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EDDIE COCHRAN – „Three Steps To Heaven / Cut Across Shorty (London, 1960)
Eddie Cochran nahm „Three Steps To Heaven“ am 8. Januar 1960 während seiner letzten Session für Liberty Records mit den verbleibenden Crickets als Backing-Band auf. In den USA erschien „Three Steps To Heaven“ lediglich als B-Seite mit „Cut Across Shorty“ auf der A-Seite und schaffte es nicht einmal in die Top 100. Im UK jedoch erschien „Three Steps To Heaven“ im Mai 1960 als A-Seite und schaffte es auf den ersten Platz der UK-Charts, was vor allem an den tragischen Umständen liegen dürfte, die dem Release dieser 45 vorangingen, denn am 17. April 1960, kurz nach dem Ende einer UK-Tour, starb Eddie Cochran bei einem Autounfall in der Nähe von Chippenham. In diesem Zusammenhang mag der Titel dieser 45 makaber klingen und wahrscheinlich weckte er bei den Lesern der englischen Boulevard-Presse (im UK war der Cochrans Tod ein viel größeres Thema als in den USA) auch unheimliche Assoziationen, die völlig jedoch unbegründet waren, da es sich bei „Three Steps To Heaven“ um einen schlichten, fröhlichen Lovesong mit sehr, sehr coolen Backgorund-Vocals handelt, der nicht im mindesten von Todesahnungen überschattet wird:
„Step one – you find a girl to love
Step two – she falls in love with you
Step three – you kiss and hold her tightly
Yeah! that sure seems like heaven to me“
Natürlich ist „Three Steps To Heaven“ eine großartige Single, aber definitiv nicht Cochrans beste. Watch this space!
FOUR TOPS – „Reach Out I’ll Be There / Until You Love Someone“ (Motown, 1966)
„Reach Out I’ll Be There“, einer von vielen Motown-Klassikern aus der Feder des Songwriter- und Produzententeams Holland-Dozier-Holland kann ich kaum ohne die Attribute „perfekt“ oder „genial“ beschreiben, denn dieser Cut der Four Tops gehört zu den besten Singles die ich kenne und ich habe das Gefühl, dieser Track begleitet mich schon so lange ich denken kann. Ich kann mich zumindest an keine bewusste „erste Begegnung“ erinnern. Wenn Leadsänger Levi Stubbs sein Liebesbekenntnis fast herauschreit – emotional und passioniert, ohne Kitsch und Effekthascherei, dann glaube ich ihm jedes einzelne Wort, ja habe sogar das Gefühl, dass es hier um etwas verdammt Wichtiges geht, das die Bedeutung der gesungenen Worte und den Inhalt eines Popsongs bei weitem übetrifft. Bisweilen erinnert mich sein Vortrag fast an den eines besessenen Predigers, der zusammen mit seinem Chor die Gemeinde antreibt. Pure fuckin‘ magic. Alles, wirklich alles an dieser Einspielung ist perfekt. Vom Intro, das jedes Kind erkennt über den bereits erwähnten Gesang von Levi Stubbs bis zu dem bunten Kaleidoskop an Emotionen und Gefühlen, die durch diesen Track teilweise direkt, teilweise unterschwellig transportiert werden und wahrscheinlich kaum jemanden kalt lassen. Von allen mir bekannten Four Tops Singles ist „Reach Out I’ll Be There“ die mit Abstand beste, wobei ich „Standing In The Shadows Of Love“ (ein Track, der durchaus einige Parallelen zu der besprochenen Single aufweist) auch sehr schätze.
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