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herr-rossiUm die slurs in „Fairytale Of New York“ gibt es auf den Inseln alle Jahre wieder Kontroversen, auch wenn der Song sowas wie ein national treasure ist. Wobei früher das „arse“ für mehr Irritationen sorgte und seit einigen Jahren eben „faggot“. Ich finde Shane McGowans Stellungnahme von 2018 gut und nachvollziehbar…
Klar, das ist Teil der Charakterzeichnung, aber diese homophobe Beschimpfung passt ja offensichtlich nicht zu Grace Petries Deutung des Songs und hätte darin gestört.
Aus Deiner jüngsten Auswahl gefallen mir gerade „Santa Stay Home“ und „Another Year“ am besten (den sehr traurigen und sehr kargen Track von Julia Jacklin muss ich mir nochmal anhören): U.S. Girls geschmeidig und mit Botschaft, in einem Sound, der mich an das letzte Album von Natalie Prass erinnert, Finneas mit einer Ballade, die als neuer Eintrag ins Great American Songbook durchgehen könnte.
Musikalisch, wenngleich nicht inhaltlich, passt die neue Single von Before Breakfast aus Sheffield so halbwegs zum Finneas-Track:
„Christmas Is Here (But You’re Not)“ über eine Beziehungskrise in der Weihnachtszeit – Singer-Songwriter-Pop mit Klavier, der inzwischen auch schon klassisch anmutet.Dazu gibt es auch noch eine Live-Version:
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WerbungNachtrag: Oben hatte ich auf meinen aktuellen Weihnachts-Favoriten „Merry Christmas, I Guess“ von Anthony D’Amato hingewiesen, hatte aber glatt übersehen, dass es dazu auch ein Video gibt.
Außerdem möchte ich auf Andrea von Kampens Weihnachtssingle aufmerksam machen: „A Midwest Christmas„, ein schönes, ruhiges Lied über „the small moments that show human kindness“, mit Klavier und Gitarre und angenehmem Gesang. Als zweiten Track gibt es ihre gelungene (schön schwebende) Version von „What Child Is This“ dazu (ein Weihnachtslied aus dem 19. Jahrhundert zur Melodie von „Greensleeves“). Andrea von Kampen ist Singer-Songwriter und kommt aus Nebraska.
Andrea von Kampen – A Midwest Christmas
zuletzt geändert von go1--
To Hell with PovertyNicki Bluhm hat vor kurzem ihre Buon Natale EP veröffentlicht. Höhepunkt ist der Titeltrack, den es bereits letztes Jahr als digitale Single gab, aber da die meisten ihn wohl nicht gehört haben, weise ich darauf hin: das ist ein stimmungsvoller, rhythmisch angenehmer „Steh-Blues“. Wer daran einen langsamen Walzer anschließen möchte, kann dies mit „Winter’s Night Waltz“ von Holt & Stovall tun: Chandler Holt von Chatham County Line hatte den Song letztes Jahr für die Winter Stories von Judy Collins geschrieben, aber da er es nicht aufs Album geschafft hat, hat er ihn jetzt im Duett mit Lauren Stovall von den Railsplitters aufgenommen – für Freunde der Country-Musik.
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To Hell with PovertyAmericana-Christmas:
The Northern Belle – „(Dim Down) The Christmas Lights“ (2020)
Warm und eingängig, ein Lied über kleine Freuden zu zweit, geschrieben von der Sängerin Stine Andreassen. The Northern Belle kommen aus Norwegen und unterscheiden sich von ihren nordamerikanischen Kollegen durch den etwas schärferen Klang der Hardanger-Fiedel.
Ebenfalls aus Norwegen kommen Darling West, und die haben gerade in einer ihrer Friday-Sessions den Weihnachtsklassiker „Christmas Must Be Tonight“ gecovert (im Original von The Band, geschrieben von Robbie Robertson) – eine Version dieses Songs gehört in jede Weihnachts-Playlist. Im Anschluss folgt noch ein Clip aus dem Dezember 2014, in dem Amy Helm, Connor Kennedy und Catherine Russell den Song singen.
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To Hell with PovertyNoch eine Weihnachtssingle:
Ron Pope – „Christmas Where I Come From“ (2020)
Ron Pope bedauert, dass er Weihnachten dieses Jahr nicht mit der Familie feiern kann, und kleidet dieses Gefühl in dunkel gefärbten Folk-Pop. Der Track fängt verhalten an (das Intro ist leicht überproduziert, aber das sind nur 35 Sekunden), gewinnt dann an Nachdruck, setzt zu einem Höhepunkt an – und sinkt resigniert in sich zusammen; das Outro zitiert „Auld Lang Syne“. Mich kriegt das leichte Pathos dieser Aufnahme. (Als zweiten Track gibt es eine Coverversion von „River“ dazu, aber die muss man nicht unbedingt gehört haben.)
Mir fällt grad nichts Aktuelles ein, das dazu passen würde, daher ein Nachtrag zum letzten Jahr:
Katie Pruitt – „Merry Christmas, Mary Jane“ (2019)
Hier ist nichts überproduziert: einfach elektrische Gitarre und beseelter Gesang. Den Song erklärt Katie Pruitt folgendermaßen: „I wrote ‘Merry Christmas, Mary Jane’ on Christmas Eve at my parents’ house when I was home from college. I was feeling pretty lonely, a lot of my friends had moved away, and I was fighting with my parents. I really just wanted to smoke some weed. I couldn’t find any, so I just wrote a song about it instead.“
„This year there’s just one thing that’s gonna take away my pain: Merry Christmas, Mary Jane!“--
To Hell with PovertyAndrea von Kampen hatte ich auch schon entdeckt. Schön! Musikalisch haben Hanemoon nichts mit ihr zu tun – aber sie nutzen dasselbe Footage-Material im Video:
Gelungen fand ich bislang auch noch Thom Stones EP „Christmas at the End of the World“. Besonders „Merry Christmas (What a Hell of a Year)“ passt natürlich sehr gut zu 2020. „I apologise for getting sentimental / I’m only trying to be sincere / I guess there’s nothing much left to say / ‚Merry Christmas, what a hell of a year'“.
Außerdem auf dem Weg in meine 2020er Playlist: „Christmas In Hell“ von Crocodiles. „Merry crisis and happy new fear!“
Ganz zauberhaft zudem das Duett von Jacklen Ro:
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Der Hanemoon-Track ist super: feinster Gitarrenpop. Von dieser Band hatte ich ja noch nie gehört.
Meine Song-Auswahl kommt heute aus Nashville. Ich empfehle zum einen, sich mal die Weihnachts-EP von Liz Longley anzuhören, A Little Magic. Besonders angetan hat es mir „Feels Like Christmas“: klassischer Singer-Songwriter-Pop mit bewegenden Streicherklängen, ein Lied über „embracing the beauty in the messiness of the holidays“, wie sie schreibt, gesungen mit einer zum Niederknien schönen Stimme. Eine der besten Aufnahmen dieser Weihnachts-Saison. Zum Weiterhören wäre dann das sehnsüchtige „Christmas Is When I Miss Us“ keine schlechte Wahl.
Liz Longley – „Feels Like Christmas“ (2020)
Liz Longley – „Christmas Is When I Miss Us“ (2020)
Zum anderen haben The Barefoot Movement, eine Roots-Music-Band um die Sängerin und Geigerin Noah Wall, einen Weihnachts-Song aufgenommen: „I Just Wish It Would Snow“ – und er ist einladend, warm, nostalgisch und catchy, einfach perfekt für den Anlass.
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To Hell with PovertyKleine Zugabe: The Barefoot Movement haben 2017 ein Weihnachtsalbum mit Standards veröffentlicht, das ich aber noch nicht gehört habe, und schon das eine oder andere Weihnachtsprogramm über die Bühne gebracht. Ergänzend zu ihrem eigenen Song hier noch zwei immergrüne Weihnachtshits, live dargeboten am 17.12.2016 im Arts Center in Carrboro, North Carolina: „Christmas (Baby Please Come Home)“ und „I’ll Be Home for Christmas“.
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To Hell with PovertyDie Video-Essays von Polyphonic sind allgemein empfehlenswert und der neue passt hier zum Thema: „Joni Mitchell and the Melancholy of Christmas“ – über „River“ und die Traurigkeit, die mit Weihnachten verbunden sein kann (neun Minuten lang, dann folgt wie gewohnt der Werbeblock). Der Autor, Noah Lefevre, ist gerade selbst ein bisschen melancholisch, weil er Weihnachten dieses Jahr getrennt von der Familie verbringen wird.
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To Hell with PovertyKelly Finnigan – Santa’s Watching You (Album: A Joyful Sound | 2020)
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Americana-Christmas Pt. II, diesmal nicht aus Norwegen oder Kanada, sondern aus den Südstaaten:
Cameron DuBois & Bama Sound – „Merry Christmas, Wherever You Are“ (2020)
Country-Rock-Singer-Songwriter Cameron DuBois aus Montgomery, Alabama, mit einem bitteren Weihnachtsgruß an den Ex-Ehemann. Ihr Gesang hat viel Soul, und so passt der Track in eine Playlist mit Kelly Finnigan aus dem vorigen Beitrag.
Während dieser Song in jedem Jahr hätte entstehen können, haben Creature Comfort aus Nashville, Tennessee, einen Weihnachtssong speziell für das Jahr 2020 geschrieben – stilistisch passt der Track zu dem von Cameron DuBois, inhaltlich bietet er das Gegenteil (Weihnachten zu zweit):
Creature Comfort – „Christmas in Quarantine“ (2020)
Lyrics:
„Feels like Christmas time is here
Like we haven’t had Christmas in years
Things are crazy, things are strange
And all the plans get rearrangedNo more parties, no surprise
No leftover pumpkin pie
I sent the cards out weeks ago
I heard the mail was running slowCause it’s Christmas in Quarantine
Silent night with a new meaning
‘Aint a single present around the tree
The news is looking pretty bad
I miss the laughter of my dad
The weatherman says that it ain’t gonna snow
But I’ve got you
Under the mistletoePulled the sweater out again
It fits much tighter than I remember
And all these glasses that you see
Is too much eggnog just for meSanta comes when I’m asleep
Six feet from me he shall keep
Rudolph with your nose so bright
Is covered with a mask tonightCause it’s Christmas in Quarantine
Silent night with a new meaning
‘Aint a single present around the tree
The news is looking pretty bad
I miss the laughter of my dad
The forecast says that it ain’t gonna snow
But I’ve got you
Under the mistletoe“
(Creature Comfort)--
To Hell with PovertyDa ist ja echt eine Menge zusammengekommen. Insbesondere The Barefoot Movement und Andrea van Berg gefallen mir sehr. Ich hab mal aus den genannten Songs plus zweien vom Vorjahr eine Playlist gebaut. Alles eher von der folky Seite der Road und melancholisch-stimmungsvoll:
A Quarantine Christmas 2020 (12 Tracks, 43 Min.)
(Zumindest bei Open.Spotify muss man nicht angemeldet sein, um die Playlist zu hören.)
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herr-rossiDa ist ja echt eine Menge zusammengekommen. Insbesondere The Barefoot Movement und Andrea von Kampen gefallen mir sehr. Ich hab mal aus den genannten Songs plus zweien vom Vorjahr eine Playlist gebaut. Alles eher von der folky Seite der Road und melancholisch-stimmungsvoll:
A Quarantine Christmas 2020 (12 Tracks, 43 Min.)
Spotify
Deezer
(Zumindest bei Open.Spotify muss man nicht angemeldet sein, um die Playlist zu hören.)Schöne Playlist! Ich empfehle, sie anzuhören. Der Mix ist stimmig und stimmungsvoll, mit gutem Flow – mir ist vorher gar nicht aufgefallen, dass sich ein Übergang von „A Midwest Christmas“ zu „Christmas in April“ geradezu anbietet. Zwischen Jacklin und Bluhm oder zwischen Gonzalez und Swift könnte man noch Tracks einbauen, wenn man eine längere Playlist haben möchte, aber 42 Minuten sind schon eine gute Länge, denke ich, bei so ruhiger Musik. Dass Taylor Swift gegen Ende für ein bisschen Tempo sorgt, hat mir auch gefallen.
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To Hell with PovertyVielen Dank @go1, das freut mich!
Noch zwei voraussichtlich letzte Beiträge für diese Saison:
Sierra Ferrell – Jingle Bell Rock
Nach „Rocking Around The Christmas Tree“ nun auch der zweite Klassiker, der perfekt zu Sierra passt – und sie zu ihm.:)
Exakt dieser Song hat zwei anderen Interpretinnen Platz 3 der Worst Songs Of 2020 gesichert – Fantano fand nur noch Van Morrisons „No More Lockdowns“ und Justin Biebers „Yummy (Country Remix)“ noch schwerer zu ertragen:
Farrah & Sophia Abraham – Jingle Bell Rock
(Farrah Abraham wurde bekannt durch die MTV-„Reality TV series“ „16 And Pregnant“ und „Teen Mom“.)
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Letzteres ist wirklich furchtbar, dieser seltsam gechopped-te Beat, puh. Der Crocodiles Track von weiter oben gefällt mir richtig gut und mit den Jahren bin ich nun mit mir übereingekommen, The Hives und Cindy Lauper auf eine Stufe mit den Pogues und Kirsty MacColl zu setzen.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block -
Schlagwörter: Themensongs, Weihnachten
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