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The Bad Dogs – Good Time, Bad Girl (CD, Bad Dogs, www.myspace.com/thebaddogs)
Besetzung:
Mathilda Buzaré – vocals, bass
Marie Niquet – guitar
Paco Sery – drums
Adrien Shimizu – bass
plus brass sectionTrackliste:
01. Funkier Than A Mosquito’s Tweeter
02. Je veux etre noir
03. Carry My Pain
04. Good Time, Bad Girl
05. Hold On I’m Coming
06. I Don’t Need No Western
07. Power To My Amp
08. Happy Birthday Mary
09. Have You Ever Loved A Woman?
10. I Can’t Explain
11. Groovin’
12. Cold Turkey
13. I Wanna Be A Black Star / Je veux etre noirSo ganz genau weiß ich noch nicht, was ich von dieser Band und dieser Scheibe halten soll. Spontan war ich allerdings ziemlich begeistert, als ich vor drei Wochen einem Link in ihrer unverlangt zugestellten Werbemail folgte und einige Kostproben des nun erschienenen Debütalbums hörte. Und nach mehrmaligem Anhören des kompletten Albums bin ich immer noch ziemlich angetan von der Frische und Unverkrampftheit einerseits, und von der Chuzpe und Unverfrorenheit dieser jungen Leute andererseits. Möglicherweise stecken ja sogar ein paar erfahrene ausgebuffte Musikprofis hinter dem Ganzen. Ich weiß es nicht. Wenn man den Infos im Netz bei MySpace und YouTube traut, dann handelt es sich hier um zwei junge Mädels aus einem Außenbezirk von Paris, Mathilda (Gesang, Bass, 16 Jahre) und Marie (Gitarre, 18 Jahre), sowie ein paar kaum ältere Jungs an Schlagzeug und diversen Blechblasinstrumenten. Zumindest im Studio waren bestimmt auch ein paar Profimusiker dabei. Übrigens auch an einer schönen Schweineorgel, die immer mal wieder auffällt im Gesamtbild. Und auch die bluesigen Gitarrenlicks hier und da hören sich eigentlich nicht nach einer 18-jährigen Oberschülerin an. Ich würde The Bad Dogs zu gerne mal richtig live sehen. Die 13 Tracks auf ihrer Debüt CD klingen jedenfalls sehr schön. Manchmal vielleicht eine Spur zu professionell, wenn ich das mal so sagen darf. Und eigentlich müsste diese Musik ja auf Vinyl veröffentlicht werden. Ach ja, die Musik. Das ist eine Mischung aus Soul, R&B, Funk, Ska und moderner Black Music mit einem Hang zu Rock und Blues. Neben einigen recht gelungenen Eigenkompositionen der beiden Mädels gibt es Songs von Porter / Hayes, Bob Marley, John Lennon, Nino Ferrer und noch anderen zu hören. Das klingt manchmal so, als wäre da eine coole mit allen Wassern gewaschene Soul und R&B Combo zugange. „I Wanna Be A Black Star“, singt Mathilda mit kräftiger Stimme, die allerdings bei vielen der Titel wohl gedoppelt wurde. Und die Backgroundstimmen hören sich fast so an, als wären sie ebenfalls von dem kleinen dunkelhäutigen Krauskopf eingesungen. Bei „Carry My Pain“ gniedelt Marie auf der Gitarre rum, als hätte sie seit Jahren nichts anderes gemacht. Das Titelstück „Good Time, Bad Girl“ hört sich im Vergleich zu den meisten anderen Tracks sehr modern an. Fast wie eine aktuelle Nummer der Black Eyed Peas etwa. „Hold On I’m Coming“ wird solide vorgetragen. Originell ist „I Don’t Need No Western“, das mit allerlei technischen Spielereien und einem gepitchten Ska Rhythmus so eine Art Novelty Charakter hat. „Power To My Amp“ ist moderner Garage Pop und mein momentaner Lieblingstrack. Bei „Happy Birthday Mary“ muss ich irgendwie an „Happiness Is A Warm Gun” denken. “Have You Ever Loved A Woman” ist wieder ein Cover. Ich weiß nur nicht, wer das Original spielte. Die Interpretation hier ist sehr traditionell bluesig und nicht uncharmant. Dass hier eine 16-Jährige singt, macht die Sache allerdings irgendwie – unglaubwürdig. „I Can’t Explain“ ist dann wieder sehr gelungen und erinnert mich spontan an Duffy. „Groovin“ zitiert Bob Marleys „Exodus“, kommt aber eher als Uptempo Dancehall Nummer daher. Die Gitarre bei „Cold Turkey“ klingt exakt wie beim Original. Und auch sonst orientiert sich die Version der Mädels zu sehr an der Plastic Ono Band, ohne je deren Intensität auch nur annährend zu erreichen. Wir wollen doch hoffen, dass Mathilda hier nicht aus eigener Erfahrung singt. Und sie klingt auch nicht so. Zum Schluss gibt es noch mal eine gelungene lange Version von „I Wanna Be A Black Star“, das in jedem Club ein sicherer Floorfiller wäre. ****
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Highlights von Rolling-Stone.deFleetwood Mac: Alle Alben im ROLLING-STONE-Check
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WerbungDanke Mikko! Da werd ich mich mal drum kümmern müssen.
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Radio StoneFM | "Solos come and go. Riffs last forever." (Keith Richards) | The fact that there's a highway to hell but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.Interessante Entdeckung, Mikko. Ist vielleicht eine Schnelldiagnose, aber einige erste Eindrücke:
Die beiden Mädels sind zweifellos sympathisch und können einiges. Die Einflüsse-Liste ist die längste, die ich bislang auf Myspace gesehen habe. Das entspricht leider der Beliebigkeit der Tracks. Etwas eigenes höre ich da nicht. Kitty, Daisy & Lewis beeindrucken ja zumindest durch die Konsequenz, mit der sie sich ein 50s-Paralleluniversum geschaffen haben. Ein gelungeneres Gegenbeispiel zu Bad Dogs wären für mich Those Dancing Days, deren Musik zwar auch irgendwie „retro“ ist, aber sie haben einen eigenen Stil und vermitteln ein stimmiges Gesamtbild. Außerdem haben sie Songs. Was bei Bad Dogs vor allem nicht passt, ist das angestrebte toughe Image.
Von den Songs gefällt mir „I Can’t Explain“ am besten. „Good Times Bad Girls“ funktioniert für mich gar nicht (der Track ist auch nicht mal besonders modern, eher ein unbeholfener Old School-Versuch). Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht. Bad Dogs könnten eine tolle Mainstream-Band werden, die Noisettes haben es ja auch rechtzeitig gemerkt.;-)
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out of the blueThe Impostersehr süss
Stimmt.
Aber irgendwie haben die Franzosen Pop nicht verstanden.--
smash! cut! freeze!schussrichtung
Aber irgendwie haben die Franzosen Pop nicht verstanden.Das kann man so nicht sagen.
(Aber das sollten wir an anderer Stelle fortsetzen.)
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Herr RossiDas kann man so nicht sagen.
(Aber das sollten wir an anderer Stelle fortsetzen.)
Ich bitte darum.
Ansonsten danke für die Reaktionen.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Power to my Amp hört sich schon mal klasse an, sowie in der Liverversion als auch Albumversion.
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Du die Schwalbe, wir der Sommer!Joliet JakeDanke Mikko! Da werd ich mich mal drum kümmern müssen.
Ich auch!
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Für diesen Monat tippe ich ja auf die schöne neue Mary Onettes.
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Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.Close to the edgeFür diesen Monat tippe ich ja auf die schöne neue Mary Onettes.
Die ungefähre Himmelsrichtung stimmt schon, aber diese Band kenne ich noch gar nicht. Danke für den Tipp, CTTE.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Them Bird Things – Fly, Them Bird Things, Fly (CD, Playground, www.myspace.com/thembirdthings)
Besetzung:
Salla Day – vocals
Stephen Blodgett – guitars, organ, vocals
Timo Vikkula – guitars, bass, organ, vocals
Esa Jussila – guitars, bass
Ville Särmä – drums, percussion, vocals
Trackliste:
01. Like A Fire
02. Blood Bank
03. Hudson Falling
04. Blue Parakeet
05. Dreaming The Dream
06. I Can See Russia From Here
07. Shame, Shame, Shame, Shame, Shame
08. Copper Bells
09. Your Baby’s Not Your Baby Anymore
10. Black Petals
11. Pockets Of Rain
12. TomorrowDiese Scheibe ist bereits im Spätsommer in Finnland erschienen, leider nur als CD. Durch meinen Freund Esa wurde ich darauf aufmerksam gemacht. Und nachdem ich die 12 Tracks nun viele Male gehört habe, bleibt mir nicht anderes übrig, als „Fly, Them Bird Things, Fly“ zum Album des Monats zu küren. Die Geschichte dieser Platte beginnt imgrunde bereits Mitte der 50er Jahre in Northfield, Vermont, in den USA. Ein jugendlicher Michael Brassard ist von dem neuen Sound namens Rock’n’Roll dermaßen begeistert, dass er mit seinem Kumpel Stephen Blodgett eine Band gründet. Die Garage Combo Mike & The Ravens hat in den frühen Sixties ein paar lokale Hits, löst sich aber schon bald wieder auf. Blodgett und Brassard schreiben jedoch weiter gemeinsam Songs und nehmen diese auch als Demos auf. Knappe 50 Jahre später lernt die Finnin Salla Day, Organistin der Band Branded Women aus Helsinki, bei einem USA Aufenthalt durch Vermittlung von Monks Intimus und Produzent Will Shade das immer noch produktive Songwriter Duo kennen. Salla ist von den größtenteils unveröffentlichten Songs aus dem Archiv der Beiden so angetan, dass sie kurzerhand beschließt, eine neue eigene Band zu gründen, um diese Songs zu spielen und aufzunehmen. Und so kam es, dass Blodgett und Brassard zusammen mit Will Shade im Winter 2008/9 nach Helsinki flogen, um gemeinsam mit vier jungen finnischen Musikern diese wundervolle zeitlose Pop Rock Platte zu produzieren. Obwohl die Songs zum großen Teil aus den Sixties stammen, klingt diese Musik im Ergebnis überhaupt nicht retro. Aber natürlich atmet die Musik jede Menge Americana. Sallas Stimme hat etwas countryhaftes oder besser noch folkmäßiges. So laid back, so unaufdringlich, und doch so einschmeichelnd und betörend bisweilen. Die Musik ist mal Folkrock, mal Bossanova, mal Garage Pop, mal Acid Rock oder sogar Blues. Eine phantastische und abwechslungsreiche Mischung. „I Can See Russia From Here“ enthält das originellste Gitarren-Nicht-Solo, das ich je gehört habe. „Shame, Shame, Shame“ könnte direkt aus „Grease“ oder einem ähnlichen Tanzfilm sein. „Like A Fire“ klingt als hätten sich Peter Buck und Lloyd Cole zu einem kleinen Jam getroffen. Und „Blue Parakeet“ verbindet Lounge mit Weird Folk. In der zweiten Hälfte des Albums wird es leicht psychedelisch und melancholisch. Trennung, Vergänglichkeit, Trostlosigkeit sind die Themen. Und doch schafft es die Musik, Hoffnung zu wecken und eine gewisse Geborgenheit zu vermitteln. James Lowe, Sänger und Gitarrist der Psych Punk Legende The Electric Prunes, fast es in seinen Liner Notes zum Album unter der Überschrift „Visions in Sound“ sehr schön zusammen. Salla Day hatte diese Vision. Sie ist mit ihrer unvergleichlichen Stimme die Seele dieses Albums, die Seele, die alles zusammenhält und mit dem wundervollen optimistischen „Tomorrow“ den Bogen zu einem fast hymnischen Finale schließt. ****
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Ich komme einfach nicht drauf, woher ich das Riff aus der Schlußnummer kenne. Tausend mal gehört…..aber wo nur ?
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Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.Ich weiß jetzt nicht genau, was Du mit Riff meinst. Dieses durchgehende Gitarrenriff ist ja ziemlich schlicht und kann so in tausend Songs vorkommen.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Hab mir mal einige Songs angehört. Sehr schön, gefällt mir. Muss ich mich mal drum kümmern. Deine Beschreibungen treffen zu. „Sixties“ war genau der Begriff, der mir beim Hören der Songs einfiel (ohne dass ich wusste, dass es sich um „alte“ Songs handelt).
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige. -
Schlagwörter: Album des Monats, Beady-Eye-Nennung, Empfehlung, Faves, Mikko, Musik-Blog, User Reviews
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