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Oliver Schnyder Trio – Beethoven: The Piano Trios (Sony Classical, 3 CD, 2017) | Klingt für meine Ohren sehr gut – Schnyder beherrscht das „jeu perlé“ auf perfekte Weise, die beiden Streicher haben viel Volumen und ihre Instrumente klingen wunderbar zusammen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deWerbung
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Heute gekommen. Im Orchester und also mit Gielen-Absicht ist das mit kleineren Mitteln als Barbirolli gemacht, zugunsten der Vielfalt in allen Instrumentengruppen. Überall denken sie sich etwas bei dem, was sie tun; es ist ja zumindest eine Frage, wie man ein Wort wie „Macht“ im vierten Stück singt. Und Kallisch dehnt das Wort so sehr, dass es entlarvt wird. Die Einspielung geht sehr nah, auch weil sie zeigt, wie unmäßig im Trauern dieses Werk ist. Das „besorgen“ im fünften Stück singt Janet Baker wohl leidenschaftlicher, oder betonender, aber was heißt das? Man kann nicht alles gleich und immerzu gut machen; nur immer so, wie es gerade am besten gelingen kann. Diese Einspielung gehört für mich dazu.
Jetzt noch der Wahn des Adagios von Mahler X, Webern morgen.
Die fünf Kindertotenlieder von Rückert sind nur wenige von Hunderten. Hans Wollschläger hat sie herausgegeben, mit einer Einleitung, die ein Haupttext sein könnte (im Geno-Verlag, Wallstein hat, glaube ich, übernommen, aber es gibt den Band auch im Insel-Verlag).
„Über alle Gräber wächst zuletzt das Gras / Alle Wunden heilt die Zeit, ein Trost ist das, / Wohl der schlechteste, den man dir kann ertheilen; / Armes Herz, du willst nicht daß die Wunden heilen. / Etwas hast du noch, solang es schmerzlich brennt; / Das verschmerzte nur ist todt und abgetrennt.“
Das steht da so, als könne es kein Missverständnis geben. Aber, spätere Zeiten haben einen Kult aus dem schmerzlichen Brennen gemacht, dass man’s nicht wiederlesen möchte. Zum Beispiel Thomas Mann. Oder Pop-Literaten.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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clasjaz
Heute gekommen. Im Orchester und also mit Gielen-Absicht ist das mit kleineren Mitteln als Barbirolli gemacht, zugunsten der Vielfalt in allen Instrumentengruppen. Überall denken sie sich etwas bei dem, was sie tun; es ist ja zumindest eine Frage, wie man ein Wort wie „Macht“ im vierten Stück singt. Und Kallisch dehnt das Wort so sehr, dass es entlarvt wird. Die Einspielung geht sehr nah, auch weil sie zeigt, wie unmäßig im Trauern dieses Werk ist. Das „besorgen“ im fünften Stück singt Janet Baker wohl leidenschaftlicher, oder betonender, aber was heißt das? Man kann nicht alles gleich und immerzu gut machen; nur immer so, wie es gerade am besten gelingen kann. Diese Einspielung gehört für mich dazu. Jetzt noch der Wahn des Adagios von Mahler X, Webern morgen. Die fünf Kindertotenlieder von Rückert sind nur wenige von Hunderten. Hans Wollschläger hat sie herausgegeben, mit einer Einleitung, die ein Haupttext sein könnte (im Geno-Verlag, Wallstein hat, glaube ich, übernommen, aber es gibt den Band auch im Insel-Verlag). „Über alle Gräber wächst zuletzt das Gras / Alle Wunden heilt die Zeit, ein Trost ist das, / Wohl der schlechteste, den man dir kann ertheilen; / Armes Herz, du willst nicht daß die Wunden heilen. / Etwas hast du noch, solang es schmerzlich brennt; / Das verschmerzte nur ist todt und abgetrennt.“ Das steht da so, als könne es kein Missverständnis geben. Aber, spätere Zeiten haben einen Kult aus dem schmerzlichen Brennen gemacht, dass man’s nicht wiederlesen möchte. Zum Beispiel Thomas Mann. Oder Pop-Literaten.
Danke für Deine Eindrücke und Gedanken …. mein Exemplar schleppt sich offenbar Richtung Wien …
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)clasjaz
Die fünf Kindertotenlieder von Rückert sind nur wenige von Hunderten. Hans Wollschläger hat sie herausgegeben, mit einer Einleitung, die ein Haupttext sein könnte (im Geno-Verlag, Wallstein hat, glaube ich, übernommen, aber es gibt den Band auch im Insel-Verlag).
„Über alle Gräber wächst zuletzt das Gras / Alle Wunden heilt die Zeit, ein Trost ist das, / Wohl der schlechteste, den man dir kann ertheilen; / Armes Herz, du willst nicht daß die Wunden heilen. / Etwas hast du noch, solang es schmerzlich brennt; / Das verschmerzte nur ist todt und abgetrennt.“
Das steht da so, als könne es kein Missverständnis geben. Aber, spätere Zeiten haben einen Kult aus dem schmerzlichen Brennen gemacht, dass man’s nicht wiederlesen möchte. Zum Beispiel Thomas Mann. Oder Pop-Literaten.Das wäre dann der Band hier, ja?
http://www.wallstein-verlag.de/9783835300705-friedrich-rueckert-kindertodtenlieder.html—
Bei mir wieder Nikita Magaloff, die Etüden von Chopin, ohne Mätzchen (Godowsky, that is) – und ja doch, diese Einspielung gefällt mir sehr gut.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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gypsy-tail-windDas wäre dann der Band hier, ja? http://www.wallstein-verlag.de/9783835300705-friedrich-rueckert-kindertodtenlieder.html
Ja und nein. Habe jetzt noch einmal genauer nachgesehen: Zuerst erschien die Wollschläger-Edition im Greno-Verlag, 1988. Dieser Ausgabe folgt das Insel-Taschenbuch, 1993:
Darin enthalten eben eine lange Einleitung von Wollschläger („Der Gang zu jenen Höhn“), die Gedichte (rund 350 Seiten) und die „Aufzeichnungen zum Kindertod 1833/34“ von Luise Rückert, plus editorischer Bericht und Werkregister.
Die von Dir verlinkte Ausgabe dürfte auf den Vorarbeiten Wollschlägers basieren und ist – anders als die Wiedergabe in der ersten Edition – ja historisch-kritisch. Bei Greno/Insel fehlt die Dokumentation möglicher verschiedener Fassungen oder Textstufen.
soulpopeDanke für Deine Eindrücke und Gedanken …. mein Exemplar schleppt sich offenbar Richtung Wien …
Ich bin natürlich sehr gespannt, wie Du die Einspielung hören wirst …
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@clasjaz Die Frage ist halt, ob bei Wallstein der ausführliche Text von Wollschläger dabei ist … falls ja würde ich mir wohl fast lieber den teuren Band leisten als nach dem Insel-TB Ausschau zu halten (in Sachen Insel-TB: die Wagner-Parodien kamen neulich, sehr amüsant).
Und on topic, zur Nacht gab es gestern aus der Magaloff-Box auch noch die Walzer von Chopin – aber die packten mich auch wieder nicht. Die Walzer, ich weiss es nicht, so richtig wichtig sind sie mir ja eh nicht, es gibt Rubinstein, es gibt Lipatti, und es gibt für mich vor allem Malcucynsky. Und das reicht auch. Aber bei all den Boxen, die bei mir herumliegen und stehen, sind natürlich noch diverse weitere Einspielungen dazugekommen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@gypsy-tail-wind Vielleicht hilft eine Anfrage bei Wallstein? Die Tagebuchaufzeichnungen von Luise Rückert sind jedenfalls enthalten. An Deiner Stelle würde ich dann wohl den Wallstein-Band ordern und eventuell den Inselband gebraucht dazu. Die Wollschläger-Einleitung findet sich jedenfalls auch nicht in den Wollschläger-Bänden, die ebenfalls bei Wallstein herausgekommen sind.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Weil gerade im „Haydn Sinfonien ….“ Thread angeregt ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind Und on topic, zur Nacht gab es gestern aus der Magaloff-Box auch noch die Walzer von Chopin – aber die packten mich auch wieder nicht. Die Walzer, ich weiss es nicht, so richtig wichtig sind sie mir ja eh nicht, es gibt Rubinstein, es gibt Lipatti, und es gibt für mich vor allem Malcucynsky. Und das reicht auch. Aber bei all den Boxen, die bei mir herumliegen und stehen, sind natürlich noch diverse weitere Einspielungen dazugekommen.
Die Vielfalt der Chopin Einspielungen ist natürlich ein Geschenk an uns (Er)hörer …. mein persönlicher Fokus verschiebt sich bei diesem Komponisten immer mehr zu russischen Pianisten(Interpreten, welche auch kleinste Werke als Hauptaufgabe annehmen – da mag mglw (auch) Anreicherung dabei sein, aber ich mag meinen Chopin mittlerweile definiv eher fleischig und nicht knochig in Modellmaszen ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)clasjaz@gypsy-tail-wind Vielleicht hilft eine Anfrage bei Wallstein? Die Tagebuchaufzeichnungen von Luise Rückert sind jedenfalls enthalten. An Deiner Stelle würde ich dann wohl den Wallstein-Band ordern und eventuell den Inselband gebraucht dazu. Die Wollschläger-Einleitung findet sich jedenfalls auch nicht in den Wollschläger-Bänden, die ebenfalls bei Wallstein herausgekommen sind.
Ich hole mir nachher beide Bände aus der Bibliothek (die Greno-Ausgabe gäbe es dort auch noch) und überlege danach, ob und was ich ordern soll.
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gypsy-tail-wind Und on topic, zur Nacht gab es gestern aus der Magaloff-Box auch noch die Walzer von Chopin – aber die packten mich auch wieder nicht. Die Walzer, ich weiss es nicht, so richtig wichtig sind sie mir ja eh nicht, es gibt Rubinstein, es gibt Lipatti, und es gibt für mich vor allem Malcucynsky. Und das reicht auch. Aber bei all den Boxen, die bei mir herumliegen und stehen, sind natürlich noch diverse weitere Einspielungen dazugekommen.
Die Vielfalt der Chopin Einspielungen ist natürlich ein Geschenk an uns (Er)hörer …. mein persönlicher Fokus verschiebt sich bei diesem Komponisten immer mehr zu russischen Pianisten(Interpreten, welche auch kleinste Werke als Hauptaufgabe annehmen – da mag mglw (auch) Anreicherung dabei sein, aber ich mag meinen Chopin mittlerweile definiv eher fleischig und nicht knochig in Modellmaszen ….
Yep, aber bei Witold Małcużyński (für einmal ordentlich geschrieben, copy/paste) höre ich eben nochmal wesentlich mehr Fleisch als bei Magaloff. Aber von Małcużyński gibt es ja leider nicht annähernd das vollständige Klavierwerk Chopins.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAd Rückert @clasjaz und wen es sonst interessiert: Insel also … Wallstein enthält weitere (wenige) Gedichte von 1834 aber nicht Wollschlägers Text noch die zugeordneten Gedichte („Nachträge“) des Insel-Bandes (ob es zwischen den jeweiligen beigegebenen Gedichten eine Schnittmenge gibt, habe ich nicht überprüft). Der Wallsteinband bietet jedem Gedicht eine eigene Seite, deshalb ist er so voluminös … ein Vor- oder Nachwort gibt es nicht. Dafür noch die Briefe von 1834 und einen editorischen Bericht inkl. Quellen (bewertung) und Apparat. Luise Rückerts „Aufzeichnungen zum Kindertod 1833/34 gibt es bei Insel wie bei Wallstein.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@gypsy-tail-wind Danke für diese Mitteilung. Warum Wallstein den Band dann als historisch-kritisch herausgibt, verstehe ich nicht. Dann genügt aber wohl tatsächlich der Insel-Band.
Von Witold Małcużyński weiß ich übrigens überhaupt nichts. Aber das geht mir hier oft seit Beginn und auch neuerdings öfter so; ich versuche zu folgen.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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clasjaz@gypsy-tail-wind Danke für diese Mitteilung …. Von Witold Małcużyński weiß ich übrigens überhaupt nichts. Aber das geht mir hier oft seit Beginn und auch neuerdings öfter so; ich versuche zu folgen.
Ich lege den ersten Stein ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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soulpope Ich lege den ersten Stein ….
Aufgefangen, aufgenommen, danke … – großer Rhythmus, wirklich, fast zu groß, denn die Melodien schleichen ein bisschen. Und zu Pausen fehlt auch etwas die Zeit?
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Schlagwörter: Klassik, klassische Musik, Tagebuch
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