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Wenn ich gerade bei der Kammermusik aus der Staier-Box bin … jetzt noch die zweite CD, die nicht mit unbegleiteter Clavier-Musik gefüllt ist, nämlich die fünfte: Werke mit obligatem Cembalo aus den „Essercizii musici“ von Telemann. Staier spielt hier natürlich wieder Cembalo. Die Essercizii besten zwei aus Solo-Stücken für Cembalo (mit Continuo-Cembalo), zwölf Trios und zehn Sonaten für Solo-Instrument (mit Continuo). Auf der Staier-CD zu hören sind die beiden Cembalo-Solos und vier Trios: eins mit Travers- und eins mit Blockflöte, eins mit Oboe und eins mit Gambe. Die Aufnahmen entstanden gemäss Discogs 1990 (das Booklet enthält keine Angaben – der gröbste von einigen gröberen Fehlern). Das ist wohl jetzt – wenigtens in den Trios – wieder die Art von barocker Kammermusik, mit der ich nach wie vor kaum etwas anfangen kann. Der Kontrast zu Boccherini könnte jedenfalls grösser kaum sein.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deFesselnde Bankraub-Serien auf Netflix: Achtung, das ist ein Überfall!
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WerbungMuss mich wohl korrigieren … es ist eigentlich nur die Blockflöte, die mich stört. Die Oboen- und Traversflötensonaten kann ich hören, die Gambensonate ist wundervoll, mit dem Cembalo an sich (und damit den beiden Solo+Continuo-Cembalo-Stücken) hab ich ja sowieso kein Problem …
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaGlenn Gould mit dem zweiten Buch von Bachs Wohltemperirtem Clavier … schon in den ersten hat er mich.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
Glenn Gould mit dem zweiten Buch von Bachs Wohltemperirtem Clavier … schon in den ersten hat er mich.
Goulds Bach empfinde ich wirklich als musikalische Offenbarung, als „Wunder“ im Sinne von Einmaligkeit. Derlei schöpferische geistig-ästhetische Verbindungen zwischen Künstlerseelen wie Bach-Gould sind mir in dieser Intensität kaum weiter bekannt. (Ich kenne aber auch nicht so richtig viel…:lol:)
Ich bin weit entfernt davon, da qualitativ etwas herausheben zu wollen. Aber was Gould da anschlagstechnisch in der Cis-Ecke hervorzaubert, geht mir wahnsinnig und ganz besonders ans Herz (wie im WKI auch, gerade bei Cis-Dur).--
Mir sind die Stücke zwar allmählich vertraut, aber nicht so, dass ich wüsste, welches ich genau höre. Ich tauche in diese Musik einfach hinab. Und die Strenge Guldas mag ich wohl genau so sehr wie Goulds unfassber schöne, ja singenden (obwohl sein Gesang hier ja sehr dezent ist ;-)) Einspielungen. Jedenfalls ja: das ist grossartige Musik, die ich noch oft hören werde!
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Mir sind die Stücke zwar allmählich vertraut, aber nicht so, dass ich wüsste, welches ich genau höre. Ich tauche in diese Musik einfach hinab. Und die Strenge Guldas mag ich wohl genau so sehr wie Goulds unfassber schöne, ja singenden (obwohl sein Gesang hier ja sehr dezent ist ;-)) Einspielungen. Jedenfalls ja: das ist grossartige Musik, die ich noch oft hören werde!
Guldas WK kenne ich z.B. nicht. Aber ich höre Richter (und irgendein WK von Naxos‘ Haus- und Hofpianisten Jando liegt da auch noch irgendwo rum) praktisch nie, weil Gould es eben schafft, die Stücke wie durch ein Brennglas konzentriert, aber eben auch unglaublich ekstatisch-sinnlich (singend, jaja…:-)) abzubilden, während Richter, der ja beileibe kein Schlechter ist, das Ganze nicht so zupackend gestaltet.
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Gulda war meine erste Begegnung – die beiden Doppel-CDs sind in der Sammlung meiner Mutter und so hörte ich die Stücke zum ersten Mal. Als ich letzten Sommer anfing, Klassik zu hören, waren sie unter meinen ersten Anschaffungen. Später kam Edwin Fischer hinzu (ich glaube, die erste komplette Einspielung des WTC überhaupt?), Richter brauche ich wohl damit nicht auch noch – eher mehr Cembalo (ich habe bisher bloss Pierre Hantaï mit dem ersten Buch, das zweite hat er bisher noch nicht eingespielt, soweit ich weiss).
Zur Nacht nochmal Gould und Bach:
Die Goldberg-Variationen in der 1955er Einspielung.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ja, Goulds WTK ist ein Wunder. Von einer Souveränität, die sprachlos macht und die Ohren öffnet und was dahinter liegt, das Herz, all das. Die Cis-Ecke ist großartig, desgleichen die es-moll- und, wie schon bei den Klavierkonzerten, die f-moll-Abteilung. Zu schweigen von der b-moll-Fuge. Aber ach was, schon dieser C-Dur-Einstieg – sehr vertrackt im zweiten Buch – kommt vom Weltgebäude herab. Welche feine Pedalkunst, aufgehoben im strengen Gestus in den Händen. Und dann die abschließende h-moll-Fuge im ersten Buch. Was für ein Schalk, das Lachen des Zarathustra. Da so durchzugehen ist Gipfelgelände. Geradezu eine Fesselung, im Lachen, gegenüber den weiten Ausholungen eines Mustonen etwa. Der großartig ist, das meine ich nicht. Aber diese Entscheidung zur Feierlichkeit gerade dort zu verweigern, ist maßlos und streng und – genau – schalkhaft. Es gibt ja kaum mehrere Einspielungen eines Werks von Gould, das WTK noch einmal in den Achtzigern oder Neunzigern wäre wohl kaum erträglich in all der gesteigerten Schönheit.
Hier zuletzt Chopin, die Nocturnes in der 65er-Einspielung mit Rubinstein:
Novalis-Musik, von einer Tiefe, die von innen aufsteigt, ganz langsam und immer mehr.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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grünschnabelGuldas WK kenne ich z.B. nicht. Aber ich höre Richter (und irgendein WK von Naxos‘ Haus- und Hofpianisten Jando liegt da auch noch irgendwo rum) praktisch nie, weil Gould es eben schafft, die Stücke wie durch ein Brennglas konzentriert, aber eben auch unglaublich ekstatisch-sinnlich (singend, jaja…:-)) abzubilden, während Richter, der ja beileibe kein Schlechter ist, das Ganze nicht so zupackend gestaltet.
Richter und Bach, das ist eine unglückliche Verbindung, gruselig geradezu. Das Wort vom Brennglas sollte Dich zu Gulda führen, doch, das ist das zweite Brennglas. Richter hat Unglaubliches gemacht, aber Bach? Nie.
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In die Nacht geht es auch heute wieder mit Gould und Bach – das ist wohl aktuell meine allerliebste Bach-CD.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Die Dinger sind großartig, ja. Kleine Schlichtheiten, in größter Präzision.
Hier heute Abend mal wieder die „Appassionata“, eine unsägliche Sonate, die zu diesem Herrn hier gar nicht passt, auf den ersten Blick …
Er wird schon wissen, warum er das gemacht hat. Die „Appassionata“ ist doch eine der offensten Sonaten von Beethoven, sie lockt ständig … Richter hat das auch wieder einmal nicht hinbekommen, Francois geht da hinein wie in ein Nocturne, ohne Hemmung. Gewissenhafter war nur Gould, oder etwas strenger oder was immer. Wirklich frappierend, ich würde Francois, den ich ja nun wirklich schätze, niemals mit Beethoven in eine Verbindung setzen. Und dann kommt der einfach hereinspaziert und wischt wieder mal alles beiseite. Wunderbar.
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clasjazDie Dinger sind großartig, ja. Kleine Schlichtheiten, in größter Präzision.
Mit den kleinen Schlichtheiten gehe ich auch heute wieder in die Nacht, die CD lag netterweise noch immer im Player – wer sollte sie denn auch entfernt haben, Geister gibt es ja nur, wenn sie erwünscht sind
Zu François‘ Beethoven, überhaupt zu François, besonders auch zu seinem Chopin, den Nocturnes, muss ich auch bald mal wieder! Auch zu seinen „Rhapsodies hongroises“, die ja so sperrig anders sind als die geliebten von Cziffra.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaLettera Amorosa – Lieder, oder eher vertonte Liebesbriefe von Monteverdi, Kapsberger, D’India, Piccinini, Caccini, Melli und Rossi (Luigi), gesungen von der Mezzo-Sopranistin Guillemette Laurens, die nur von Luca Piancas Laute begleitet wird. Ich habe die CD gerade für 2€ bei amazon.de (in der neueren apex-Ausgabe) auf gut Glück hinzugenommen, als ich was anderes bestellt habe … scheint kein falscher Entscheid gewesen zu sein.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windSo, jetzt geht’s mal wieder ans Eingemachte:
Eine weitere Aufnahme – meine sechste „Zauberflöte“ – ist heute eingetroffen, und die muss geprüft werden. Wenn gehalten wird, was die Ouvertüre verspricht, wird das ein rasantes, mitreissendes Spektakel. Der arme Tamino Dermotas muss sich allerdings erstmal auf das Tempo einstellen, mal hinkt er hintendrein, dann holt er mit Gehetz (retetetetetetetete) wieder auf, aber danach scheint sich mit den drei Damen alles einzupendeln. Die Besetzung ist ja in etwa dieselbe wie jene des tollen 1951er Live-Mitschnittes Furtwänglers, der Klang im Studio (bzw. im Brahmssaal in Wien) natürlich besser. Statt Josef Greindl gibt bei Karajan Ludwig Weber den Sarastro und statt Paul Schöffler wirkt George London als Sprecher mit, sonst sind die Hauptrollen identisch besetzt, auch Monostatos ist der gleiche (Peter Klein), als Papagena hat Karajan Emmy Loose, bei Furtwängler war es Edith Oravetz. Fängt jedenfalls gut an. Schade allerdings, dass auch hier die gesprochenen Passagen fehlen – sie gehören für mich dazu.
BgigliInteressant zu lesen, dass ein „Ersthörer“ sofort hört, was bei Dermota-Karajan Sache war! Dermota war ein erstklassiger, schlank geführter Tenor mit kleiner aber dynamisch flexibler Stimme. Ein idealer Mozartsänger also, der die Grundvoraussetzungen des Mozartsingens erfüllte, nämlich das Wissen, dass die Mozart-Musik allein (!) das Theater macht, sowie die völlige Zurücknahme des Darstellenden im Sinne der Vervollkommnung des Darzustellenden. Dermota war der Prototyp des Karajan-Sängersklaven, der ihm treu ergeben war und menschlich umso niedergeschlagener, als Karajan ihn nicht mehr berücksichtigte, als er aufgrund der ganz normalen Stimmalterung (unkontrolliertes Vibrato, Kurzatmigkeit etc.) Schwächen zeigte, die Karajan nicht zu diskutieren bereit war, sondern einfach registrierte und–ihn fallen ließ. Ein Thema für eine gesangsgeschichtliche Doktorarbeit, die es noch zu schreiben gilt. Offensichtlichster Einstieg: Katia Ricciarelli als Turandot unter Karajan, ein Mäuschen für eine Gigantenrolle. Orchestral großartige Aufnahme, die Titelpartie ist so aber nur im Studio möglich gewesen. Danach war ihre Laufbahn ruiniert.
gypsy tail windGanz ehrlich: ich wünschte mir, Herr Legge hätte auch für die Studioproduktion Furtwängler geholt. Dann wären die Dialoge drin (die Legge später ja Klemperer wieder einreden wollte, wie es scheint – ohne Erfolg). Die ganze Aufnahme scheint mir etwas dünn zu sein. Nichts daran ist schlecht oder mittelmässig, aber am Ende überzeugt mich die Einspielung nicht so ganz. Ich will sie bald mal wieder hören.
Die Suche nach der perfekten oder wenigstens der wirklich passenden „Zauberflöte“ gebe ich hiermit auf. Christie ist sehr gut, Gardiner auch, Furtwängler 1951 wäre perfekt, wenn der Klang in den Höhen nicht in den Ohren schmerzen würde … Klemperer hat die Popp und einige andere erstklassige Stimmen, „bringts“ dann aber doch nicht (und eben: die Dialoge fehlen), Böhm ist furchtbar, die Königin-Arien zum Fremdschämen, hat aber mit Wunderlich den perfekten Tamino … donc quoi?
Sawallisch 1972 und Haitink 1981 habe ich noch auf meiner Wunschliste … kannst Du zu denen etwas sagen, sie mir gar sogleich ausreden?
Da bin ich jetzt wieder … aber auch diesmal wieder im Raum, allerdings mit aufgedrehter Lautstärke. Und die Ouvertüre packt mich auch diesmal gleich wieder.
Bgigli, kannst Du zu den Sawallisch- und Haitink-Einspielungen etwas sagen? Oder auch zu empfehlenswerten jüngeren (von denen ich Gardiner und Christie habe)?
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Schlagwörter: Klassik, klassische Musik, Tagebuch
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