Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Das Vinyl-Forum › 7″ Faves › kramers 7" Faves
-
AutorBeiträge
-
Gut geschrieben, kramer. Ad Mazzy Star: der RT Singles Club war eine feine Sache, schlief aber damals leider ein, als das Label finanziell ins Schlingern geriet. Obschon der Singles Club kein loss leader war, sich durchaus trug. Ad JD: Hatte diese abstrusen Doors-Vergleiche ganz vergessen, aber Du hast Recht: sie geisterten tatsächlich durch die Presse. Und waren weder musikalisch gerechtfertigt noch gar in Bezug auf die Texte oder den soziokulturellen Kontext. Und: unterschiedlichere Sänger/Songwriter/Galionsfiguren als Morrison und Curtis sind schwer vorstellbar.
Mein Ranking:
1. JOY DIVISION * * * *
2. MAZZY STAR * * * *--
Highlights von Rolling-Stone.deWelches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
Musikalische Orgasmen: 6 Songs voller Höhepunkte
Dies ist (laut Fans und Kritikern) die beste Folge von „Friends“
Studio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
So arbeiteten die Beatles am „Weeping Sound“ für das White Album
So lief das erste Konzert der Rolling Stones 1962 im Marquee in London
WerbungZwei schöne Singles. Obwohl ich die Mazzy Star 7″ nicht kenne, bin ich überzeugt, dass sie gut ist. Eine schlechte Joy Division Single gibt es eh nicht. Und „Transmission“ ist immerhin ihre drittbeste, die ich bei ****1/2 höre.
--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
EDDIE COCHRAN – „Three Steps To Heaven / Cut Across Shorty (London, 1960)
Eddie Cochran nahm „Three Steps To Heaven“ am 8. Januar 1960 während seiner letzten Session für Liberty Records mit den verbleibenden Crickets als Backing-Band auf. In den USA erschien „Three Steps To Heaven“ lediglich als B-Seite mit „Cut Across Shorty“ auf der A-Seite und schaffte es nicht einmal in die Top 100. Im UK jedoch erschien „Three Steps To Heaven“ im Mai 1960 als A-Seite und schaffte es auf den ersten Platz der UK-Charts, was vor allem an den tragischen Umständen liegen dürfte, die dem Release dieser 45 vorangingen, denn am 17. April 1960, kurz nach dem Ende einer UK-Tour, starb Eddie Cochran bei einem Autounfall in der Nähe von Chippenham. In diesem Zusammenhang mag der Titel dieser 45 makaber klingen und wahrscheinlich weckte er bei den Lesern der englischen Boulevard-Presse (im UK war der Cochrans Tod ein viel größeres Thema als in den USA) auch unheimliche Assoziationen, die völlig jedoch unbegründet waren, da es sich bei „Three Steps To Heaven“ um einen schlichten, fröhlichen Lovesong mit sehr, sehr coolen Backgorund-Vocals handelt, der nicht im mindesten von Todesahnungen überschattet wird:
„Step one – you find a girl to love
Step two – she falls in love with you
Step three – you kiss and hold her tightly
Yeah! that sure seems like heaven to me“Natürlich ist „Three Steps To Heaven“ eine großartige Single, aber definitiv nicht Cochrans beste. Watch this space!
FOUR TOPS – „Reach Out I’ll Be There / Until You Love Someone“ (Motown, 1966)
„Reach Out I’ll Be There“, einer von vielen Motown-Klassikern aus der Feder des Songwriter- und Produzententeams Holland-Dozier-Holland kann ich kaum ohne die Attribute „perfekt“ oder „genial“ beschreiben, denn dieser Cut der Four Tops gehört zu den besten Singles die ich kenne und ich habe das Gefühl, dieser Track begleitet mich schon so lange ich denken kann. Ich kann mich zumindest an keine bewusste „erste Begegnung“ erinnern. Wenn Leadsänger Levi Stubbs sein Liebesbekenntnis fast herauschreit – emotional und passioniert, ohne Kitsch und Effekthascherei, dann glaube ich ihm jedes einzelne Wort, ja habe sogar das Gefühl, dass es hier um etwas verdammt Wichtiges geht, das die Bedeutung der gesungenen Worte und den Inhalt eines Popsongs bei weitem übetrifft. Bisweilen erinnert mich sein Vortrag fast an den eines besessenen Predigers, der zusammen mit seinem Chor die Gemeinde antreibt. Pure fuckin‘ magic. Alles, wirklich alles an dieser Einspielung ist perfekt. Vom Intro, das jedes Kind erkennt über den bereits erwähnten Gesang von Levi Stubbs bis zu dem bunten Kaleidoskop an Emotionen und Gefühlen, die durch diesen Track teilweise direkt, teilweise unterschwellig transportiert werden und wahrscheinlich kaum jemanden kalt lassen. Von allen mir bekannten Four Tops Singles ist „Reach Out I’ll Be There“ die mit Abstand beste, wobei ich „Standing In The Shadows Of Love“ (ein Track, der durchaus einige Parallelen zu der besprochenen Single aufweist) auch sehr schätze.
--
Zwei absolut famose Singles, kramer. Ich bin auf dein neues Gesamtranking gespannt und tippe auf eine neue #3.
Bei mir liegen die Four Tops vor Eddie Cochran, beiden Singles gebe ich die Höchstnote.
--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Klasse kramer! „Three Steps To Heaven“ ist wohl meine liebste Cochran Single, genau wie „Reach Out“ mein Favorit der Four Tops ist. Die englischen Ausgaben die Du hier zeigst dürften wohl einigermaßen einfach zu bekommen sein, oder?
--
How does it feel to be one of the beautiful people?Schöne Texte, kramer, zu zwei sehr tollen Singles!
1. Four Tops ****1/2
2. Eddie Cochran ****1/2--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
atomIch bin auf dein neues Gesamtranking gespannt und tippe auf eine neue #3.
Bin mit dem Ranking noch nicht ganz fertig. Was Deine Prognose zu meiner neuen #3 betrifft, so liegst Du allerdings vollkommen richtig!
ClauKlasse kramer! „Three Steps To Heaven“ ist wohl meine liebste Cochran Single, genau wie „Reach Out“ mein Favorit der Four Tops ist. Die englischen Ausgaben die Du hier zeigst dürften wohl einigermaßen einfach zu bekommen sein, oder?
Ja, beide sind recht günstig und leicht zu bekommen. Nach M- Exemplaren musste ich allerdings ein wenig suchen.
--
Klasse, kramer. Das ultimative 4-Tops-Meisterwerk (nach Marvins „Grapevine“ die beste Tamla-45 überhaupt!) und Eddies Abschied, aufgenommen am Vorabend jener UK-Tour, von der er nicht zurückkehren sollte: „As life travels on and things do go wrong“.
1. F.TOPS * * * * *
2. EDDIE * * * * 1/2--
topsKlasse, kramer. Das ultimative 4-Tops-Meisterwerk (nach Marvins „Grapevine“ die beste Tamla-45 überhaupt!)
Tops, die drittbeste Tamla-Single ist für dich dann „My Baby Must Be A Magician“ von den Marvelettes?
--
When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)MistadobalinaTops, die drittbeste Tamla-Single ist für dich dann „My Baby Must Be A Magician“ von den Marvelettes?
Richtig. Gehört aber nicht unbedingt in kramers Faves-Thread.
--
Schön, Kramer.
Die Four Tops Single ist absolut fantastisch. *****
„Three Steps To Heaven“ ist nett, gefällt mir jedoch nicht annähernd so gut wie „Reach Out“. ***
Aber Du deutest ja schon an, dass Du von Eddie noch eine stärkere Single in petto hast. (Neid)--
Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Für diese Runde habe ich mich mit atom auf drei gemeinsame Favoriten geeinigt, die wir ohne Kenntnis der anderen Texte in unseren Threads zeitgleich eingestellt haben. So können jeweils unterschiedliche Sichtweisen auf gemeinsame Favoriten zu interessanten Einsichten führen. Mal sehen, ob wir dieses Experiment ein weiteres Mal wiederholen werden.
SIOUXSIE AND THE BANSHEES – „Hong Kong Garden / Voices“ (Polydor, 1978)
Siouxsie And The Banshees wurden 1976 für einen chaotischen Auftritt während des legendären Punk Festivals im Londoner 100 Club von Mitgliedern des sogenannten Bromley Contingents gegründet, einer Gruppe von Sex Pistols Fans aus der Umgebung von London. (Eine weitere aus diesem illustren Kreis hervorgegangene Band war übrigens Generation X). Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Sid Vicious, dessen späterer Werdegang wohlbekannt sein dürfte, Steve Severin und Marco Perrini, der später bei Adam & The Ants einstieg. Die Band löste sich nach dem Auftritt jedoch sofort wieder auf. Erst zwei Jahre später, nachdem die Zeit definitiv reif war und an den Fassaden einiger Londoner Plattenfirmen bereits Graffitis mit dem Slogan „Sign the Banhshees“ aufgetaucht waren, veröffentlichten Siouxsie & The Banshees, ohne Vicious und Perrini, dafür mit John McKay und Kenny Morris, bei Polydor ihre erste und beste 45.
„Hong Kong Garden“, übrigens laut Siouxsie inspiriert durch ein von ihr damals frequentiertes chinesisches Restaurant, ist kaum repräsentativ für die frühen Banshees und ihren zunächst schweren, atmosphärischen, urbanen Sound (zu hören auf dem Track „Voices“ auf der B-Seite dieser 45), denn „Hong Kong Garden“ kommt fast poppig, exotisch und euphorisch daher ohne jedoch den Verdacht zu erwecken, ein auf die Charts schielender Kompromiß zu sein. Grandios ist hier vor allem Siouxsies klarer, scharfer Gesang, der sie selbst bei ruhigeren Stücken so unverwechselbar macht. Die Band hatte übrigens seinerzeit aufgrund des Textes und der gedankenlose Provokation mit Hakenkreuz-Armbinden durch Siouxsie mit Rassismus-Vorwürfen zu kämpfen, die sie aber stets von sich wiesen. Ein kürzlich in „Mojo“ erschienenes Interview zeigt, dass das Swastika-Thema für Siouxsie auch heute noch ein unangenehmes Reizthema ist…
Fast alle frühen Siouxsie-Singles sind sehr gut bis hervorragend. An „Hong Kong Garden“ reicht jedoch keine andere heran.
MORRISSEY – „Suedehead / I Know Very Well How I Got My Name“ (His Masters Voice, 1988)
Es ist erstaunlich, wie schnell Morrissey nach dem dramatischen Ende der Smiths seine erste Solo-45 und im Anschluß daran sein erstes Solo-Album veröffentlichte. Erst recht wenn man bedenkt, wie verzweifelt er zunächst versuchte die Band auch ohne Johnny Marr zusammenzuhalten und sich an die verbleibenden Bandmitglieder klammerte, die er Jahre später, als Mike Joyce ihn vor den Kadi zerrte, als „austauschbar wie die Teile eines Rasenmähers bezeichnete“. Wer damals vermutete, dass Morrissey sich zukünftig in Selbstzweifeln, Leid und Hass suhlen würde, der wurde schnell eines besseren belehrt. Im Februar 1988 veröffentlichte Morrissey mit „Suedehead“ nicht nur eine seiner besten und kommerziell erfolgreichsten Singles, sondern schien auch selbstbewusst und zufrieden in die Zukunft zu blicken. Er hatte allen Grund dazu, denn „Suedehead“, ein Track, der trotz offensichtlicher Unterschiede (Vinnie Reilly statt Johnny Marr!) und einer viel glatteren, druckvolleren Produktion mit den Drums weit im Vordergrund dennoch eindeutig an vergangene, glorreiche Zeiten erinnerte ohne den schalen Beigeschmack einer schalen Smiths-Kopie. Auch wenn mir Musik-Videos in der Regel vollkommen gleichgültig sind, so ist das zu „Suedehead“ nicht weniger als großartig: Morrissey auf den Spuren seines Idols James Dean in Fairmount/Indiana. Herzzerreißend.
TRAVIS – „Re-Offender / Definition Of Wrong“ (Independiente, 2003)
„Re-Offender“ entstand zu einer für die Band offenbar schwierigen Zeit und das bekommt der unvorbereitete Hörer dieser Single auch deutlich zu spüren. Musikalisch und auch textlich (es geht um psychische und physische Gewalt in einer Beziehung) ist „Re-Offender“ meilenweit von frühen 45s wie „U16 Girls“, „Tied To The 90s“ oder „All I Want To Do Is Rock“ entfernt. Während ich mit dem Album „12 Memories“ zunächst meine Probleme hatte, hielt ich „Re-Offender“ vom ersten Moment an für eine großartige Single, die viel ernsthafter, erwachsener und düsterer klingt, als alle zuvor veröffentlichten 45s der Band. Eine faszinierende Entwicklung, die seinerzeit offensichtlich kaum gewürdigt wurde, denn der Band wurde vorgeworfen langweilig und gequält zu klingen und es gab sogar Reviews, in denen „Re-Offender“ als verzweifelter Versuch, mit Coldplay mitzuhalten bezeichnet wurde. Lächerlich.
--
Klasse Idee, die Singles aus unterschiedlichen Perspektiven vorzustellen, wäre auf jeden Fall eine Wiederholung wert. Ihr beide habt mein Interesse für die Banshees geweckt.
--
How does it feel to be one of the beautiful people?Schöne Idee mit den parallelen Texten! Hong Kong Garden werde ich mir mal wieder zu Gemüte führen.
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Ja, ich schließe mich meinen Vorrednern an.
Meine TOP3 diesmal:
1. Siouxsie *****
2. Travis ****1/2
3. Morrissey ***--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties! -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.