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Für mich geht es auch nie darum, ob jemand singen kann oder nicht (wer soll das wie eigentlich messen?) – es geht um Gefühle. Ein guter Sänger berührt mich – und das Lenchen berührt mich einfach so gar nicht. Die vielen falschen Töne sind mir egeal, aber diese Attitüde des Mädels geht mir einfach auf den Zeiger. Irgendwie die Lucilectric ihrer Generation.
Hal CrovesEine gute Freundin wiederum, die einige Jahre lang Tourmanagement betrieben hat, meint, Lena habe eine Stimme wie Champagner.
Viel Schaum, wenig Wein und nur was für Weiber?
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Werbungcaptain kiddViel Schaum, wenig Wein und nur was für Weiber?
Ein Winzer würde vielleicht sagen: „Kein toller Wein, aber du erkennst diesen Geschmack wieder.“
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Hehe, gute Antwort mal wieder. Chapeau, Veuve Chapeau!
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Do you believe in Rock n Roll?Hal CrovesAus einem Portrait von Moritz von Uslar über Helge Schneider (ZEIT 35/2013, S. 37). Schneider spricht nicht explizit über Lena, fasst aber das Wesentliche ihres Gesangs großartig zusammen:
Eine gute Stimme, erklärt Helge, sei ein erzählender Rhythmiker. „Bei Frank Sinatra wird das deutlich.“ Im Nachdenken über den idealen Gesang fällt nun der schöne Begriff der sachlichen Stimme. Sachlich singen: kein unnnötiges Trara machen, das singen, wovon der Song handelt. (…) Der Song ist, wenn es gut läuft, klüger als der Sänger. Swing, Leichtigkeit, Unangestrengtheit – sind diese Dinge, wie die Jazzer sagen, am anstrengendsten herzustellen? Großes Helge-Grinsen. Er stützt sich mit einer Hand auf die Hammondorgel: „Nö. Das Unangestrengte ist bei mir echt unanstrengend.“
Es geht nicht nur „explizit“ nicht um Lena Meyer-Landrut – sie findet in dem ZEIT-Artikel schlicht und ergreifend NICHT statt. Außerdem mischst Du in Deinem Zitat Helges Aussagen mit dem Text von Moritz von Uslar. Herr Schneider bezieht sich in dem von Dir auseinander gerissenen Zitat auf einen „sachlichen Existenzialismus“, wie ihn seiner Meinung nach Bill Haley, Sammy Davis Jr., Frank Sinatra, Elvis oder Tony Bennett verkörpern.
Waren die genannten Herren am Oberarm tätowiert, oder warum sonst sollte Lena in dieser Reihe von Persönlichkeiten auftauchen? Den einzigen, selbstredend sehr weit hergeholten, Zusammenhang sehe ich in der Person Stefan Raabs, welcher Helge Schneider bewundert und Lena Meyer-Landruth unterstützt.
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Übrigens veredelt Lena die von Helge Schneider so treffend beschriebene Sachlichkeit ihres Gesangs mit einem ganz feinen Vibrato, das sie fast immer erst ganz am Ende einer Phrase zum Schwingen bringt. So unaufgeregt sie dieses Mittel anwendet, so aufregend ist seine Wirkung; ich versuche es mal mit einer analogen Visualisierung, um zu verdeutlichen, was ich meine:
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Was man so alles aus der Musik heraushört, wenn man in Lena verknallt ist…
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Tja, da kannst du mal sehen, welche Bereicherung sie darstellt.
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Oh, MCM hat auch Vinylversandtaschen im Programm!
Hal Croves
Meine Briefträgerin trägt übrigens so ein ähnliches Fielmann-Gestell.
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das ist kein Vibrato, sondern die Unsicherheit wenn man um den angepeilten Ton rumeiert
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out of the bluecaptain kiddFür mich geht es auch nie darum, ob jemand singen kann oder nicht (wer soll das wie eigentlich messen?) – es geht um Gefühle. Ein guter Sänger berührt mich – und das Lenchen berührt mich einfach so gar nicht. Die vielen falschen Töne sind mir egeal, aber diese Attitüde des Mädels geht mir einfach auf den Zeiger. Irgendwie die Lucilectric ihrer Generation.
Viel Schaum, wenig Wein und nur was für Weiber?
Es ist in der Tat sehr erheiternd, wie eine solche kleine Dame diese ausufernde Diskussionen auslösen kann, hat es doch so manch alteingesessener und gestandener Musiker nicht vermocht.
Wie es hier “captain kidd“ in einer Art Zusammenfassung ausdrückt, spielen auch persönliche Gefühle bei der Bewertung von Musik eine nicht unerhebliche Rolle.
Und somit bringt er das eigentliche Thema auch wieder aufs Parkett.Und letztlich entscheidet stets der persönliche Geschmack darüber, ob der Daumen nach oben oder nach unten geht.
Die gewisse Objektivität bleibt dann gern außen vor, und ob es nun gerade Lena verdient hat oder nicht, hier so breitbandig gewürdigt zu werden, ist für mich nicht das Thema. Verdient hat es jeder Künstler.Nun, ich zähle sicher eher zum ’Contra-Lager’ der Dame, sehe mich aber gern genötigt, meine Meinung vorzustellen.
Es ist mit Sicherheit so, dass sie über ein besonderes Timbre in ihrer Stimme verfügt, aber ich denke, daraus könnte man wesentlich mehr machen, als das, was sie bisher vorgelegt hat, mit den entsprechendem Produzenten und Arrangeuren.
So bleibt für mich das bisherige Niveau letztlich relativ flach, der Ausdruck ist steif und nicht fließend, es fehlt das, was auch außerhalb des Jazz’ in der Musik vorkommen kann, Swing.Viele Arrangements klingen für mein Ohr künstlich, riechen förmlich nach Plastik. Lenas Stimme mag ja außergewöhnlich sein, aber wenn ich den Eindruck gewinne, das mich gewisse Laute an das Jaulen von Katzen oder Quaken von Fröschen erinnern, dann frage ich mich, ob ich das noch ernst nehmen muss oder nicht und ob hier eher angezeigt sei, eine Zusammenarbeit mit Rolf Zuckowski anzustreben, um vielen Kindern eine echte Freude zu bereiten.
Darüber hinaus kann ich nicht umhin, meinen Eindruck zu festigen, man habe bei vielen Titeln versucht, Björk zu kopieren, die für mich hinsichtlich des musikalischen Gesamtpakets eine Klasse höher agiert. Anmerkung dazu, ein Anhänger derer Musik bin ich auch nicht unbedingt.
Sicher mag Lena eine nationale Nische gefunden zu haben, es gibt für mich auch positive Eigenschaften, in Form einer gewissen naiven Verspieltheit in den Melodien, wie ich sie in einigen Novelty-Songs der Sechziger vorfand, oder auch in dem einen oder anderen skurrilen Song der Hippie-Ära.
So bleiben unter dem Strich kleine nette Pop-Liedchen mit jugendlich-naivem Charme.
Und wer das mag, dem soll man es auch nicht vorwerfen.
Musikalische Hoffnung geben mir allerdings auch solche Songs wie “The Show“ , “Push Forward“ oder “Trouble Is A Friend“, die sehe ich durchaus mit positiven Ansätzen ausgestattet und diese Richtungen für entwicklungsfähig.Persönlich stößt mir auch etwas die soeben erwähnte “Attitüde des Mädchens“ auf, ob sie wirklich so ist oder es nur spielt, das kann ich nicht wissen, aber sie verkörpert einen ganz bestimmten Teil dieser jungen Generation, kleine, nette Mädels, die alle auszurufen scheinen:
“Hallo – bemerkt mich denn niemand? Sieht denn niemand, wie niedlich ich bin? Kann mir mal jemand helfen?“ Und so viele schmelzen dahin vor lauter Blendung…
Das sieht schon fast aus wie eine “Verwöhnte Gören-Attitüde“, ständig Aufmerksamkeit erheischend wollend…
Nun denn…
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The Imposterdas ist kein Vibrato, sondern die Unsicherheit wenn man um den angepeilten Ton rumeiert
:lol: Großartig! Ich habe das gleich mal in den „die besten Forumszitate“ Thread aufgenommen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
asdfjklöDarüber hinaus kann ich nicht umhin, meinen Eindruck zu festigen, man habe bei vielen Titeln versucht, Björk zu kopieren, die für mich hinsichtlich des musikalischen Gesamtpakets eine Klasse höher agiert.
Tatsaechlich hatte Lena vor ihrem ersten Grand Prix einen TV Auftritt, der auch mich an Björk (die ich sehr schaetze) erinnerte.
Daher enttaeuschte mich auch ihre relative Eindimensionalitaet in der Folge etwas.
Zum Thema Attituede: Gibt es von Lena stringente Darstellungen ihrer eigenen Einschaetzung ihrer Kunst sowie derer Einordnung in die gesamte Musikwelt? (Entschuldigung, wenn ich das leicht haette selber rausfinden koennen).
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Mick67:lol: Großartig! Ich habe das gleich mal in den „die besten Forumszitate“ Thread aufgenommen.
Ist in der Musik eigentlich eine oftmals schlichte Tatsache. Aber klar, Vibrator und so…
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pinchIst in der Musik eigentlich eine oftmals schlichte Tatsache.
Sorry, Mr. Allwissend und großer Meister! Ich lese diese Formulierung zum ersten mal.
pinchAber klar, Vibrator und so…
Ich habe ausnahmsweise mal nicht an das Spielzeug gedacht. Aber schön zu sehen, wie weit ich Dich bereits konditioniert habe.
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vulturewayZum Thema Attituede: Gibt es von Lena stringente Darstellungen ihrer eigenen Einschaetzung ihrer Kunst sowie derer Einordnung in die gesamte Musikwelt? (Entschuldigung, wenn ich das leicht haette selber rausfinden koennen).
keine ahnung. aber in interviews oder talkshowauftritten kann ich mich an keine derartige aussage erinnern. da ihr karrierestart und der anschließende erfolg ja wohl eher aus einer kombination aus neugier, zufall und überraschung bestanden hat, glaube ich nicht, dass sie in derartigen dimensionen denkt und sie sich gar für bedeutend für die musikwelt halten würde (was immer das heißen soll…).
ihre anfängliche unbedarftheit und naivität hat einen gewissen charme verströmt, mit dem sie die menschen für sich gewinnen konnte, ohne dass irgendein plan oder eine attitüde dahinter gestanden haben mag. vergleiche mit björk, adele oder wem auch immer schienen ihr meistens eher peinlich zu sein. jedenfalls zu anfang. mag sich in den letzten jahren geändert haben, weiß ich aber nicht…
mit attitüde war hier wohl auch eher ihre teilweise kindlich überdrehte art gemeint, die mir jedenfalls ausgefallen ist und die wohl auf einen gewissen grad an unsicherheit zurückzuführen ist (oder war).
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard. -
Schlagwörter: LENA, Lena Meyer-Landrut
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