wohl auch eine nicht unwichtige Rolle spielen. Ich bin begeistert von diesem gelungenen Album! ****

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
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    #5346545  | PERMALINK

    mick67

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    Beiträge: 76,900

    Nach den Referenzen zu urteilen, könnte das Album was für mich sein.
    Danke für die Besprechung, Mikko!

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    #5346547  | PERMALINK

    skylord

    Registriert seit: 27.12.2002

    Beiträge: 3,321

    Tolles Album, tolle Band und eigentlich kann man ohne Bedenken alle 3 Alben in einem Guss anhören. Schön das solche Musik auch mal hier im RS an „prominenter“ Stelle erwähnt wird

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    Ich bin ein Arbeiter der Liebe, ich habe immer Vollbeschäftigung
    #5346549  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Bob Dylan – Christmas In The Heart (LP/CD, Columbia)

    Besetzung:

    Bob Dylan – vocals, guitar, electric piano, harmonica
    Tony Garnier – bass
    George Receli – drums, percussion
    Donnie Herron – steel guitar, mandolin, violin, trumpet
    David Hidalgo – guitar, accordion, mandolin, violin
    Phil Upchurch – guitar
    Patrick Warren – piano, organ, celeste

    Trackliste:

    01. Here Comes Santa Claus
    02. Do You Hear What I Hear?
    03. Winter Wonderland
    04. Hark The Herald Angels Sing
    05. I’ll Be Home For Christmas
    06. Little Drummer Boy
    07. The Christmas Blues
    08. O’ Come All Ye Faithful (Adeste Fideles)
    09. Have Yourself A Merry Little Christmas
    10. Must Be Santa
    11. Silver Bells
    12. The First Noel
    13. Christmas Island
    14. The Christmas Song
    15. O’ Little Town Of Bethlehem

    Ja, ich weiß, Weihnachten ist vorbei. Aber nach Weihnachten ist vor Weihnachten, also bitte! Diese LP vom alten Grantler Bob ist mir in den letzten Tagen und Wochen richtig ans Herz gewachsen. Man merkt einfach, dass es ihm eine fast kindliche Freude bereitet hat, diese Standards und Klassiker zu spielen und zu singen. Und man muss nicht mal unbedingt ein Bob-Cat ein, um beim Zuhören daran Spaß zu haben. Was Mister Zimmerman hier als Jack Frost zusammen gemixt hat kann man in feierlicher Stimmung am Heiligen Abend ebenso genießen wie am folgenden Morgen mit einem Augenzwinkern und einem Lächeln auf den Lippen. Er singt sogar eine Strophe auf Lateinisch. Trotz Glöckchen und Engelschören wird es nie kitschig. Da sei Bobs Raspelorgan vor. Fast etwas bizarr gerät die Stimmung bei der großartigen Polka „Must Be Santa“ und etwas später bei „Christmas Island“, nur echt mit Hawaii Gitarren. Eingespielt wurde die Platte im Wesentlichen von Bobs aktueller Tourband bzw. von den gleichen Musikern, die auch schon auf „Together Through Life“ zu hören sind. Dazu kommen dann eben noch ein paar zusätzliche Stimmen wegen der weihnachtlichen Stimmung. Kein einziger der Songs stammt von Bob selbst. Alles mehr oder weniger Klassiker wie gesagt. Ok, wer eine Weihnachtsphobie hat oder allergisch auf gewisse Stimmungen reagiert, der wird mit dieser Platte nichts anfangen können. Andererseits werden wohl Leute, die es so richtig feierlich und besinnlich mögen, auch etwas verstört reagieren auf den einen oder anderen Track hier. Für mich ist das genau die richtige Mischung aus Besinnlichkeit und ganz leicht verrückter Ausgelassenheit. Diese Platte wird in Zukunft bei mir zuhause jedes Jahr an Weihnachten gehört. Die Verkaufserlöse von „Christmas In The Heart“ gehen übrigens komplett an die Hilfsorganisation Feeding America. ****

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    #5346551  | PERMALINK

    otis
    Moderator

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    Respekt für diese Wahl, Mikko.
    **** sind allemal richtig.

    --

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    #5346553  | PERMALINK

    wa
    The Horst of all Horsts

    Registriert seit: 18.06.2003

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    Findet Ihr das Album nicht viel zu lang? Mit 2/3 der Songs hätte es ganz gut werden können.

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    What's a sweetheart like me doing in a dump like this?
    #5346555  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

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    Eigentlich nicht; gut, der eine oder andere Track wäre nicht unbedingt nötig gewesen, aber man muss dann nicht so oft aufstehen und umdrehen.

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    #5346557  | PERMALINK

    wa
    The Horst of all Horsts

    Registriert seit: 18.06.2003

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    MikkoEigentlich nicht; gut, der eine oder andere Track wäre nicht unbedingt nötig gewesen, aber man muss dann nicht so oft aufstehen und umdrehen.

    Gerade nach Weihnachten schadet etwas Bewegung nicht.

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    What's a sweetheart like me doing in a dump like this?
    #5346559  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

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    waFindet Ihr das Album nicht viel zu lang? Mit 2/3 der Songs hätte es ganz gut werden können.

    Das könnte ein CD-Problem sein.
    Bei der LP kommt es mir definitiv nicht so vor, da auch das Sequencing ausgesprochen stimmig ist. Überhaupt klingt das Vinyl um viele Klassen besser, jedenfalls hier bei mir.

    --

    FAVOURITES
    #5346561  | PERMALINK

    wa
    The Horst of all Horsts

    Registriert seit: 18.06.2003

    Beiträge: 24,683

    otisDas könnte ein CD-Problem sein.

    Ich nehme mal an, daß die Vinyl-Ausgabe ein Doppelalbum ist.
    Aber würde das Album, abgesehen vom Klang, als Gesamtes auch nicht besser machen, da einfach zu viele Hänger enthalten sind.

    --

    What's a sweetheart like me doing in a dump like this?
    #5346563  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

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    otisDas könnte ein CD-Problem sein.

    Nope, das ist ein wa-„Problem“.

    Bei der LP kommt es mir definitiv nicht so vor, da auch das Sequencing ausgesprochen stimmig ist. Überhaupt klingt das Vinyl um viele Klassen besser, jedenfalls hier bei mir.

    Ich habe Zweifel. Die letzten beiden VÖs wurden von CD gemastert und im Fall von Together Through Life klang die LP überhaupt nicht besser, obwohl Du es behauptet hast. Klar, Anlage, Ohren, Raum sind verschieden…

    Modern Times hingegen klingt viel besser als auf CD.

    @mikko: Ich sehe das im Grunde genauso, habe das Album aber nur selten aufgelegt. Ich kann die positive Bewertung durchaus nachvollziehen, aber insgesamt ist es mir zu wenig substantiell, um es mit mehr als *** zu bewerten.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #5346565  | PERMALINK

    wa
    The Horst of all Horsts

    Registriert seit: 18.06.2003

    Beiträge: 24,683

    nail75Nope, das ist ein wa-„Problem“.

    Maybe. Hab’s aber schon gelöst.

    --

    What's a sweetheart like me doing in a dump like this?
    #5346567  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    waMaybe. Hab’s aber schon gelöst.

    Du hast Dir die limitierte Deluxe-LP-Box gekauft und hörst das Album jetzt ganz anders? ;-)

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #5346569  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 29,125

    Och nö, mit diesem Monatsalbum machst Du aber einige Menschen in Tampere unglücklich. Die großartige neue Platte von Subaudition ist nun wirklich dreimillionen Mal bedeutender als Dylans komischer religiöser Exkurs.

    --

    Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.
    #5346571  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Close to the edgeOch nö, mit diesem Monatsalbum machst Du aber einige Menschen in Tampere unglücklich. Die großartige neue Platte von Subaudition ist nun wirklich dreimillionen Mal bedeutender als Dylans komischer religiöser Exkurs.

    Ist sie nicht, meiner Ansicht nach. Ganz hübsch, aber ein bisschen langweilig. Unglücklich machen kann ich die Jungs gar nicht, weil sie mich nicht kennen und ich sie auch nicht.

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
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