Jean-Luc Godard

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  • #1785947  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Also insgesamt wäre wohl die UK-Box und dazu diese kleine 60s Collection mal ein guter Anfang. Und die beiden DE-Collection Doppel-DVDs noch, allerdings hab ich „Week End“ schon und weiss gar nichts über „Maria & Joseph“ (bzw. eigentlich scheint der ja „Je vous salue, Marie“ zu heissen).
    Die DE-Box hat allerdings den Vorteil, dass sie „Prénom Carmen“ enthält (dass keine der Boxen „Sauve qui peut“ und „Tout va bien“ enthält is zudem sowieso ein Skandal, nicht? Und „Nouvelle Vague“ fehlt auch…)

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157 – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #1785949  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    clasjazSo habe ich das bisher nicht sehen können. Godard denkt sich sicher auch etwas bei dem Love-Ding, aber ich sage mir im Augenblick immer vor, er frage sich: Wie denn kann ich mir da überhaupt etwas denken, in welcher Form? – die dann das Kino oder die fixierten beweglichen Bilder wären. Für einen Theoretiker der Liebe würde ich eher die Figur Ulrich aus Musils »Mann ohne Eigenschaften« halten. (Bei dieser Abschweifung: Ich glaube auch, dass es hier einen Rohmer-Thread geben sollte, aber man kommt eben immer von einem zum andern, da sind doch immer Brücken abzulaufen; um es mit gypsy zu sagen, dem Vertreter der »Alles-hängt-mit-allem-zusammen-Theorie«: So darf es doch sein.)
    Ja, richtig. Godard fragt nach der Form filmischer Darstellung und einer wie Rohmer fragt nach der Wahrheit filmischer Darstellung. Beide sind Freigeister; der eine widersetzt sich der Banalisierung des Kinos, der andere der Banalisierung der Liebe.

    clasjaz

    Von Tanner werde ich nach Meinung der Kino- und Fernsehhäuptlinge einstweilen wohl nicht mehr sehen können. Es gibt ihn hier nicht.

    Alain Tanner n’existe pas? :-) Hier schon:

    [B]artfilm hat derzeit 19 Filme von Alain Tanner auf DVD im Programm.
    .

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    #1785951  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    tolomoquinkolomJa, richtig. Godard fragt nach der Form filmischer Darstellung und einer wie Rohmer fragt nach der Wahrheit filmischer Darstellung. Beide sind Freigeister; der eine widersetzt sich der Banalisierung des Kinos, der andere der Banalisierung der Liebe.

    Gut – so werde ich das für mich einmal festhalten für den nächsten Rohmer-Film. Obwohl ich finde, dass man diesen Parallelismus (Form/Wahrheit; Banalisierung des Kinos/der Liebe) noch ein bisschen „schütteln“ könnte: gehört die Wahrheit auf die Seite der Liebe oder die Seite der Form? Wahrscheinlich lässt sich das nur durch die „Mentalität“ der beiden halbwegs klären; ich habe zurzeit noch die Vermutung, dass Godard mehr Fragen einfallen als Rohmer und deshalb die Form so betont. Wie gesagt: im Augenblick.

    tolomoquinkolom

    Alain Tanner n’existe pas? :-) Hier schon:

    [B]artfilm hat derzeit 19 Filme von Alain Tanner auf DVD im Programm.
    .

    An DVDs hatte ich gar nicht gedacht, eher an kleine Filmreihen zu Ehren von Tanner … Aber das ist wunderbar, da werde ich jetzt einmal genauer sehen müssen, welcher Film von Tanner der nächste sein soll. Schöne Seite, beruhigend. Vielen Dank!

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    #1785953  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    clasjazAn DVDs hatte ich gar nicht gedacht, eher an kleine Filmreihen zu Ehren von Tanner … Aber das ist wunderbar, da werde ich jetzt einmal genauer sehen müssen, welcher Film von Tanner der nächste sein soll. Schöne Seite, beruhigend. Vielen Dank!

    Keine Frage, Leinwand ist immer vorzuziehen! Allerdings: Lieber einen Tanner auf DVD sehen, als gar nicht. :-)

    --

    #1785955  | PERMALINK

    texture

    Registriert seit: 24.05.2010

    Beiträge: 16

    Auf film-zeit.de findet man einen Pressespiegel zum letzten Godard FILM SOCIALISME, der letzte Woche in Cannes Premiere feierte: http://www.film-zeit.de/Film/21435/FILM-SOCIALISME/Kritik/

    Ich bin seeehr gespannt auf das Ding, insbesondere, wenn der Spiegel das hier schreibt:

    „FILM SOCIALISME ist weder gut noch schlecht, man kann versuchen zu begreifen, was gemeint ist mit diesem willkürlich scheinenden Strom von Assoziationen, und wenn man nicht versteht, was der Meister sagen möchte, dann ist auch das kein Problem: Jeder nimmt mit, was er sieht oder fühlt, Jean-Luc Godard stellt lediglich das Material zur Verfügung.“

    …klingt das nach genau dem Film, den ich zwar erwarte, aber auch nach genau dem, was ich so gerne von ihm sehe…

    --

    #1785957  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Jeder nimmt mit, was er sieht oder fühlt

    Oje oje… ist das denn nicht immer so?

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    #1785959  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Lenkt mich auch eher in die Melancholie … In dem von texture verlinkten Pressespiegel liest man an erster Stelle auch solche Höhenflüge: „Anscheinend sind viele der Sätze aus Büchern anderer Autoren entlehnt.“ Das nennt man wohl Chuzpe.

    --

    #1785961  | PERMALINK

    rock-n-roll-star-11926

    Registriert seit: 03.09.2009

    Beiträge: 1,442

    Ich schreibe im Moment eine Hausarbeit in Soziologie zu dem Verhältnis von Kunst und Kommerz. Da dachte ich mir, dass ich dies doch am Beispiel von Le Mépris machen könnte. Da Godard ja bekanntlich seine Filme gerne dekonstruiert und auch gleich mehrere Themen behandelt, bin ich immer noch auf der Suche nach Literatur oder Aufsätzen, die speziell diese Thematik in Le Mépris ein bisschen näher beleuchten. Habt ihr da ein paar Empfehlungen?

    --

    If I can't dance, I don't want your revolution!
    #1785963  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,736

    Rock ’Ich schreibe im Moment eine Hausarbeit in Soziologie zu dem Verhältnis von Kunst und Kommerz. Da dachte ich mir, dass ich dies doch am Beispiel von Le Mépris machen könnte. Da Godard ja bekanntlich seine Filme gerne dekonstruiert und auch gleich mehrere Themen behandelt, bin ich immer noch auf der Suche nach Literatur oder Aufsätzen, die speziell diese Thematik in Le Mépris ein bisschen näher beleuchten. Habt ihr da ein paar Empfehlungen?

    Kann ich leider nicht helfen.
    Aber die „Dialoge“ auf der Party zu Beginn von „Pierrot le fou“ müsstest Du Dir unbegingt mal anhören! Sind wohl ziemlich direkt aus damaligen Werbungen entliehen und funktionieren natürlich gar nicht als Dialoge, sind aber für mich irgendwie die perfekte Versinnbildlichung dessen, das die meisten Leute unter einer „Party“ zu verstehen scheinen… hélas!

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    #1785965  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    Kann es sein, das nach und nach jetzt die DVDs aus dieser Box einzeln veröffentlicht werden?

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #1785967  | PERMALINK

    rock-n-roll-star-11926

    Registriert seit: 03.09.2009

    Beiträge: 1,442

    gypsy tail windKann ich leider nicht helfen.
    Aber die „Dialoge“ auf der Party zu Beginn von „Pierrot le fou“ müsstest Du Dir unbegingt mal anhören! Sind wohl ziemlich direkt aus damaligen Werbungen entliehen und funktionieren natürlich gar nicht als Dialoge, sind aber für mich irgendwie die perfekte Versinnbildlichung dessen, das die meisten Leute unter einer „Party“ zu verstehen scheinen… hélas!

    Hab mir die Szene gerade nochmal angeschaut. Die ist natürlich spitze, aber ich bekomme die gerade mit dem Spannungsfeld von Kunst und Kommerz nicht unter einen Hut. Ich dachte mehr an den Konflikt, den Lang/Prokosch und Paul/Prokosch/Camille austragen. Der ja auch wieder auf die Situation von Godard und den Produzenten des Films übertragbar ist.
    Dabei fällt mir noch ein: was bedeutet es, wenn Godard seine Bilder in bestimmten Szenen in den den Farben der Trikolore einfärbt? Deutet das auf irgendeine Form von Entfremdung der Protagonisten von was auch immer an (ist mir gerade bei der Partyszene wieder aufgefallen und taucht ja auch in Le Mépris in der Anfangsszene von Camille und Paul auf).
    Auch dachte ich gerade bei dem amerikanischen Regisseur mit der Sonnenbrille und der Zigarre an Godard selbst. War wahrscheinlich ein Scherz von ihm :)

    scorechaserKann es sein, das nach und nach jetzt die DVDs aus dieser Box einzeln veröffentlicht werden?

    Das kann gut sein, bei der Bunuel-Box war (oder ist) es glaube ich auch so.

    --

    If I can't dance, I don't want your revolution!
    #1785969  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,736

    Joyeux anniversaire, maître!

    Godard wird für mich immer zu den zehn wichtigsten Regisseuren zählen…

    …die Frisur Jean Sebergs in „A bout de souffle“… und wie sie „New York Herald Tribune“ ruft… die Gesten von Bebel…

    …ebendieser, wie er sich in „Pierrot le fou“ am Ende dann gerne doch nicht in die Luft jagen würde… davor die grossartige Kino-Definition von Sam Fuller… die nächtliche Autofahrt mit den Farben in der Windschutzscheibe…

    …die Farben überhaupt: eine frische Kopie von „Le mépris“ ist diesbezüglich schon fast eine Orgie… Piccolis Hut, Palances rotes Cabrio…

    …die Herès-Handtasche in „Weekend“… überhaupt alles in Weekend, die Hup-Fahrt entlang der blockierten Landstrasse, die Bataille’sche Anfangssequenz, Saint-Just…

    …die schönsten Aufnahmen der Stones in „Sympathy for the Devil“…

    …die unglaubliche Schönheit von Anna Karina in „Alphaville“…

    …die SS/Napalm-Tankstelle in „La chinoise“…

    …der Tanz zur Jukebox im Bistro in „Bande à part“

    …tu es infâme – non, je suis une femme… in „Une femme est une femme“ natürlich…

    …das Geschnipsel in den jüngeren Filmen, zuletzt im berückenden „Film Socialisme“…das thesenhafte, skizzenhafte, hingerotzte, das jeglicher Zufälligkeit aber doch entbehrt…

    …das Thema von Georges Delerue für „Le mépris“, die perfide Nacktszene mit der schmollmündigen BB ebenda… und natürlich Fritz Lang!…

    …und immer wieder die aus kunstvoll gestapelten Autowracks aufsteigenden Rauchschwaden in „Week End“… Nemesis Europas, des Abendlandes (des sogenannten…), der Antike, des Dramas…

    Danke zu sagen für all das schiene schon schnöde und trivial… und jetzt wird der Meister 80 und behält seine jugendliche Schnoddrigkeit hoffentlich noch für eine ganze Weile bei!

    Félicitations an den Léman!

    Hier eine kleine Huldigung im Profil und hier das wohl jüngste Interview, das vor ein paar Tagen im heimischen Tagesanzeiger erschienen ist.

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    #1785971  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,245

    Schön, gypsy!

    Auch hier nochmal Glückwunsch an JLG.

    Und ergänzend:

    Der Anfang von Le mépris, Godards raunende Stimme über Delerues Musik.

    Anna Karina geht durch die Strassen von Paris, diskutiert im Café und wird die elegischste Prostituierte aller Filmzeiten.

    Der Tanz in Bande à part.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #1785973  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,736

    Der neue Godard, Adieu au langage, wird hier in Zürich im Xenix, dem einen der beiden Programmkinos, zu sehen sein:

    Die Daten, falls jemand einen Besuch plant:

    Do 05. 03. > 19:00
    So 08. 03. > 21:30
    Mo 09. 03. > 21:00
    Mi 11. 03. > 19:00
    Fr 13. 03. / Sa 14. 03. > 23:30
    So 15. 03. > 21:00
    Mo 16. 03. > 19:15
    Do 19. 03. / So 22. 03. > 21:30
    Mi 25. 03. > 21:00

    http://www.xenix.ch/programm/film/-/id/4194/zid/625

    Am ersten Abend wird der Kameramann, der die Distribution des Filmes übernahm und auch gleich selbst die im Kino natürlich nicht vorhandene 3-D-Anlage installieren wird.

    Dass der Film hier laufen würde, war schon eine Weile bekannt, ich weiss nicht, ob ich den Artikel schon irgendwo anders verlinkt hatte:
    http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/kino/Die-kuriose-Karriere-des-unspielbaren-GodardFilms/story/25222014

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157 – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #1785975  | PERMALINK

    foka

    Registriert seit: 17.10.2007

    Beiträge: 8,543

    Neid! Nach Zürich kann ich deshalb nicht fahren. Über eine Aufführung in Frankfurt ist bisher nichts bekannt, ich glaube, ich schreibe mal eine Mail an das Deutsche Filminstitut. Denn das Kino im Filmmuseum ist sogar mit 3D-Technik ausgestattet, was spricht also dagegen? Publikum wäre auch reichlich vorhanden, da bin ich sicher.

    --

    Is this my life? Or am I just breathing underwater?
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