Kenny Dorham

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  • #7530831  | PERMALINK

    katharsis

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    Beiträge: 1,737

    Das ist sehr gut möglich, dass es das war.
    Aber da sieht man mal wieder die Erinnerung. Die Platte ist nicht weiß, es war keine Studio-Session und es war auch nichts frühes…

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    #7530833  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Die gibt’a als Boot auch auf CD, glaub ich – hab jedenfalls irgendwo was vom KD/Barry Harris Quartet – würd mich nicht wundern… ja, genau – hier.

    Kenny Dorham – Barry Harris Quartet – New York 1964
    RLR Records RLR88627

    01. Introduction
    02. Confirmation (Charlie Parker)
    03. Ma, He’s Makin‘ Eyes At Me (S. Clare-C. Conrad)
    04. Around Midnight (Thelonious Monk)
    05. The Theme (Miles Davis)
    06. Tin Tin Deo (C. Pozo-G. Fuller)
    07. Scandia Skies (Kenny Dorham)
    08. Manha de Carnaval (L. Bonfá, R. Batchelor)

    Personnel and dates:

    #1-6: Kenny Dorham-Barry Harris Quartet:
    Kenny Dorham (tp), Barry Harris (p), Julian Ewell (b) & Albert „Tootie“ Heath (d).
    Recorded live in New York, August 21, 1964.

    #7-8: Kenny Dorham Quartet:
    Kenny Dorham (tp), Tete Montoliu (p), Niels-Henning Ørsted Pedersen (b) & Alex Riel (d).
    Recorded live in Copenhagen, Denmark, December 5 (track 7) and December 19 (track 8), 1963.

    Total Time: 51 min.

    Die beiden Bonus-Stücke wurden von den Steeplechase-Sessions geklaut (CSSD 36010 und 36011 bzw auf der Doppel-CD „Scandia Story“, SCCD 37047/48)

    Unheimlich nervig, dieses RLR Label!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #7530835  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Hab gestern – endlich! – die „Blue Spring“ erhalten… weiss nicht, was mich so lange davon abgehalten hat, die zu kaufen! Cannonball ist einer meiner ältesten Favoriten, den hab ich schon so mit 12, 13 entdeckt und damals noch vor ich aufs Sax wechselte ein Heft mit transkribierten Soli gehabt, an denen ich mich dann mit der Klarinette (!) abmühte… aber zurück zu „Blue Spring“.

    Aufgenommen für Riverside Anfang 1959 präsentiert das Album Dorham nicht nur als Trompeter sondern auch als Komponist und Arrangeur. Das Programm besteht aus zwei Standards (It Might as Well Be Spring und Spring Is Here) sowie vier KD-Originals, bei denen „Spring“ stets auch im Titel vorkommt… das macht aber noch lange kein dämliches Konzeptalbum draus, denn die Originals klingen halt einfach so, wie KD-Originals klingen… also nicht nach Maiglöckchen oder so. Die Stücke sind neben dem Titeltrack „Poetic Spring“, „Spring Cannon“ (sollte ein Kanon werden, wurde es dann nicht, stattdessen habe KD das Stück Adderley gewidmet) und „Passion Spring“ – zugegeben nicht die originellesten Titel (aber vielleicht hat die ja auch Orrin Keepnews verbrochen?).

    Die Band ist ein Septett, erstklassig besetzt mit Cannonball, dem neben KD zentralen Solisten, sowie Cecil Payne am Barisax und David Amram am Horn. Die Rhythmusgruppe besteht aus Cedar Walton (den man damals gerade aus der Band von J.J. Johnson kennengelernt hatte, er hatte zudem im Vorjahr schon auf KDs Vocal-Album mitgewirkt), Paul Chambers, Jimmy Cobb, sowie an Cobbs Stelle auf den letzten beiden Stücken Philly Joe Jones.

    Dorham klingt kompakt und zuversichtlich, sein Ton weniger brüchig, satter und runder als üblich. Das passt hervorragend zu Cannonball, der sein „ebullient self“ ist, wie immer – ich weiss, er hat seine Mätzchen und seine Klischee-Phrasen und „hooks“, die Slurs, die rasanten kurzen Läufe zwischendurch… aber wie gesagt: ich liebe sein Spiel schon seit fast 20 Jahren – can’t help it!
    Amram und Payne steuern gelegentlich Soli bei, Payne glänzt mit einem äusserst sanften, weichen Sound (Pepper Adams hätte ihm wohl geraten, Tenorsax zu spielen…), Amram klingt trocken, viel weniger melancholisch als Julius Watkins (für mich noch immer DIE Referenz in Sachen Jazz-Horn!). In der Rhythmusgruppe glänzt besonders Chambers mit ein paar schönen pizzicato-Soli, aber auch Walton steuert ein paar schöne Soli bei.

    Insgesamt fehlt mir ein wenig das Gebrochene, Brüchig-Lyrische in KDs Spiel… das ist wohl das Ergebnis der kompakten Arrangements, der sehr eingespielt wirkenden Band (das täuscht wohl, denn das Album wurde in zwei Sessions eingespielt, an der ersten Session wirkte Philly Joe mit, Cobb ersetzte ihn dann für die produktivere zweite) und auch der Mischung von Musikern: bei Cannonball und Walton gibt’s nichts Gebrochenes zu hören.

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    #7530837  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    gypsy tail wind[Insgesamt fehlt mir ein wenig das Gebrochene, Brüchig-Lyrische in KDs Spiel… das ist wohl das Ergebnis der kompakten Arrangements, der sehr eingespielt wirkenden Band (das täuscht wohl, denn das Album wurde in zwei Sessions eingespielt, an der ersten Session wirkte Philly Joe mit, Cobb ersetzte ihn dann für die produktivere zweite) und auch der Mischung von Musikern: bei Cannonball und Walton gibt’s nichts Gebrochenes zu hören.

    dass es ein Riverside-Album ist, würd ich ja mittlerweile auch zu den Gründen für Mängel bei der Brüchigkeit zählen…

    --

    .
    #7530839  | PERMALINK

    katharsis

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    Beiträge: 1,737

    redbeansandricedass es ein Riverside-Album ist, würd ich ja mittlerweile auch zu den Gründen für Mängel bei der Brüchigkeit zählen…

    Diesen Gedanken finde ich sehr interessant, vor allem weil ich in der letzten Zeit ähnlich darüber gedacht habe.
    Ich kenne mich wenig mit den ganzen Hintergründen der Labels aus, was Studiozeiten, Proben usw. angeht.
    Zweifelsfrei steht Blue Note an oberster Stelle, was die Planung und das Konzept hinter den einzelnen Alben anbelangt. Dementsprechend ebenso klar ist wahrscheinlich Prestige eher am unteren Ende dieses Kontinuums zu suchen, da man ja weiß, dass irgendwelche Bands zusammengeschmissen und an einem Nachmittag ein Album eingespielt wurde.

    Riverside dagegen könnte ich mir sehr gut in der Mitte vorstellen.
    Einerseits wurden nahezu alle Sessions von Keepnews produziert, der seinen Stempel entsprechend aufdrücken konnte. Ähnlich wie bei Blue Note, anders als bei Prestige, wurden häufig sich bereits kennende und eingespielte Rhythmusgruppen verwendet, was zumindest in diesem Bereich für einen „sauberen und sicheren“ Klang gesorgt haben dürfte.
    Darüber hinaus dürften mehr Musiker für längere Zeit bei Riverside geblieben sein, als vergleichsweise andere bei Prestige (?).
    Daher glaube ich, dass die Arbeitsbedingungen bei Riverside nicht die schlechtesten waren und Musiker durchaus die Zeit hatten, gefestigt und erprobt Alben einzuspielen – was man dann wieder am Sound merkt.

    --

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    #7530841  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandricedass es ein Riverside-Album ist, würd ich ja mittlerweile auch zu den Gründen für Mängel bei der Brüchigkeit zählen…

    Ja, stimmt! Siehe Blue Mitchell… und da muss ich auch mal zu Gunsten von Prestige einwerfen, dass mir manchmal die rohen, streckenweise holprigen Sachen besser gefallen!

    Was hältst Du denn von „Blue Spring“?

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    #10586077  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ein toller, ausführlicher Artikel über Kenny Dorham ist kürzlich im Austin Chronicle erschienen und online einsehbar:
    https://www.austinchronicle.com/music/2018-09-14/trumpet-colossus-kenny-dorham-towers-alongside-the-jazz-gods/

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    #11939465  | PERMALINK

    stefane
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    Heute abend im Radio:

    Montag, 5. Dezember 2022
    23.30 – 24.00 Uhr
    NDR Kultur

    Jazz – Round Midnight
    „Bebop, Blues & Bossa“ – Zum 50. Todestag von Kenny Dorham
    Eine Sendung von Marianne Therstappen

    Der NDR schreibt dazu in seiner Sendungsankündigung:

    „Geboren wurde der Trompeter und Komponist McKinley Howard „Kenny“ Dorham 1924 in Fairfield, Texas. Weltweit bekannt wurde sein Hit „Blue Bossa“, den er Anfang der 1960er komponiert und mit Saxophonist Joe Henderson eingespielt hatte.
    Kenny Dorham begann seine Karriere in der Bigband von Dizzy Gillespie Mitte der Vierziger und spielte zwei Jahre im „Charlie Parker Quintet“. Eine seiner ersten eigenen Gruppen leitete Kenny Dorham unter dem Namen „The Jazz Prophets“ und er gehörte zu „Art Blakey’s Jazz Messengers“.
    In der New Yorker Szene des „Modern Jazz“ brachte sich Trompeter Kenny Dorham als Sideman und als Bandleader ein. Er tourte durch Europa, komponierte Filmmusiken, spielte auf Festivals, arbeitete als Dozent, schrieb Artikel für „DownBeat“ – trotzdem mußte er zwischendurch immer wieder für seinen Lebensunterhalt jobben.
    Auf der Trompete beherrschte Kenny Dorham sowohl die lyrische sanfte als auch die freie rasante Spielart, voller Fantasie, reich an Improvisationen. Doch er wurde zeit seines Lebens weit unterschätzt – zu groß die übermächtigen Schatten von Dizzy Gillespie, Miles Davis, Clifford Brown, Lee Morgan, um nur einige zu nennen. Aus heutiger Sicht zählt Kenny Dorham zu den wichtigsten Bebop-Trompetern. Viel zu jung starb er am 5. Dezember 1972.“

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