Ich höre gerade … klassische Musik!

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  • #8422501  | PERMALINK

    blues-to-bechet

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    clasjaz Große Melancholie, unglaublich feiner, wenngleich weicher Tastendruck von Curzon.

    Dieser feine, weiche Tastendruck zieht sich meiner Ansicht nach auch durch seine Mozart- und Brahmsinterpretationen. Gerade bei Brahms sind die Abschattungen erstaunlich, wenn man die unterschiedlichen Einspielungen der Klavierkonzerte vergleicht. (Rubinstein jedenfalls ist deutlich kantiger).

    Und auch z.B. beim Klavierkonzert von Grieg in a-moll, welches ich gerade höre (LSO / Fjeldstad 1959).

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    #8422503  | PERMALINK

    blues-to-bechet

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    Und darauf Curzon, Brahms 2. Klavierkonzert, op.83, Wiener Phil / Knappertsbusch, 1957.

    Das 1. Klavierkonzert ist natürlich der Überhammer, aber auch der ruhige Nachfolger wächst mit jedem Durchgang.

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    #8422505  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Blues to BechetGerade bei Brahms sind die Abschattungen erstaunlich, wenn man die unterschiedlichen Einspielungen der Klavierkonzerte vergleicht. (Rubinstein jedenfalls ist deutlich kantiger).

    Von Curzon brauchte ich schon immer mehr, schludere leider oft zu sehr. Die mir wunderbarste C-Dur-Fantasie von Schumann stammt auch von ihm. Die Brahmskonzerte kenne ich nicht mit Curzon. Treibt denn das Orchester ordentlich das Feuer an im ersten Konzert? Das zweite ist dann etwas milder, das stimmt. – Gibt es Schumanns Klavierkonzert mit ihm?

    Hier habe ich Beethovens Sechste hervorgeholt, Furtwängler mit den Wiener Philharmonikern 1952.

    Ist zwar ein Billiglabel, aber das macht nichts bei dieser ungeheueren Präsenz, das fließt und tanzt ohne Unterlass. In keinem Moment lässt die musikalische Spannung nach, ruhige Momente dehnen sich zu – und in – langen Bögen, altertümlich gesagt: ständige Systole und Diastole, An- und Abschwellen. Und was holen die Bässe heraus im Geflirre der Flöten und ihren kleinen Nachbarn – und so weiter, eine der phantastischen Einspielungen, von denen Furtwängler in den 50ern ja unzählige auf den Tisch gelegt hat.

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    #8422507  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    #8422509  | PERMALINK

    blues-to-bechet

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    @ clasjaz

    Schon in den ersten Takten explodiert das erste Klavierkonzert geradezu, besonders in der Interpretation mit dem London Symphony Orchestra / George Szell von 1962. Ich sehe jetzt gerade die Decca Curzon Box durch. Insgesamt ist das erste Konzert dreimal vertreten. Neben Szell sind das Curzon mit dem National Symphony Orchestra unter Enrique Jorda von 1946 und das Concertgebouw Orchester unter Eduard van Beinum, 1953.

    Insgesamt also Interpretationen über drei Jahrzehnte. Schwer zu sagen, ob es eine „beste“ gibt, alle haben ihre Besonderheiten. Vom Orchester her hat wie gesagt die Aufnahme von 1962 meiner Ansicht nach den Vorrang.

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    #8422511  | PERMALINK

    blues-to-bechet

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    Jetzt ein weiterer Vergleich: Curzon 1953 vs. Claudio Arrau, Philharmonia Orchestra / Carlo Maria Giulini, 1961.

    Wiederum ganz eigene Aspekte. Bei Arrau/Giulini dauert schon der mächtige erste Satz gute zwei Minuten länger als bei den meisten anderen Interpretationen.

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    #8422513  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Kannst Du diese Brahms-Konzerte einfach so reinziehen, viele Male innerhalb weniger Tage? Ich kann sie bisher nur selten hören, die Gilels DG-Aufnahmen etwa harren immer noch der Entdeckung, weil mir seit einem Monat oder noch länger schlicht nicht nach diesen monströsen Dingern war!

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    #8422515  | PERMALINK

    blues-to-bechet

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    Momentan schon. Alles hat eben seine Zeit.

    Brahms geht eigentlich immer, besonders die Trios / Quartette mit Rubinstein, und eben die Konzerte. Nur mit den Symphonien tue ich mir schwer, der bleierne Bombast, gerade mit Bernstein, ist halt keine leichte Kost.

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    #8422517  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Oh, die Klavier- und Kammermusik geht bei mir auch immer. Aber die Klavierkonzerte … die sind mir zu wuchtig, zu „gross“, als dass ich sie einfach so mal rasch auflegen würde. An die Symphonien habe ich mich noch nicht gemacht (im Allgemeinen, nicht nur bei Brahms), aber jene von Brahms habe ich hier von Toscanini, Walter und Carlos Kleiber, wenn es denn so weit ist.

    Vielleicht versuche ich es heute nachmittag mal mit den Gilels-Aufnahmen.

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    #8422519  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Jetzt also mal die Nr. 1 … die Nr. 2 habe ich von Gilels auch noch mit Reiner (rec. 1958). Ich bin zwar sehr von Gilels angetan (und habe die Curzon-Box schon lange auf meiner Einkaufsliste), aber für mich ist Rubinstein wohl der erste Brahms-Interpret … die Klavierkonzerte habe ich noch nicht gehört (das erste mit Leinsdorf bzw. Reiner und das zweite mit Krips bzw. Munch interessieren mich am meisten, das erste gibt’s auch noch spät mit Mehta, das zweite sehr früh mit Coates und spät mit Ormandy) … und die Aufnahme des ersten von Fleisher (Szell) nimmt mich auch sehr wunder. Weissenbergs erstes mit Giulini (1972) habe ich recht guter Erinnerung, besser jedenfalls als die beiden von Arrau (ebenfals Giulini, aber ein Jahrzehnt früher).

    Vielleicht schaffe ich es ja doch, die Dinger mal ein paar Tage lang in diversen Einspielungen zu hören. Horowitz‘ zweites mit Toscanini wäre dann auch mal wieder angesagt.

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    #8422521  | PERMALINK

    newk

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    Blues to Bechet
    Brahms geht eigentlich immer, besonders die Trios / Quartette mit Rubinstein, und eben die Konzerte. Nur mit den Symphonien tue ich mir schwer, der bleierne Bombast, gerade mit Bernstein, ist halt keine leichte Kost.

    Ich kenne die Symphonien zwar nur von Klemperer, aber im Grunde sehe ich das genauso. Die Stücke von Brahms mit den ich die größten Probleme habe sind aber wohl die Streichquartette, -quintette und -sextette, die so unangenehm herbstlich klingen, also so wie ich mir Brahms immer vorgestellt hatte als ich ihn noch nicht kannte.

    --

    #8422523  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Die Streichquartette habe ich auch noch bereit (Quartetto Italiano), die Sextette ebenfalls (Menuhin) – kenne ich noch gar nicht. Hervorgeholt habe ich gerade auch die Klavierquartette und das -quintett von Rubinstein und dem Guarnieri Quartett, die ja auch ziemlich wunderbar sein sollen.

    Von Fleisher übrigens gibt es auch beide Konzerte mit Szell, das erste von 1958 und das zweite wie oben erwähnt dann von 1962. Aber Fleisher ist ein Pianist, den ich bisher noch kaum gehört habe. Neben den Brahms-Konzerten habe ich die Beethoven-Konzerte, sowie die CD mit den Konzerten von Grieg und Schumann.

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    #8422525  | PERMALINK

    blues-to-bechet

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    newkDie Stücke von Brahms mit den ich die größten Probleme habe sind aber wohl die Streichquartette, -quintette und -sextette, die so unangenehm herbstlich klingen, also so wie ich mir Brahms immer vorgestellt hatte als ich ihn noch nicht kannte.

    Das ist aber schade! Gerade die Streichquartette sind grandios, sie fassen meiner Ansicht nach das gesamte Genre des 19. Jahrhunderts zusammen. Eine Art Quintessenz aus Schubert und Beethoven, sozusagen.

    Sehr empfelenswert etwa sind die Interpretationen des Emerson String Quartet, zusammen mit Leon Fleisher (Quintett), die vor ein paar Jahren auf Deutsche Gramophon veröffentlicht wurden.

    Das Attribut herbstlich verstehe ich aber schon. Ja, diese Musik ist herbstlich, denn mit den Streichquartetten von Brahms ist gewissermaßen etwas zu Ende gegangen. Dann könnte man sozusagen die späten Quartette Dvoraks als winterlich bezeichnen, was sie in ihrem Temperament natürlich nicht sind.

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    #8422527  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Fleisher? Das wären dann aber Klavierquartette, -quintette und -sextette, newk sprach von Streichquartetten etc. Oder gibt es gar keine Streichquintette und -sextette von Brahms?

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    #8422529  | PERMALINK

    blues-to-bechet

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    gypsy tail wind

    aber für mich ist Rubinstein wohl der erste Brahms-Interpret …

    d´accord! Das ist eine ganz eigen Liga. Deswegen kann ich Rubinstein auch nicht z.B. mit Curzon vergleichen. Von Gilels kenne ich bisher noch überhaupt nichts.

    Jetzt gerade: Klavierkonzerte 26 und 27 von Mozart, Curzon, LSO/István Kertéz, 1967.

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