Ich höre gerade … klassische Musik!

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  • #11735775  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    gypsy-tail-wind Entschuldige, hatte kaum Zeit heute für Musik oder für Pausen … die Brahms-Sonaten aus der Grumiaux-Box liefen noch, während ich viel zu lange arbeitete, jetzt die neue CD von Rebeca Omordia. Ich glaub für Brahms ist mir Grumiaux dann fast etwas zu schnörkellos, eine Spur zu kühl, da mag ich es wärmer, satter (z.B. von Ferras) ….

    Bei mir ist Grumiaux per se kein absoluter Favorit …. und zum Thema Arbeitsmenge :  pass auf Dich auf ☝️….

    --

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    #11735849  | PERMALINK

    Anonym
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    gypsy-tail-wind

    Mit dieser Interpretation habe ich lange etwas gefremdelt, wie ich überhaupt immer Brahmsfremdelzeiten habe – obwohl ich die kurioserweise gar nicht will. Als ob ich bei ihm etwas suchen wolle, was bei ihm nicht zu finden ist. Vor ein paar Wochen habe ich sie wieder angehört, die Einspielung, und zwar rauf und runter. Pathos – kommt mir da auch eher wenig in den Sinn, nicht jedes Vibrato ist Pathos; ich mag auch gar nicht so sehr das „Pathos der Distanz“ von Nietzsche zur Aushilfe bemühen, weil es in seinem Gebäude einen bestimmten Backstein bedeutet – aber es ist wohl das, was man mit Kühle benennen könnte – oder mit der Wärme und Geläutertheit des fernen Blicks, der dennoch eindringt. Okay, wieder zu blumig gesprochen. Grumiaux, das formuliere ich jetzt einfach mal für mich so, bleibt eine Aufgabe, die immer mehr – für mich – gelöst wird, immer ein Schrittchen. Pathos bei ihm – ich glaube, am ehesten in den Violinsonaten von Bach, mit Christiane Jaccottet am Cembalo. Großes Rauschen. In den Sonaten für Solovioline würde ich ihn zunächst dem frühen Kremer (die zweite Einspielung von Kremer hat dann Pathos!, und ich weiß nicht, ob das für meine Ohren ist, aber wohl am Ende doch) beigesellen, aber – distanzierter. Die zweite Anknüpfung ist für mich bei Kremer, früh, Heifetz, obwohl Kremer vom „Anderen“ kommt, Oistrach. Wie dem sei. Grumiaux spielt Brahms mit breitem Strich, zügig, als wisse er genau, was er tut – und das zu hören oder meinen zu hören – ist eine wohlige Sache, die den Bauch streichelt. So geht es mir bei Grumiaux auch bei Mozart mit Colin Davis, und Szeryngk mit Gibson sind da tatsächlich schneidender. Zwei Sichtweisen auf derselben Seite der Münze aber, falls es das gibt.

    Ja, ich finde also Eure Unterhaltung sehr interessant! Szigeti, Haendel, ein großes Ja. So unterschiedlich sie sind. Niemand schrammelt so sehr auf scheinbar drei Violinen gleichzeitig, in den Steigerungen, die gleichzeitig nach unten gehen, wie Szigeti. Niemand will den langen Atem so sehr wie Haendel. Grumiaux ist dazwischen und außerhalb. Ich frage mich, von wem ich denn gerne einmal noch diese Bachsolosachen hören würde? Gitlis? Wohl, immerhin gibt es auf dem Röhrenkanal die Chaconne, die Szigeti Ehre erweist, oder auch sich selbst. Suk, den Geschätzten? Ich weiß nicht, ich glaube, er ist einer der Großen, überall, aber nicht solo. Ginette Neveu? Kaum vorstellbar. Das wäre so, als würde Kopatchinskaja die Sonaten und Partitas einspielen. Aber, bevor ich mich verplaudere, als säßen wir am Lagerfeuer, habe es ein Ende. Es gibt derzeit, in dieser unseligen Welt, die mich nur noch ankotzt, pardon – Gruß an Szigeti – nicht viel Grund, zu lächeln. Den Nächsten. Und den Fernsten. So schon.

    :bye:

    --

    #11735869  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    clasjaz

    …. Grumiaux, das formuliere ich jetzt einfach mal für mich so, bleibt eine Aufgabe, die immer mehr – für mich – gelöst wird, immer ein Schrittchen. Pathos bei ihm – ich glaube, am ehesten in den Violinsonaten von Bach, mit Christiane Jaccottet am Cembalo. Großes Rauschen. In den Sonaten für Solovioline würde ich ihn zunächst dem frühen Kremer (die zweite Einspielung von Kremer hat dann Pathos!, und ich weiß nicht, ob das für meine Ohren ist, aber wohl am Ende doch) beigesellen, aber – distanzierter. Die zweite Anknüpfung ist für mich bei Kremer, früh, Heifetz, obwohl Kremer vom „Anderen“ kommt, Oistrach. Wie dem sei. Grumiaux spielt Brahms mit breitem Strich, zügig, als wisse er genau, was er tut – und das zu hören oder meinen zu hören – ist eine wohlige Sache, die den Bauch streichelt. So geht es mir bei Grumiaux auch bei Mozart mit Colin Davis, und Szeryngk mit Gibson sind da tatsächlich schneidender. Zwei Sichtweisen auf derselben Seite der Münze aber, falls es das gibt. Ja, ich finde also Eure Unterhaltung sehr interessant! Szigeti, Haendel, ein großes Ja. So unterschiedlich sie sind. Niemand schrammelt so sehr auf scheinbar drei Violinen gleichzeitig, in den Steigerungen, die gleichzeitig nach unten gehen, wie Szigeti. Niemand will den langen Atem so sehr wie Haendel. Grumiaux ist dazwischen und außerhalb. Ich frage mich, von wem ich denn gerne einmal noch diese Bachsolosachen hören würde? Gitlis? Wohl, immerhin gibt es auf dem Röhrenkanal die Chaconne, die Szigeti Ehre erweist, oder auch sich selbst. Suk, den Geschätzten? Ich weiß nicht, ich glaube, er ist einer der Großen, überall, aber nicht solo. Ginette Neveu? Kaum vorstellbar. Das wäre so, als würde Kopatchinskaja die Sonaten und Partitas einspielen. Aber, bevor ich mich verplaudere, als säßen wir am Lagerfeuer, habe es ein Ende. Es gibt derzeit, in dieser unseligen Welt, die mich nur noch ankotzt, pardon – Gruß an Szigeti – nicht viel Grund, zu lächeln. Den Nächsten. Und den Fernsten. So schon.

    Good morning, schön mal wieder Deine Gedanken zu lesen …. meine vertiefte Beschäftigung mit Brahms hat erst vor kurzen nach dem dem Ende der regelmässigen Werktage (und deren Gedankenschwere oft folgend) eingesetzt …. dabei gibt er mir Anworten auf ungestellte Fragen und ergo ergibt sich die Vergleichbarkeit mit einem komplexen Puzzle – bei welchem Teile zugelost werden, aber das „Zielbild“ mir nicht bekannt ist (bzw unterschiedlichste „Lösungen“ möglich scheinen) …. btw die  Sologeige aufgrund der Tonlage des Instrumentes bei mir auch ein „work in progress“ und daher gilt es für die Interpreten auch diese meine Hürde ausser Kraft zu setzen ….

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    #11735871  | PERMALINK

    soulpope
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    Zum Thema Forschungsarbeit …. hier bezüglich Nelson Freire …. :

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    soulpope
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    Noch eine Reprise …. :

    Berührt mich sofort (wieder) …. obwohl (oder weil ?) mit romantischem Ansatz ….

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    gypsy-tail-wind
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    Guten morgen @clasjaz – schön, dich zu lesen! Die Worte zu Grumiaux kann ich gut nachvollziehen, die „Wärme und Geläutertheit des fernen Blicks, der dennoch eindringt“ – doch doch, das passt sehr gut. Und besonders sein Mozart ist für mich tatsächlich unverzichtbar, er gehört schon zu meinen Lieblingsgeigern. Szeryng nicht so ganz oder ein klein wenig weniger bzw. mit weniger Werken, glaube ich … Oistrach auch weniger, dort ist es bei mir eher ein Heran und Hinweg, phasenweise, aber ich „höre“ seinen Ton irgendwie nicht. Seltsam, aber ich kann das nicht besser formulieren (und das stimmt so auch nicht immer, er hat ja z.B. auch wunderbare Einspielungen der Mozart-Konzerte oder der Bach-Sonaten für Cembalo und Violine).

    Übrigens kam gestern die neue Gitlis-Memroial-Box von Rhine Classics – fast alles Radio-Aufnahmen, auf der letzten CD finden sich dann ein paar kommerzielle Einspielungen aus den frühen Jahren (1937 bis 1955). Dahin zieht es mich allerdings gerade nicht, aber da du ja ein grosser Verehrer von Gitlis‘ Musik bist wollte ich die Box mal schnell erwähnen:
    https://www.rhineclassics.com/products/rh-019-9cd-ivry-gitlis-in-memoriam
    Die dritte Brahms-Sonate gibt es dort auch (wieder – die ist auch anderswo von ihm zu hören, auf der SWR-Doppel-CD ist sie jedenfalls auch drauf).

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11735915  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Mit Grüssen nach Wien … das hier war mal eine super Empfehlung – kam die ev. auch von @clasjaz? Die Klaviertrios mit Suk/Katchen/Starker und auch die Violinsonaten mit Suk/Katchen sind sehr zum empfehlen!

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    soulpope
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    gypsy-tail-wind …. Grumiaux….  besonders sein Mozart ist für mich tatsächlich unverzichtbar ….

    Für die Aufnahmen mit Clara Haskil mache ich da von meinem Vorstatement gerne aine Ausnahme ….

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    soulpope
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    gypsy-tail-wind Mit Grüssen nach Wien … das hier war mal eine super Empfehlung – kam die ev. auch von @clasjaz? Die Klaviertrios mit Suk/Katchen/Starker und auch die Violinsonaten mit Suk/Katchen sind sehr zum empfehlen!

    :bye: …. mir nicht klar erinnerlich, habe aber das Amadeus Quartet hier sicher öfters „championisiert“ …. und JA zu Suk/Katchen/Starker ….

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    gypsy-tail-wind
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    soulpope

    gypsy-tail-wind …. Grumiaux…. besonders sein Mozart ist für mich tatsächlich unverzichtbar ….

    Für die Aufnahmen mit Clara Haskil mache ich da von meinem Vorstatement gerne aine Ausnahme ….

    Ja, die Aufnahmen eh! Ich hatte allerdings auch eher die Konzerte mit Colin Davis im Kopf vorhin. Es gab ja schon eine Mozart-Box von Grumiaux plus eine von Universal Italien mit seinen Mono-Aufnahmen – beide fand ich wunderbar, ein paar alte Decca-Doppel-CDs (Bach solo und mit Jaccottet, Mozart) und wohl auch noch das eine oder andere von Eloquence Australia war auch da … für meine Ohren alles hervorragend oder zumindest sehr hörenswert, daher war die grosse Box eigentlich ein klarer Fall (hätte wohl noch so einiges abzugeben – da muss ich dringend mal wieder Ordnung machen – unabhängig davon liegt für @clasjaz schon länger wieder ein kleiner Stapel bereit).

    Damit ich dich @ soulpope richtig verstehe: Du kennst die betreffenden Brahms-Einspielungen schon, aber hörst sie quasi mit neuen Ohren? Oder entdeckst du das eine oder andere gerade erst?

    --

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    #11735949  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy-tail-wind

    soulpope

    gypsy-tail-wind …. Grumiaux…. besonders sein Mozart ist für mich tatsächlich unverzichtbar ….

    Für die Aufnahmen mit Clara Haskil mache ich da von meinem Vorstatement gerne aine Ausnahme ….

    Ja, die Aufnahmen eh! …. Damit ich dich @ soulpope richtig verstehe: Du kennst die betreffenden Brahms-Einspielungen schon, aber hörst sie quasi mit neuen Ohren? Oder entdeckst du das eine oder andere gerade erst?

    Einen Teil der in den letzten Wochen gehörten Brahms Einspielungen kannte ich , der Rest war Neuland ….

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    soulpope
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    Aus dem Bestand …. :

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    soulpope
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    Aktuell (auch) ein Dauerläufer …. :

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    soulpope
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    Nach dem Hundeauslauf …. :

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    Richtung Sonnenuntergang …. :

    Klassische Aufnahmen in superbem Transfer ….

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