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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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vorgartendiese furchtbare cancel culture schlägt schon wieder durch.
„Problematic behaviour“ … gruseliger Begriff.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Der aktuelle Koalitionsvertrag und die Berichterstattung darüber: Da wurde das Thema „Transgender“ sehr geräuschlos und im Sinn der Betroffenen behandelt. Wie es sein soll.
Das stimmt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Aber ich finde nicht, dass das alles nur eine
Twitter-Scheinwelt-Debatte
ist. Wenngleich Twitter natürlich oft als Brandbeschleuniger wirkt.
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bullschuetzGehört das hierher? Ich denke schon, irgendwie: der Fall Kathleen Stock.
Ganz ehrlich, kannst Du so etwas ernsthaft lesen und Erkenntnisgewinn daraus ziehen? Das ist doch Alarmismus der schrillsten Sorte, der nur die Gefühle des Lesers aufheizen will, aber keinerlei inhaltliche Substanz bietet. Wenn man sich derartige Schreikommentare regelmäßig antut, dann kann ich schon verstehen, dass man hinter jedem Social Media-Busch den bösen Wokie wähnt, wie er mit dem Messer zwischen den Zähnen darauf wartet, die Meinungsfreiheit zu meucheln … Das ist kein Stück besser als Twitter-Aufgeregtheiten auf der Linken.
Wie der andere von Dir verlinkte Kommentar schon verdeutlicht, ist die Sache wesentlich komplizierter. Kathleen Stock äußert sich in Trans-Fragen nicht als Wissenschaftlerin, sondern als politische Aktivistin, das wird vom TAZ-Kommentator völlig ausgeblendet. Hier geht es um die sehr wohl relevante Frage, ob man die Existenz von Trans People anerkennt oder nicht. Hier ein Gegensatzpaar wie den zwischen Evolutionstheoretikern und Kreationisten aufzumachen, ist nicht in Ordnung, vorsichtig formuliert.
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Also auf ihrem Twitteraccount ledert die Frau Stock heftig gegen den deutschen Koalitionsvertrag und seine Beschlüsse (ich habe keine Lust das zu zitieren). Ich denke, da hat es mal grundsätzlich die Richtige getroffen und ja, der taz-Artikel ist Scheiße.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.bullschuetzGehört das hierher? Ich denke schon, irgendwie: der Fall Kathleen Stock.
@.bullschuetz Mal eine Meta-Frage: Warum postest Du eigentlich den taz-Artikel, wenn Du den übermedien-Artikel schon kennst? Das wäre doch eigentlich der relevante Link, wenn man sich mit dem Thema überhaupt befassen will.--
Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dicknail75Ich stimme dem zu. Am besten man hält sich von dieser ganze Twitter-Scheinwelt-Debatte fern. Es kommt nichts gutes dabei herum und meistens geht es nicht einmal um echte Probleme, sondern um erfundene oder eingebildete.
Da stimme ich dir zu (dir im übrigen auch, nvF). Problem ist eben, dass Twitter ja weit in die klassische Medienwelt reinreicht, vor allem dem Online-Journalismus. Twitter- Erwähnungen oder -Zitate gibt es ja dauernd.
Und ja, das ist schon eine Blase (dazu gibt’s ja auch Untersuchungen). Ich kann nur hoffen, dass der Dienst irgendwann mal mangels Beteiligung eingestellt wird, weniger User gibt es ja seit Jahren.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich lese gerade „Die Erwählten“ von John McWhorter. Seine Kernthese: Die Anhänger der woken, identitätspolitischen Linken sind strukturell einer fundamentalistischen Religionsgemeinschaft vergleichbar.
Wenngleich das Buch eine Streitschrift und damit quasi per Genredefinition polemisch, einseitig und zugespitzt ist, hat die Deutung der wokeness als Religion einiges für sich und macht mir jedenfalls einige Auswüchse einer Bewegung verständlicher, die zum Beispiel dazu neigt, Andersdenkende als Ketzer zu brandmarken.
Hintergrund: McWhorter ist ein schwarzer Intellektueller aus den USA. Insofern tun sich seine Gegner schwer, ihm Rassismus vorzuwerfen.
Manches in dem Buch finde ich wenig überzeugend. So riechen zum Beispiel McWhorters Attacken auf Ta-Nehishi Coates als angeblichen Hohepriester der woken Inquisition stark nach Hahnen- und Revierkampf um die Rolle des intellektuellen Alphamannes. Aber ich glaube, McWhorter trifft mit seiner Analyse im Prinzip schon einen richtigen, einen wunden Punkt.
Falls andere das Buch schon gelesen haben, bin ich an – gerne auch kontroversen – Einordnungen interessiert.
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Klingt nach jeder Menge Spaß.;) Das Reinlesen erhöht bei mir nicht die Erwartung, einmal eine sachliche, erkenntnisorientierte Analyse zu lesen, wer diese „Woken“ eigentlich sind, was sie wollen, wie sie tatsächlich agieren und ab wann genau man zu dieser angeblichen fundamentalistischen Religion zu rechnen ist und bis wohin man „einfach nur links“ ist (falls es so etwas gibt). Ehe man dann am Ende vielleicht eine warnende Einordnung wagt. So etwas macht man über Islamisten und Rechtsradikale, aber „Woke“ sind die Mühe wahrscheinlich nicht wert, weil „man“ ja weiß, wer „die“ sind. Aber ich werde es lesen …
Zum Themenkreis habe ich mir in letzter Zeit auch weiter Gedanken gemacht und manches gelesen und gehört. Wenn ich irgendwann mal Zeit habe, werde ich es ausformulieren. Aber keine Sorge, so schnell werden wir uns nicht einig.;) (Welcome back, by the way.)
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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https://www.amazon.de/Kapitalismus-als-Religion-Dirk-Baecker/dp/3931659275
Die Anhänger der Marktwirtschaft sind sind strukturell einer fundamentalistischen Religionsgemeinschaft vergleichbar. Sie folgenden diversen Dogmen, die nicht in Frage gestellt werden, also ihre Glaubenssätze, haben ihre Hohepriester usw. usf.
Solche Bücher gibt es zu quasi jeder Gruppe von der man sich genug Gegner und damit einen ordentlichen Buchabsatz verspricht. Sie sind wenig erhellend, da man im Prinzip nur den Gruppennamen austauschen muss, alles andere bleibt gleich, mal sind es die Woken, mal die Marktwirtschaftler, dann die Rechtsradikalen, die Islamisten, dann die Linksradikalen, dann… alles fundamentalistische Religionsgemeinschaften, außer Muddi!
Daher halte ich solche Bücher und diesen Ansatz als wenig erkenntnisgewinnbringend.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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herr-rossi Zum Themenkreis habe ich mir in letzter Zeit auch weiter Gedanken gemacht und manches gelesen und gehört. Wenn ich irgendwann mal Zeit habe, werde ich es ausformulieren.
Oh, darauf freue ich mich!
Aber keine Sorge, so schnell werden wir uns nicht einig.;)
Und das macht mich erst recht froh!
(Welcome back, by the way.)
Bin gerne hier, war nur zuletzt anderweitig stark beschäftigt.
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herr-rossiKlingt nach jeder Menge Spaß.;) Das Reinlesen erhöht bei mir nicht die Erwartung, einmal eine sachliche, erkenntnisorientierte Analyse zu lesen, wer diese „Woken“ eigentlich sind, was sie wollen, wie sie tatsächlich agieren und ab wann genau man zu dieser angeblichen fundamentalistischen Religion zu rechnen ist und bis wohin man „einfach nur links“ ist (falls es so etwas gibt). Ehe man dann am Ende vielleicht eine warnende Einordnung wagt. So etwas macht man über Islamisten und Rechtsradikale, aber „Woke“ sind die Mühe wahrscheinlich nicht wert, weil „man“ ja weiß, wer „die“ sind. Aber ich werde es lesen … […]
Als einer der üblichen Trump-Apologeten sollte man McWhorter aber auch nicht ansehen. Ich habe sein Woke-Buch noch nicht gelesen (weiß auch noch nicht, ob ich das will, weil ich nicht weiß, ob ich daraus irgendetwas Neues erfahre), aber seine Kommentare auf den Seiten der NYTimes sind durchaus lesenwert, z.B. zum Versuch das Wort „Negro“ zu ächten.
Was für dich @herr-rossi von Interesse sein könnte: McWhorters Buch „Nine Nasty Words“ in denen er, sehr unterhaltsam, sehr gelehrt, der Etymologie diverser englischer Schimpfwörter auf den Grund geht. Ist zwar über Englisch, man kann aber sehr gut die Wirrungen und Wandlungen von Sprache nachvollziehen.Was die Abgrenzung angeht: Keine Mühe geben, oder kann man etwa Konservativismus und Rechtspopulistisch trennscharf unterscheiden?
Und links ist „woke“ auch nicht, denn dann würden ja soziale Fragen im Vordergrund stehen. Aber gut, dazu später mehr.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.https://www.instagram.com/p/CbbbUnIqdVD/
Ökos better hope I don’t grow my jheri curl back.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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McWhorter: Wenn ich auf die Lektüre so zurückblicke, finde ich seine Argumentation doch etwas zu pathetisch, alarmistisch und überkandidelt. So irrwitzig es wäre, ihn in die Trump-Ecke zu stecken – das zu lesen, hat sich nur in Maßen gelohnt.
So schrecklich ich manche Wokeness-Auswüchse finde – die totalitäre Gefahr Nummer eins kann ich darin wahrhaftig nicht sehen. Da sind ihm einfach die Maßstäbe total verrutscht. Außerdem beschleicht einen beim Lesen das unangenehme Gefühl, hier wolle einer partout den Hahnenkampf um die Rolle des hippsten schwarzen Chefintellektuellen gegen Ta-Nehishi Coates anzetteln.
Ein neues Beispiel für Wokeness-Gedödel dummseligster Art hab ich dann aber doch noch: Die FfF-Gruppe Hannover hat die als Kundgebungsmusikerin eingeplante Ronja Maltzahn wieder ausgeladen. Grund: Maltzahn trägt Dreadlocks.
Das, so das Wahrheits-, Pardon, Organisationskomitee, gehe nicht: Solche Haare trügen derzeit oft schwarze Bürgerrechtler. Wenn eine Weiße das auch macht, „dann handelt es sich um kulturelle Aneignung, da wir als weiße Menschen uns nicht mit der Geschichte oder dem kollektiven Trauma der Unterdrückung auseinandersetzen müssen.“
Dass eine Jugendbewegung, der ich mich nahe fühle, einen Stuss verzapft, der auf derart vielen Ebenen derart falsch ist, betrübt mich.
[Edit: Sorry, ich schnalle mal wieder erst nachträglich, dass das hier schon vermerkt wurde …]
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@pfingstluemmel Wenn ich den Insta-Text durchlese, bin ich echt frustriert. Mit welcher Pseudo-Empathie und welcher traurigen Karikatur eines Sozialpädagogenjargons hier die Ausladung, nein, Ausgrenzung in Säuselwatte gepackt wird … deprimierend.
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Schlagwörter: AfD, Alt-Right, Bildzeitung, Deppengelaber, Incels, Machwerke, Pornos, Poros, rechtsextrem, rechtsradikal, Verschwörungsideologen, Welt
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