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AutorBeiträge
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Das norvegische Fernsehen scheint eine Fundgrube zu sein … hier z.B. Ralph Towner, Eberhard Weber, Jan Garbarek (dessen damalige Frisur ist nochmal zehnmal bekloppter als jene von Lee Morgan – wie kommt man auf solche Ideen?!?) und Jon Christensen:
https://tv.nrk.no/serie/jazz-i-munch-museet/FMUS00006074/28-02-1975#t=0s--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deWarum Genesis in den 1980er-Jahren so groß geworden sind
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WerbungBlue Note: Beyond the Notes (Sophie Huber, CH/USA/UK, 2018)
Heute Mittag im Kino gesehen, die Regisseurin war anwesend, der Saal leider nicht sehr gut gefüllt (dafür war Irène Schweizer anwesend), eine richtige Diskussion kam nicht in Gang, was an der Zurückhaltung der Regisseurin und dem professionellen Gelaber der Moderatorin gleichermassen gelegen haben mag, aber Publikumsfragen sind ja oft eh blöd – einer fragte denn auch tatsächlich: „Drei Frauen vorne [die Produzentin war auch da], aber im Film nur Männer, wie kommt das?“ – war ja sicher nett gemeint, aber das müssen jetzt echt nicht die zwei Frauen (die dritte schien zwar gut vorbereitet aber dennoch ahnungslos zu sein) beantworten. Mochten sie auch nicht …
Gut, aber der Film: die Idee ist, keine Ton-Bild-Schau zu machen (Benedikt lässt grüssen – sind das wirklich schon 21 Jahre? Ich fand den Film damals ja einfach wegen all der Bilder toll, denn ich hatte wohl gerade erst langsames Internet, keine Coffee-Table-Bücher und nichts, kannte vieles schlicht noch nicht) sondern sich dem Label über derzeitige Protagonisten anzunähern. Das mag etwas gesucht sein, weil das Label ja seit fünfzig Jahren nicht mehr wirklich existiert, aber es klappt doch ganz gut, denn Robert Glasper, Terrace Martin und Ambrose Akinmusire haben grossen Respekt vor der Geschichte und können auch gut darlegen, was ihnen wichtig ist und wie sie diesbezüglich dem „spirit“ von Blue Note verbunden bleiben. Mit Lou Donaldson wurde – so berichtete Huber im Anschluss – ein stündiges Interview gefilmt, aus dem diverse Ausschnitte in den Film fanden und er hat natürlich so manche Episode auf Lager, spricht auch mit dem grössten Respekt von Lions und Wolff.
Ebenfalls hoch anrechnen möchte ich dem Film, dass die Anfänge nicht im Dunkeln bleiben, dass die Entwicklung vom Dixieland über den Swing zu Monk kurz zur Sprache kommen und auch auf der Tonspur (weniger im Bild, wo zu Bechets „Summertime“ Photos aus den Fünfzigern oder Sechzigern gezeigt werden) Niederschlag finden. Natürlich ist Cuscuna mit dabei, dem ja inzwischen das Archiv von Wolff gehört (1997 noch nicht, glaube ich?), mit Rudy Van Gelder führte man auch noch ein Interview, bevor er starb (die Arbeiten dauerten anscheinend vier Jahre) und auch Bruce Lundvall kam zur Sprache. Öfter zu sehen ist Don Was, der ziemlich sympathisch rüberkommt und in gewisser Hinsicht ein würdiger Nachfolger von Lion/Wolff ist: die Business-Seite scheint ihn wenig zu interessieren, er sitzt begeistert im Studio, ist wie die beiden Gründer ein grosser Fan der Musik.
Don Was sitzt im Studio, weil aus Anlass des Filmes eine Session der Blue Note All Stars (Ambrose Akinmusire, t; Marcus Strickland, ts; Robert Glasper, keys, elec; Lionel Loueke, g; Derrick Hodge, b; Kendrick Scott, d) einberufen wurde, zu der dann auch noch Herbie Hancock (p) und Wayne Shorter (ss) stossen – die beiden wurden von Huber gleich gemeinsam interviewt, was sehr gut funktionierte, da kommt dann natürlich auch Miles Davis vor, das „second quintet“, und von dort zu Shorters Blue Note-Alben ist der Weg ja auch nicht weit – die Gruppe spielte zwei Takes von „Masqualero“ ein, man sieht aber auch daraus nur Schnipsel. Die Kurzatmigkeit bleibt die Hauptkritik am Film, sie ist ja leider in Musikfilmen seit Jahren omnipräsent und hier deutlich weniger virulent als oft, aber dennoch, es hätte nicht geschadet, wenn der Film 20 Minuten länger geworden wäre und man mehr Musik zu sehen gekriegt hätte.
Archivmaterial gibt es natürlich auch ein wenig, allerdings kommt das fast nur aus Europa: die Jazz Messengers mit „Moanin'“, Thelonious Monk (einen kurzen Schnipsel aus dem Jazz Loft-Material gab es da wohl auch noch – auch im Jazz Loft-Film gab es davon ja nur viel zu kurze Auszüge), dann aber auch Albert Ammons und Meade Lux Lewis, die wohl eher nicht in Europa gefilmt wurden? Ist auch egal, die Schnipsel haben mit Blue Note wenig am Hut, ausser dass die betreffenden Stücke halt auf BN-Alben veröffentlicht wurden.
Der Film endet dann wieder in der Gegenwart, Lundvall erzählt kurz über die Anfrage in den Achtzigern, die das Revival auslöste (Cuscuna war stets an seiner Seite), dann hat Norah Jones als Retterin (und souveräne Sängerin/Performerin, daran keine Zweifel von meiner Seite) ihren kurzen Auftritt – so verschieden sind die Perspektiven, aber die Totengräberin, zu der sie in Jazzkreisen gerne stilisiert wird, war sie ja sicherlich nicht. Der Hip Hop rückt auch noch ins Zentrum, jemand (Glasper glaube ich) sagt auch, dass Jazz und Hip Hop von der Intention her eigentlich gar nicht zu unterscheiden seien, es gibt ein Schnipsel von A Tribe Called Quest (Ali Shaheed Muhammad ist auch einer der Interview-Partner), Idris Muhammad wird als einer der zentralen Akteure des Hip Hop (ex-post, klar) gewürdigt, Akinmusire berichtet über die Session mit Kendrick Lamar, dessen „To Pimp a Butterfly“ auch nicht unerwähnt bleiben darf.
Das mag jetzt alles etwas beliebig klingen, aber alles in allem ist der Film ziemlich gelungen, finde ich, formal wie auch von den Akzenten her, mit denen er auf den Wust an Material zugreift, und vor allem von den Statements her, die ins Zentrum gerückt werden, und die auch heute wieder von einer gewissen Wichtigkeit sind. Es geht um Freiheit, Freiräume, Entwicklungen, Persönlichkeiten, um das Menschsein in der Kunst jenseits des Kommerz.
Infos zum Film:
https://bluenoterecords-film.com/en/
(es gibt die Seite auch Deutsch, aber die ganzen Zitate sind dann halt übersetzt)Den Trailer kann man sich hier anschauen
https://www.facebook.com/BlueNoteRecordsFilm/videos/229803214429867/--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagerade hat FIRE MUSIC von tom surgal (wer auch immer das ist) auf dem new york film festival premiere.
das ist nur ein teaser-trailer für die erfolgreiche fundraising-kampagne, aber man denkt natürlich erstmal: weiße ältere männer erzählen uns den free jazz, aber ab der hälfte kommen dann ein paar protagonisten: bradford, lake, taylor, shepp, gunther hampel (super eisbär-mütze) usw. und auf facebook wird das durchaus mit der botschaft geteilt, dass hier ein notwendiges korrektiv in der jazzgeschichts-erzählung zu ken burns erzählt wird. so auch der tenor im rolling stone (wobei der dann wieder sagt: zuviel new york, kaum europa und asien). ich bin gespannt.
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Fire Music iat ja auch erstmal New York … Wuppertal und Japan ticken schon anders. Und irgendwie finde ich halt auch heute noch, man sollte sich der Wurzeln der Musik bewusst sein, auch wenn man heute als junger Mensch in Europa oder Asien der Improvisation fröhnt … nehme wie üblich nicht an, dass ich den Film sehen werden kann (es gibt in Zürich mehr Säle als vor 20 Jahren, dafür laufen alle grossen und mittelgrossen Filme parallel in vier Kinos, die alle leer sind … ich verstehe das Prinzip nicht … dafür komme ich hier in Italien andauernd an geschlossenen Kinos vorbei, deprimierend). Und Vimeo geht auch nicht weil schon wieder kein taugliches Wifi … dafür Spritz an der Piazza.
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Zwei ICP Dokus von Jellie Dekker:
Afijn: https://vimeo.com/317224246
Hazentijd: https://vimeo.com/318723907The Ballad of Fred Hersch von Charlotte Lagarde and Carrie Lozano:
https://vimeo.com/145825359
Ergänzend dazu Katja Dureggers Projekt über Hersch:
https://kduregger.de/movie/let-yourself-go-die-leben-des-fred-hersch/--
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.Habe gestern eine Webseite entdeckt welche offenbar eine grosse Menge an Jazzfilmen bündelt. Die Hauptseite findet man hier. Und hier der direkte Link zum Video Vault.
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Ein wildes Konzert mit
Peter Brötzman : Reeds
Matana Roberts : Alto Sax
Masahiko Satoh : Piano
John Edwards : Bass
Takeo Moriyama : DrumsBrötzmann Festival Day 4 Set 1
Café OTO, Hackney, London
September 7th, 2019--
imernstEin wildes Konzert mit
Peter Brötzman : Reeds
Matana Roberts : Alto Sax
Masahiko Satoh : Piano
John Edwards : Bass
Takeo Moriyama : Drums
Brötzmann Festival Day 4 Set 1
Café OTO, Hackney, London
September 7th, 2019vielen dank, fantastische band, das wird wirklich keinen augenblick langweilig.
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Danke auch von mir.
Das zweite Set dazu habt ihr bestimmt auch schon entdeckt @imernst @vorgarten @kurganrs? Jemand hatte das Video hier schon mal erwähnt und ich hab sie schon vor einiger Zeit mal angehört (und ein wenig geguckt):
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaWobei es hier ja eigentlich um Filme geht, nicht um Konzertmitschnitte … haben wir dafür gar keinen passenden Thread? Wohl bisher immer nur im Hörtagebuch abgehandelt, oder allenfalls unter Live-Gigs (weil ja jemand dort war und dann mal ein Video entdeckte und einstellte).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaich find die Allstar Besetzung Broetzmann Matana Sato rechtfertigt einen ausnahmsweisen Post in diesen Thread… That said: ich hab die beiden ICP Filme die letzten Tage geschaut, danke fuer den Tipp!
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.redbeansandriceich find die Allstar Besetzung Broetzmann Matana Sato rechtfertigt einen ausnahmsweisen Post in diesen Thread… That said: ich hab die beiden ICP Filme die letzten Tage geschaut, danke fuer den Tipp!
Ja, klar – bin eher erstaunt, denn eigentlich wäre „Jazz auf Youtube“ ein Thema, das in zwei Tagen 15 Seiten füllen könnte
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaich zitier mich mal gerade aus dem Hoerthread von gestern, tolle Website des belgischen Rundfunks… das ist natuerlich die wallonische Website, hier ist fuer Mai eine flaemische angekuendigt, hoffe die haben auch nochmal Jazz…
redbeansandriceund jetzt weiter mit dem belgischen Jazzarchiv, das eine neue Videokollektion draussen hat, jedenfalls neu fuer mich… hier ist der Ueberblick, schicke Videos wie Chet Baker mit Jacques Pelzer und Rene Urtreger, Jimmy McGriff mit Thornell Schwartz, Lee Konitz mit Bill Evans, Jaspar Thomas Quintet… jeweils so etwa 39, 40 Minuten…
Ich gucke daraus die Dokumentation Three Days in April von 1973… das Fernsehen besucht Fats Sadi und sein Quartett (mit dem sehr tollen Schlagzeuger Freddy Rottier *1926), Rene Thomas und sein Trio (mit dem sehr tollen Schlagzeuger Felix Simtaine), Thomas hatte zu der Zeit noch ein gutes Jahr zu leben und sieht auch echt nicht gesund aus, spielt aber super… und dann als diensthabende Fusionband Marc Moulins Placebo (wieder mit Rottier am Schlagzeug und einem Blaesersatz mit kollektiv wohl schon damals 40 Jahren Tanzmusikerfahrung, Nick Fissette, Richard Rousselet, „Johnny Dover“ und Alex Scorier… so Leute wie Scorier gibt es nur in Europa, echte Profis… nur weil er hier mit seine Batikhemd Sopransaxophon ueber E-Piano Flaechen spielt, heisst das nicht, dass er nicht im gleichen Jahr unter eigenem Namen ein Dixielandalbum rausbringen konnte…).
Drei tolle Bands, grosse Empfehlung…redbeansandriceauch schoen, Art Blakey 1965 in Paris mit seinen „New Jazzmen“ Jaki Byard, Freddie Hubbard, Nathan Davis und Reggie Workman (wohl doch nicht unrecorded)… ist nicht auf Blue Note, aber dafuer mit Bild und Ton
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Schlagwörter: Jazz DVDs, Jazz im Film, Jazzfilme
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