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gypsy-tail-wind
Wie läuft das eigentlich heute mit Promo-Exemplaren? Wird da einfach online ein privater Bandcamp-Link geschickt, der den Kritikern ermöglicht, die Musik mal anzuhören … und machen grössere/ältere Label wie Intakt oder gar ECM dabei mit? Oder versenden die immer noch CDs (bei Intakt gab’s ja reduzierte Ausgaben in Papphüllen, so wie die CDs, die dem RS oder anderen Magazinen beiliegen, mit dem Frontcover und auf der Rückseite den ganzen Infos, die auch immer auf den Trays zu finden sind bzw. inzwischen auf den Rückseiten der Digipacks).
Von INTAKT habe ich immer die CDs in Papphüllen – wie beschrieben – bekommen. Zu den CDs in der Papphülle gab es eigentlich immer auch die Booklets der regulären Ausgabe dazu. Bei ECM waren es immer die originalen CDs (mit „Promo“ Aufdruck) in diesen dünnen „slim cases“ ohne Beiheft aber mit Nennung der Musiker/Titel (meistens war es so aber nicht immer!) auf einem einfachen weissen Blatt (lose dabei/eingeschoben, seltener auf die Plastikhülle aufgeklebt. Immer wieder auch das ganze in einer weichen durchsichtigen Plastikhülle (ähnlich den Schutzhüllen für LPs) . SONY hatte früher immer nur einen Aufkleber der die CD zum Promo erklärte. [Diese Promos werden bei Discogs als reguläre Editionen gelistet und gelten nicht als Promo CDs] NoBusiness verteilt die regulären CDs. Bei LPs gibt es mitunter CDr in einer verkleinerten Version der Vinyl Hüllen. Von Lillingers Label Plaist erhalte ich entweder die CDs oder einen Download Link wie aktuell zur Solo LP von Lillinger (pure Elektronik aber mir gefällts). Ebenso verfährt WhyPlayJazz (früher in Greifswald und nun in Berlin). 577 Records versendet Download Links oft viele Wochen vor dem eigentlichen Veröffentlichungsdatum. ENJA wiederum verteilt normale CDs. Zusätzlich habe ich die Erfahrung gemacht das Konzertveranstalter Links nicht sonderlich schätzen sondern oft auf CD/CDr bestehen. Soweit ein kleiner Enblick in meine Erfahrungen mit Promo CDs.
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WerbungimernstZusätzlich habe ich die Erfahrung gemacht das Konzertveranstalter Links nicht sonderlich schätzen sondern oft auf CD/CDr bestehen.
Diesen Satz verstehe ich nicht.
Meine Aussage oben bezog sich nicht auf Jazz-Labels, sondern auf Bemusterung allgemein. Bei reinen Jazzlabels habe ich so gut wie keine Erfahrung, was Bemusterung angeht. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass physische Tonträger bei Jazzlabels noch weiter verbreitet sind, so wie imernst das beschreibt.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Ich verstehe vollkommen, wenn man in den Aufnahmen etwas besonders verletzliches hören kann. Es gibt ja auch bei anderen Acts Streit um die letzten Aufnahmen wie bei Billie Holiday: Die einen hören eine besondere Qualität, die anderen denken wehmütig an bessere Tage. Ich habe die Shepp-Aufnahme mit Moran nicht als angenehmes Alterswerk empfunden, aber ich bin ja auch nicht alleine maßgeblich. Ich denke, ich höre mir die Platte einfach nochmal an.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75
imernstZusätzlich habe ich die Erfahrung gemacht das Konzertveranstalter Links nicht sonderlich schätzen sondern oft auf CD/CDr bestehen.
Diesen Satz verstehe ich nicht. Meine Aussage oben bezog sich nicht auf Jazz-Labels, sondern auf Bemusterung allgemein. Bei reinen Jazzlabels habe ich so gut wie keine Erfahrung, was Bemusterung angeht. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass physische Tonträger bei Jazzlabels noch weiter verbreitet sind, so wie imernst das beschreibt.
Ich verstehe nicht was du nicht verstehst. Bemusterung läuft natürlich nicht nur über die Labels direkt. Z.B. im Falle on Intakt habe ich die Promos vom deutschen Vertrieb erhalten. Bei ECM mal vom Label und mal von Universal. Ähnliches kann man auch über andere Labels/Vertriebe vermerken. Das mit den Konzertveranstaltern hatte ich „nur so“ noch hinzugefügt da es im weiteren auch dort um „Promos“ geht. Natürlich nicht im Sinne vor Tonträger verkaufen sondern um eben die Musiker zu vorzustellen/anzupreisen. Auch die CDs an die Veranstalter können vom Label, von Musikerinnen oder auch vom Vertrieb stammen. Meine Erfahrung bezieht sich auf 23 Jahre als Einkäufer in (damals) Europas grösster Jazzabteilung. Aber wir hatten auch Rock/Pop, Folk, Hörbücher und Klassik, etc.. Und meine Ausführungen lassen sich auf diese Musikfelder ausweiten. Zudem bekomme ich „Promos“ mittlerweile nicht mehr als Einkäufer sondern als Gestalter einer Radiosendung. Und in diesem Zusammenhang bekomme ich CDs fast ausschließlich von den Labels bzw. den Musikern.
Jazzlabels habe ich halt genannt da ich damit die meiste Erfahrung habe und hier das Forum für Jazz ist. Das sich deine Aussagen nicht auf Jazzlabels im speziellen bezogen habe ich dummerweise nicht bemerkt.
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Vielen Dank für die Details in Sachen Promos @imernst – interessant zu hören!
Was Shepp/Moran angeht: das ist für mich kein „angenehmes“ Alterswerk sondern ein kluges Statement, in dem Shepp seine Ressourcen gekonnt einsetzt, sich einen Begleiter holte, der zum echten Partner wächst. Das alles klingt für mich viel mehr „gestaltet“ oder „modelliert“ denn improvisiert, wirklich ein Statement, keine Beiläufigkeit. Wenn ich das im Konzert gehört hätte, empfände ich das anders, wer weiss, ich bin ja mit Kritik am Shepp der letzten 20 Jahre auch nicht leise gewesen hier – umso schöner fand ich die Überraschung, die das Duo-Album für mich bereithielt. Vielleicht – ich denke jetzt einfach mal laut, kann hier gefährlich sein – kann man das mit dem vergleichen, was Abdullah Ibrahim so seit 20 Jahren tut: er spielt seine Musik, ohne dass es zu Überraschungen kommt, Improvisation ist völlige Nebensache geworden (war bei ihm aber zugegeben auch nie so zentral wie beim jüngeren Shepp, Ibrahim suchte sich dafür die passenden Sidemen, ist halt auch die Ellington/Mingus-Schule, in der das Zusammenstellen der Band auch kompositorische Arbeit bedeutet). Gut möglich, dass die Art Musik erst im Alter möglich wird, ich weiss es nicht, aber dem Album einfach das Etikett vom „Alterswerk“ anzukleben und weiterzuscrollen wird ihm nicht gerecht.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba@imernst: Ich hatte den Satz mit den Konzertveranstaltern schlichtweg inhaltlich nicht verstanden. Jetzt ist klar!
@gypsy: Genau, du warst da nicht zurückhaltend, umso mehr überrascht mich, dass dir das Album so gut gefällt. Gegen Alterswerke habe ich übrigens gar nichts und finde den Begriff auch nicht negativ. Mich stört ja nicht, dass es ein Alterswerk ist, sondern dass ich meine, dass Shepp der Aufgabe nicht mehr gewachsen ist. Aber gut, ich höre es mir nochmal an.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Schlagwörter: 2021, Jahresrückblick, Jazz
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